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Hysteria

Roman. Deutscher Buchpreis 2018 nominiert
 
 
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»Mit den Himbeeren stimmte etwas nicht«

»Hysteria« erzählt die Geschichte von Bergheim, der auf einem Biomarkt merkwürdig unnatürliche Himbeeren entdeckt. Auf der Suche nach dem Rätsel ihrer Beschaffenheit und Herkunft gerät er immer tiefer in eine...
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Kommentare zu "Hysteria"
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  • 3 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 08.09.2018

    Wie immer geht Bergheim auf den Biomarkt. Beim Inspizieren der Himbeeren fällt ihm deren Farbe und Beschaffenheit auf, die seltsam unnatürlich anmuten. Auch ein Jungtier wirkt verstörend seltsam, er will der Sache auf den Grund gehen und landet direkt im Kulinarischen Institut, wo seine Ex-Freundin Charlotte, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat, eine Leitungsstelle innehat. Bergheims Hypersensibilität erlaubt es, dass er Veränderungen wahrnehmen kann, die andere entgehen und bald schon befindet er sich in dem Institut, das in den Händen der sogenannten „Spurenloses Leben“ Bewegung ist, gefangen in einer unheimlichen Dystopie. Die Natur existiert nicht mehr, sie wurde durch eine neue Künstlichkeit ersetzt, die mit normaler Wahrnehmung kaum zu erkennen ist.

    Eckhart Nickels Roman, der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2018 steht, ist eine Herausforderung. Zunächst fasziniert der Text durch Bergheims sensorische Empfindungen, die en détail wiedergegeben werden und den Leser in ungeahnte Höhen der Sensorik führen. Textur, Farbe und Geschmack von alltäglichen Lebensmitteln und Dingen werden mit einer Intensität beschrieben, die man selten gelesen geschweige denn selbst wahrgenommen hat. Von Weinbeschreibungen ist man dergleichen gewohnt, bei Himbeeren überrascht dies.

    Der Protagonist Bergheim – ich frage mich rückblickend, ob dieser überhaupt über einen Vornamen verfügt – ist schon arg schräg, seine Ordnungsliebe mutet etwas autistisch an, sein Verhältnis zu Charlotte geradezu obsessiv. Da passt die Hypersensibilität, die ihn etwas pedantisch wirken lässt. Ausgerechnet dieser Sonderling kommt einer unheimlichen Verschwörung auf die Spur. Viele Aspekte der Anhänger des „Spurenlosen Lebens“ sind auch in unserer Realität allgegenwärtig: Umweltschutz, nachhaltiges Leben, Achtung vor Flora und Fauna – aber sie werden hier auf die Spitze getrieben und geradezu ad absurdum geführt. Koffein und Nikotin sind verboten, aber durchaus auf dem Schwarzmarkt gegen Altgeld noch beschaffbar, Ersatzdrogen waren ebenso schnell gefunden wie die alten verboten waren – die Menschheit ist halt doch begrenzt in ihrer Evolutionsfähigkeit und kreativ im Finden von Schlupflöchern.

    Der Roman verirrt sich für mein Empfinden irgendwann etwas in Absurdität und ist in der Handlung nur noch schwer zu folgen. Vieles an der Dystopie ist eine berechtigte Warnung, aber mit einem ansprechenderen Protagonisten wäre die Message vermutlich überzeugender dargeboten worden. Auch das Ende fand ich eher als etwas verunglückter Horrorschocker denn als überzeugender Abschluss.

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  • 4 Sterne

    4 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 04.09.2018 bei bewertet

    Hysteria ist einer der Romane, die auf der Longlist zum deutschen Buchpreis 2018 stehen. Den Anfang kennt man auch schon durch den Auszug den Eckhart Nickel beim Bachmann-Wettbewerb 2017 in Klagenfurt las und mit dem er sogar den Kelag-Preis gewann.

