Laufen macht Laune

So könnte Ihr persönlichesLauferlebnis aussehen. Aber auch wenn Sie sich etwas ganz anderes vorstellen,ahnen Sie vielleicht schon, wie positiv das Laufen für Sie sein wird. Laufenist nicht nur gut für Ihren Körper, sondern auch für Ihren Geist. Und es istganz einfach! Zum Laufen brauchen Sie weder besonderes sportliches Talent nocheine teure Ausrüstung. Sie müssen nicht Mitglied in einem Verein wer- den undauch kein umfangreiches Regelwerk erlernen. Sie benötigen keinen Trainer, keinefernöstliche Philosophie, geschweige denn irgendwelche Pillen. Alles, was Siebrauchen, sind ein Paar Schuhe und geeignete Kleidung. Sie können überalllaufen, egal ob auf der Straße oder im Park. Sie können laufen, wann immer Siewollen: morgens oder abends, vor oder nach der Arbeit und an jedem Tag derWoche, ganz so, wie es Ihnen am besten passt. Sie können laufen, wie Sie wollen:allein oder mit einer Freundin, mal etwas schneller, mal etwas langsamer, mallänger, mal kürzer. Der einzige Maßstab, der zählt, ist Ihr Wohlbefinden. Undwenn Sie möchten, begleitet Sie das Laufen ein ganzes Leben lang. Ihr Körperwird Ihnen die neu verordnete Bewegung danken: Das Laufen stärkt IhrenKnochenbau, Ihre Muskulatur und Ihr Immunsystem. Aber auch Ihre mentaleVerfassung wird vom Laufen profitieren: Sie fühlen sich zufriedener, Ihr Selbstwertgefühlwird gesteigert, und Sie werden Mut schöpfen, neue Aufgaben mit Zuversichtanzugehen. Beim Laufen lernen Sie sich und Ihren Körper besser kennen undentwickeln ein gesünderes Verhältnis zu sich selbst. Ich laufe nun schon seitüber fünfzehn Jahren. Nachdem ich zunächst als Schwimmerin aktiv war, kam ichzum Triathlon und konnte bald einige Erfolge erringen. Doch eigentlich war ichschon immer eine geborene Läuferin. Ich weiß selbst nicht, warum: Das Laufenfiel mir einfach immer leicht und es hat mich von Anfang an begeistert. Meinenersten Marathon lief ich 1993 eigentlich nur zum Spaß mit - und kam prompt aufden zehnten Platz. Das war für mich der Auslöser, mich ganz dem Laufen zuverschreiben - und etwas von der Freude am Laufen will ich Ihnen mit diesem Buchvermitteln. Denn auch wenn Sie nicht die geborene Läuferin sind, werden Siebald Ihren Spaß daran entwickeln. Was ich am Laufen so liebe, ist dieseunglaubliche Einfachheit. Man kann einfach loslaufen, ganz für sich und ohne fremdenLeistungsdruck. Und obwohl es so einfach ist, wird es niemals langweilig, dennman erreicht nie die Grenze, an der es nicht mehr weitergeht. Auch wenn Siedenken, Sie seien an Ihrem persönlichen Limit angelangt, werden Sie feststellen,dass immer noch ein bisschen mehr geht. Das Laufen verbindet: Nur beim Marathonist es möglich, dass Sie sich als Hobbyläuferin mit den Weltbesten messenkönnen - auch wenn Sie dieses Rennen wahrscheinlich nicht gewinnen werden.

Ganz wie Sie möchten

KeineSorge: Ich möchte Sie mit diesem Buch weder zur Marathon- noch zurHochleistungsläuferin machen. Das ist gar nicht nötig, um zu erleben, was dasLaufen Ihnen geben kann. Ich möchte Ihnen nur diese Freude vermitteln, die mir dasLaufen nach ungefähr 110 000 Kilometern, die ich über die Jahre zurückgelegthabe, immer noch bereitet. Es ist eine wunderbare Möglichkeit für Sie, IhrenKörper zu entdecken, sich an der Bewegung zu erfreuen und gleichzeitig etwas fürIhre Gesundheit zu tun. Als Leistungssportlerin laufe ich täglich 30 bis 40Kilometer und komme so in der Woche auf rund 250 Laufkilometer. Ich habewirklich alle Phasen erlebt, viele Probleme überwunden und auch einigeVerletzungen überstanden. Und natürlich die Durchhänger: Auch ich hattemanchmal Tage, an denen ich die Laufschuhe am liebsten in die Ecke gefeuerthätte, meine Beine schwer waren und ich mich zum Laufen zwingen musste, weilmal wieder lausiges Wetter war. Aber auf jeden dieser Tage kommen viele tolleLauftage, die für alles entschädigen. Sie werden erstaunt sein, wie schnell dieersten Schwierigkeiten überwunden sind, wie schnell Sie sich verbessern und wieSie tatsächlich spüren können, dass Ihr Körper auflebt. Um dieses Gefühl zuerlangen, müssen Sie keine Spitzenleistung bringen. Es reicht völlig aus, wennSie ein paar Mal in der Woche die Laufschuhe schnüren und loslegen - egal wieintensiv und wie lang. Vielleicht fragen Sie sich, warum Frauen ein eigenesLaufbuch brauchen. Die Antwort ist einfach: Frauen laufen anders als Männer.Die Unterschiede in Knochenbau, Muskulatur, Stoffwechsel und Hormonhaushaltwirken sich körperlich, aber auch mental auf das Laufen aus. Wichtiger als derkörperliche erscheint mir der psychische Aspekt: Während Männerleistungsorientierter denken, immer die Stoppuhr im Kopf haben, größerenGefallen daran finden, sich zu quälen und hinterher mit ihren Leistungen ordentlichanzugeben, steht bei Frauen die Freude an der Bewegung im Vordergrund. (...)

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