Aber bitte mit Schokolade! / Lizzie Nichols Bd.1
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Dichtung und Wahrheit liegen bei Männern bekanntlich oft nah bei einander. Und noch nie ist es einer Frau gut bekommen, auf diesen kleinen Unterschied hinzuweisen. Leider hat Lizzie Nichols genau das getan und ist nun ohne Geld und lügenden Freund in London gestrandet. Zum Glück bietet ihre Freundin ihr einen Catering-Job auf einem französischen Schloss an. Das Schloss ist ein Traum - und Luke, der Sohn des Schlossbesitzers, noch traumhafter. Außerdem scheint er jedes von Lizzies niedlichen Pfunden heiß zu begehren. Aber natürlich schlägt das Chaos in Form von Lizzies unwiderstehlich frechem Mundwerk wieder zu. Und plötzlich hat sie alle Hände voll zu tun, um Luke davon zu überzeugen, dass es diesmal Liebe ist ...
Aber bitte mit Schokolade! von Meg Cabot
LESEPROBE
1
Unsere Indiskretion leistet unsmanchmal gute Dienste,
wenn unsere geheimsten Pläne an Reiz verlieren.
William Shakespeare (1564-1616),
englischer Dichter und Dramatiker
Ich fasse es nicht! Das kann dochnicht sein, dass ich nicht mehr weiß, wie er aussieht! Wie kann ich das bloßvergessen haben? Er hat mir immerhin seine Zunge in den Mund gesteckt! Wiekann ich nur vergessen, wie jemand aussieht, der mir seine Zunge in den Mundgesteckt hat? Schließlich ist es nicht so, dass mir schon so schrecklich vieleTypen die Zunge in den Mund gesteckt haben. Nur drei, ungefähr.
Einer davon war in der High School.Und der andere stellte sich als schwul heraus.
Gott, das ist deprimierend. Okay,ich werde jetzt erst mal nicht darüber nachdenken.
Es ist ja auch nicht so, dass ichihn so schrecklich lange nicht gesehen habe. Schließlich ist es ja erst DREIMONATE her! Man sollte doch meinen, ich wüsste noch, wie der Typ aussieht, mitdem ich DREI MONATE lang gegangen bin.
Auch wenn wir in diesen drei Monatendie meiste Zeit in unterschiedlichen Ländern verbracht haben.
Aber ich habe doch immerhin seinFoto. Na ja, okay, sein Gesicht kann man nicht richtig erkennen. Eigentlichsieht man es überhaupt nicht, da es ein Foto von seinem - oh Gott! - nacktenHintern ist.
Warum schickt einem jemand so etwas?Ich habe jedenfalls nicht um ein Foto von seinem nackten Hintern gebeten.Soll das etwa erotisch sein? Also, ich finde nicht.
Vielleicht liegt es ja auch an mir,und Shari hat recht, wennsie sagt, ich solle nicht so verklemmt sein.
Aber ich fand es schockierend, inmeiner E-Mail ein großes Foto vom nackten Hintern meines Freundes zu finden.
Ja, klar, sie haben bestimmt nurherumgealbert, er und seine Freunde. Und Shari sagtja auch, das hat etwas mit der Kultur zu tun, und die Briten haben mitNacktheit viel weniger Probleme als die meisten Amerikaner, und wir sollten unsbemühen, offener und unbekümmerter zu werden, so wie sie.
Vielleicht hat er ja auch, wie diemeisten Männer, geglaubt, sein Hintern wäre das Schönste an ihm. Abertrotzdem.
Okay, ich will jetzt im Moment nichtdarüber nachdenken. Ich will nicht über den Hintern meines Freundes nachdenken.Ich werde mich lieber auf die Suche nach ihm machen. Irgendwo muss er hiersein, schließlich hat er mir versprochen, mich abzuholen
Oh, mein Gott, das kann er dochnicht sein, oder? Nein, natürlich nicht. Warum sollte er so eine Jacke tragen?Warum sollte ÜBERHAUPT JEMAND so eine Jacke tragen? Es sei denn, er meint esironisch. Oder er ist Michael Jackson. Das ist der einzige Mann, den ich mir ineiner roten Lederjacke mit Epauletten vorstellen könnte.
