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KriegenEisbären eine Gänsehaut? von IsabellaAuerbach
LESEPROBE
Sabine, 6 Jahre:
Warum können Pinguine nicht fliegen?
Uiih, so federleicht hat Pedi, der kleine Kaiserpinguin,sich noch nie gefühlt. Der eiskalte Wind saust um seine Schnabelspitze. Erfühlt sich frei wie ein Vogel, während er durch die Luft fliegt und unter sich dieriesige Schnee- und Eisfläche sieht. Auf dem Wasser treiben langsamEisschollen. Pedi genießt seinen ersten Flug. Er hat nur einen Wunsch: weitervom Wind getragen werden und fliegen, fliegen, fliegen Doch da piekst ihn seinPinguin-Bruder unsanft in den Nacken. Autsch. Pedi wacht auf und schüttelt seinenkleinen Kopf. Aus der Traum vom Fliegen! In Wirklichkeit wird er nie erlebenkönnen, wie es sich anfühlt, durch die Lüfte zu gleiten. Davon können Pinguinenur träumen. Dafür sind sie im »Unter-Wasser-Fliegen« wahre Meister. IhreFlügel sind extra für den »Unterwasserflug « ausgerüstet: Sie sind kurz undschmal und mit festen, aber beweglichen Federn bedeckt. Dadurch können Pinguinebesonders flink hin und her paddeln. Pfeilschnell, mit bis zu 25 Kilometern inder Stunde, flitzen sie durch die Unterwasserwelt. Die Flügel schlagen dabeivon vorne oben nach hinten unten. Ihre Beine mit den Schwimmflossen arbeitenwie ein »Höhenruder«, und der kurze Stummelschwanz funktioniert wie ein»Seitenruder«. Bei größerer Geschwindigkeit tauchen sie wie Tümmler, alsoDelphine, abwechselnd auf und nieder. Das ermöglicht ihnen, ihreGeschwindigkeit zu halten. Pinguine stammen wahrscheinlich von Vögeln abund sind mit Albatrossen und Sturmvögeln verwandt. Ihre Vorfahren konnten vorvielen Millionen Jahren durchaus durch die Luft fliegen. Die heutigen Pinguinesind zum Fliegen viel zu schwer. Das liegt an ihren Knochen und auch an demVerhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht. Die Knochen anderer Vögel sindleere Röhren. Pinguinknochen hingegen sind - wie beim Menschen - mitKnochenmark gefüllt. Außerdem haben Pinguine einen Magen, in den eine ganzeMenge hineinpasst. Dadurch bringen sie viel mehr Gewicht »auf die Waage« alsfliegende Vögel. Die größten Pinguine, die Kaiserpinguine, wiegen ausgewachsen etwaso viel wie ein achtjähriges Kind. Da sie sich nicht einfach in die Luftschwingen können, haben sie es bei der Nahrungssuche schwerer als Vögel, diesich von hoch oben einen prima Überblick verschaffen. Pinguine ernähren sichausschließlich von Fischen. Im Meer verbringen sie sowieso die meiste Zeitihres Lebens - nur zum Brüten, bei der Aufzucht der Jungen und während der Mauser*kommen sie an Land. Unter Wasser ist ihr Ge- wicht ein riesiger Vorteil: Mitihren recht schweren Körpern liegen Pinguine gut im Wasser und können problemlosmehrere hundert Meter tief abtauchen. So kommen sie sogar an Nahrung heran, dieganz tief herumschwimmt. Mit ihren spitzen Schnäbeln spießen sie dieBeutefische einfach auf. Da haben fliegende Vögel keine Chance, selbst wenn sieschwimmen können - wie zum Beispiel Enten. Weil sie leichter sind als dasWasser, treiben sie beim Tauchen rasch aus der Tiefe an die Wasseroberfläche zurück.Die Wassermenge drückt sie bei jedem Tauchgang sofort wieder nach oben. DieEnten müssen sich schon ziemlich anstrengen, um überhaupt einige Meter tiefnach unten zu paddeln. Ihr habt das sicher schon einmal beobachtet: Der ganzeEntenkörper flutscht nach dem Tauchen blitzschnell aus dem Wasser. So etwaskann dem Pinguin nicht passieren. Er hat sich im Laufe von vielen MillionenJahren an das Leben im Meer geradezu perfekt angepasst. Es ist gar nicht soschlimm für Pedi, dass er die Welt nicht von oben betrachten kann. Er schwebtleicht und glücklich durch sein Element, das Wasser. Und da unten gibt eseiniges zu sehen!
Übrigens: Kaiserpinguine haben richtige»Kindergärten« entwickelt. Wenn die Eltern unterwegs sind, um Futter für ihrehungrigen Kleinen zu suchen, kümmern sich andere ausgewachsene Pinguine um dieJungtiere. Sie wärmen sie, indem sie sich eng an die Kinderschar kuscheln. Soumsorgt, wird die Wartezeit auf Mama- und Papa-Pinguin viel erträglicher.
* Mauser nennt man es, wenn Pinguine ihrFederkleid austauschen. In dieser Zeit sehen sie ziemlich gefleckt und zerrupftaus.
© Ullstein Buchverlage
- Autor: Isabelle Auerbach
- Altersempfehlung: Ab 8 Jahre
- 2005, 5. Aufl., 272 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548368050
- ISBN-13: 9783548368054
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