Grundsätze für den Umgang mit rechtsextremen Schülerkonzepten im Politikunterricht
Die Auseinandersetzung mit dem Thema "Rechtsextremismus" und den naheliegenden Feldern wie "Fremdenfeindlichkeit", "Rassismus" oder "Ethnozentrismus" in der politischen Bildung der Bundesrepublik Deutschland folgt seit jeher einer inneren Logik. Wenn es...
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Produktinformationen zu „Grundsätze für den Umgang mit rechtsextremen Schülerkonzepten im Politikunterricht “
Klappentext zu „Grundsätze für den Umgang mit rechtsextremen Schülerkonzepten im Politikunterricht “
Die Auseinandersetzung mit dem Thema "Rechtsextremismus" und den naheliegenden Feldern wie "Fremdenfeindlichkeit", "Rassismus" oder "Ethnozentrismus" in der politischen Bildung der Bundesrepublik Deutschland folgt seit jeher einer inneren Logik. Wenn es schwerwiegendere tagespolitische Ereignisse mit einem rechtsextremistischen Hintergrund gab, dann wurde der Ruf nach der politischen Bildung laut.Ursächlich für den nun verminderten öffentlichen Diskurs sind die beobachtbaren Tendenzen zum "Verharmlosen, Verdrängen und vor allem Entpolitisieren" rechtsextremer Gewalttaten. Doch welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die politische Bildung? Ist politische Bildung von ihrem Selbstverständnis her tatsächlich "gegen rechts"? Oder steht ein solches Verständnis politischer Bildung nicht vielmehr im Widerspruch zur verfassungsmäßigen Meinungsfreiheit des Einzelnen?
Ein Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit soll es sein, den Beweis zu erbringen, dass politische Bildung aus triftigen Gründen einen wesentlichen Beitrag erbringen kann, sollte und sogar muss. So wird die Priorität primär auf der Erarbeitung von Grundsätzen zum Umgang mit rechtsextremen Schülerkonzepten im Politikunterricht in der Schule liegen, wo ein großer Bedarf besteht, Strategien zur Überwindung von Unsicherheiten auf Seiten der Lehrkraft zu entwickeln. Mit Hilfe der vielfältigen, durch die Studie gewonnenen Erkenntnisse wird abschließend eine Formulierung von Grundsätzen für den Umgang mit rechtsextremen Schülerkonzepten vorgenommen.
Lese-Probe zu „Grundsätze für den Umgang mit rechtsextremen Schülerkonzepten im Politikunterricht “
Textprobe:Kapitel 3 Zur Logik des Dilemmas der politischen Bildung im Umgang mit
Rechtsextremismus:
Nach der ausführlichen und gleichermaßen notwendigen Klärung wesentlicher Termini und der Begründung eines Paradigmenwechsels hin zu einer wieder verstärkten und bildungstheoretisch begründeten Wahrnehmung schulischer Bearbeitung von rechtsextremer Einstellungen bei Jugendlichen soll nun die Position der politischen Bildung aber insbesondere des Politikunterrichts in diesem Feld abgesteckt werden. Bevor allerdings konkrete Maßnahmen im Politikunterricht thematisiert werden können, muss zunächst danach gefragt werden, ob und wie das pädagogische Handeln der Lehrkräfte durch das Selbstverständnis der politischen Bildung begrenzt bzw. gerahmt wird. Dies geschieht in diesem Kapitel.
Um eine eventuelle demokratische Verpflichtung politischer Bildung untersuchen zu können (3.1.2), muss zunächst die verfassungsrechtliche Ausgangssituation in der Bundesrepublik Deutschland rekonstruiert werden (3.1.1). Im Anschluss sollen die Grundsätze des Beutelsbacher Konsens eingehend dargestellt und diskutiert werden (3.2). In Kapitel 3.3 sollen die Ergebnisse letztlich zusammengeführt werden, um eine Grundausrichtung politischer Bildung zu postulieren, da es intuitiv kaum möglich erscheint, im Sinne einer demokratischen Verpflichtung der politischen Bildung und des Politikunterrichts die politikdidaktischen Grundsätze des Indoktrinationsverbotes und des Kontroversitätsgebotes in Gänze aufrechtzuerhalten.
