Jung genug zu sterben
Thriller
Was denkt uns?
Lena, 14, ist Probandin am Hirn-Forschungsinstitut Zucker in Berlin. Als sie nicht zum Termin erscheint und ihre Betreuerin Melina eine kryptische Videobotschaft mit schockierenden Bildern erhält, wird klar: Sie...
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Buch (Kartoniert)
Produktdetails
Produktinformationen zu „Jung genug zu sterben “
Was denkt uns?
Lena, 14, ist Probandin am Hirn-Forschungsinstitut Zucker in Berlin. Als sie nicht zum Termin erscheint und ihre Betreuerin Melina eine kryptische Videobotschaft mit schockierenden Bildern erhält, wird klar: Sie ist auf der Flucht. Lenas Spur führt in die Bergwelt Graubündens, wo für bewährte Probanden nervenkitzelnde Trekkingtouren organisiert werden. Melina gerät in Konflikt mit Lenas faszinierend exzentrischem Vater, der die Gefahr herunterspielt, zugleich aber Schlüssel dafür ist, das Mädchen zu retten. Im Nebel der Alpenwelt blitzen widersprüchliche Bilder auf: Geht Lena auf ihrer Flucht über Leichen? Sucht das Institut ganz gezielt Jugendliche als "frisches Forschungsmaterial"? Ein junges Mädchen hat etwas gesehen, das es nie hätte sehen dürfen: Nach einem perfiden Plan soll der perfekte Mensch entstehen - Grund genug, nicht nur um ihr Leben zu fürchten. Ein rasanter Thriller, der auf wahren Ergebnissen der aktuellen Hirnforschung beruht. Für alle Leser von Frank Schätzing und Andreas Eschbach.
Klappentext zu „Jung genug zu sterben “
Was denkt uns?Lena, 14, ist Probandin am Hirn-Forschungsinstitut Zucker in Berlin. Als sie nicht zum Termin erscheint und ihre Betreuerin Melina eine kryptische Videobotschaft mit schockierenden Bildern erhält, wird klar: Sie ist auf der Flucht. Lenas Spur führt in die Bergwelt Graubündens, wo für bewährte Probanden nervenkitzelnde Trekkingtouren organisiert werden. Melina gerät in Konflikt mit Lenas faszinierend exzentrischem Vater, der die Gefahr herunterspielt, zugleich aber Schlüssel dafür ist, das Mädchen zu retten. Im Nebel der Alpenwelt blitzen widersprüchliche Bilder auf: Geht Lena auf ihrer Flucht über Leichen? Sucht das Institut ganz gezielt Jugendliche als "frisches Forschungsmaterial"?
Ein junges Mädchen hat etwas gesehen, das es nie hätte sehen dürfen: Nach einem perfiden Plan soll der perfekte Mensch entstehen - Grund genug, nicht nur um ihr Leben zu fürchten.
Ein rasanter Thriller, der auf wahren Ergebnissen der aktuellen Hirnforschung beruht. Für alle Leser vonFrank Schätzing und Andreas Eschbach.
Lese-Probe zu „Jung genug zu sterben “
Jung genug zu sterben von Jörg Liemann1
Bislang waren nur Stechmücken gegen die Scheinwerfer aus Pontresina geklatscht. Nein, eine schwarze Fichtenholzwespe war auch unter den toten Insekten, der Kadaver einer Regenbremse, der Flügel eines Abendpfauenauges, und gerade fing einer der Scheinwerfer in der Dämmerung ein weißes Federgeistchen ein, das sich in den roten und gelben Flüssigkeiten der zermatschten Opfer verklebte. Aber ein Mädchen, ein Mädchen war noch nicht in die Lichter geklatscht. Bislang.
Auf der Straße nach Forcola di Livigno war sie streckenweise gerannt, mit dem Ziel, die italienische Grenze zu erreichen. Aber was sollte in Italien besser sein? Auf der Straße würde man sie einholen. Also hatte sie Kurs auf die schwarzen Hänge genommen und keuchend den Lej Minor erreicht. Jetzt knickte sie zum dritten Mal mit dem Fuß um, als sie falsch auf einen Stein trat. Stechender Knöchelschmerz. Der Bach kämpfte mit dem Bergweg um die Vorherrschaft. Aber immerhin gab es einen Weg durch das Val Minor. Sie versuchte, sich die Bilder der Landkarte in Erinnerung zu rufen. Mündete das Tal gen Norden? Beschrieb es einen Bogen? Öffnete es sich in Richtung Pontresina? Aber immer wieder schoben sich im wadenzerrenden, schnellen Gehen, im Stolpern und Umknicken mit den untauglichen Turnschuhen die anderen Bilder dazwischen. Sie bekam die richtige Reihenfolge dieser Erinnerungen nicht mehr zusammen.
Noch mal Jan, wie er zitternd nach vorn kippt. Die Kniescheibe auf den Felsboden zu. Jedes Mal wurde das Geräusch lauter. Vielleicht nur in ihrer Rückschau. Sein Körper durchbebt und fällt zur Seite. Was dann kam, konnte sie nicht mehr sehen. Bei jeder Wiederholung versuchte sie herauszubekommen, ob er auch mit dem Schädel aufgeschlagen war.
Dann: Wie er sich mit Klauen und Zähnen weigert, die Tabletten zu nehmen. Haben ihn regelrecht gezwungen.
... mehr
Festgehalten. Mund auf. Und dann noch eine Spritze von dem Zeug. Das war doch vorher! Das war nicht nach dem Sturz, verdammt noch mal, das war vorher!
