Malerei: Prozess und Expansion

Allen Endzeitszenarien zum Trotz hat sich die Malerei bis heute als wandelbar und erneuerungsfähig erwiesen. In der Auseinandersetzung mit technologiegestützter und konzeptueller Kunst wurden seit der Mitte des 20. Jahrhunderts die eigenen Rahmenbedingungen analysiert und zugleich erweitert. Der Prozess des Malens und die Materialität der Farbe wurden dabei ebenso zu Themen der Malerei wie die Auflösung des traditionellen Bildformats und ihr Potenzial, objekthafte und raumbezogene Formen anzunehmen. Der Katalog veranschaulicht diese parallel verlaufenden und sich teilweise überlagernden Themenfelder des Prozessualen und Expansiven in ihren geschichtlichen und gegenwärtigen Ausformungen. Dabei erweist sich die Malerei als diskursives Medium, dessen Entwicklung vom kunsttheoretischen Meinungsstreit zwischen seinen Protagonisten und Gegnern mitbestimmt wird. Despite all of the doomsday scenarios, painting has proved both flexible and capable of renewing itself. Through confrontation with conceptual and technology based art, the definition of its own boundaries have been analysed and broadened since the middle of the 20th century. The process of painting and the materiality of paint have become just as much themes in painting as the dissolution of the traditional picture format and its potential to take on object like and spatial forms. This catalogue illustrates these parallel, and at times overlapping, themes in their historical and current forms. Painting proves itself a discursive medium, whose development is partly determined by the various positions of its protagonists and opponents.