Carl-Auer Kids / Lilia und Nerina

Für alle, die sich manchmal schüchtern fühlen - also für uns alle...
So beginnt der Text auf der Rückseite dieses unglaublichen Bilderbuches "Lilia und Nerina". Dieses Buch hat mich gefühlsmäßig in meine Kindheit zurückversetzt, denn ich war ebenfalls sehr schüchtern und sensibel. Wie sich Kinder fühlen, die unsicher sind oder neu ankommen, die ausgelacht und verspottet werden, das beschreibt dieses Buch schon mit den so ausdrucksstarken, zarten Illustrationen. Die Story erinnert mich ein wenig an "Der unsichtbare Junge", obwohl mich dieser Titel noch mehr gepackt hat. Die kleine Lilia ist auch sehr introvertiert und zurückhaltend, bei jeder Gelegenheit wird sie rot, wie eine Tomate, und dazu kommt ihre Tolpatschigkeit. Von den anderen Kindern ausgelacht, möchte sie manchmal am liebsten in einem Loch im Boden versinken. Sie fühlt sich oft allein im lauten Trubel der Klasse. Doch dann kommt Nerina in ihre Klasse, sie kommt aus einem anderen Land und ist sehr ängstlich. Sie wird Lilias Banknachbarin. Wenn Nerina aufgeregt ist und sich unsicher fühlt, wird sie weiß wie Schnee, Puderzucker oder Schlagsahne. Von nun an sind die Mädchen immer zusammen, sie geben sich Sicherheit und Selbstvertrauen und werden Freundinnen. Ich bin glücklich, dass es diese wundervollen, stillen, starkmachenden Bücher gibt und empfehle es uneingeschränkt allen Kitas, Grundschulen, Leseclubs, Familien, Eltern und Bibliotheken.
Mit diesem Buch ergeben sich viele Gespräche und Anschlussaktionen, die die positiven Eigenschaften jedes einzelnen Kindes zum Vorschein bringen können und zeigen, dass es gut ist, wie verschieden und einzigartig wir Menschen sind.