Hochstrittige Trennungs- und Scheidungspaare. Der Erfolg von Beratung, Mediation oder therapeutischer Mediation für die Soziale Arbeit
Obwohl die Ehe mit 71 Prozent auch heute noch die am meisten gelebte Familienform ist, nimmt ihr Anteil an allen gelebten Lebensformen ab und die Auflösung von Ehen durch Scheidungen zu. Seit Beginn der Datenauswertung zur Scheidungshäufigkeit im Jahr 1888...
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Klappentext zu „Hochstrittige Trennungs- und Scheidungspaare. Der Erfolg von Beratung, Mediation oder therapeutischer Mediation für die Soziale Arbeit “
Obwohl die Ehe mit 71 Prozent auch heute noch die am meisten gelebte Familienform ist, nimmt ihr Anteil an allen gelebten Lebensformen ab und die Auflösung von Ehen durch Scheidungen zu. Seit Beginn der Datenauswertung zur Scheidungshäufigkeit im Jahr 1888 wird ein nahezu unaufhörlicher Anstieg verzeichnet. Lag der Anteil der Ehescheidungen an allen Ehelösungen 1921 noch bei 21 Prozent, so stieg er bis zum Jahr 2012 auf rund 34 Prozent. Ihren bisherigen Höchststand erreichte die Scheidungsquote 2004 mit 39 Prozent. 2013 wurden 169.833 Ehen geschieden; in jede zweite Scheidung waren minderjährige Kinder involviert. Insgesamt betrug die Zahl der betroffenen Kinder 136.064.Trotz der Normalisierung von Trennungen und Scheidungen innerhalb unserer Gesellschaft ist der Übergang von intakter Familie zur Nachtrennungs-/Scheidungsfamilie ein mit zahlreichen familiären Belastungen und Reorganisationen verbundener, langfristiger Prozess. Dabei zieht das Thema 'Hochkonflikt' in den letzten zwei Dekaden in Deutschland immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Gerade hier sind die Kompetenzen der sozialen Arbeit gefragt: Die hochstrittige Klientel stellt besondere Anforderungen an Berater, Institutionen und Familien. Wie aber soll die Sozialarbeit mit diesem relativ neuen Phänomen, das in seiner destruktiven Dynamik vor allem für die Kinder weitreichende Folgen nach sich zieht, umgehen?
In dem vorliegenden Buch soll dieser Frage nachgegangen werden. Dazu wird zunächst ein Überblick über die gesellschaftlichen Gründe für die moderne Entwicklung von Trennungen und Scheidungen sowie deren Verlauf und Konsequenzen gegeben, um anschließend die Entstehung von Hochkonflikt zu erläutern. Durch Definitionen und ausgewählte Theorien soll veranschaulicht werden, wie Hochkonflikt, abweichend vom normalen Trennungsprozess, entstehen kann. Anschließend werden drei mögliche sozialpädagogische Strategien zur Konfliktbehandlung dargestellt, die einen methodischen Zugang zum Hochkonflikt versprechen.
Lese-Probe zu „Hochstrittige Trennungs- und Scheidungspaare. Der Erfolg von Beratung, Mediation oder therapeutischer Mediation für die Soziale Arbeit “
'Textprobe:Kapitel 3.3 'Therapeutische Mediation' im Hochkonflikt:
Ein Modell der therapeutischen Mediation wird im Amerikanischen als impasse directed mediation bezeichnet und unterscheidet sich von der klassischen Herangehensweise der Mediation insofern, als dass dem Beginn der eigentlichen Mediation eine therapeutische Phase vorgeschaltet wird, die die Ex-Partner auf den folgenden Prozess vorbereiten und in Einzelgesprächen Veränderungsbereitschaft herstellen soll.
Psychotherapie hat eigentlich das Ziel, die Gesundheit des Menschen wiederherzustellen, wenn ein diagnostizierbares Krankheitsbild vorliegt. Mediation hingegen zielt darauf ab, konkrete selbstbestimmte Lösungen für zwischenmenschliche Probleme zu finden. "Während also Psychotherapie im kurativen Bereich angesiedelt ist und auf die Heilung seelisch erkrankter Menschen abzielt, hat es Beratung mit Menschen in situationsgebundenen Problemen und phasentypischen Überforderungen und Krisen zu tun. Dabei setzt Beratung in den Zusammenhängen zwischen Individuum, Gruppe und Institution an. Beratungsarbeit ist somit auf zwischenmenschliche Beziehungen und deren Möglichkeiten und Konflikte gerichtet".
