Mayflower
Aufbruch in die Neue Welt
Aufbruch in die neue Welt. Am 21. November 1620 gingen in Cape Cod die Pilgerväter von Bord der »Mayflower«. Kurz vor ihrer Landung hatten sie sich zur
Errichtung eines puritanischen Gemeinwohles verpflichtet. Doch dieses hehre Vorhaben scheiterte in den...
Errichtung eines puritanischen Gemeinwohles verpflichtet. Doch dieses hehre Vorhaben scheiterte in den...
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Produktinformationen zu „Mayflower “
Aufbruch in die neue Welt. Am 21. November 1620 gingen in Cape Cod die Pilgerväter von Bord der »Mayflower«. Kurz vor ihrer Landung hatten sie sich zur
Errichtung eines puritanischen Gemeinwohles verpflichtet. Doch dieses hehre Vorhaben scheiterte in den folgenden 50 Jahren am eigenen Unvermögen und vor allem an kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern. Der Historiker Philbrick schildert dieses düstere Kapitel der US-Geschichte: von der Landung der »Mayflower« bis zum grausamen »King Philip's War«.
Errichtung eines puritanischen Gemeinwohles verpflichtet. Doch dieses hehre Vorhaben scheiterte in den folgenden 50 Jahren am eigenen Unvermögen und vor allem an kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern. Der Historiker Philbrick schildert dieses düstere Kapitel der US-Geschichte: von der Landung der »Mayflower« bis zum grausamen »King Philip's War«.
Klappentext zu „Mayflower “
Kurz vor ihrer Landung in Cape Cod im heutigen amerikanischen Bundesstaat Massachusetts schlossen die Pilgerväter am 21. November 1620 an Bord der Mayflower einen Vertrag, in dem sie sich zur Errichtung eines puritanischen Gemeinwesens verpflichteten. Wie sehr das hehre Konzept im Laufe der folgenden 50 Jahre durch eigenes Unvermögen und kriegerische Auseinandersetzungen mit indianischen Ureinwohnern zerbröckelte, ist ein düsteres Kapitel aus den ersten Jahrzehnten der englischen Kolonialgründungen in Nordamerika.Historiker Nathaniel Philbrick beschäftigt sich mit den Beziehungen der neuen Amerikaner zu den Einheimischen in den Jahrzehnten, die auf die Landung der Mayflower in der Neuen Welt folgten. Er interpretiert die Geschichte der Gründerväter von der Mayflower als Geschichte zweier Fahrten: Die Erste war die Atlantiküberquerung von gerade einmal 102 so genannten Pilgervätern, die 1620 mit der Hoffnung nach Amerika aufgebrochen waren, dort eine religiös ausgerichtete Niederlassung nach ihren Vorstellungen zu gründen. Diesem ehrenvollen Unternehmen steht die zweite Reise gegenüber, eine erbärmliche Tat: Im Jahr 1676 verschifften die Nachfahren der Pilgerväter 180 Indianer als Sklaven in die englischen Kolonien in der Karibik.Eingehend beschäftigt sich Philbrick mit dem schleichenden Niedergang der unter hehren Vorzeichen gegründeten Siedlung in der Massachusetts Bay. Die Pilgerväter lebten anfänglich in Frieden mit den Eingeborenen vom Stamm der Wampanoags unter dem Häuptling Massasoit, dem klar war, dass für sein Volk nur durch eine enge Kooperation mit den Engländern eine sichere Zukunft gewährleistet sei. Die getroffenen Abmachungen hielten die nächsten 50 Jahre.
VON HEHREN IDEALEN UND ZERSTÖRTEN HOFFNUNGEN - DIE SCHICKSALSJAHRE AMERIKAS
Kurz vor ihrer Landung in Cape Cod im heutigen amerikanischen Bundesstaat Massachusetts schlossen die Pilgerväter am 21. November 1620 an Bord der Mayflower einen Vertrag, in dem sie sich zur Errichtung eines puritanischen Gemeinwesens verpflichteten. Wie sehr das hehre Konzept im Laufe der folgenden 50 Jahre durch eigenes Unvermögen und kriegerische Auseinandersetzungen mit indianischen Ureinwohnern zerbröckelte, ist ein düsteres Kapitel aus den ersten Jahrzehnten der englischen Kolonialgründungen in Nordamerika.