3.1 Demokratische Verpflichtung:
3.1.1 Das Konzept der wehrhaften Demokratie der BRD:
Die leidvollen Erfahrungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Scheitern der Weimarer Republik sowie der verheerenden Zeit des Nationalsozialismus haben deutliche Spuren in der Verfasstheit der Bundesrepublik Deutschland hinterlassen. So muss die demokratische Verfassungsordnung nicht nur als "Absage an jeden Rechtsextremismus" (Volkmann 2012: 15) verstanden werden, sondern ist
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sogar als "Gegenentwurf zum Nationalsozialismus" (Jaschke 2000a: 22, 2000b: 315) zu betrachten. Hierbei handelt es sich nicht um eine implizite Ausrichtung, vielmehr findet dieses Verständnis auch von Seiten der staatlichen Institutionen wie dem Verfassungsschutz explizit Zustimmung (vgl. Bundesministerium des Inneren 2013: 16).
Den maßgeblichen Fixpunkt einer solchen verfassungsrechtlichen Ausrichtung gegen Rechtsextremismus stellt das Grundgesetz dar, in dem einige, gerade historisch bedingte, Festlegungen hinsichtlich der Ausrichtung der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland getroffen wurden. Zusammengefasst wurde dies unter dem Prinzip der "wehrhaften" oder "streitbaren Demokratie" (vgl. ebd.). Doch was beinhaltet das genannte Prinzip genau und welche Rückschlüsse sind daraus auf das Verständnis der politischen Bildung zu ziehen?
Von besonderer Bedeutung ist die Wertgebundenheit. Im Verfassungsschutzbericht 2012 heißt es diesbezüglich:"[D]er Staat bekennt sich zu Werten, denen er eine besondere Bedeutung beimisst und die deshalb nicht zur Disposition stehen" (vgl. ebd.).
Auch das Bundesverfassungsgericht hat 1958 eindeutig herausgestellt, dass das Grundgesetz nicht als wertneutrale Ordnung, sondern als objektive Werteordnung zu verstehen ist (vgl. Gloe/Oeftering 2010: 14). Bei diesen Werten handelt sich vor allem um den Schutz der Menschwürde (Art. 1 Abs. 1 GG), die unveräußerlichen Grundrechte (Art. 1-19 GG) aber auch die festgelegten und unabänderlichen Prinzipien der staatlichen Ordnung der BRD (Demokratie, Föderalismus, Rechtsund Sozialstaatlichkeit, Art. 20 GG).
Neben der Wertgebundenheit ist auch die Abwehrbereitschaft wesentlich verankert. Diese zielt auf den Schutz der oben genannten Werte durch den Staat bzw. seine Institutionen ab, sodass gegen extremistische Positionen, die den Bestand der Werte gefährden, vorgegangen wird. Dass kann ausdrücklich sogar
Den maßgeblichen Fixpunkt einer solchen verfassungsrechtlichen Ausrichtung gegen Rechtsextremismus stellt das Grundgesetz dar, in dem einige, gerade historisch bedingte, Festlegungen hinsichtlich der Ausrichtung der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland getroffen wurden. Zusammengefasst wurde dies unter dem Prinzip der "wehrhaften" oder "streitbaren Demokratie" (vgl. ebd.). Doch was beinhaltet das genannte Prinzip genau und welche Rückschlüsse sind daraus auf das Verständnis der politischen Bildung zu ziehen?
Von besonderer Bedeutung ist die Wertgebundenheit. Im Verfassungsschutzbericht 2012 heißt es diesbezüglich:"[D]er Staat bekennt sich zu Werten, denen er eine besondere Bedeutung beimisst und die deshalb nicht zur Disposition stehen" (vgl. ebd.).
Auch das Bundesverfassungsgericht hat 1958 eindeutig herausgestellt, dass das Grundgesetz nicht als wertneutrale Ordnung, sondern als objektive Werteordnung zu verstehen ist (vgl. Gloe/Oeftering 2010: 14). Bei diesen Werten handelt sich vor allem um den Schutz der Menschwürde (Art. 1 Abs. 1 GG), die unveräußerlichen Grundrechte (Art. 1-19 GG) aber auch die festgelegten und unabänderlichen Prinzipien der staatlichen Ordnung der BRD (Demokratie, Föderalismus, Rechtsund Sozialstaatlichkeit, Art. 20 GG).
Neben der Wertgebundenheit ist auch die Abwehrbereitschaft wesentlich verankert. Diese zielt auf den Schutz der oben genannten Werte durch den Staat bzw. seine Institutionen ab, sodass gegen extremistische Positionen, die den Bestand der Werte gefährden, vorgegangen wird. Dass kann ausdrücklich sogar
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Bibliographische Angaben
- Autor: Marius Hummitzsch
- 2015, Erstauflage, 84 Seiten, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3959348495
- ISBN-13: 9783959348492
- Erscheinungsdatum: 09.12.2015
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