Im Gedächtnis der Zeit
Julius Lester hat ein erstaunliches, einzigartiges Buch über das Schicksal der Sklaven im Amerika des 19. Jahrhunderts geschrieben: eines, das die Götter, die Mythen und Riten eines afrikanischen Volkes wirksam sein lässt im Ringen um die Freiheit und den...
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Produktinformationen zu „Im Gedächtnis der Zeit “
Klappentext zu „Im Gedächtnis der Zeit “
Julius Lester hat ein erstaunliches, einzigartiges Buch über das Schicksal der Sklaven im Amerika des 19. Jahrhunderts geschrieben: eines, das die Götter, die Mythen und Riten eines afrikanischen Volkes wirksam sein lässt im Ringen um die Freiheit und den inneren Frieden der Menschen.Auf der Überfahrt von Westafrika nach Amerika gerät ein Sklavenschiff aus heiterem Himmel in ein Unwetter. Haben die im Laderaum zusammen gezwängten Schwarzen es mit ihrem gellenden Schreien heraufbeschworen? Der Kapitän ahnt etwas von der religiösen Kraft der hilflosen Sklaven und wird zum Vermittler eines übernatürlichen Geschehens: In South Carolina wird ein sechzehnjähriger Afrikaner namens Ekundayo geboren. Er taucht mit seinem Bewusstsein in den Körper des jungen Sklaven Nathaniel ein und erlebt dessen tragische Liebe zu einer Weißen und erfährt alle Erniedrigungen des Sklavendaseins. Wird Ekundayo die große Aufgabe erfüllen können, zu der ihn der Schöpfergott Amma entsandt hat: den Verstorbenen im fremden Land Frieden zu bringen und damit auch den Lebenden?
Bibliographische Angaben
- Autor: Julius Lester
- Altersempfehlung: Ab 14 Jahre
- 2007, 236 Seiten, Maße: 14,3 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Christoph Renfer
- Verlag: Freies Geistesleben
- ISBN-10: 3772522998
- ISBN-13: 9783772522994
Rezension zu „Im Gedächtnis der Zeit “
Gabriele Hoffmann, Harry & Pooh 2007/2008"Es ist ungeheuerlich und eigentlich unerträglich: Zurzeit gibt es mindestens 250 Millionen Sklaven auf dieser Welt. Und noch viel schrecklicher ist, dass wir Wohlstandsmenschen nutznießend an ihrem Elend teilhaben. Oft wissen wir nicht, wo und wie wir verstrickt sind. Gerade wenn wir dem Geizprinzip fröhnen und Wegwerfwaren kaufen, die am ""Ende der Welt"" billigst produziert werden, könnten wir uns eigentlich schon denken und wissen manchmal sogar ganz genau, wer um welchen Lohn dafür gearbeitet hat. Menschen können aber perfekt verdrängen, und deshalb braucht es solche Bücher, die aufrütteln. Es ist schon hart zu lesen, was in diesem Roman erzählt wird. Beschrieben wird auf den ersten Seiten aus der Perspektive eines Sklavenschiffkapitäns, der seinerseits kaum ertragen kann, was er sehen, hören, riechen muss: die unendliche Tiefe der verzweifelten Blicke von Menschen, die einfach nicht verstehen können, was ihnen geschieht; die Schreier derer, die begriffen haben, was ihnen bevorsteht; die Gerüche der Angst und des Elends, die die Unmenschlichkeit begleiten. Ja, das zu lesen ist ein anderes Kaliber als in noch so brutalen Computerspielen als Herrschaftsheld zu glänzen. Diese Geschichte kann nur aushalten, wer Mitgefühl entwickelt und dann auch Konsequenzen zu ziehen bereit ist, seine eigene Würde wieder zu finden. Denn würdelos sind nicht die Menschen, die in den Kellern der Besitzenden am lebendigen Leib verfaulen, sondern die, die das provozieren, und auch die, die das stillschweigend in Kauf nehmen. Also Vorsicht! Dieses Buch bleibt nicht folgenlos bei seinen Lesern, denn der Autor kann erzählen. Er erzählt die Geschichte seiner eigenen Familie und man spürt auf jeder Seite, dass hier auch von persönlich Erlebtem die Rede ist. Diese unendliche Liebe zur Schönheit der Freiheit, die der Autor besitzt,
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ist ansteckend, und das ist sehr gut so."
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