Mayer, H: Abend der Vernunft
Die fünfzehn Redetexte des vorliegenden Bandes entstanden zwischen 1985 und 1990. Reden eines Achtzigjährigen. Man muß und soll es ihnen anmerken: an der Thematik wie an der Art des Redens. So schreibt Hans Mayer in seinem Vorwort. Die erste Sammlung von...
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Die fünfzehn Redetexte des vorliegenden Bandes entstanden zwischen 1985 und 1990. Reden eines Achtzigjährigen. Man muß und soll es ihnen anmerken: an der Thematik wie an der Art des Redens. So schreibt Hans Mayer in seinem Vorwort. Die erste Sammlung von Reden und Vorträgen trägt den Titel Nach Jahr und Tag. Der erste rhetorische Text stammt aus dem Jahre 1945: "Das Wort der Verfolgten". Die wichtigsten Reden der folgenden Jahrzehnte wurden von Dichter-Jubiläen veranlaßt - Goethe im Jahre 1949, Schiller, Thomas Mann. Die Reden dieses Bandes seien in hohem Maße als Rhetorik eines Zeitgenossen zu verstehen. Sie sind als Teil des Kulturgesprächs zwischen den Deutschen zu begreifen.
Autoren-Porträt von Hans Mayer
<p>Der Wissenschaftler, Kulturkritiker und Schriftsteller wurde am 19. März 1907 in Köln geboren. Er studierte Jura, Geschichte und Philosophie in Köln, Bonn und Berlin. Als Jude verfolgt, war er von 1933 bis 1945 in der Emigration in Frankreich und in der Schweiz. Von 1948 bis 1963 lehrte er Geschichte der Nationalliteraturen an der Universität Leipzig. Zwischen 1965 und 1973 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Technischen Universität Hannover. Danach lebte er als Honorarprofessor in Tübingen.</p><p>1935, im Exil, begann er mit den Vorarbeiten für sein großes Werk über Georg Büchner; ohne Zuspruch von Carl J. Burckhardt wäre das Opus magnum nicht beendet worden. 1972 erschien eine Neuausgabe im Suhrkamp Verlag. 40 Titel von ihm sind seitdem in »seinem« Verlag publiziert worden, darunter Bücher über Goethe und Brecht, Thomas Mann und Richard Wagner; der letzte in diesen Tagen: »Erinnerungen an Willy Brandt«. Bundeskanzler Schröder drückte darüber brieflich noch seine Hochachtung aus.</p><p>Hans Mayer war ein Lehrer für uns Deutsche. Ein Wissenschaftler, der mitten im Stalinismus Autoren wie Kafka, Proust, Joyce und Bloch verteidigte, der, wo immer in der Welt er lehrte, Literatur befragte, ob sie geeignet sei, Humanität zu befördern. Ein Gelehrter zwischen den Fronten, dessen wichtigste Werke nicht zufällig den Unbotmäßigen und »Außenseitern« gelten. Seine Erinnerungen waren Erinnerungen eines »Deutschen auf Widerruf«. Die Beschwörungen eines anderen Deutschland bereiteten neuen Kräften wie Uwe Johnson den Weg.</p><p>Hans Mayer ist Ehrenbürger der Städte Köln und Leipzig, Ehrendoktor der Universitäten in Brüssel, Wisconsin und Leipzig, Ehrenprofessor der Universität Peking, Träger des »Großen Verdienstkreuzes mit Stern und
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Schulterband der Bundesrepublik Deutschland«.</p><p>Hans Mayer, Nestor der deutschen Literaturwissenschaft, starb am Sonnabend,
dem 19. Mai 2001, im Alter von 94 Jahren in Tübingen.</p><p>
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dem 19. Mai 2001, im Alter von 94 Jahren in Tübingen.</p><p>
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Bibliographische Angaben
- Autor: Hans Mayer
- 1990, 267 Seiten, Maße: 13 x 20,4 cm, Leinen, Deutsch
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 3518403001
- ISBN-13: 9783518403006
- Erscheinungsdatum: 23.10.1990
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