Letternkultur
Wissenschaftskritik und antigelehrtes Dichten in Deutschland von der Renaissance bis zum Sturm und Drang
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der...
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Produktinformationen zu „Letternkultur “
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Klappentext zu „Letternkultur “
Die Monographie behandelt Gelehrsamkeitsopposition und Wissenschaftskritik im Zeitraum zwischen Renaissance und Spätaufklärung. Neben den wissenschaftsgeschichtlichen und realpädagogischen Gegenmodellen (Leonardo da Vinci, Galilei; Reformpädagogik von Ratke, Andreae, Comenius bis Becher und Weigel) rückt auch die antigelehrte Literatur ins Blickfeld (Moscherosch, Grimmelshausen).
Die Kritik wird vorgebracht als wissenschaftstheoretischer Innovationsschub und als gesellschaftsreformerische Bewegung. Der 'Überwindung' der humanistisch-rhetorischen Gelehrsamkeit und Literatur aus dem Geist der Mathematik und der Naturwissenschaft geht eine soziale Umstrukturierung parallel, die den Gelehrten aus seiner Exemtion herausführt und dem Staat integriert, ihn quasi verfügbar macht. Die Darstellung der Wissenschafts- und Gelehrtensatire der Frühaufklärung schlägt den Bogen zum letzten Kapitel, das die Auswirkung von Gelehrtenopposition, Wissenschaftskritik und Reformbewegung auf die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur an exemplarischen Stationen aufzeigt. Begriff und Ideal des Dichters erfährt eine ähnliche Entwicklung. Die im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zwischen antiquarisch-rhetorischer Wissenschaft und Dichtung gebildete Einheit zerbricht unter der Einwirkung wissenschafts- und sozialgeschichtlicher Veränderungen. An die Stelle der nach überindividuellen Gesetzen geschaffenen Kunst-Poesie tritt das Ideal einer originalen und subjektiven Dichtung, deren Schöpfer keine allgemeinverbindlichen Regeln zu befolgen hat. Die jahrhundertealte Opposition zwischen litteratura docta und litteratura illitterata kulminiert in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts, im Programm der nichtgelehrten 'Volkspoesie' (Herder, Bürger), wobei die Gegnerschaft zum 'Gelehrten' eine antirhetorische und eine antiständische Komponente besitzt, dieser Dichtung außer der spracherneuernden Motivation also auch ein sozialrevolutionärer Impetus eignet. Die aus den Quellen
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gearbeitete Darstellung schließt damit eine Lücke, die in der neueren Literaturgeschichtsschreibung für den Zeitraum 1600 bis 1780 bisher bestanden hat.
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Autoren-Porträt von Gunter E. Grimm
Gunter E. Grimm ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Gunter E. Grimm
- 1998, 405 Seiten, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Niemeyer, Tübingen
- ISBN-10: 3484350601
- ISBN-13: 9783484350601
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