    Ich mag Romane gerne, in denen die Figuren ungewöhnliche Menschen sind. Richtige Typen oder auch Unglücksvögel, den meist ist es interessant zu erfahren, wie sie dazu wurden und es macht Spaß, ihren skurrilen Gedanken zu folgen.
    Der Protagonist Bergheim gehört aufgrund seiner Nervösität und Hypersensibilität dazu. Sein Blick auf die Umgebung nimmt er erschreckend war. Aber wenn wirklich genau hinsieht, schaut manches alltägliches bedrohlicher aus als man erwarten würde.Manches zu ausführlich für meinen Geschmack.

    Bergheim trauert auch noch seiner großen Liebe Charlotte nach, obwohl die ihn schon vor vielen Jahren verlassen hat und sie trifft er jetzt wieder.
    Eckhart Nickel schreibt genau und präzise, sprachlich wirklich ein Fest. Er ist offenbar einen weiten Weg gegangen seit er in seinen Anfängen der Popliteratur zugeordnet wurde. Die positiven Aspekte dieses Genres hat er behalten, sich aber literarisch weiterentwickelt. Obwohl es kein explizit spannendes Buch ist, findet man einige originelle Passagen.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 26.03.2019 bei bewertet

    In einer vermutlich nicht allzu fernen Zukunft hat in Deutschland (?) eine Form von Gesundheits-/Ökodiktatur Einzug gehalten incl. einer Gesundheitspolizei. Rausch- und Genussmittel wie Alkohol, Nikotin, Koffein, Tein usw. sind verboten, wurden jedoch durch scheinbar gesunde, natürlich Kräuter und Ähnliches ersetzt. Eine Gruppierung stellt die Maximalforderungen auf, nur noch Produkte zu nutzen, die die Natur 'freiwillig' zur Verfügung stellt (beispielsweise Fallobst), sämtliche Eingriffe der Zivilisationen rückgängig zu machen und in letzter Konsequenz, dass die Menschen verschwinden. In diesem Klima entwickelt sich eine Gesellschaft, die als größtes Ziel eine nachhaltige und natürliche Lebensweise hat. Bergheim, hypersensibel, entdeckt auf einem Biomarkt allerdings Merkwürdiges, die ihn an der Natürlichkeit zweifeln lassen. Er sucht einen der Produzenten auf, der ihn an das mysteriöse Kulinarische Institut verweist, wo er bereits erwartet wird.
    Es ist wohl nur ein Tag, an dem wir als Lesende den Protagonisten Bergheim begleiten. Doch die Geschichte nimmt immer wieder abrupte Wendungen, mit denen man (nicht nur) Bergheims Lebensentwicklung folgt. Trotz der stetigen Handlungssprünge entsteht eine immer düster werdende Atmophäre, in der im Hintergrund etwas Unheimliches zu lauern scheint.
    Hysteria ist ein Buch, das man sehr aufmerksam lesen muss, da Traum, Vergangenes und Gegenwart immer wieder ineinander übergehen und man so leicht die Orientierung verlieren kann. Hinzu kommt die Neigung des Autors zu langen Sätzen und seiner Liebe zum Detail, die aber vermutlich das Wissen fast aller Lesenden vergrößern wird. Oder wieviele Menschen kannten zuvor die Eigenschaften des Fadenwurms caenorhabditis elegans? Oder dass Käse aus Eselsmilch der teuerste der Welt ist? Eckhart Nickel bindet immer wieder solche Informationen ein, die derart absurd klingen, dass man sie für Produkte seiner überbordenden Phantasie halten könnte. Doch tatsächlich entsprechen sie den Tatsachen, wie beispielsweise auch der interessante Exkurs über die Papaya.
    Bemerkenswert sind ebenso seine exakten, bildhaften Beschreibungen wie beispielsweise gleich zu Beginn das Essen einer Himbeere: "Der kitzelnde Flaum, der sich beim Zerdrücken der Frucht im Mund wie ein Pelz auf die Zunge legte, widerte ihn an. ... Die Härchen, die wild zwischen einzelnen Waben herausragten, schienen sich noch dazu zu bewegen, und über den zellenartigen Fruchtbällen formte sich gräulicher Schimmer, der sie fast staubig aussehen ließ, wie ein dünnhäutiger Bovist."
    Eine ungewöhnliche, anspruchsvolle und lesenswerte Lektüre mit düsteren Aussichten, die sich leider schon in Reichweite befinden.

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