Ich, Coriander
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Die zauberhafte Lebensgeschichte eines Mädchens aus dem England des 17. Jahrhunderts ist ungemein geschickt zwischen Magie und historischer Wirklichkeit angesiedelt und spannend erzählt. (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)
Coriander verlebt eine Kindheit voller Liebe und Glück. Als die Mutter plötzlich stirbt und der Vater sich kurz darauf neu verheiratet, zerbricht ihre heile Welt. Die Stiefmutter Maud führt ein strenges Regiment und lässt nichts unversucht, um Coriander zu demütigen. Als ihre Qualen unerträglich zu werden drohen, eröffnet sich für Coriander plötzlich eine ganz andere Welt: Sie betritt ein Feenreich, in dem Gut und Böse in heftigem Kampf gegeneinander liegen. Und sie erkennt, dass hier das Vermächtnis ihrer Mutter verborgen liegt ...
- Eine zauberhafte Geschichte voller Wärme und Magie
- Zugleich ein historisch exaktes Zeitpanorama Englands im 17. Jahrhundert
cbj-Leserstimmen:
Um es gleich zu Anfang zu sagen: Das ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Es ist ein ungewöhnlich kraftvolles Buch, das völlig gegensätzliche, starke Gefühle in sich vereint. Hass und Liebe liegen hier so nah beieinander, dass ich an manchen Stellen das Buch am liebsten weggelegt hätte (nicht, weil es schlecht war, im Gegenteil, sondern weil mir das Beschriebene fast unerträglich wurde), aber gleichzeitig nie wieder aufhören wollte zu lesen. Diese Geschichte ist in jeder Hinsicht zauberhaft. Sie ist so leidenschaftlich und eindringlich geschrieben, dass ich nicht wüsste, wie man es anstellen sollte sie zu lesen, ohne an jeder Stelle mitzufühlen. (...) Das Fazit? Wer nur ein bisschen für fantasie- und gefühlvolle Bücher übrig hat, sollte dieses absolut wundervolle Buch lesen. Ein Muss! Svenja, 17
Corianders Geschichte hat mir sehr gefallen. An einigen Stellen wäre ich am liebsten in das Buch hineingesprungen und hätte der bösen Stiefmutter und ihrem Kumpanen mal eine reingehauen, aber als das nicht ging habe ich weiter gelesen und mich über die beiden geärgert. Johann, 12
Bei "Ich, Coriander" dachte ich zu erst: Nicht schon wieder Fantasy! Aber dann habe ich sehr schnell gemerkt, dass dies kein gewöhnliches Fantasy-Buch ist, sondern viel mehr ein Märchen. Ein Buch, das nicht nur be- sondern auch verzaubert!! Eine Geschichte von einem starken und mutigen Mädchen, wunderschön erzählt mit viel Gefühl und mit Worten, die wie Bilder wirken. Meiner Meinung nach hervorragend für einen Abend bei Kerzenschein unter einer Kuscheldecke geeignet! Miriam, 16
Ich muss sagen, dass "Ich, Coriander" einfach fantastisch ist. Vom ersten Moment an wird der Spannungsaufbau betrieben, die silbernen Schuhe, das Krokodil, etc, alle Hinweise sind sehr mysteriös und regen zum Lesen an. Auch die Kapiteltitel sind sehr klug gewählt, sie passen perfekt zum Buch. Eine tolle Idee fand ich jeweils die Enden der Kapitel, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen, mit der Kerze. Janina, 16
"Ein wunderschönes Buch, das seinen Charme aus der Verbindung zwischen Magie und historischer Wirklichkeit bezieht." - The Guardian
""Ich, Coriander" ist wie ein Märchen aus vergangenen Zeiten - geschrieben für die Gegenwart." - The Daily Telegraph
"Die zauberhafte Lebensgeschichte eines Mädchens aus dem England des 17. Jahrhunderts ist ungemein geschickt zwischen Magie und historischer Wirklichkeit angesiedelt und spannend erzählt." - Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Volkach
Ich, Coriander von Sally Gardner
LESEPROBE
Eine Geschichte zum Erzählen
E s ist Nacht und in unser altesHaus am Fluss ist endlich
Ruhe eingekehrt. Das Baby ist in denSchlaf gewiegt
worden und hat aufgehört zuschreien. Vor meinem Fenster
ist nur das leise Plätschern derThemse zu hören. London ist
in tiefen Schlaf gesunken und wartetdarauf, dass der Nachtwächter
den neuen Tag verkündet.