Historiker Nathaniel Philbrick beschäftigt sich mit den Beziehungen der neuen Amerikaner zu den Einheimischen in den Jahrzehnten, die auf die Landung der Mayflower in der Neuen Welt folgten. Er interpretiert die Geschichte der Gründerväter von der Mayflower als Geschichte zweier Fahrten: Die Erste war die Atlantiküberquerung von gerade einmal 102 so genannten Pilgervätern, die 1620 mit der Hoffnung nach Amerika aufgebrochen waren, dort eine religiös ausgerichtete Niederlassung nach ihren Vorstellungen zu gründen. Diesem ehrenvollen Unternehmen steht die zweite Reise gegenüber, eine erbärmliche Tat: Im Jahr 1676 verschifften die Nachfahren der Pilgerväter 180 Indianer als Sklaven in die englischen Kolonien in der Karibik.
Eingehend beschäftigt sich Philbrick mit dem schleichenden Niedergang der unter hehren Vorzeichen gegründeten Siedlung in der Massachusetts Bay. Die Pilgerväter lebten anfänglich in Frieden mit den Eingeborenen vom Stamm der Wampanoags unter dem Häuptling Massasoit, dem klar war, dass für sein Volk nur durch eine enge Kooperation mit den Engländern eine sichere Zukunft gewährleistet sei. Die getroffenen Abmachungen hielten die nächsten 50 Jahre. Doch als Tausende von Neuankömmlingen, die den Mayflower-Vertrag missachteten und nicht gewillt waren, nach den strengen Gesetzen der Puritaner zu leben, immer stärker das Leben bestimmten, wuchsen Misstrauen und Gewalt.
1675 kam es zum Krieg, dem King Philip`s War - benannt nach Massasoits Sohn, der wie viele Indianer einen englischen Namen angenommen hatte -, der das Gesicht der Neuenglandstaaten, die kulturelle, soziale und politische Landschaft radikal veränderte.
"Philbrick ist auch außerhalb des Wassers gut: Seine Geschichte der Engländer, die sich in Amerika eine neue Heimat aufbauen und in Frieden ihre Religion leben wollen, ist so gut recherchiert, so einfühlsam und spannend geschrieben, dass der Sprung auf die [amerikanische] Bestsellerliste fast unvermeidlich war. Auch die Kritiker jubeln und sehen in 'Mayflower' einen Kandidaten für alle großen Literaturpreise des Jahres." - Buchreport.express
"Philbrick präsentiert diese Wahrheiten über die 'Pilgerväter' mit einem unglaublichen Detailreichtum. Zugleich gelingt es ihm, seine Forschungsergebnisse so lesbar und spannend wie einen Abenteuerroman zu präsentieren." - dpa
"Die europäische Besiedlung Amerikas ist gewiss kein Ruhmesblatt in der menschlichen Geschichte. Wer sich mit dieser aufregenden Phase ernsthaft auseinandersetzen will, dem sei dieses Buch nachhaltig empfohlen." - www.e-politik.de
Kurz vor ihrer Landung in Cape Cod im heutigen amerikanischen Bundesstaat Massachusetts schlossen die Pilgerväter am 21. November 1620 an Bord der Mayflower einen Vertrag, in dem sie sich zur Errichtung eines puritanischen Gemeinwesens verpflichteten. Wie sehr das hehre Konzept im Laufe der folgenden 50 Jahre durch eigenes Unvermögen und kriegerische Auseinandersetzungen mit indianischen Ureinwohnern zerbröckelte, ist ein düsteres Kapitel aus den ersten Jahrzehnten der englischen Kolonialgründungen in Nordamerika.
Historiker Nathaniel Philbrick beschäftigt sich mit den Beziehungen der neuen Amerikaner zu den Einheimischen in den Jahrzehnten, die auf die Landung der Mayflower in der Neuen Welt folgten. Er interpretiert die Geschichte der Gründerväter von der Mayflower als Geschichte zweier Fahrten: Die Erste war die Atlantiküberquerung von gerade einmal 102 so genannten Pilgervätern, die 1620 mit der Hoffnung nach Amerika aufgebrochen waren, dort eine religiös ausgerichtete Niederlassung nach ihren Vorstellungen zu gründen. Diesem ehrenvollen Unternehmen steht die zweite Reise gegenüber, eine erbärmliche Tat: Im Jahr 1676 verschifften die Nachfahren der Pilgerväter 180 Indianer als Sklaven in die englischen Kolonien in der Karibik.
