Infinity
In seinem Schatten entstehen Städte, so groß wie Kontinente: der Turm.
Er ist allwissend, übermächtig und bedrohlich - sogar für Arion, die Herrscherin über all jene Geschöpfe, die im Turm Zuflucht...
Er ist allwissend, übermächtig und bedrohlich - sogar für Arion, die Herrscherin über all jene Geschöpfe, die im Turm Zuflucht...
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Produktinformationen zu „Infinity “
In seinem Schatten entstehen Städte, so groß wie Kontinente: der Turm.
Er ist allwissend, übermächtig und bedrohlich - sogar für Arion, die Herrscherin über all jene Geschöpfe, die im Turm Zuflucht gefunden haben. Denn von außen droht Gefahr: Die Rebellen um den ungestümen Clanführer Craiden versuchen, die Macht des Turms zu brechen - und damit auch Arions Herrschaft zu stürzen. Wird der Turm fallen und damit den ganzen Planeten in den Abgrund reißen?
"Der Turm, einer der besten, weil faszinierendsten Hohlbein-Romane der letzten Jahre, spielt in ferner Zukunft. Verfasst in einer eindringlichen, bildhaften Sprache, denkt der Plot die Menschheitsgeschichte zu Ende."
Neue Westfälische
Er ist allwissend, übermächtig und bedrohlich - sogar für Arion, die Herrscherin über all jene Geschöpfe, die im Turm Zuflucht gefunden haben. Denn von außen droht Gefahr: Die Rebellen um den ungestümen Clanführer Craiden versuchen, die Macht des Turms zu brechen - und damit auch Arions Herrschaft zu stürzen. Wird der Turm fallen und damit den ganzen Planeten in den Abgrund reißen?
"Der Turm, einer der besten, weil faszinierendsten Hohlbein-Romane der letzten Jahre, spielt in ferner Zukunft. Verfasst in einer eindringlichen, bildhaften Sprache, denkt der Plot die Menschheitsgeschichte zu Ende."
Neue Westfälische
Klappentext zu „Infinity “
In seinem Schatten entstehen Städte, so groß wie Kontinente: der Turm. Er ist allwissend, übermächtig und bedrohlich - sogar für Arion, die Herrscherin über all jene Geschöpfe, die im Turm Zuflucht gefunden haben. Denn von außen droht Gefahr: Die Rebellen um den ungestümen Clanführer Craiden versuchen, die Macht des Turms zu brechen - und damit auch Arions Herrschaft zu stürzen. Wird der Turm fallen und damit den ganzen Planeten in den Abgrund reißen? "'Der Turm', einer der besten, weil faszinierendsten Hohlbein-Romane der letzten Jahre, spielt in ferner Zukunft. Verfasst in einer eindringlichen, bildhaften Sprache, denkt der Plot die Menschheitsgeschichte zu Ende." Neue Westfälische
Lese-Probe zu „Infinity “
Der Turm von Wolfgang Hohlbein ... mehr
Arion Prinzessin Infinity war auf die oberste Aussichtsplattform des R' Achernon hinausgetreten, hatte beide Unterarme auf den tiefschwarzen Stein der Brüstung gestützt und sah auf Belagerung hinab.
Aus so großer Höhe betrachtet war sie nicht wirklich als Stadt zu erkennen, sondern schien eher etwas Lebendiges - wenngleich Gigantisches - zu sein, das sich so weit über das Land ausbreitete, wie ihr Blick reichte, und sogar noch sehr viel weiter. Braun, schwarz und im erstickenden Farbton von halb geronnenem Blut camoufliert, erinnerte sie vielleicht noch am ehesten an eine riesige, schwärende Wunde, wo die Erde verletzt worden war, ohne dass sie jemals die Chance bekommen hätte, zu heilen. Die allumfassende Weite sowie das kaum wahrnehmbare Flimmern der Luft, das die nur aus dieser Richtung sichtbare Wand markierte, erzeugten die Illusion einer allgemeinen, trägen Bewegung, die es mit Sicherheit gab, die aus dieser Höhe aber unmöglich zu sehen sein konnte. Belagerung machte ihrem Namen alle Ehre, wenigstens von hier oben betrachtet. Es sah aus, als kröche die ganze gigantische Stadt langsam auf den R' Achernon zu.
Und irgendwie tat sie das ja auch. Oder versuchte es wenigstens.
Gerade als der zerbrochene Mond in Teilen am Horizont aufzugehen schien, ließ eine Bewegung im linken Augenwinkel Arion hoch und zur Seite blicken. Es war ein Heliothopther, winzig und flirrend in der respektvollen Entfernung, die der Lenker zur schwarzen Himmelsklippe mit ihren tückischen Auf- und Fallwinden hielt, aber doch unverkennbar. Einen Augenblick später gesellten sich ein zweiter und noch ein dritter Heliothopther hinzu, die übliche Formation, in der die Patrouillen ihren Dienst versahen. Während Arion einen Moment lang konzentriert die regenbogenfarbenen Lichtsplitter betrachtete, in die die Libellenflügel die Luft zerschnitten, und vergeblich ein Muster darin zu erkennen versuchte, von dem sie sehr wohl wusste, dass es nicht existierte, das sie aber dennoch gerne entdeckt hätte, fragte sie sich auf einer tieferen Ebene, wozu diese niemals endenden Patrouillenflüge eigentlich gut waren. Die Augen des R' Achernon reichten hundertmal weiter als die der drei Männer dort draußen und waren tausendmal schärfer - was auch immer stark genug wäre, die Wand zu durchdringen, das konnten diese drei einsamen Heliothopther gewiss nicht au.alten.
Fast gleichzeitig gab sich Arion selbst die Antwort auf ihre eigene Frage: Tradition, nach dem R' Achernon die zweite Urgewalt, die die ganze Welt zusammenhielt.
Sie seufzte, ebenso lautlos wie tief. Alles war so furchtbar kompliziert und zugleich auf eine so schreckliche Weise einfach ... wenn man einfach mit unausweichlich gleichsetzte.
Was es ja auch war.
Arion wandte sich wieder um, und während sie es tat, registrierte sie - erneut nur aus den Augenwinkeln -, wie sich die Formation der Heliothopther auflöste. Sie hatte sich gefragt, ob die Lenker dieser drei Flieger sie hier oben gesehen und womöglich erkannt hatten, und beantwortete sich auch diese Frage: Sie hatten es gar nicht nötig, Arion zu erkennen, denn zweifellos hatte der R' Achernon sie informiert, und das ebenso zweifellos, noch bevor die Prinzessin auch nur einen Fuß auf den Balkon gesetzt hatte.
Was zum Teufel tat sie hier eigentlich ?