Das KANN er nicht sein. Oh, bitte,lieber Gott, lass es ihn nicht sein
Oh nein, er schaut hierher erschaut in meine Rich -tung!Blick zu Boden, blick zu Boden, stell bloß keinen Augenkontaktmit dem Typen in der roten Lederjacke mit den Epauletten her. Er ist bestimmtein netter Mann; es ist eine Schande, dass er sich bei der Heilsarmee Jackenaus den Achtzigerjahren holen muss.
Aber er darf nicht merken, dass ichihn angeschaut habe, sonst glaubt er am Ende noch, er gefällt mir oder so.
Es ist nicht so, dass ich Vorurteilegegen Arbeitslose habe, oh nein, ich weiß ganz gut, dass das vielen von unsjederzeit passieren könnte, und einige sind sogar so pleite, dass sie noch beiihren Eltern wohnen.
Aber darüber will ich jetzt imMoment nicht nachdenken.
Ich will einfach nur nicht, dassAndrew mich hier abholt und sieht, wie ich mit einem Arbeitslosen in einerroten Lederjacke rede. Ich meine, so einen ersten Eindruck will ich nichterwecken. Na ja, Sie wissen schon, es ist ja nicht sein ERSTER Eindruck vonmir, da wir ja schließlich drei Monate lang miteinander gegangen sind und so.Aber es wird sein erster Eindruck von meinem Neuen Ich sein, das er noch nichtkennen gelernt hat
Okay. Okay, alles in Ordnung, erguckt nicht mehr.
Oh Gott, es ist wirklich grauenhaft,ich fasse es nicht, wie sie die Leute in ihrem Land willkommen heißen. Wirwerden hier diesen Gang entlanggetrieben, und allediese Leute GUCKEN UNS AN . ich habe das Gefühl,jeden Einzelnen persönlich zu enttäuschen, weil ich nicht diejenige bin, aufdie sie warten. Ich finde es jedenfalls nicht nett, so mit Leuten umzuspringen,die gerade sechs Stunden lang in einem Flugzeug gesessen haben, acht in meinemFall, wenn man den Flug von Ann Arbor nach New Yorkmitrechnet. Zehn, wenn man den zweistündigen Aufenthalt in JFK zählt
Warte mal. Mustert mich der Typ inder roten Epauletten-Lederjacke etwa gerade?
Oh Gott, TATSÄCHLICH! Die roteLederjacke mit den Epauletten mustert mich völlig ungeniert!
Oh Gott, das ist so peinlich! Dasliegt bestimmt an meiner Unterwäsche. Wie hat er das nur gemerkt? Ich meine, dassich keine anhabe? Ja, klar, bei mir zeichnet sich kein Höschen ab, aberschließlich könnte ich ja auch einen Stringtanga tragen. Ich HÄTTEwahrscheinlich besser einen angezogen, Shari hatte recht.
Aber es ist so unbequem, wenn sie indie hochkrie-chen.
Und ich hätte GANZ BESTIMMT bessernicht so ein enges Kleid angezogen - obwohl ich es ja bis übers Knie gekürzthabe, damit ich größere Schritte damit machen kann.
Aber vor allem friere ich - wiesoist es eigentlich hier im AUGUST so kalt?
Und diese Seide klebt auch nochbesonders am Körper, deshalb passt ein Höschen eigentlich nicht darunter.
Aber in dem Laden haben alle gesagt,wie toll ich darin aussähe obwohl ich gar nicht gedacht hätte, dass ein China-Kleidmir stehen würde, da ich ja eigentlich eher der kaukasische Typ bin.
Aber ich möchte unbedingt gutaussehen, da er mich doch so lange nicht gesehen hat und ich elf Kilo abgenommenhabe, und wenn ich im Trainingsanzug aus dem Flugzeug gestiegen wäre, hätte erdas doch gar nicht gemerkt.
Das tragen doch nur Promis, wenn siebei Us Weeklys inder Rubrik »Was haben sie sich nur dabei gedacht?« auftauchen,oder? Sie wissen schon, wenn sie im Trainingsanzug und wirren Haaren aus demFlieger steigen. Wenn man unbedingt prominent sein will, sollte man auch so aussehen,auch wenn man gerade erst aus dem Flugzeug gestiegen ist.