Eingehend beschäftigt sich Philbrick mit dem schleichenden Niedergang der unter hehren Vorzeichen gegründeten Siedlung in der Massachusetts Bay. Die Pilgerväter lebten anfänglich in Frieden mit den Eingeborenen vom Stamm der Wampanoags unter dem Häuptling Massasoit, dem klar war, dass für sein Volk nur durch eine enge Kooperation mit den Engländern eine sichere Zukunft gewährleistet sei. Die getroffenen Abmachungen hielten die nächsten 50 Jahre. Doch als Tausende von Neuankömmlingen, die den Mayflower-Vertrag missachteten und nicht gewillt waren, nach den strengen Gesetzen der Puritaner zu leben, immer stärker das Leben bestimmten, wuchsen Misstrauen und Gewalt.
1675 kam es zum Krieg, dem King Philip`s War - benannt nach Massasoits Sohn, der wie viele Indianer einen englischen Namen angenommen hatte -, der das Gesicht der Neuenglandstaaten, die kulturelle, soziale und politische Landschaft radikal veränderte.
"Philbrick ist auch außerhalb des Wassers gut: Seine Geschichte der Engländer, die sich in Amerika eine neue Heimat aufbauen und in Frieden ihre Religion leben wollen, ist so gut recherchiert, so einfühlsam und spannend geschrieben, dass der Sprung auf die [amerikanische] Bestsellerliste fast unvermeidlich war. Auch die Kritiker jubeln und sehen in 'Mayflower' einen Kandidaten für alle großen Literaturpreise des Jahres." - Buchreport.express
"Philbrick präsentiert diese Wahrheiten über die 'Pilgerväter' mit einem unglaublichen Detailreichtum. Zugleich gelingt es ihm, seine Forschungsergebnisse so lesbar und spannend wie einen Abenteuerroman zu präsentieren." - dpa
"Die europäische Besiedlung Amerikas ist gewiss kein Ruhmesblatt in der menschlichen Geschichte. Wer sich mit dieser aufregenden Phase ernsthaft auseinandersetzen will, dem sei dieses Buch nachhaltig empfohlen." - www.e-politik.de
Lese-Probe zu „Mayflower “
Wir alle sind neugierig, wie es am Anfang war. Wir sehnen uns nach einer Reise zur ck in die ferne Zeit, als alles noch neu und voller Verhei ungen war, vom Urknall bis zum Garten Eden und bis zu unserer eigenen Geburt. Dann k nnen wir vielleicht, so reden wir uns ein, einen Sinn in dem komplexen Chaos erkennen, in dem wir heute leben. Aber Anf nge sind selten so eindeutig, wie wir es gerne h tten. Nehmen wir zum Beispiel das Ereignis, das die meisten Amerikaner mit dem Beginn der Vereinigten Staaten assoziieren: die Fahrt der Mayflower.Fast jeder hat zumindest eine Version dieser Geschichte bereits geh rt: Wie die Pilgerv ter anno 1620 auf der Suche nach Religionsfreiheit in die Neue Welt segelten; wie sie nach dem Entwurf des Mayflower Compact am Plymouth Rock landeten und Freundschaft mit den einheimischen Wampanoag schlossen, die ihnen beibrachten, wie man Mais anbaut, und deren F hrer oder Sachem Massasoit ihnen dabei half, das erste Thanksgiving zu feiern. Aus diesem faszinierenden Anfang gingen die Vereinigten Staaten hervor.
Wie viele Amerikaner nahm auch ich diesen Mythos der nationalen Urspr nge mit einem gewissen Vorbehalt auf. Mit ihren breitkrempigen H ten und Schnallenschuhen lieferten die Pilgerv ter den Stoff f r Feiertagsparaden und schlechte viktorianische Dichtung. Nichts k nnte weiter von den Mehrdeutigkeiten des modernen Amerika entfernt sein, so dachte ich, als die Pilgerv ter und die Mayflower.