» Das kann ich Euch sagen, Prinzessin «, ertönte eine zu gleichen Teilen amüsiert wie vorwurfsvoll klingende Stimme. » Ihr bereitet einer Menge Leute großes Kopfzerbrechen, wirbelt das Protokoll in einer Weise durcheinander, dass sich Eure Frau Mutter im Grabe herumdrehen würde, läge sie denn in einem solchen, und verhelft dem Kommandanten Eurer Leibwache zu weiteren grauen Haaren ... oder würdet es tun, wenn er denn Haare hätte. «
Arion ließ ganz bewusst gute fünf Sekunden verstreichen, bevor sie sich provozierend langsam herumdrehte und sagte: » Wenn er jemals Haare auf dem Kopf hatte, dann hat er sie sich zweifellos ausgerauft, nachdem er dich kennengelernt hat, Plixx. « Ihre Stimme wurde - nach einer genau bemessenen Pause und ganz leicht - schärfer. » Und ich mag es nicht, wenn man in meinen Gedanken herumschnü.elt, habe ich das schon erwähnt ? «
» Das eine oder andere Mal «, antwortete die in einen ein fachen braunen Lederumhang gehüllte Gestalt mit einem beiläufigen Schulterzucken, das sich bis in ihre spitzen, mit seidiggrauem Fell bedeckten Ohren fortzusetzen schien. » Darüber hinaus seid Ihr nun einmal nicht irgendwer, sondern die amtierende Prinzessin und zukünftige Alleinherrscherin des R' Achernon ... «
» Ha ! «, rief Arion.
» ... was bedeutet, dass so ziemlich jedermann hier das Recht hat, Eure Gedanken zu lesen, und dieses Recht auch nach Kräften auskostet «, fuhr Plixx völlig unbeeindruckt fort. Das spitze Gesicht des Mauslings zitterte; wie Arion wusste, seine Version eines spöttischen Grinsens. » Das ist nun einmal der Preis der Macht, Prinzessin. Eure Gedanken gehören nicht Euch allein. «
» Diese schon «, erwiderte Arion zornig; wenn auch hauptsächlich zornig auf sich selbst, sich überhaupt auf diese Diskussion eingelassen zu haben, so wusste sie doch ganz genau, wohin sie führen würde und wie sinnlos sie war.
» Wie wahr «, seufzte Plixx. Diesmal blieb seine vorstehende Schnauze reglos, aber Arion hatte das Gefühl, ein spöttisches Glitzern in den Tiefen seiner nur aus schwarzen Pupillen bestehenden Knopfaugen zu gewahren.
Das war ... einfach nicht fair ! Wieso meinte hier eigentlich jeder, das Recht zu haben, nach Belieben in ihrem Kopf herumstöbern zu dürfen, während sie selbst das bei anderen nicht konnte ?
» Oh, glaubt mir, Prinzessin, Ihr würdet das nicht wollen «, sagte der Mausling. » In den meisten Köpfen herrscht ein schreckliches Chaos, und nicht hinter jedem netten Gesicht verbergen sich auch nette Gedanken. «
Arion betrachtete das spitz zulaufende Nagetiergesicht des Mauslings mit einem langen, beredten Blick. Dann nickte sie. » Du meinst, meine Untertanen belügen mich ? «, fragte sie mit übertrieben gespieltem Erschrecken. » Sie tun nur so, als würden sie mich lieben, und schmieden in Wahrheit finstere Pläne hinter dem Rücken ihrer Prinzessin ? «
Plixx machte sich nicht einmal die Mühe, darauf zu antworten, sondern maß sie nur mit einem fast verächtlichen Blick von Kopf bis Fuß ( obwohl Arion nicht besonders groß war, musste er dazu einen Schritt zurücktreten und den Kopf in den Nacken legen ), machte ein Geräusch irgendwo zwischen einem Zischen und einem Lachen, das hervorzubringen ein menschlicher Stimmapparat niemals imstande gewesen wäre, und trippelte dann an ihr vorbei zur Brüstung. Klein wie ein Kind, wie der Mausling war, musste er sich auf die Zehenspitzen stellen, um auf das lebendige schwarze Geschwür hinabzublicken, aus dessen Zentrum der R' Achernon aufragte wie der Finger eines zornigen Gottes, der den Himmel aufspießte. Als auch das nichts half, schwebte er eine gute Handbreit in die Höhe, was Arion ein wenig verwunderlich fand. War er nicht der, der allen anderen Mausern immer wieder predigte, dass sich so etwas nicht gehörte ?
» Es gehört sich auch nicht, gegen alle Regeln des Protokolls zu verstoßen, den gesamten Hofstaat einschließlich Eurer Leibwache in helle Aufregung zu versetzen und Euren Zeremonienmeister am Grund seiner Existenz zweifeln zu lassen, Hoheit «, sagte Plixx. Vielleicht erklang seine Stimme auch direkt in ihrem Kopf, in diesem Punkt war sie niemals ganz sicher gewesen. Sie vermutete, dass sie das auch nicht sollte.
» Schon gar nicht an einem Tag wie heute «, fügte der Mausling hinzu.
Arion war mit zwei schnellen Schritten neben Plixx, drückte ihn mit sanfter Gewalt wieder auf den Boden zurück und beendete die Bewegung, indem sie sich selbst wieder auf die Brüstung aus Licht fressendem Achern stützte. Unverzüglich begann das Material, jede Energie und damit alle Wärme aus ihrem Körper zu saugen, und stellte seine Bemühungen schon in der nächsten Sekunde wieder ein, als es sie erkannte. Dennoch war sie ein wenig erstaunt, dass es überhaupt geschehen war. Stimmten am Ende etwa die Gerüchte, die behaupteten, die Leistung des R' Achernon ließe nach, je weiter man sich seiner Spitze näherte?
Sie verscheuchte den Gedanken, der erstens nicht hierher gehörte und zweitens vollkommener Unsinn war. » Was muss ich tun, um wenigstens einmal allein sein zu können, und sei es nur für eine halbe Stunde ? «, fragte sie.
Plixx musste schon wieder den Kopf in den Nacken legen, um zu ihr hoch zu sehen, und das tat er auch, lange und sehr nachdenklich. » Noch einmal neu geboren werden, und diesmal nicht als Prinzessin «, sagte er dann ganz ernsthaft. » Obwohl ich bezweifle, dass Ihr Euch dort unten wirklich wohlfühlen würdet. «
» Du weißt ganz genau, was ich meine, Ratte ! «
» Bei allem Respekt, Hoheit «, erwiderte Plixx verschnupft, » aber ich muss mich gegen diese Bezeichnung verwahren ! In meinem Stammbaum befindet sich ausschließlich Mäuse-DNS, nicht einmal die Spur einer Spur einer Ratte ! Ich bin Euer treuer Diener, Majestät, aber eine solche Beleidigung muss ich mir nicht gefallen lassen ! Warum verletzt Ihr mich so ? «
Hatte sie das ? Das hatte sie nicht gewollt. Von allen Speichelleckern, Jasagern, Bedenkenträgern und Katzbucklern hier war der Graue Mausling vermutlich derjenige, der ihr tatsächlich am treuesten ergeben war - Duras und seine a. nen Krieger einmal ausgenommen, denen gar keine andere Wahl blieb, als sie zu lieben. Sie kannte Plixx, seit sie denken konnte - Amme, Spielkamerad und Lehrer, väterlicher Freund, sprechendes Kuscheltier und Berater zugleich -, und das Allerletzte, was sie wollte, war, ihm wehzutun ...
Dann sah Arion das spöttische Glitzern in seinen Augen, nur eine halbe Sekunde später das verräterische Zucken seiner spitzen Schnauze sowie der Barthaare, und ihre Augen wurden schmal.