Ich habe die erste von sieben Kerzenangezündet, um in
ihrem Schein meine Geschichteniederzuschreiben. Neben
mir auf dem Tisch liegt der seideneBeutel mit den Perlen
meiner Mutter, daneben steht dieSchatulle aus Ebenholz,
deren unschätzbar wertvollen Inhaltich erst jetzt zu begreifen
beginne. Und daneben steht ein Paarsilberner Schuhe,
die mit dem Mond um die Wette zuglänzen scheinen.
Ich habe so vieles zu erzählen,darüber, wie ich zu den silbernen
Schuhen kam, und vieles mehr. Und dadies meine
eigene Geschichte und zugleich ein Feenmärchen ist, beginne
ich am besten ganz am Anfang.
Mein Name ist CorianderHobie. Ich bin das einzige Kind
von Thomas und Eleanor Hobie, geboren im Jahr des Herrn
1643 unter dem Dach dieses Hauses.Es liegt nur einen
Steinwurf von der London Bridgeentfernt und die Themse
fließt am rückwärtigen Teil desHauses vorbei. An der
Vorderseite, durch eine Mauer zurStraße hin abgegrenzt,
liegt der einst wundervolle Garten meinerMutter, und man
gelangt durch ein Holztor hinaus aufeine belebte Straße.
Der Garten ist mittlerweile mitUnkraut zugewuchert, zu
lange hat sich niemand um ihngekümmert. Früher wuchsen
dort Blumen und Kräuter aller Art,deren Wohlgerüche sogar
die Themse duften ließen, dochinzwischen gibt es hier
nur noch Rosmarin und Brennnesseln,wilde Rosen und dornige
Sträucher.
Es war dieser Garten, der unsereNachbarn in Staunen
versetzte und Anlass zu Gerede gab.Mein Vater hatte ihn für
meine Mutter anlegen und ihr auchein schmuckes Gartenhäuschen
bauen lassen, das an die Rückseiteseines Kontors
angrenzt. Meine Mutter wusste, aufihre stille Art, mehr über
Kräuter und deren Heilkräfte alsjeder andere, und zusammen
mit unserer Haushälterin, Mary Danes, konnte sie viele
Stunden in ihrem Gartenhäuschenzubringen und alle möglichen
Mixturen zusammenstellen, diedestilliert und in
kleine Fläschchen abgefüllt wurden.Als ich noch klein war,
pflegte ich mich hinter den Röckenmeiner Mutter zu verstecken
und die Ohren zu spitzen, wenn ihreFreundinnen
und Nachbarinnen mit Gebrechen undLeiden ankamen, um
sich von ihr und ihren Arzneienheilen zu lassen. Später, als
ich zu groß war, um mich noch zuverstecken, kamen sie mit
anderen Anliegen, denn bis dahinhatte sich der Ruf meiner
Mutter als Heilkundige mit magischenKräften verbreitet
wie Distelwolle, die von den heißenWindstößen des Klatsches
überallhin geweht wurde.
Meine frühesten Erinnerungen sindder Garten und mein
altes Zimmer, in dem ich auch jetztsitze und dessen Wände
meine Mutter mit Märchenszenen undFabeltieren bemalt
hat. Unter jede Szene hatte sie mitihrer sauberen Schrift
etwas geschrieben, und zu jedem Bildkannte sie eine Geschichte,
die sie so farbig zu erzählenwusste, dass sie ebenso
lebendig wirkte wie die Farben, indenen sie gemalt war. Als
ich noch klein war, fuhr ich gernmit meinem Finger die
Buchstaben nach, um zu fühlen, wiesich die spinnwebartige
Schrift von den Holzpaneelen abhob,und ich pflegte die
Worte vor mich hin zu sagen, alswären sie eine Schutzformel
gegen alles Böse. Doch diese Bildersind, genau wie die Blütenpracht
des Gartens, längst verschwunden,sind weggewaschen
und abgeschrubbt worden. Nur einehauchzarte Spur
der goldenen Buchstaben ist noch zuerahnen, die, genau wie
die Erinnerungen, noch immerdurchschimmern.