Doch wie ich feststellen musste, endete die Geschichte der Pilgerv ter keineswegs mit dem ersten Thanksgiving. Wenn wir uns ansehen, wie die Pilgerv ter und ihre Kinder ber 50 Jahre lang mit den Wampanoag Frieden hielten, und wie dieses Verh ltnis dann abrupt in einen der erbittertsten Kriege umschlug, die je auf amerikanischem Boden ausgefochten wurden, dann erscheint die Geschichte der Kolonie Plymouth als etwas ganz Neues, Reiches und ebenso Verst rendes wie Komplexes. Aus der bekannten Geschichte wird eine Geschichte, die wir erst noch
... mehr
kennen lernen m ssen.
Im Jahr 1676 - 56 Jahre nach dem Auslaufen der Mayflower - legte ein weitaus weniger bekanntes Schiff mit hnlichem Namen, die Seaflower, von der K ste Neuenglands ab. Wie die Mayflower hatte sie Passagiere an Bord. Aber statt 102 potenzielle Siedler fuhr die Seaflower mit 180 eingeborenen amerikanischen Sklaven an Bord in die Karibik.
Der Gouverneur von Plymouth, Josiah Winslow - Sohn der ehemaligen Mayflower-Passagiere Edward und Susanna Winslow - hatte dem Kapit n der Seaflower die notwendigen Dokumente ausgeh ndigt. In einer Urkunde mit seinem offiziellen Siegel erkl rte Winslow, diese eingeborenen M nner, Frauen und Kinder h tten an dem Aufstand gegen die Kolonie teilgenommen und seien "vieler notorischer und verabscheuungsw rdiger Morde, T tungen und Verbrechen" schuldig. In der Folge waren diese "barbarischen belt ter" zu lebenslanger Sklaverei verurteilt worden.
Die Seaflower war eines von mehreren Schiffen aus Neuengland auf dem Weg zu den Westindischen Inseln mit eingeborenen Sklaven. Allerdings hatten die Plantagenbesitzer auf Barbados und Jamaika 1676 kaum Interesse an Sklaven, die ihre Aufm pfigkeit bereits unter Beweis gestellt hatten. Es sind zwar keinerlei Hinweise ber das Schicksal der Indianer an Bord der Seaflower berliefert, doch wissen wir, dass der Kapit n eines amerikanischen Sklavenschiffes gezwungen war, bis nach Afrika zu segeln, ehe er sich seiner menschlichen Fracht schlie lich entledigen konnte. Auf diese Art vollendete ber ein halbes Jahrhundert nach der Fahrt der Mayflower ein Schiff aus Neuengland eine ganz andere transatlantische Fahrt.
Die Rebellion, die Winslow in der Urkunde der Seaflower erw hnt, ist heute als der King Philip's War bekannt. Philip war der Sohn von Massasoit, dem H uptling der Wampanoag, der die Pilgerv ter 1621 willkommen hie . 54 Jahre sp ter - 1675 - zog sein Sohn in den Krieg. Die fragilen Bande, welche die Indianer und Engl nder in den Jahrzehnten seit der Landung der Mayflower zusammengehalten hatten, waren irreparabel zerrissen.
Der King Philip's War dauerte nur 14 Monate, ver nderte aber das Gesicht von Neuengland. Nach 55 Jahren Frieden war das Leben der Ureinwohner so eng mit dem der Engl nder verflochten, dass viele der Indianer nach Ausbruch der K mpfe nach den Worten eines zeitgen ssischen Chronisten "in eine Art Verwirrung" st rzten und "nicht wussten, was sie tun sollten". Manche Indianer unterst tzten Philip, andere schlossen sich den Streitkr ften der Kolonie an. Rasch griff die Gewalt um sich, bis die gesamte Region zur schrecklichen Kriegszone wurde. Ungef hr ein Drittel der St dte Neuenglands wurde niedergebrannt und verlassen. Jemand schlug sogar vor, die Kernsiedlungen von Massachusetts mit einem Schutzwall zu umgeben und alle Orte au erhalb Philip und seinen Verb ndeten zu berlassen.