» Du bist eine Ratte ! «, rief sie. Vermutlich hatte die kleine Kröte sich nicht nur köstlich über ihre Gedanken amüsiert, sondern sie überhaupt erst dazu gebracht, sie zu denken.
» Aber nur manchmal «, antwortete Plixx. » Und nicht genetisch, darauf möchte ich hinweisen. «
» Das ist ja gerade das Schlimme «, erwiderte sie. » Wenn es nicht angeboren ist, welche Ausrede hast du sonst ? «
» Wozu bräuchte ich die wohl, Hoheit ? «, feixte Plixx. Dann wurde er schlagartig vollkommen ernst. » Mach dir keine Sorgen, Arion. Der Zeremonienmeister und die Hälfte seiner Eunuchen laufen gerade ein bisschen Amok, und Duras wird sich vermutlich wieder ein paar Haare wachsen lassen, die er sich genüsslich ausreißen kann, aber ich habe beide einigermaßen beruhigt. Allerdings musste ich versprechen, nach dir zu suchen und dich schnellstmöglich zurückzubringen, bevor das Protokoll vollkommen zusammenbricht und sie am Ende doch den ganzen schönen Krieg verschieben müssen. « Er kicherte. » Was für eine durch und durch entsetzliche Vorstellung ! «
» Männer ! «, schnaubte Arion. » Ich habe nie verstanden, was euch an diesem verdammten Krieg so fasziniert. «
» Da fragst du den Falschen «, erwiderte Plixx. » Ich bin eine Maus, kein Männer. «
Arion gab sich zwar redlich Mühe, weiter wütend auf ihn zu sein - oder wenigstens verärgert -, aber es gelang ihr einfach nicht; vielleicht allein, weil er zum vertrauten du übergewechselt war. Der Mausling duzte sie nie in Gegenwart anderer und nur sehr selten, wenn sie allein waren. Durch dieses simple Wort war er plötzlich wieder zu ihrem Freund und Spielgefährten geworden, nicht mehr Berater, Beschützer und so ganz nebenbei vermutlich eines der gefährlichsten Lebewesen dieses Planeten.
Plixx, der wieder einmal ihre Gedanken las, schenkte ihr ein geradezu unverschämtes Nagezahngrinsen und wandte sich wieder um. Lange Zeit - lange genug, um die drei Heliothopther auf ihrer Patrouille erneut auftauchen und mit brummenden Flügeln unter ihnen vorbeihuschen zu lassen - standen sie schweigend nebeneinander und sahen auf die monströse Stadt hinab, jeder in seine eigenen Gedanken versunken ( der Mausling vielleicht nicht nur in die seinen ), dann sagte Plixx unvermittelt: » Du hast Angst vor heute Abend, stimmt's? «
» Warum fragst du überhaupt ? «, erwiderte sie. » Du kennst doch die Antwort. «
Plixx sah sie ehrlich verletzt an. » Nein «, behauptete er. » Ich lese vielleicht die Gedanken der Prinzessin, aber nicht die deinen. Das würde ich nie tun, Arion. «
Sie war verwirrt. Auf einer nicht verbalisierbaren Ebene verstand sie sehr wohl, was der Mausling meinte, doch so wenig sie dieses Verstehen wirklich in Worte kleiden konnte, so wenig vermochte es, ihre Verwirrung über ihre eigenen Gefühle zu dämpfen. » Nein «, behauptete sie schließlich, von einem Gefühl der Unwahrheit erfüllt, noch bevor sie die folgenden Worte überhaupt aussprach. » Wovor sollte ich wohl Angst haben ? Niemand kann mir hier etwas tun. Schließlich gibt es auf der ganzen Welt keinen Ort, an dem ich sicherer wäre ... oder ? «
» Und nicht nur auf dieser «, bestätigte der Mausling. Er wies hinab auf das pockennarbige Geflecht aus Zelten, Holz- und Steingebäuden und anderen, noch viel bizarreren Unterkünften, manche winzig, einige davon für sich allein genommen schon groß genug, um andernorts als Stadt durchzugehen.
» Prinzessin Infinity hat keinen Grund, sich vor denen da zu fürchten. Warum auch? Ein Fingerschnippen, und sie sind Vergangenheit ... « Er kicherte. » Na ja, vielleicht bräuchte es doch ein bisschen mehr als nur ein Fingerschnippen, aber wir könnten sie auslöschen, ohne uns dabei besonders anzustrengen, es ist wahr. Das haben wir immer gekonnt, und wir werden es immer können. Wir wissen das. Sie wissen, dass wir es wissen, und wir wissen, dass sie wissen, dass wir es wissen. «
» Ich glaube, ich habe verstanden «, sagte Arion hastig, bevor er weitermachte und sie in einer Stunde noch hier standen und der Mausling ein Komma und ein » Wissen « ans andere reihte.
» Diesen Gedanken habe ich gelesen, Prinzessin «, erwiderte Plixx mit einem flüchtigen Mausgrinsen und wurde sofort wieder ernst. » Dennoch ist es wahr. Prinzessin Infi nity hat keinen Grund, die Legionen der Quorrl und ihren Anführer zu fürchten. Aber ich glaube, dass Arion Angst vor ihm hat. «
» Unsinn ! «
» Ach, nein ? «, erkundigte sich Plixx. Sein Nagezahn blieb versteckt, und auch seine Barthaare rührten sich nicht. » Wenn das so ist, dann gibt es ja auch keinen Grund mehr, noch länger hier oben herumzustehen und kostbare Zeit zu vertrödeln, oder ? «
» Seit wann ist Zeit kostbar ? «, seufzte Arion. » Ich habe so viel davon, wie ich will. Vielleicht sogar mehr, wie ich will. «
» Kinder ... « Irgendwie brachte Plixx es fertig, nicht nur wie ein betrübter und sehr alter Mann zu seufzen, sondern für die Zeit, die dieser Laut brauchte, auch ganz genauso auszusehen, nicht mehr wie ein anderthalb Meter großes, spitzohriges Kuscheltier. Dann verwandelte er sich wieder in einen Mausling, sowohl optisch als auch akustisch.
» An jedem anderen Tag mögt Ihr damit recht haben, Prinzessin «, sagte er, » nur nicht heute. Die Herrin des R' Achernon mag die mächtigste Frau dieser Welt sein, aber selbst sie muss sich dem Protokoll beugen. «
» Muss ich nicht «, erwiderte Arion patzig.
Musst du doch, vernahm sie die Stimme des R' Achernon in ihren Gedanken.
Gut, damit war dieses Thema erledigt.
