Klaus, V: Blauer Planet in grünen Fesseln

jedoch korrekt vorrechnet, dass man, um das Atomkraftwerk TemelÝn zu ersetzen, eine Reihe von Windkraftanlagen bauen m³sse, die nebeneinander eine Linie von TemelÝn nach Br³ssel ergõben. Auch wer in wirtschaftswissenschaftlicher Logik, die Vßclav Klaus in diesem Buch anwendet, die Wurzel eines auszurottenden Kapitalismus sieht, kann diesem Buch sicherlich nichts abgewinnen. Wer allerdings f³r einen nach wissenschaftlich nachpr³fbaren Kriterien vorgenommenen Umweltschutz bei gleichzeitig aufrechterhaltenem oder, vor allem f³r õrmere Lõnder, zunehmendem Wohlstand ist, sollte dieses Buch unbedingt lesen, vielleicht als Ergõnzung zu einem Titel, der den Klimaschutz beziehungsweise den Íkologismus aus naturwissenschaftlicher Sicht untersucht. An den etwas sperrigen Stil von Vßclav Klaus muss man sich allerdings erst einmal gew÷hnen. Klaus schreibt f³r ein Publikum, das nicht unbedingt Grundkenntnisse der Íkonomie mitbringt, jedoch bereit ist, sich auf eine recht anspruchsvolle, streng wissenschaftliche Argumentation einzulassen.Aufgelockert wird das Buch durch zum jeweiligen Kapitel passende, eingestreute Zitate sowohl von Kritikern als auch Bef³rwortern und Aktivisten eines massiven und restriktiven Klimaschutzes, etwa des Stellvertreters des UNO-Generalsekretõrs, Maurice Strong: ôIst es nicht die einzige Hoffnung des Planeten, dass die industrialisierte Zivilisation zusammenbricht? Ist es nicht unsere Pflicht, das umzusetzen?ôVßclav Klaus vertritt in seinem Buch eine Strongs Ansicht diametral entgegengesetzte Meinung, nõmlich, dass Wohlstand, Freiheit und technischer Fortschritt dem Wohlergehen der Menschheit und des Planeten f÷rderlich seien, wenn man eine sich auf ÷konomisch sinnvolle Prinzipien st³tzende Politik anwendet, die er nachvollziehbar vorstellt, und deren Folgen er ableitet. Einige gut ausgewõhlte und dargestellte Grafiken ergõnzen die Ausf³hrungen.Wie bereits erwõhnt, ist das Buch aufgrund seines Anspruchs nicht ganz leicht zu lesen, sofern der Leser keine Fachkenntnisse besitzt, doch wer sich wirklich f³r das Thema interessiert, wird das v÷llig fehlende blumige Geschwafel, das man hõufig von Politikern kennt, wohl kaum vermissen.Das Buch leistet einen interessanten Beitrag zur Klimadebatte, zumal es das Thema aus dem bislang weitgehend fehlenden Blickwinkel des Íkonomen betrachtet.