Früher glaubte ich, das Leben meinerMutter hätte erst
mit mir begonnen, und es hätte biszu meinem Eintreten in
die Welt nichts gegeben. Nichts, dasheißt, bis zu jenem Sommertag,
an dem mein Vater, Thomas Hobie, meine Mutter
auf einer Landstraße unter einer Eichestehen sah.
Das ist die Geschichte, die er mirerzählt hat, eine Geschichte,
die ich über alles liebe. Als ernoch ein junger Kaufmann
war und den Kopf voller Träumehatte, investierte er
all sein hart verdientes Erspartes,zusammen mit der Summe,
die sein Vater ihm vermacht hatte,in ein Schiff, das nach
Konstantinopel fahren und mit einerLadung voller Seide
zurückkehren sollte. Doch leidererfuhr er dann, dass das
Schiff in einem großen Sturm auf Seeverschollen war, sodass
er von einem Tag auf den anderenaußer der Kleidung, die er
am Leibe trug, nichts mehr besaß.
In seiner Verzweiflung verließ meinVater die Stadt und
ging ungefähr zehn Meilen weit zuFuß aufs Land, wo er
hoffte, sich bei einem entferntenVetter, einem gewissen
Master Stoop,etwas Geld leihen zu können. Doch als er dort
eintraf, erfuhr er, dass Master Stoop seinen langwierigen
Kampf ums Überleben aufgegeben undsich ins Reich der
Toten begeben hatte, sodass seineWitwe nun allein die
Münder etlicher kleiner Stoops füttern musste.
Mein Vater brachte es nicht übersich, sie um Geld zu bitten.
Nachdem er ihr sein Beileidausgesprochen hatte,
machte er sich tief betrübt auf denRückweg nach London
und wollte sich in sein Schicksalfügen.
Es war schon zu später Stunde, alser auf einen merkwürdig
aussehenden Mann mit einem langen,verknoteten Bart
stieß, dereine Laterne in der Hand hielt, so rund wie der
Vollmond. Der Fremde erzählte ihm,er sei ausgeraubt worden;
Wegelagerer hatten ihm allesgenommen, was er besaß,
und ihm nur seine Laterne gelassen.Mein Vater hatte Mitleid
mit dem Unglücklichen und gab ihmseinen Umhang,
damit er wenigstens nicht frierenmusste, und der Fremde
nahm die Gabe dankbar an.
»Junger Mann, Ihr besitzt einoffenes und großzügiges
Herz und das ist mehr wert als alleGoldmünzen in einer
Schatztruhe«, sagte der Fremde.»Morgen wird Euch Eure
Güte vergolten werden.«
Mein Vater wünschte dem Mann allesGute und sagte, er
hoffe, dass ihm nichts Böses mehrwiderfahre. Danach setzte
er seinen Rückweg nach London fortund nur der Mond war
sein Begleiter. Unterwegs überkamihn eine große Müdigkeit,
und er legte sich nieder, um einpaar Stunden zu schlafen.
Am nächsten Morgen war er noch nichtviel weiter gekommen,
als ihn plötzlich das Gefühlüberkam, sich verlaufen
zu haben, denn im Dämmerlicht desTagesanbruchs sah
die Gegend ganz anders aus als nocham Vortag.
Da ich diese Geschichte schon soviele Male gehört hatte,
dass ich sie Wort für Wort auswendigkonnte, fiel ich mei-
nem Vater an dieser Stelle regelmäßigins Wort und sagte:
»Aber du warst trotzdem auf demrichtigen Weg.«
Dann lachte er und sagte: »Es warder Weg, der mich zu
deiner Mutter führte! Wie hätte erda falsch sein können?«
In meinem kindlichen Denken kam esmir so vor, als hätte
er meine Mutter innerhalb einesTages kennen gelernt und
geheiratet. Als sie nach derHochzeit gemeinsam in die Stadt
zurückkehrten, wurden sie mit dergroßartigen Nachricht
empfangen, dass das vermeintlichuntergegangene Schiff unversehrt
und mit einer Ladung feinster Seideeingetroffen
war.