» Lass uns gehen «, sagte Plixx sanft. » Er ist schon auf dem Weg, weißt du ? «
» Craiden ? «, entfuhr es Arion. » Dieser ungehobelte Barbarenhäuptling ? Er ist hier ? «
Plixx kni. das linke Auge zu. Sein anderes blickte eindeutig amüsiert zu ihr hoch. » Noch nicht ganz, aber sein Erscheinen wurde uns bereits mit allem angemessenen Pomp und Remmidemmi avisiert: Der Verheerer kommt, die Welt soll vor seinem Schatten erbeben, die Sonne ihr Antlitz verbergen und die Sterne vor Furcht erlöschen ... « Er wedelte mit beiden Armen. » Das Übliche eben. Aber dafür, dass Ihr diesen ungehobelten Barbarenhäuptling nicht fürchtet, reagiert Ihr reichlich stark auf den bloßen Klang seines Namens, Prinzessin - wenn Ihr mir die Bemerkung gestattet. « Sein Nagezahn blitzte. » Immerhin wisst Ihr, wer er ist. «
» Ich bin die Herrin des R' Achernon «, erinnerte ihn Arion sanft. » Ich weiß alles. «
» Nehmt es mir nicht übel, Prinzessin «, antwortete Plixx mit säuselnder Stimme, » aber bloßen Zugri. auf das Wissen des gesamten Kosmos zu haben, bedeutet nicht zwangsläufi g, auch alles zu wissen. «
»Craiden«, antwortete Arion, indem sie Einblick auf das entsprechende Datensilo nahm. » Seit neun Jahren der unumschränkte Herrscher von Belagerung, gefürchtet wegen seiner Grausamkeit, aber von seinen Untertanen - jedenfalls denen, die er am Leben gelassen hat - bewundert und geliebt. Er begann seine Karriere als einfacher Krieger in der Armee seines Vaters, der einer der mächtigsten Kriegsherrn der Stadt war, diente sich rasch hoch und übernahm dessen Thron, Clan und Vermögen binnen weniger als fünf Jahren. Danach arbeitete - manche behaupten auch, mordete und intrigierte - er sich innerhalb kürzester Zeit an die Spitze des Rats der Clansherren, nachdem sein Vorgänger einem ebenso bedauerlichen wie tödlichen Unfall zum Opfer gefallen war. Weitere zwei Jahre darauf putschte er sich an die absolute Macht und scha.e den Rat kurzerhand ab, und seither ist er ... «
Plixx machte eine kaum sichtbare Handbewegung, und der Datenstrom versiegte. » Genau, und in weniger als drei Stunden wird er in Eurem Thronsaal erscheinen, um Euch, dem R' Achernon und dem Rest der zivilisierten Welt den Krieg zu erklären, Arion. « Er bedachte sie mit einem strafenden Blick. » Tz, tz, tz, Prinzesschen. Ich fürchte, du musst noch eine Menge lernen. «
» Wie man andere in Verlegenheit bringt, zum Beispiel ? «
» Es macht wenig Eindruck, mit allumfassendem Wissen zu protzen, wenn man dabei in einen Ton verfällt, bei dem selbst der ungebildetste Quorrl-Barbar merkt, dass man nur die Informationen aus einem Datensilo herunterbetet «, erwiderte der Mausling. » Was nutzen einem alle Antworten des Universums, wenn man die richtigen Fragen nicht kennt ? «
» Eine philosophische Maus «, sagte Arion anerkennend. » Vielleicht sollte ich Craiden besser mit dir verhandeln lassen. Ich bin sicher, ihr beide habt euch eine Menge zu erzählen. Wenn wir Glück haben, quatscht ihr euch ja auch gegenseitig zu Tode. «
Plixx zog es vor, gar nichts darauf zu antworten, drehte sich mit einer sonderbar schwerfälligen Bewegung um und bedeutete ihr mit einer entsprechenden Geste, mit ihm zu kommen, während er zur Tür trippelte. Arion gehorchte, ohne dass es ihr auch nur in den Sinn gekommen wäre, ihm nicht zu folgen. Kalter Wind schlug ihr entgegen und ließ sie trotz des Körperschildes frösteln, den sie vorsorglich angelegt hatte. Es gab da auch noch andere Gerüchte, die behaupteten, dass die Schilde des R' Achernon so weit oben mehr oder weniger regelmäßig ausfielen, sodass die Chancen gar nicht einmal schlecht standen, auf die Plattform hinauszutreten und sich unversehens in einer Umgebung wiederzufinden, die vielleicht noch nicht wirklichen Weltraumbedingungen entsprach, ihnen aber nahe genug kam, um einen Menschen binnen einer einzigen Sekunde umzubringen.
Nicht, dass Arion diesen Gerüchten auch nur im Entferntesten Glauben geschenkt hätte ... aber ein bisschen vorsichtig zu sein, hatte ja noch nie geschadet.
Das Vertrauen des Mauslings in den R' Achernon schien deutlich größer zu sein als ihres. Er trug jedenfalls keinen Schild und - zumindest außerhalb seines Körpers - auch keinerlei andere sichtbare Technik. Trotzdem schien der Wind den Mausling nicht einmal zu berühren, als würden es sich die Böen im letzten Moment noch einmal anders überlegen und lieber einen Bogen um die spitzohrige Gestalt schlagen, ehe sie sich in ihrem Fell verfingen.
So viel also zu den ständigen Ermahnungen des Mauslings, seine Kräfte niemals einzusetzen, um sich einen persönlichen Vorteil zu verscha. en - oder gar Bequemlichkeit.
Plixx warf Arion einen schrägen Blick zu, und sein Mantel bauschte sich, als hätte er sich urplötzlich in eine Fledermaus verwandelt, die zum allerersten Mal und noch ungeschickt versuchte, ihre Schwingen zu entfalten.
So viel also auch zu seinen Beteuerungen, ihre Gedanken nur dann zu lesen, wenn sie diese als Prinzessin dachte.
Immerhin war Plixx klug genug, auf diesen Gedanken nicht mehr zu reagieren, sondern nur seine Schritte Richtung Tür zu beschleunigen, sodass Arion jetzt fast Mühe hatte, nicht zurückzufallen. Dennoch nahm sie sich vor, ihn später noch einmal darauf anzusprechen. Es geschah selten genug, dass Plixx ihr einen Vorwand lieferte, ihm wirklich Vorhaltungen zu machen, und sie gedachte nicht, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen.
Doch gerade als sich die schwarze Flanke des R' Achernon vor ihnen teilte, erbebte der gesamte Turm unter ihren Füßen, und der Himmel hinter ihnen erstrahlte in einem blendend weißen Licht, das gelb und schließlich rot wurde, noch bevor sie beide erschrocken zusammen- und in einer völlig synchronen Bewegung herumgefahren waren. Ein dumpfes, mahlendes Grollen wehte zu ihnen herauf.
Im Osten brannte der Himmel. Der Horizont hatte in dieser Himmelsrichtung Feuer gefangen, und plötzlich war auch die Wand sichtbar geworden, wenn auch nur indirekt, indem sie dem tosenden Feuersturm Einhalt gebot, der unmittelbar hinter ihr entfesselt worden war.
Arion stand eine geschlagene Sekunde einfach nur da und starrte das gleichermaßen faszinierende wie erschreckende Bild an, dann benutzte sie ihre Retina-Implantate, um Größe und Temperatur des Feuersturms einzuschätzen, kam aber zu keinem eindeutigen Ergebnis. Die Flammen waren zwischen zehn und etlichen hundert Metern hoch, und ihre Temperaturen erzeugten genug Hitze, um Holz in Schlacke zu verwandeln und Stahlkeramik zu Plasma werden zu lassen, ohne dass dabei der Umweg über den flüssigen Zustand nötig gewesen wäre.
