Homoerotik und Hebräische Bibel
Nicht erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde begonnen, den biblischen Erzählkomplex der Geschichten über Saul, David und Jonatan homoerotisch zu deuten. Eine lange Tradition an literarischen Rezeptionen und Aneignungen der...
Leider schon ausverkauft
Buch
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Homoerotik und Hebräische Bibel “
Nicht erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde begonnen, den biblischen Erzählkomplex der Geschichten über Saul, David und Jonatan homoerotisch zu deuten. Eine lange Tradition an literarischen Rezeptionen und Aneignungen der Bildenden Kunst und der Musik dieser biblischen Texte und Figuren existiert. Sie stellt eine eindrucksvolle Bestätigung für homoerotische Lektüren bereits vor und parallel zu den wissenschaftlichen Interpretationen dar. Es wird außerdem nahegelegt, Untersuchungen zum Thema "Hebräische Bibel und Homoerotik" innerhalb des Rahmens von "queeren Lesarten" zu unternehmen, um die Risiken der Aufrechterhaltung der Heteronormativität zu reduzieren. Verschiedene mögliche Bedeutungen von queer und unterschiedliche Ansätze der Queer-Theorie werden vorgestellt und ein Überblick über bereits bekannte queere Lesarten dieser und weiterer Texte der Hebräischen Bibel gegeben. Für das Thema "Homoerotik" relevante Texte der Hebräischen Bibel werden im Rahmen von Rezeptionsästhetik und Intertextualität ausführlich behandelt: sowohl die Gesetzestexte Levitikus 18,22 und 20,13 als auch die Erzählungen von Sodom, von Gibea, von Ham und Noach, von Saul, David und Jonatan und von Ruth, Noomi und Boas.
Klappentext zu „Homoerotik und Hebräische Bibel “
Für das Thema "Homoerotik" relevante Texte der Hebräischen Bibel werden im Rahmen von Rezeptionsästhetik und Intertextualität ausführlich behandelt: sowohl die Gesetzestexte Levitikus 18,22 und 20,13 als auch die Erzählungen von Sodom (Genesis 19,1-28), von Gibea (Richter 19), von Ham und Noach (Genesis 9,20-27), von Saul, David und Jonatan (1. Samuel 18-20 und 2. Samuel 1,26) und von Ruth, Noomi und Boas (Buch Ruth). Diskutiert wird hauptsächlich wissenschaftliche, großteils englischsprachige Literatur der letzten Jahrzehnte zu diesen Texten, aber auch Aussagen der Reformatoren Martin Luther und Johannes Calvin. Nicht erst seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart haben WissenschaftlerInnen begonnen, den biblischen Erzählkomplex der Geschichten über Saul, David und Jonatan homoerotisch zu deuten, sondern es gibt bereits eine lange Tradition literarischer homoerotischer Rezeptionen und Aneignungen der Bildenden Kunst dieser biblischen Figuren. Eine kleine Anzahl von freigeistigen Werken des 17. Jahrhunderts versuchte den Mythos von Sodom vernünftig zu kritisieren oder zu verhöhnen, um gleichgeschlechtliche Liebe zu entschuldigen oder sogar zu rühmen, was zusammen mit anderen literarischen Rezeptionen der Geschichte von Sodom bis zur Gegenwart eine eindruckvolle Bestätigung bereits vor und parallel zu den wissenschaftlichen Interpretationen des 20. und 21. Jahrhunderts darstellt. Außerhalb des wissenschaftlichen Betriebs, innerhalb der Literatur, erfolgte eine radikalere Aneignung der Verbindung von Ruth und Noomi für gleichgeschlechtliche Beziehungen. Theoretisch können alle Texte der Hebräischen Bibel queer gelesen werden, aber es hat sich herausgestellt, dass gerade die oben genannten Texte innerhalb der literarischen Rezeptionen, in den Aneignungen der Bildenden Kunst und der Musik und später in der Wissenschaft häufig homoerotisch bzw. queer interpretiert wurden. Außerdem wird nahe gelegt, Untersuchungen zum Thema "Bibel und Homoerotik"innerhalb
... mehr
des Rahmens einer "queeren Lesart" zu unternehmen, um die Risiken der Aufrechterhaltung der Heteronormativität zu reduzieren, wozu sich noch andere Texte der Hebräischen Bibel wie z.B. die beiden Schöpfungsberichte des Buchs Genesis, das Hohelied oder das Buch Judith etc. anbieten. Der Wert einer queeren intellektuellen Arbeit liegt vor allem auf ihrer Wirkung: in der Öffnung der Räume für bisher nicht gehörte Stimmen und in der Schaffung von Möglichkeiten für eine Transformation der Praktiken, Vergnügen, Begehren und Identitäten, verknüpft mit Sexualität. Da es nicht eine einzige queere Methode gibt, biblische Texte zu lesen, sondern ein weites Feld von queeren Interpretationen, die sich auf bestimmte Auslegungen des Begriffs "queer" gründen, werden die verschiedenen möglichen Bedeutungen von queer und unterschiedliche Ansätze der Queer-Theorie vorgestellt und ein Überblick über bereits bekannte queere Lesarten von Texten der Hebräischen Bibel gegeben.
... weniger
Autoren-Porträt von Karin Hügel
Karin Hügel, Mag.a theol., Studium der Studienrichtung Evangelische Fachtheologie an der Universität Wien. Abschluss 2008 als Magistra der Theologie.
Bibliographische Angaben
- Autor: Karin Hügel
- 2009, 597 Seiten, 31 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 19,2 x 27,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3836672138
- ISBN-13: 9783836672139
Kommentar zu "Homoerotik und Hebräische Bibel"
0 Gebrauchte Artikel zu „Homoerotik und Hebräische Bibel“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Homoerotik und Hebräische Bibel".
Kommentar verfassen