Letztlich siegten die Kolonialtruppen, aber unter einem entsetzlichen Blutzoll. Von den ungef hr 70 000 Menschen, die beim Ausbruch der Feindseligkeiten in Neuengland lebten, kamen bis zum Ende des Krieges ungef hr 5000 um. ber zwei Drittel davon waren amerikanische Ureinwohner. Gemessen am Anteil an der Gesamtbev lkerung kostete dieser Krieg mehr als doppelt so viele Menschenleben wie der Amerikanische B rgerkrieg und siebenmal so viele wie die amerikanische Revolution. In dieser Statistik sind die Hunderte oder gar Tausende amerikanischer Ureinwohner nicht mitgez hlt, die wie die Passagiere an Bord der Seaflower am Ende des Krieges als Sklaven verschleppt wurden. Nach einer Entwicklung von 56 Jahren war die Freiheitssuche des einen Volkes in die Unterwerfung und Versklavung eines anderen Volkes gem ndet.
Erst ber Philip bin ich zu den Pilgerv tern gelangt. Ich recherchierte ber meine Wahlheimat Nantucket Island, als ich in der Stadtgeschichte auf den F hrer der Wampanoag stie . Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum Philip, dessen Hauptquartier im heutigen Bristol, Rhode Island, lag, ber 100 Kilometer weit auf See bis Nantucket gereist war, stellte ich fest, dass ich bei seinem Vater Massasoit und den Pilgerv tern beginnen musste.
Mein erster Eindruck von dieser Periode war von zwei widerspr chlichen Wahrnehmungen gepr gt: die altehrw rdige berlieferung, wie die Pilgerv ter zu einem Symbol aller Tugenden Amerikas wurden, und die ebenso vertraute Legende, wie die b sen Europ er die unschuldigen Ureinwohner vernichteten. Bald erfuhr ich, dass die Indianer und Engl nder im realen Leben des 17. Jahrhunderts zu klug, zu gro z gig, zu habgierig, zu tapfer - kurzum, zu menschlich - waren, als dass sie sich auf eine so vorhersagbare Weise verhalten h tten.
Ohne Massasoits Hilfe h tten die Pilgerv ter das erste Jahr nicht berlebt, und sie hielten dem H uptling bis zum Ende standhaft die Treue. Massasoit erkannte seinerseits von Anfang an, dass sein Geschick mit dem der Engl nder verkn pft war. In dieser Hinsicht enth lt die abgedroschene Geschichte vom ersten Thanksgiving erstaunlich viel Wahrheit.
Doch lebten die Indianer und Engl nder in der Kolonie Plymouth keineswegs in einem st ndigen Idyll gegenseitiger Hilfe. Vielmehr waren es 55 Jahre des Kampfes und Kompromisses, ein dynamischer, oft schmerzhafter Prozess des Gebens und Nehmens. Solange beide Seiten erkannten, dass sie aufeinander angewiesen waren, herrschte Frieden. Aber die n chste Generation begann die Dinge anders zu sehen.
Als Philips Krieger im Juni 1675 zum Angriff bergingen, geschah dies nicht einfach deshalb, weil die Indianer aufgrund von unbarmherzigen und gesichtslosen Kr ften keine andere Wahl gehabt h tten. Diese Kr fte hatten von Anfang an existiert. Der Krieg brach deshalb in Neuengland aus, weil mit Philip und seinem englischen Gegenspieler Josiah Winslow zwei F hrer ihn zulie en. Die Indianer ebenso wie die Engl nder hielten den King Philip's War durchaus f r vermeidbar, und sein Ausbruch berraschte fast alle.
Wenn eine Gesellschaft von der Gewalt und Angst erfasst wird, ist die Versuchung, den Feind zu d monisieren, sehr gro . In Anbetracht des beispiellosen Ausma es von Leiden und Tod w hrend des Krieges war diese Versuchung besonders stark. Es verwundert folglich nicht, dass die Indianer und die Engl nder fortan ihre einstigen Nachbarn als Untermenschen und das B se betrachteten. Dagegen berrascht es, dass in einem der blutigsten Kriege der amerikanischen Geschichte einige Engl nder weiterhin glaubten, dass die Indianer nicht von Grund auf b se seien, und umgekehrt einige Indianer dasselbe auch von den Engl ndern annahmen. Ihr unersch tterlicher Glaube an die Menschheit beendete schlie lich diesen Krieg. Folglich sind sie auch die eigentlichen Helden dieser Geschichte.