» Zwölf Kilotonnen «, sagte Plixx. » Eher zwölfeinhalb. Eines muss man diesem Craiden lassen. Er weiß, wie man laut genug anklopft, um sich Gehör zu verscha. en. «
Arion nahm Zugri. auf die Sensorphalanx des R' Achernon, stellte fest, dass Plixx die Sprengkraft der Bombe fast genau richtig eingeschätzt hatte, und wollte anerkennend nicken, verzog aber dann stattdessen nur geringschätzig den Mund. » Wer protzt jetzt mit fremdem Wissen ? «, fragte sie.
Plixx schenkte ihr nur einen verstörten Blick und starrte dann wieder die Flammenwand an.
Er hat keinen Zugriff auf meine Daten genommen.
Ungekürzte Taschenbuchausgabe Oktober 2012 © 2011 Piper Verlag GmbH, München
Arion Prinzessin Infinity war auf die oberste Aussichtsplattform des R' Achernon hinausgetreten, hatte beide Unterarme auf den tiefschwarzen Stein der Brüstung gestützt und sah auf Belagerung hinab.
Aus so großer Höhe betrachtet war sie nicht wirklich als Stadt zu erkennen, sondern schien eher etwas Lebendiges - wenngleich Gigantisches - zu sein, das sich so weit über das Land ausbreitete, wie ihr Blick reichte, und sogar noch sehr viel weiter. Braun, schwarz und im erstickenden Farbton von halb geronnenem Blut camoufliert, erinnerte sie vielleicht noch am ehesten an eine riesige, schwärende Wunde, wo die Erde verletzt worden war, ohne dass sie jemals die Chance bekommen hätte, zu heilen. Die allumfassende Weite sowie das kaum wahrnehmbare Flimmern der Luft, das die nur aus dieser Richtung sichtbare Wand markierte, erzeugten die Illusion einer allgemeinen, trägen Bewegung, die es mit Sicherheit gab, die aus dieser Höhe aber unmöglich zu sehen sein konnte. Belagerung machte ihrem Namen alle Ehre, wenigstens von hier oben betrachtet. Es sah aus, als kröche die ganze gigantische Stadt langsam auf den R' Achernon zu.
Und irgendwie tat sie das ja auch. Oder versuchte es wenigstens.
Gerade als der zerbrochene Mond in Teilen am Horizont aufzugehen schien, ließ eine Bewegung im linken Augenwinkel Arion hoch und zur Seite blicken. Es war ein Heliothopther, winzig und flirrend in der respektvollen Entfernung, die der Lenker zur schwarzen Himmelsklippe mit ihren tückischen Auf- und Fallwinden hielt, aber doch unverkennbar. Einen Augenblick später gesellten sich ein zweiter und noch ein dritter Heliothopther hinzu, die übliche Formation, in der die Patrouillen ihren Dienst versahen. Während Arion einen Moment lang konzentriert die regenbogenfarbenen Lichtsplitter betrachtete, in die die Libellenflügel die Luft zerschnitten, und vergeblich ein Muster darin zu erkennen versuchte, von dem sie sehr wohl wusste, dass es nicht existierte, das sie aber dennoch gerne entdeckt hätte, fragte sie sich auf einer tieferen Ebene, wozu diese niemals endenden Patrouillenflüge eigentlich gut waren. Die Augen des R' Achernon reichten hundertmal weiter als die der drei Männer dort draußen und waren tausendmal schärfer - was auch immer stark genug wäre, die Wand zu durchdringen, das konnten diese drei einsamen Heliothopther gewiss nicht au.alten.
Fast gleichzeitig gab sich Arion selbst die Antwort auf ihre eigene Frage: Tradition, nach dem R' Achernon die zweite Urgewalt, die die ganze Welt zusammenhielt.
Sie seufzte, ebenso lautlos wie tief. Alles war so furchtbar kompliziert und zugleich auf eine so schreckliche Weise einfach ... wenn man einfach mit unausweichlich gleichsetzte.
Was es ja auch war.
Arion wandte sich wieder um, und während sie es tat, registrierte sie - erneut nur aus den Augenwinkeln -, wie sich die Formation der Heliothopther auflöste. Sie hatte sich gefragt, ob die Lenker dieser drei Flieger sie hier oben gesehen und womöglich erkannt hatten, und beantwortete sich auch diese Frage: Sie hatten es gar nicht nötig, Arion zu erkennen, denn zweifellos hatte der R' Achernon sie informiert, und das ebenso zweifellos, noch bevor die Prinzessin auch nur einen Fuß auf den Balkon gesetzt hatte.
Was zum Teufel tat sie hier eigentlich ?
» Das kann ich Euch sagen, Prinzessin «, ertönte eine zu gleichen Teilen amüsiert wie vorwurfsvoll klingende Stimme. » Ihr bereitet einer Menge Leute großes Kopfzerbrechen, wirbelt das Protokoll in einer Weise durcheinander, dass sich Eure Frau Mutter im Grabe herumdrehen würde, läge sie denn in einem solchen, und verhelft dem Kommandanten Eurer Leibwache zu weiteren grauen Haaren ... oder würdet es tun, wenn er denn Haare hätte. «
Arion ließ ganz bewusst gute fünf Sekunden verstreichen, bevor sie sich provozierend langsam herumdrehte und sagte: » Wenn er jemals Haare auf dem Kopf hatte, dann hat er sie sich zweifellos ausgerauft, nachdem er dich kennengelernt hat, Plixx. « Ihre Stimme wurde - nach einer genau bemessenen Pause und ganz leicht - schärfer. » Und ich mag es nicht, wenn man in meinen Gedanken herumschnü.elt, habe ich das schon erwähnt ? «
» Das eine oder andere Mal «, antwortete die in einen ein fachen braunen Lederumhang gehüllte Gestalt mit einem beiläufigen Schulterzucken, das sich bis in ihre spitzen, mit seidiggrauem Fell bedeckten Ohren fortzusetzen schien. » Darüber hinaus seid Ihr nun einmal nicht irgendwer, sondern die amtierende Prinzessin und zukünftige Alleinherrscherin des R' Achernon ... «
» Ha ! «, rief Arion.
» ... was bedeutet, dass so ziemlich jedermann hier das Recht hat, Eure Gedanken zu lesen, und dieses Recht auch nach Kräften auskostet «, fuhr Plixx völlig unbeeindruckt fort. Das spitze Gesicht des Mauslings zitterte; wie Arion wusste, seine Version eines spöttischen Grinsens. » Das ist nun einmal der Preis der Macht, Prinzessin. Eure Gedanken gehören nicht Euch allein. «
» Diese schon «, erwiderte Arion zornig; wenn auch hauptsächlich zornig auf sich selbst, sich überhaupt auf diese Diskussion eingelassen zu haben, so wusste sie doch ganz genau, wohin sie führen würde und wie sinnlos sie war.
» Wie wahr «, seufzte Plixx. Diesmal blieb seine vorstehende Schnauze reglos, aber Arion hatte das Gefühl, ein spöttisches Glitzern in den Tiefen seiner nur aus schwarzen Pupillen bestehenden Knopfaugen zu gewahren.
