Ilse Stöbe: Wieder im Amt
Eine Widerstandskämpferin in der Wilhelmstraße. Mit e. Vorw. v. Johanna Bussemer u. Wolfgang Gehrcke. Hrsg.: Rosa-Luxemburg-Stiftung
Ilse Stöbe arbeitete im Auswärtigen Amt in Berlin und hat 1940/1941 die von dem Diplomaten Rudolf von Scheliha erhaltenen vertraulichen Berichte vor allem zum bevorstehenden Überfall auf die Sowjetunion an den sowjetischen militärischen Nachrichtendienst GRU weitergeleitet.
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Produktinformationen zu „Ilse Stöbe: Wieder im Amt “
Ilse Stöbe arbeitete im Auswärtigen Amt in Berlin und hat 1940/1941 die von dem Diplomaten Rudolf von Scheliha erhaltenen vertraulichen Berichte vor allem zum bevorstehenden Überfall auf die Sowjetunion an den sowjetischen militärischen Nachrichtendienst GRU weitergeleitet.
Klappentext zu „Ilse Stöbe: Wieder im Amt “
Ilse Stöbe, 1911 in einer Handwerkerfamilie in Berlin-Lichtenberg geboren, arbeitete seit 1930 bei dem legendären Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff. Dort lernte sie auch Rudolf Herrnstadt kennen, der sie für eine Zusammenarbeit mit dem sowjetischen Nachrichtendienst GRU warb. Gemeinsam mit ihm hielt sie sich in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre in Warschau auf und war dort als Auslandskorrespondentin für Schweizer und deutsche Zeitungen tätig. In dieser Zeit traf sie den Botschaftsrat Rudolf von Scheliha, der ihr 1940 eine Anstellung in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes vermittelte. Als die Gestapo den Namen von Ilse Stöbe in einem Funkspruch aus Moskau entdeckte, wurde sie am 12. September 1942 im Rahmen des Ermittlungen gegen die Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" festgenommen, Scheliha etwa sieben Wochen später. Beide wurden am 14. Dezember vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1942 in Plötzensee hingerichtet.Bisher fehlt ihr Name auf der Gedenkwand, mit der Opfer des Naziregimes aus dem Auswärtigen Amt geehrt werden. Nun erscheint zum ersten Mal eine Ilse Stöbe gewidmete Publikation, befreit von Mythen und Legenden des Kalten Krieges in West und Ost.
Hans Coppi beschreibt unter Bezugnahme auf zahlreiche bisher nicht bekannte Quellen das Leben Ilse Stöbes und ihre Beteiligung am Widerstand gegen das Naziregime. Sabine Kebir befasst sich mit der Rezeption Stöbes durch ihre Zeitgenossen Theodor Wolff und den Verleger Helmut Kindler und geht den Ursachen von Fehlinterpretationen und dem weitgehenden Vergessen Stöbes in beiden deutschen Staaten nach.
Johanna Bussemer und Wolfgang Gehrcke machen in ihrem Vorwort die Notwendigkeit einer Ehrung Ilse Stöbes vor dem Hintergrund der Debatten um die (Nazi)-Vergangenheit der Diplomaten des "Amtes" im Dritten Reich und in der Bundesrepublik deutlich.
Autoren-Porträt von Hans Coppi, Sabine Kebir
Hans Coppi, Sohn der zu der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" gehörenden und von den Nazis ermordeten Hans und Hilde Coppi. Er ist Historiker und freier Mitarbeiter an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand sowie Vorsitzender der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Zahlreiche Veröffentlichungen zum Widerstand gegen das Naziregime und zu antifaschistischer Erinnerungskultur.Sabine Kebir promovierte über "Die Kulturkonzeption Antonio Gramscis" und habilitierte im Fach Politologie in Frankfurt am Main. Seit 1988 lebt sie hauptsächlich als Wissenschaftsautorin in Berlin (Hauptgebiete: Fragen der Demokratieentwicklung, Genderprobleme, Kultur- und Bildungspolitik, Islam und Islamismus, Literaturwissenschaft). Sie ist u.a. Beirätin im Präsidium des deutschen P.E.N.-Zentrums.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Hans Coppi , Sabine Kebir
- 2013, 160 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 15,7 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: VSA
- ISBN-10: 3899655699
- ISBN-13: 9783899655698
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