Den folgenden Generationen der Neuengl nder blieb es berlassen, an den nostalgischen und beruhigenden Legenden zu stricken, die zum Stoff der allj hrlichen Feiern zum Thanksgiving Day geworden sind. Wie wir sehen werden, hatten die Pilgerv ter wichtigere Sorgen als die Frage, wer als Erster den Plymouth Rock betreten hatte, und die von Henry Longfellow beschriebene Brautsuche Miles Standishs.
Tats chlich geht der Gro teil unseres Wissens ber das Neuengland des 17. Jahrhunderts auf die Engl nder zur ck. Allerdings haben in neuerer Zeit Arch ologen, Anthropologen und V lkerkundler unsere Kenntnisse ber die Kultur der amerikanischen Urbev lkerung aus dieser Zeit ma geblich vertiefen k nnen. Dies ndert nichts daran, dass jeder Bericht ber diesen Zeitabschnitt haupts chlich auf den zeitgen ssischen Erz hlungen, Berichten, Briefen, Dokumenten und Gedichten von Engl nderinnen und Engl ndern beruhen muss.
Ich habe mich auf zwei Figuren konzentriert, eine vertraute und eine weniger vertraute: der Gouverneur von Plymouth William Bradford und Benjamin Church, ein Zimmermann, der unter die Indianer ging, und dessen Gro vater m tterlicherseits auf der Mayflower gesegelt war. Der Gegensatz zwischen Bradford und Church k nnte nicht gr er sein: Der eine war fromm und tapfer, der andere wagemutig und stolz - aber beide hinterlie en aufschlussreiche Aufzeichnungen ber ihr Leben in der Neuen Welt. Zusammen bilden sie eine ber 56 Jahre und mehrere Generationen verlaufende Saga von Entdeckung, Anpassung, Gemeinschaft und Krieg, ein Muster, das sich stets wiederholte, w hrend sich die Vereinigten Staaten ihren Weg weiter nach Westen und schlie lich in die Welt hinaus bahnten.
Diese Geschichte ist grundlegend und obskur zugleich, und sie beginnt mit einem Schiff auf einer weiten st rmischen See.
TEIL I: ENTDECKUNG
SIE WUSSTEN, DASS SIE PILGER WAREN
Seit 65 Tagen irrte die Mayflower durch St rme und widrige Winde, am Rumpf hatte ein struppiger Pelz aus Seegras und Entenmuscheln angesetzt, und durch die l chrigen Decks troff Salzwasser auf die frommen H upter der Passagiere. Es waren 102 - oder 104, wenn man die beiden Hunde mitz hlte: ein Spaniel und eine riesige, sabbernde Mastiffh ndin. Ihr Proviant und ihre Ausr stung lagen zum gro en Teil unter ihnen im Laderaum, dem wichtigsten Frachtbereich des Schiffs. Die Passagiere waren im Zwischendeck untergebracht, einem finsteren Raum ohne Bel ftung von gut 22 Meter L nge und knapp eineinhalb Meter H he zwischen dem Laderaum und dem Oberdeck. Das Zwischendeck war eher ein Tunnel als ein Platz zum Leben. Die Enge wurde durch die Versuche der Passagiere, sich ein wenig Privatsph re zu verschaffen, noch verst rkt. Sie hatten d nne Trennw nde eingef gt und so ein Labyrinth aus Kabinen gezimmert, die mit Menschen und ihrer Habe voll gestopft waren: Kleiderk rbe, Proviantf sser, St hle, Kissen, Teppiche und die unverzichtbaren Nachtt pfe. Sie hatten sogar ein Boot dabei, zerlegt in seine Einzelteile, das sie vor bergehend als Bett benutzten.
Fast zehn Wochen dauerte nun schon die Reise, die eigentlich im milden Sp tsommer h tte zu Ende sein sollen. Aber sie waren sp t aufgebrochen, und inzwischen war es November geworden. Der Winter r ckte n her. Sie hatten l ngst kein Brennholz mehr, und der schlammige Boden der Wasserf sser schimmerte bereits durch. Schlimmer noch, sie hatten nur noch ein paar Bierf sser brig. Wegen der schlechten Qualit t des Trinkwassers im England des 17. Jahrhunderts galt Bier als Grundlage einer gesunden Ern hrung. Und nat rlich zeigten sich mit der Rationierung des Biers auch die untr glichen Anzeichen von Skorbut: Zahnfleischbluten, Zahnausfall und ein faulig stinkender Atem. Bislang waren nur zwei gestorben, ein Matrose und ein junger Diener, aber wenn sie nicht bald Land erreichten, w rden etliche folgen.