Das war ... einfach nicht fair ! Wieso meinte hier eigentlich jeder, das Recht zu haben, nach Belieben in ihrem Kopf herumstöbern zu dürfen, während sie selbst das bei anderen nicht konnte ?
» Oh, glaubt mir, Prinzessin, Ihr würdet das nicht wollen «, sagte der Mausling. » In den meisten Köpfen herrscht ein schreckliches Chaos, und nicht hinter jedem netten Gesicht verbergen sich auch nette Gedanken. «
Arion betrachtete das spitz zulaufende Nagetiergesicht des Mauslings mit einem langen, beredten Blick. Dann nickte sie. » Du meinst, meine Untertanen belügen mich ? «, fragte sie mit übertrieben gespieltem Erschrecken. » Sie tun nur so, als würden sie mich lieben, und schmieden in Wahrheit finstere Pläne hinter dem Rücken ihrer Prinzessin ? «
Plixx machte sich nicht einmal die Mühe, darauf zu antworten, sondern maß sie nur mit einem fast verächtlichen Blick von Kopf bis Fuß ( obwohl Arion nicht besonders groß war, musste er dazu einen Schritt zurücktreten und den Kopf in den Nacken legen ), machte ein Geräusch irgendwo zwischen einem Zischen und einem Lachen, das hervorzubringen ein menschlicher Stimmapparat niemals imstande gewesen wäre, und trippelte dann an ihr vorbei zur Brüstung. Klein wie ein Kind, wie der Mausling war, musste er sich auf die Zehenspitzen stellen, um auf das lebendige schwarze Geschwür hinabzublicken, aus dessen Zentrum der R' Achernon aufragte wie der Finger eines zornigen Gottes, der den Himmel aufspießte. Als auch das nichts half, schwebte er eine gute Handbreit in die Höhe, was Arion ein wenig verwunderlich fand. War er nicht der, der allen anderen Mausern immer wieder predigte, dass sich so etwas nicht gehörte ?
» Es gehört sich auch nicht, gegen alle Regeln des Protokolls zu verstoßen, den gesamten Hofstaat einschließlich Eurer Leibwache in helle Aufregung zu versetzen und Euren Zeremonienmeister am Grund seiner Existenz zweifeln zu lassen, Hoheit «, sagte Plixx. Vielleicht erklang seine Stimme auch direkt in ihrem Kopf, in diesem Punkt war sie niemals ganz sicher gewesen. Sie vermutete, dass sie das auch nicht sollte.
» Schon gar nicht an einem Tag wie heute «, fügte der Mausling hinzu.
Arion war mit zwei schnellen Schritten neben Plixx, drückte ihn mit sanfter Gewalt wieder auf den Boden zurück und beendete die Bewegung, indem sie sich selbst wieder auf die Brüstung aus Licht fressendem Achern stützte. Unverzüglich begann das Material, jede Energie und damit alle Wärme aus ihrem Körper zu saugen, und stellte seine Bemühungen schon in der nächsten Sekunde wieder ein, als es sie erkannte. Dennoch war sie ein wenig erstaunt, dass es überhaupt geschehen war. Stimmten am Ende etwa die Gerüchte, die behaupteten, die Leistung des R' Achernon ließe nach, je weiter man sich seiner Spitze näherte?
Sie verscheuchte den Gedanken, der erstens nicht hierher gehörte und zweitens vollkommener Unsinn war. » Was muss ich tun, um wenigstens einmal allein sein zu können, und sei es nur für eine halbe Stunde ? «, fragte sie.
Plixx musste schon wieder den Kopf in den Nacken legen, um zu ihr hoch zu sehen, und das tat er auch, lange und sehr nachdenklich. » Noch einmal neu geboren werden, und diesmal nicht als Prinzessin «, sagte er dann ganz ernsthaft. » Obwohl ich bezweifle, dass Ihr Euch dort unten wirklich wohlfühlen würdet. «
» Du weißt ganz genau, was ich meine, Ratte ! «
» Bei allem Respekt, Hoheit «, erwiderte Plixx verschnupft, » aber ich muss mich gegen diese Bezeichnung verwahren ! In meinem Stammbaum befindet sich ausschließlich Mäuse-DNS, nicht einmal die Spur einer Spur einer Ratte ! Ich bin Euer treuer Diener, Majestät, aber eine solche Beleidigung muss ich mir nicht gefallen lassen ! Warum verletzt Ihr mich so ? «
Hatte sie das ? Das hatte sie nicht gewollt. Von allen Speichelleckern, Jasagern, Bedenkenträgern und Katzbucklern hier war der Graue Mausling vermutlich derjenige, der ihr tatsächlich am treuesten ergeben war - Duras und seine a. nen Krieger einmal ausgenommen, denen gar keine andere Wahl blieb, als sie zu lieben. Sie kannte Plixx, seit sie denken konnte - Amme, Spielkamerad und Lehrer, väterlicher Freund, sprechendes Kuscheltier und Berater zugleich -, und das Allerletzte, was sie wollte, war, ihm wehzutun ...
Dann sah Arion das spöttische Glitzern in seinen Augen, nur eine halbe Sekunde später das verräterische Zucken seiner spitzen Schnauze sowie der Barthaare, und ihre Augen wurden schmal.
» Du bist eine Ratte ! «, rief sie. Vermutlich hatte die kleine Kröte sich nicht nur köstlich über ihre Gedanken amüsiert, sondern sie überhaupt erst dazu gebracht, sie zu denken.
» Aber nur manchmal «, antwortete Plixx. » Und nicht genetisch, darauf möchte ich hinweisen. «
» Das ist ja gerade das Schlimme «, erwiderte sie. » Wenn es nicht angeboren ist, welche Ausrede hast du sonst ? «
» Wozu bräuchte ich die wohl, Hoheit ? «, feixte Plixx. Dann wurde er schlagartig vollkommen ernst. » Mach dir keine Sorgen, Arion. Der Zeremonienmeister und die Hälfte seiner Eunuchen laufen gerade ein bisschen Amok, und Duras wird sich vermutlich wieder ein paar Haare wachsen lassen, die er sich genüsslich ausreißen kann, aber ich habe beide einigermaßen beruhigt. Allerdings musste ich versprechen, nach dir zu suchen und dich schnellstmöglich zurückzubringen, bevor das Protokoll vollkommen zusammenbricht und sie am Ende doch den ganzen schönen Krieg verschieben müssen. « Er kicherte. » Was für eine durch und durch entsetzliche Vorstellung ! «
» Männer ! «, schnaubte Arion. » Ich habe nie verstanden, was euch an diesem verdammten Krieg so fasziniert. «
» Da fragst du den Falschen «, erwiderte Plixx. » Ich bin eine Maus, kein Männer. «
Arion gab sich zwar redlich Mühe, weiter wütend auf ihn zu sein - oder wenigstens verärgert -, aber es gelang ihr einfach nicht; vielleicht allein, weil er zum vertrauten du übergewechselt war. Der Mausling duzte sie nie in Gegenwart anderer und nur sehr selten, wenn sie allein waren. Durch dieses simple Wort war er plötzlich wieder zu ihrem Freund und Spielgefährten geworden, nicht mehr Berater, Beschützer und so ganz nebenbei vermutlich eines der gefährlichsten Lebewesen dieses Planeten.