Der Vorteil der therapeutischen Mediation besteht darin, die individuellen Geschichten der Medianten zu berücksichtigen und an ihren Ressourcen zu arbeiten, umso überhaupt erst die Basis für Veränderungen schaffen zu können. Ausgeschlossen werden hier klinische Krankheitsbilder, die per Definition die Anwendung der Mediation unmöglich machen. Figdor bezeichnet das Verhalten hochkonflikthafter Paare vielmehr als 'soziale Pathologie', die im Vorfeld der Mediation therapeutisch verringert werden kann, um deren Prozess überhaupt zu ermöglichen.
Um dies zu erreichen, muss der Mediator Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen, um dieser ambivalenten Aufgabe gerecht werden zu können: "The mediator must combine therapeutic counseling with mediation techniques". Dabei ist zu beachten, dass der Mediator nicht Therapeut im
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klinischen sondern lediglich im 'sozialen' Sinne sein soll. Die Bezeichnung 'therapeutische Mediation' bezieht sich dabei also auf die die Kombination von beiden Verfahren und im Besonderen auf die erforderliche (Zusatz-) Ausbildung und die spezifischen Fähigkeiten, die der Mediator generell mitbringen muss. Dazu gehört vor allem Erfahrung in der Arbeit mit Klientel, das charakterisiert wird als "fragile, vulnerable, narcisstic, and potentially volantile people. Without such experience and training the family is likely to best the mediator, adding to the considerable load of problems already plaguing the family during divorce." Die Synthese von Therapie und Mediation kann also wie folgt verstanden werden: "In fact, counseling is our most often-used therapeutic technique, because good counsel is, itself, therapeutic".
Die therapeutische Mediation ist in drei Phasen aufgeteilt: (1.) Prenegotiation Counseling Phase/Vorverhandlungs- und Beratungsphase, (2.) Negotiation or Conflict Resolution Phase/Verhandlungs-und Konfliktlösungsphase, (3.) Implementation Phase/ Durchführungs- oder Ausführungsphase.
In der ersten Phase geht es darum, den Grundstein für die Arbeit der folgenden Phasen zu legen. Dafür wird jedes Elternteil und jedes Kind einzeln sowie jede Eltern-Kind-Dyade interviewt. Ziel ist es, die individuelle Beziehungs-und Trennungsgeschichteherauszuarbeiten und auch eine Vorstellung von der Entwicklung des Kindes und seine Reaktion auf die Trennung/Scheidung zu erhalten. Der Mediator kann sich so einen ersten Eindruck verschaffen, warum die Familientransition an diesem Punkt stagniert, sich mit den Eltern auf die wichtigsten Streitpunkte einigen und gleichzeitig mögliche Ressourcen aufspüren, die eine Verhaltensänderung bewirken können. Die Methoden, die der Mediator einsetzt, richten sich nach den elterlichen Bedürfnissen und deren psychischer Konstitution. Für manche El
Die therapeutische Mediation ist in drei Phasen aufgeteilt: (1.) Prenegotiation Counseling Phase/Vorverhandlungs- und Beratungsphase, (2.) Negotiation or Conflict Resolution Phase/Verhandlungs-und Konfliktlösungsphase, (3.) Implementation Phase/ Durchführungs- oder Ausführungsphase.
In der ersten Phase geht es darum, den Grundstein für die Arbeit der folgenden Phasen zu legen. Dafür wird jedes Elternteil und jedes Kind einzeln sowie jede Eltern-Kind-Dyade interviewt. Ziel ist es, die individuelle Beziehungs-und Trennungsgeschichteherauszuarbeiten und auch eine Vorstellung von der Entwicklung des Kindes und seine Reaktion auf die Trennung/Scheidung zu erhalten. Der Mediator kann sich so einen ersten Eindruck verschaffen, warum die Familientransition an diesem Punkt stagniert, sich mit den Eltern auf die wichtigsten Streitpunkte einigen und gleichzeitig mögliche Ressourcen aufspüren, die eine Verhaltensänderung bewirken können. Die Methoden, die der Mediator einsetzt, richten sich nach den elterlichen Bedürfnissen und deren psychischer Konstitution. Für manche El
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Autoren-Porträt von Katharina Waszak
Katharina Waszak wurde 1982 in Herdecke geboren. Als staatlich anerkannte Erzieherin arbeitete sie viele Jahre in stationären Jugendhilfeeinrichtungen und in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums der Sozialen Arbeit an der Katholischen Hochschule Nordrhein Westfalen, begann sie ihre Tätigkeit im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes, wo sie unter anderem Familien in Trennungs-und Scheidungsfragen berät.
Bibliographische Angaben
- Autor: Katharina Waszak
- 2016, 104 Seiten, Maße: 15,6 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3959349556
- ISBN-13: 9783959349550
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