Sie waren mit drei schwangeren M ttern in See gestochen: Elizabeth Hopkins, Susanna White und Mary Allerton. Elizabeth hatte bereits einen Sohn zur Welt gebracht, den sie treffend Oceanus nannten, Susanna und Mary waren inzwischen hochschwanger.
Es war eine furchtbare berfahrt gewesen. Mitten auf dem Atlantik war eine gewaltige Welle auf das Deck des alten Schiffes gekracht und hatte einen tragenden Spanten wie einen H hnerknochen zerbrochen. Der Kapit n der Mayflower Christopher Jones dachte schon an eine Umkehr zur ck nach England, doch er stand bei den Passagieren im Wort. Sie wussten so gut wie gar nichts ber das Meer oder die wilde K ste, die sie ansteuerten, aber eine Umkehr kam f r sie nicht in Frage. Trotz aller bisherigen Leiden - endlose Verz gerungen, Seekrankheit, K lte, sowie Hohn und Spott der Seeleute - hatten sie dem Schiffszimmermann nach Kr ften geholfen, den gebrochenen Balken zu reparieren. F r den Bau von H usern in der Neuen Welt hatten sie eine Schraubenwinde an Bord gebracht - ein Ger t, um schwere Gegenst nde zu heben. Mit Hilfe der Winde hievten sie den Balken an seinen Platz, und als der Zimmermann ihn mit einem Sprie abgest tzt hatte, war die Mayflower f r die Weiterfahrt ger stet.
Die Passagiere waren eine ungew hnliche Gruppe von Kolonisten. Es waren keine Adligen, Handwerker und Diener - wie die Gr nderv ter von Jamestown in Virginia -, sondern gr tenteils Familien: M nner, Frauen und Kinder, die bereit waren, alles auf sich zu nehmen, um ihre Religion frei aus ben zu k nnen. Die treibende Kraft hinter der Reise war eine Kongregation von fast 400 englischen Puritanern gewesen, die im holl ndischen Leiden lebte. Wie alle Puritaner glaubten die englischen Exilanten, die Kirche von England m sse von ihren unz hligen Exzessen und Missbr uchen gereinigt werden. Doch diese Gemeinde war besonders fanatisch. Statt innerhalb der etablierten Kirche auf den Wandel hinzuarbeiten, hatten sie beschlossen, sich von der Kirche von England zu trennen - ein illegaler Akt im England Jakobs I. Diese so genannten Separatisten oder Independenten bildeten den radikalen Rand der puritanischen Bewegung. Im Jahr 1608 hatten sie beschlossen, dem Beispiel einiger Separatistengruppen zu folgen und in das tolerantere Holland auszuwandern.
Sie hatten sich schlie lich in Leiden niedergelassen, einer Universit tsstadt, die kaum ein st rkerer Gegensatz zu den gewellten, von Schafen bers ten Feldern ihrer englischen Heimat h tte sein k nnen. Leiden war ein Labyrinth aus Stra en mit dicht an dicht stehenden roten Ziegelh usern und sorgf ltig angelegten Kan len, eine Stadt, die von Fl chtlingen aus ganz Europa berrannt wurde. Unter der F hrung ihres charismatischen Geistlichen John Robinson war ihre Kongregation auf das Dreifache angewachsen. Doch wieder einmal war f r sie die Zeit der Abreise gekommen.
Als Fremde in Holland waren viele von ihnen gezwungen gewesen, in der Tuchindustrie niederste Knochenarbeit zu verrichten, die ihrer Gesundheit arg zugesetzt hatte. Obwohl das Land den Ruf religi ser Toleranz genoss, war in Holland eine neue beunruhigende Zeit angebrochen, weil eine Debatte unter den f hrenden Theologen jener Tage Unruhen und gelegentlich sogar Gewaltausbr che ausgel st hatte. Erst im Vorjahr w re ein Mitglied der Gemeinde um ein Haar von einer Steine werfenden Menge get tet worden. Hinzu kam: In K rze lief ein Vertrag der Holl nder mit Spanien aus, so dass zu bef rchten stand, dass Leiden erneut eine Belagerung erleben werde wie die, bei der im vorigen Jahrhundert die H lfte der Einwohnerschaft ums Leben gekommen war.