Na ja, nicht dass ich prominentwäre, aber ich möchte trotzdem gut aussehen. Ich habe mir solche Mühe gegeben,habe drei Monate lang kaum einen Bissen zu mir genommen, und
Warten Sie mal. Und wenn er michjetzt nicht erkennt? Ehrlich, ich meine, immerhin habe ich elf Kilo verloren undeine neue Frisur und alles
Oh Gott, ist er vielleicht hier underkennt mich nicht? Bin ich schon an ihm vorbeigelaufen? Muss ich jetzt umdrehenund den Gang noch einmal entlanggehen und nach ihm Ausschau halten? Aber daskommt mir so blöd vor. Was soll ich nur tun? Oh, mein Gott, das ist nicht fair,ich wollte doch nur gut für ihn aussehen, und jetzt bin ich hier in einemfremden Land gestrandet, weil ich so völlig anders aussehe, dass mein Freundmich nicht mehr erkennt! Und wenn er nun denkt, ich sei nicht gekommen, und wiedernach Hause geht? Ich habe kein Geld - na ja, zwölfhundert Dollar, aber dasmuss bis zu meinem Heimflug am Ende des Monats reichen
ROTE LEDERJACKE GUCKT IMMER NOCH SO!!!Oh Gott, was kann er nur von mir wollen?
Wenn er nun zu einemFlughafen-Mädchenhändlerring gehört? Wenn er nun hier die ganze Zeit herumhängtund nach naiven, jungen Touristinnen aus Ann ArborAusschau hält, damit er sie kidnappen und nach Saudi Arabien schicken kann, wosie die siebzehnte Frau irgendeines Scheichs werden? Ich habe mal ein Buchgelesen, in dem so etwas vorkam .. allerdings schiendas Mädchen richtig Spaß daran zu haben. Aber vermutlich nur, weil sich derScheich am Ende von seinen sechzehn anderen Frauen hat scheiden lassen und nursie behalten hat, weil sie so rein und trotzdem so gut im Bett war.
Vielleicht behält er ja die Mädchenauch nur, um Lösegeld zu erpressen, und verkauft sie gar nicht. Aber ich bin jagar nicht reich. Ich weiß, das Kleid hier sieht teuer aus, aber ich habe esdoch bei Vintage to Vavoomfür zwölf Dollar gekauft (mit meinem Angestelltenrabatt!).
Und mein Dadhat auch kein Geld. Er arbeitet doch nur in einem Teilchenbeschleuniger!
Bitte, kidnappe mich nicht, kidnappemich nicht, kidnappe mich nicht
Warten Sie mal - ist das nicht einInformationsstand? Oh, toll! Kundenservice! Das mache ich, ich lasse Andrew ausrufen.Und wenn er da ist, kann er mich hier ganz leicht finden. Und ich bin inSicherheit vor der Roten Lederjacke; er wird es nicht wagen, mich am Informationsstandzu kidnappen und nach Saudi Arabien zu schicken
»Hallo, meine Liebe, Sie sehen aus,als hätten Sie sich verlaufen. Kann ich etwas für Sie tun?«
Oh, der ist ja nett, der Typ am Schalter!Und so ein süßer Akzent! Nur der Schlips ist unglücklich gewählt.
»Hi, ichbin Lizzie Nichols«, sage ich. »Mein Freund, AndrewMarshall, soll mich hier abholen. Aber ich kann ihn nirgends entdecken, und «()
© BlanvaletVerlag
Übersetzung: Margarethe van Pée
Meg Cabot stammt aus Bloomington, Indiana, und lebt mit ihrem Ehemann und ihren zwei Katzen in New York City und Key West. Nach dem Studium hoffte sie auf eine Karriere als Designerin in New York und arbeitete währenddessen u. a. als Hausmeisterin in einem Studentenwohnheim. Mit großem Erfolg, denn immerhin ließ dieser Job ihr genügend Zeit, ihr erstes Buch zu schreiben. Inzwischen hat Meg Cabot mehr als 40 Romane verfasst und ist eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen der Welt. Ihre Plötzlich-Prinzessin-Romane wurden von Hollywood verfilmt.
- Autor: Meg Cabot
- 2007, 416 Seiten, Maße: 11,3 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Theda Krohm-Linke
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442366739
- ISBN-13: 9783442366736
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