Plixx, der wieder einmal ihre Gedanken las, schenkte ihr ein geradezu unverschämtes Nagezahngrinsen und wandte sich wieder um. Lange Zeit - lange genug, um die drei Heliothopther auf ihrer Patrouille erneut auftauchen und mit brummenden Flügeln unter ihnen vorbeihuschen zu lassen - standen sie schweigend nebeneinander und sahen auf die monströse Stadt hinab, jeder in seine eigenen Gedanken versunken ( der Mausling vielleicht nicht nur in die seinen ), dann sagte Plixx unvermittelt: » Du hast Angst vor heute Abend, stimmt's? «
» Warum fragst du überhaupt ? «, erwiderte sie. » Du kennst doch die Antwort. «
Plixx sah sie ehrlich verletzt an. » Nein «, behauptete er. » Ich lese vielleicht die Gedanken der Prinzessin, aber nicht die deinen. Das würde ich nie tun, Arion. «
Sie war verwirrt. Auf einer nicht verbalisierbaren Ebene verstand sie sehr wohl, was der Mausling meinte, doch so wenig sie dieses Verstehen wirklich in Worte kleiden konnte, so wenig vermochte es, ihre Verwirrung über ihre eigenen Gefühle zu dämpfen. » Nein «, behauptete sie schließlich, von einem Gefühl der Unwahrheit erfüllt, noch bevor sie die folgenden Worte überhaupt aussprach. » Wovor sollte ich wohl Angst haben ? Niemand kann mir hier etwas tun. Schließlich gibt es auf der ganzen Welt keinen Ort, an dem ich sicherer wäre ... oder ? «
» Und nicht nur auf dieser «, bestätigte der Mausling. Er wies hinab auf das pockennarbige Geflecht aus Zelten, Holz- und Steingebäuden und anderen, noch viel bizarreren Unterkünften, manche winzig, einige davon für sich allein genommen schon groß genug, um andernorts als Stadt durchzugehen.
» Prinzessin Infinity hat keinen Grund, sich vor denen da zu fürchten. Warum auch? Ein Fingerschnippen, und sie sind Vergangenheit ... « Er kicherte. » Na ja, vielleicht bräuchte es doch ein bisschen mehr als nur ein Fingerschnippen, aber wir könnten sie auslöschen, ohne uns dabei besonders anzustrengen, es ist wahr. Das haben wir immer gekonnt, und wir werden es immer können. Wir wissen das. Sie wissen, dass wir es wissen, und wir wissen, dass sie wissen, dass wir es wissen. «
» Ich glaube, ich habe verstanden «, sagte Arion hastig, bevor er weitermachte und sie in einer Stunde noch hier standen und der Mausling ein Komma und ein » Wissen « ans andere reihte.
» Diesen Gedanken habe ich gelesen, Prinzessin «, erwiderte Plixx mit einem flüchtigen Mausgrinsen und wurde sofort wieder ernst. » Dennoch ist es wahr. Prinzessin Infi nity hat keinen Grund, die Legionen der Quorrl und ihren Anführer zu fürchten. Aber ich glaube, dass Arion Angst vor ihm hat. «
» Unsinn ! «
» Ach, nein ? «, erkundigte sich Plixx. Sein Nagezahn blieb versteckt, und auch seine Barthaare rührten sich nicht. » Wenn das so ist, dann gibt es ja auch keinen Grund mehr, noch länger hier oben herumzustehen und kostbare Zeit zu vertrödeln, oder ? «
» Seit wann ist Zeit kostbar ? «, seufzte Arion. » Ich habe so viel davon, wie ich will. Vielleicht sogar mehr, wie ich will. «
» Kinder ... « Irgendwie brachte Plixx es fertig, nicht nur wie ein betrübter und sehr alter Mann zu seufzen, sondern für die Zeit, die dieser Laut brauchte, auch ganz genauso auszusehen, nicht mehr wie ein anderthalb Meter großes, spitzohriges Kuscheltier. Dann verwandelte er sich wieder in einen Mausling, sowohl optisch als auch akustisch.
» An jedem anderen Tag mögt Ihr damit recht haben, Prinzessin «, sagte er, » nur nicht heute. Die Herrin des R' Achernon mag die mächtigste Frau dieser Welt sein, aber selbst sie muss sich dem Protokoll beugen. «
» Muss ich nicht «, erwiderte Arion patzig.
Musst du doch, vernahm sie die Stimme des R' Achernon in ihren Gedanken.
Gut, damit war dieses Thema erledigt.
» Lass uns gehen «, sagte Plixx sanft. » Er ist schon auf dem Weg, weißt du ? «
» Craiden ? «, entfuhr es Arion. » Dieser ungehobelte Barbarenhäuptling ? Er ist hier ? «
Plixx kni. das linke Auge zu. Sein anderes blickte eindeutig amüsiert zu ihr hoch. » Noch nicht ganz, aber sein Erscheinen wurde uns bereits mit allem angemessenen Pomp und Remmidemmi avisiert: Der Verheerer kommt, die Welt soll vor seinem Schatten erbeben, die Sonne ihr Antlitz verbergen und die Sterne vor Furcht erlöschen ... « Er wedelte mit beiden Armen. » Das Übliche eben. Aber dafür, dass Ihr diesen ungehobelten Barbarenhäuptling nicht fürchtet, reagiert Ihr reichlich stark auf den bloßen Klang seines Namens, Prinzessin - wenn Ihr mir die Bemerkung gestattet. « Sein Nagezahn blitzte. » Immerhin wisst Ihr, wer er ist. «
» Ich bin die Herrin des R' Achernon «, erinnerte ihn Arion sanft. » Ich weiß alles. «
» Nehmt es mir nicht übel, Prinzessin «, antwortete Plixx mit säuselnder Stimme, » aber bloßen Zugri. auf das Wissen des gesamten Kosmos zu haben, bedeutet nicht zwangsläufi g, auch alles zu wissen. «
»Craiden«, antwortete Arion, indem sie Einblick auf das entsprechende Datensilo nahm. » Seit neun Jahren der unumschränkte Herrscher von Belagerung, gefürchtet wegen seiner Grausamkeit, aber von seinen Untertanen - jedenfalls denen, die er am Leben gelassen hat - bewundert und geliebt. Er begann seine Karriere als einfacher Krieger in der Armee seines Vaters, der einer der mächtigsten Kriegsherrn der Stadt war, diente sich rasch hoch und übernahm dessen Thron, Clan und Vermögen binnen weniger als fünf Jahren. Danach arbeitete - manche behaupten auch, mordete und intrigierte - er sich innerhalb kürzester Zeit an die Spitze des Rats der Clansherren, nachdem sein Vorgänger einem ebenso bedauerlichen wie tödlichen Unfall zum Opfer gefallen war. Weitere zwei Jahre darauf putschte er sich an die absolute Macht und scha.e den Rat kurzerhand ab, und seither ist er ... «
Plixx machte eine kaum sichtbare Handbewegung, und der Datenstrom versiegte. » Genau, und in weniger als drei Stunden wird er in Eurem Thronsaal erscheinen, um Euch, dem R' Achernon und dem Rest der zivilisierten Welt den Krieg zu erklären, Arion. « Er bedachte sie mit einem strafenden Blick. » Tz, tz, tz, Prinzesschen. Ich fürchte, du musst noch eine Menge lernen. «