Und wie sie in der Hütte steht. Die anderen mit dem Rücken zu ihr. Langsam drehen sie sich um. Starren sie an. Vorwürfe. Warum hast du nicht? Das wusstest du doch. Er braucht seine Medikamente. Du solltest dich darum kümmern. Ihn schützen. Das war hinterher. Aber war das überhaupt passiert? Hatten sie ihr diese Vorwürfe wirklich schon gemacht?
Ein Unfall war das nicht. Es war die dritte oder vierte Wiederholung von, von ...
Sie sah sich um und nahm diese seltsam steile Anhöhe. Kaum fünf Meter, aber irgendwie unpassend in dieser Landschaft. Das musste jemand aufgeschüttet haben, künstlich zwischen die Ausläufer des Tals gebaggert. Hier und da waren einzelne Schneeflecken jetzt heller als der Himmel.
Für die Steigung brauchte sie auch die Hände. Rutschende Steine, glitschig, scharfkantig.
Während sie sich aufrichtete, sah sie im Augenwinkel die Scheinwerfer.
Was wollt ihr von mir?
Aufgerichtet stand sie da. Eine Steinsalzsäule.
Sie hörte nichts. Doch: Jans Kniescheibe, wie sie in Zeitlupe auf den Felsen schlug.
Nichts.
Das Mädchen stand da und hatte die Augen geschlossen.
Sie streckte den Arm aus. Schaute. Berührte den schwarzen Steinbock auf dem Wappen. Das Wappen hing genau in der Mitte, zwischen den Scheinwerfern. Sie berührte das rot lackierte Metall und spürte das Gespinst klebrig-toter Insektenflügel.
621. Was soll das? Was heißt 621?
Die graue Zahl nahm fast ihr gesamtes Gesichtsfeld ein. Voller Mücken und Fliegen, die bei der Fahrt ihr Leben gelassen hatten. Eigentlich ein schönes Schicksal, dachte sie. Dann wär's wenigstens vorbei.
Sie sah nach oben. Über der 621 war noch ein dritter Scheinwerfer.
Und das Gesicht. Blass. Weiß. Der Zugführer der Lok 621 starrte sie an.
Jemand rief sie.
Sie stolperte. Plastikgeräusch auf Stein - das Handy, nein, die Kamera war aus der Jackentasche auf das Gleisbett gefallen.
Das Ding sieht aus wie ein Handy.
Sie griff danach und rannte weg. Rannte.
Und wie sie in der Hütte steht. Die anderen mit dem Rücken zu ihr. Langsam drehen sie sich um. Starren sie an. Vorwürfe. Warum hast du nicht? Das wusstest du doch. Er braucht seine Medikamente. Du solltest dich darum kümmern. Ihn schützen. Das war hinterher. Aber war das überhaupt passiert? Hatten sie ihr diese Vorwürfe wirklich schon gemacht?
Ein Unfall war das nicht. Es war die dritte oder vierte Wiederholung von, von ...
Sie sah sich um und nahm diese seltsam steile Anhöhe. Kaum fünf Meter, aber irgendwie unpassend in dieser Landschaft. Das musste jemand aufgeschüttet haben, künstlich zwischen die Ausläufer des Tals gebaggert. Hier und da waren einzelne Schneeflecken jetzt heller als der Himmel.
Für die Steigung brauchte sie auch die Hände. Rutschende Steine, glitschig, scharfkantig.
Während sie sich aufrichtete, sah sie im Augenwinkel die Scheinwerfer.
Was wollt ihr von mir?
Aufgerichtet stand sie da. Eine Steinsalzsäule.
Sie hörte nichts. Doch: Jans Kniescheibe, wie sie in Zeitlupe auf den Felsen schlug.
Nichts.
Das Mädchen stand da und hatte die Augen geschlossen.
Sie streckte den Arm aus. Schaute. Berührte den schwarzen Steinbock auf dem Wappen. Das Wappen hing genau in der Mitte, zwischen den Scheinwerfern. Sie berührte das rot lackierte Metall und spürte das Gespinst klebrig-toter Insektenflügel.
621. Was soll das? Was heißt 621?
Die graue Zahl nahm fast ihr gesamtes Gesichtsfeld ein. Voller Mücken und Fliegen, die bei der Fahrt ihr Leben gelassen hatten. Eigentlich ein schönes Schicksal, dachte sie. Dann wär's wenigstens vorbei.
Sie sah nach oben. Über der 621 war noch ein dritter Scheinwerfer.
Und das Gesicht. Blass. Weiß. Der Zugführer der Lok 621 starrte sie an.
Jemand rief sie.
Sie stolperte. Plastikgeräusch auf Stein - das Handy, nein, die Kamera war aus der Jackentasche auf das Gleisbett gefallen.
Das Ding sieht aus wie ein Handy.
Sie griff danach und rannte weg. Rannte.
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Autoren-Porträt von Jörg Liemann
Liemann, JörgJörg Liemann, geboren 1964, ist Politologe, Dozent und Luftsicherheitsexperte. In den achtziger Jahren war er der wohl jüngste Telefonseelsorger Deutschlands. Er lebt in Berlin und ist Mitglied des syndicats, der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren. Bei Aufbau Taschenbuch sind seine Romane "Jung genug zu sterben" und "Blackout - Die Epidemie" (Mai 2014) lieferbar.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jörg Liemann
- 2012, 442 Seiten, Maße: 11,5 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Aufbau TB
- ISBN-10: 374662875X
- ISBN-13: 9783746628752
- Erscheinungsdatum: 05.10.2012
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