Von diesem Tag an führte mein Vaterein Leben voller
Liebe und Glück. Kein anderes Schiffbrachte seinem Besitzer
mehr ein. Unbehelligt von Piraten,Schlachten oder
Stürmen, segelte es friedlich durchalle Gewässer und brachte
Schätze zurück, die eines Königswürdig gewesen wären. Es
dauerte nicht lange, bis mein Vaterso vermögend war, dass
er für uns dieses Haus am Flussbauen konnte, wo wir in
großem Wohlstand lebten. Wir hatteneine Köchin und Bedienstete,
die uns umsorgten, sowie Sam, dentreuen Burschen
meines Vaters.
Ich habe mich nie gewundert, wie dasalles so schnell gekommen
war. Es war mir nie in den Sinngekommen zu
fragen, was die Familie meinerMutter davon gehalten hatte,
dass ihre Tochter einen bettelarmenjungen Mann heiratete,
oder ob sie überhaupt eine Familiehatte. All diese Fragen
und noch sehr viele andere stellteich mir erst sehr viel später,
als niemand mehr da war, der sie mirhätte beantworten können.
Mein Vater besaß zwei Miniaturen,die kurz nach der
Hochzeit gemalt worden waren. Aufder einen trägt meine
Mutter ein wunderschön besticktescremefarbenes, mit win-
zigen, schimmernden Perlen besetztesGewand. Ich stelle
mir gern vor, dass sie genausoausgesehen hat, als mein Vater
sie an jenem Mittsommertag untereiner Eiche stehen sah -
mit Wildblumen im Haar und einemEichblatt in der Hand.
Auch der Hintergrund des Gemäldesübte stets eine große
Faszination auf mich aus. Wenn mandas Bild betrachtete,
kam man sich vor wie ein Vogel, deraus großer Höhe auf die
Landschaft herunterblickt. In einemEichenwald sieht man
eine Lichtung, auf der ein großesHaus steht, umgeben von
einem gepflegten Garten. In derFerne ragt ein Turm aus den
Bäumen heraus, und ich glaubtesogar, oben auf diesem Turm
eine Gestalt zu erkennen, die aufdie Landschaft hinabblickt,
als hielte sie nach jemandem oderetwas Ausschau. Am Waldrand
ist eine Jagdgesellschaft mit Hundenzu erkennen. Im
Vergleich zu dem Haus und dem Turmwirken sie viel zu
groß. Auf dem ausgestreckten Armeines der Reiter sitzt ein
Falke. Ein weiterer Reitersmannsteht in den Steigbügeln
und bläst in sein Horn. Ich hattedas Bild schon viele Male
betrachtet, ehe mir das weiße Pferdund der Fuchs auffielen,
die im Dickicht versteckt waren. Ichkann es mir nicht erklären,
doch diese Entdeckung beunruhigtemich. Ein seltsames
Unbehagen überkam mich, als wenn manirgendwie nirgendwo
auf dieser Welt sicher wäre.
Das Bild meines Vaters zeigt ihn alsjungen, hübschen
Burschen. Er ist glatt rasiert undträgt eine Kniebundhose
und ein Leinenhemd, das mitdemselben Muster bestickt ist
wie das Kleid meiner Mutter. DerHintergrund dieses Bildes
könnte jedoch nichtunterschiedlicher sein. Man sieht eine
Stadt, durch die sich, wie einopalgrünes Band, ein Fluss
zieht. Auf den ersten Blick könnteman glauben, es handle
sich um London, doch die Häuser sindbunt gestrichen, und
im Wasser kann man, unter einerFlotte von großen Schiffen
mit geblähten goldenen Segeln,Meerjungfrauen, Wassermänner
und Seeungeheuer erkennen.
Schon als Kind wirkten diese beidenGemälde auf mich
sonderbar zeitlos, so als wären sieschon vor langer, langer
Zeit und in einer ganz anderen Weltgemalt worden. Inzwischen
kenne ich ihre Bedeutung. Ich weiß,warum meine
Mutter nie darüber reden wollte undwarum ihre Vergangenheit
mich in meinen düstersten Momenteneinholte und
mich zu etwas zurückführte, was sichnicht länger verleugnen
ließ. ( )
© cbjVerlag
Übersetzung: Anne Braun
- Autor: Sally Gardner
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 2006, 312 Seiten, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570131041
- ISBN-13: 9783570131046
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