» Wie man andere in Verlegenheit bringt, zum Beispiel ? «
» Es macht wenig Eindruck, mit allumfassendem Wissen zu protzen, wenn man dabei in einen Ton verfällt, bei dem selbst der ungebildetste Quorrl-Barbar merkt, dass man nur die Informationen aus einem Datensilo herunterbetet «, erwiderte der Mausling. » Was nutzen einem alle Antworten des Universums, wenn man die richtigen Fragen nicht kennt ? «
» Eine philosophische Maus «, sagte Arion anerkennend. » Vielleicht sollte ich Craiden besser mit dir verhandeln lassen. Ich bin sicher, ihr beide habt euch eine Menge zu erzählen. Wenn wir Glück haben, quatscht ihr euch ja auch gegenseitig zu Tode. «
Plixx zog es vor, gar nichts darauf zu antworten, drehte sich mit einer sonderbar schwerfälligen Bewegung um und bedeutete ihr mit einer entsprechenden Geste, mit ihm zu kommen, während er zur Tür trippelte. Arion gehorchte, ohne dass es ihr auch nur in den Sinn gekommen wäre, ihm nicht zu folgen. Kalter Wind schlug ihr entgegen und ließ sie trotz des Körperschildes frösteln, den sie vorsorglich angelegt hatte. Es gab da auch noch andere Gerüchte, die behaupteten, dass die Schilde des R' Achernon so weit oben mehr oder weniger regelmäßig ausfielen, sodass die Chancen gar nicht einmal schlecht standen, auf die Plattform hinauszutreten und sich unversehens in einer Umgebung wiederzufinden, die vielleicht noch nicht wirklichen Weltraumbedingungen entsprach, ihnen aber nahe genug kam, um einen Menschen binnen einer einzigen Sekunde umzubringen.
Nicht, dass Arion diesen Gerüchten auch nur im Entferntesten Glauben geschenkt hätte ... aber ein bisschen vorsichtig zu sein, hatte ja noch nie geschadet.
Das Vertrauen des Mauslings in den R' Achernon schien deutlich größer zu sein als ihres. Er trug jedenfalls keinen Schild und - zumindest außerhalb seines Körpers - auch keinerlei andere sichtbare Technik. Trotzdem schien der Wind den Mausling nicht einmal zu berühren, als würden es sich die Böen im letzten Moment noch einmal anders überlegen und lieber einen Bogen um die spitzohrige Gestalt schlagen, ehe sie sich in ihrem Fell verfingen.
So viel also zu den ständigen Ermahnungen des Mauslings, seine Kräfte niemals einzusetzen, um sich einen persönlichen Vorteil zu verscha. en - oder gar Bequemlichkeit.
Plixx warf Arion einen schrägen Blick zu, und sein Mantel bauschte sich, als hätte er sich urplötzlich in eine Fledermaus verwandelt, die zum allerersten Mal und noch ungeschickt versuchte, ihre Schwingen zu entfalten.
So viel also auch zu seinen Beteuerungen, ihre Gedanken nur dann zu lesen, wenn sie diese als Prinzessin dachte.
Immerhin war Plixx klug genug, auf diesen Gedanken nicht mehr zu reagieren, sondern nur seine Schritte Richtung Tür zu beschleunigen, sodass Arion jetzt fast Mühe hatte, nicht zurückzufallen. Dennoch nahm sie sich vor, ihn später noch einmal darauf anzusprechen. Es geschah selten genug, dass Plixx ihr einen Vorwand lieferte, ihm wirklich Vorhaltungen zu machen, und sie gedachte nicht, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen.
Doch gerade als sich die schwarze Flanke des R' Achernon vor ihnen teilte, erbebte der gesamte Turm unter ihren Füßen, und der Himmel hinter ihnen erstrahlte in einem blendend weißen Licht, das gelb und schließlich rot wurde, noch bevor sie beide erschrocken zusammen- und in einer völlig synchronen Bewegung herumgefahren waren. Ein dumpfes, mahlendes Grollen wehte zu ihnen herauf.
Im Osten brannte der Himmel. Der Horizont hatte in dieser Himmelsrichtung Feuer gefangen, und plötzlich war auch die Wand sichtbar geworden, wenn auch nur indirekt, indem sie dem tosenden Feuersturm Einhalt gebot, der unmittelbar hinter ihr entfesselt worden war.
Arion stand eine geschlagene Sekunde einfach nur da und starrte das gleichermaßen faszinierende wie erschreckende Bild an, dann benutzte sie ihre Retina-Implantate, um Größe und Temperatur des Feuersturms einzuschätzen, kam aber zu keinem eindeutigen Ergebnis. Die Flammen waren zwischen zehn und etlichen hundert Metern hoch, und ihre Temperaturen erzeugten genug Hitze, um Holz in Schlacke zu verwandeln und Stahlkeramik zu Plasma werden zu lassen, ohne dass dabei der Umweg über den flüssigen Zustand nötig gewesen wäre.
» Zwölf Kilotonnen «, sagte Plixx. » Eher zwölfeinhalb. Eines muss man diesem Craiden lassen. Er weiß, wie man laut genug anklopft, um sich Gehör zu verscha. en. «
Arion nahm Zugri. auf die Sensorphalanx des R' Achernon, stellte fest, dass Plixx die Sprengkraft der Bombe fast genau richtig eingeschätzt hatte, und wollte anerkennend nicken, verzog aber dann stattdessen nur geringschätzig den Mund. » Wer protzt jetzt mit fremdem Wissen ? «, fragte sie.
Plixx schenkte ihr nur einen verstörten Blick und starrte dann wieder die Flammenwand an.
Er hat keinen Zugriff auf meine Daten genommen.
Ungekürzte Taschenbuchausgabe Oktober 2012 © 2011 Piper Verlag GmbH, München
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Autoren-Porträt von Wolfgang Hohlbein
Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren. Seit er 1982 gemeinsam mit seiner Frau Heike den Roman Märchenmond veröffentlichte, arbeitet er hauptberuflich als Schriftsteller. Mit seinen Romanen aus den verschiedensten Genres - Thriller, Horror, Science-Fiction und historischer Roman - hat er mittlerweile eine große Fangemeinde erobert und ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren überhaupt. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.Bibliographische Angaben
- Autor: Wolfgang Hohlbein
- 2012, 619 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Piper Taschenbuch
- ISBN-10: 349226879X
- ISBN-13: 9783492268790
Rezension zu „Infinity “
"'Der Turm', einer der besten, weil faszinierendsten Hohlbein-Romane der letzten Jahre, spielt in ferner Zukunft. Verfasst in einer eindringlichen, bildhaften Sprache, denkt der Plot die Menschheitsgeschichte zu Ende.", Neue Westfälische, 15.03.2011 20151120
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