Ihre Hauptsorge galt jedoch ihren Kindern. Schritt f r Schritt wurden sie unweigerlich zu Holl ndern. Die Kongregation hatte zwar die Kirche von England abgelehnt, doch die gro e Mehrheit ihrer Mitglieder f hlte sich immer noch voller Stolz, und sogar Trotz, als Engl nder. Durch die berfahrt in die Neue Welt hofften sie, das englische Dorfleben wieder aufzubauen, das sie so schmerzlich vermissten. Gleichzeitig blieben sie so au erhalb der Reichweite K nig Jakobs und seiner Bisch fe.
Es war ein erstaunlich k hner Vorschlag. Mit Ausnahme von Jamestown waren bislang alle Versuche, auf dem nordamerikanischen Kontinent eine dauerhafte englische Siedlung zu gr nden, gescheitert. Und selbst das 1607 gegr ndete Jamestown konnte kaum als Erfolg gelten. Im ersten Jahr waren 70 der 108 Siedler umgekommen. Im folgenden Winter brach eine "Hungerzeit" an, w hrend der innerhalb von nur sechs Monaten 440 von 500 Siedlern beerdigt wurden. Wie sich zeigte, hatte Jamestown aber seine verheerendsten Tage noch vor sich. Zwischen 1619 und 1622 schickte die Virginia Company fast 3600 Siedler in die Kolonie. Im selben Zeitraum fanden 3000 von ihnen den Tod.
Neben Hunger und Krankheiten drohten den Bewohnern auch Angriffe durch Indianer. In der Universit tsbibliothek von Leiden hatten fr here Entdecker und Siedler sensationelle Berichte hinterlassen, nach denen es den Indianern "Spa machte, Menschen auf die denkbar blutigste Weise zu qu len; manchen ziehen sie mit Muschelschalen bei lebendigem Leib die Haut ab, schneiden von anderen st ckweise die Glieder und Gelenke ab und r sten sie auf Kohlen". Wie konnten Eltern ihre Kinder sehenden Auges den Gefahren eines solchen Schicksals aussetzen?
Am Ende setzte sich bei allen Diskussionen ber das F r und Wider die berzeugung durch, es sei Gottes Wille, dass sie nach Amerika auswanderten. Die Welt, so glaubten sie, stehe unmittelbar vor dem Millennium, der im Buch der Offenbarung vorhergesagten tausendj hrigen Herrschaft der Heiligen. Im Jahr 1618 erschien ein Komet am Nachthimmel Europas und k ndigte, so glaubten viele, den apokalyptischen Endkampf des Guten gegen das B se an. Und tats chlich w tete der Drei igj hrige Krieg, wie er sp ter genannt wurde, auf dem Kontinent, als protestantische und katholische Truppen Europa in ein brennendes, von Leichen bers tes Schlachtfeld verwandelten. England hatte sich aus dem Konflikt bislang herausgehalten, und wie alle gottesf rchtigen Puritaner wussten, war ihr Land vom Herrn dazu ausersehen worden, seine Heerscharen zum Sieg zu f hren. Vielleicht wollte Gott die reformierte protestantische Kirche nicht in Europa, sondern in Amerika, einem vormals von den katholischen M chten Spanien und Frankreich dominierten Kontinent, zur Vollendung f hren. Alle Engl nder hatten von der Grausamkeit geh rt, mit der die Spanier bei ihrer Jagd nach Gold gegen die Ureinwohner Mittel- und S damerikas vorgegangen waren. England, so hatte Richard Hakluyt, der Chronist der britischen Erkundungsfahrt vorhergesagt, w rde anders vorgehen. Es war die patriotische und spirituelle Pflicht der Leidener, eine gottgef llige, englische Siedlung in der Neuen Welt zu gr nden. "Wir glauben aufrichtig und vertrauen darauf, dass der Herr mit uns ist", schrieben sie, "und dass er unsere diesbez glichen Bem hungen gem der Schlichtheit unserer Herzen gn dig beg nstigt."
Ihre Zeit in Leiden, so erkannten sie nunmehr, war nur eine Probe f r das eigentliche Abenteuer gewesen. "Wir sind ziemlich entw hnt von der k stlichen Milch unseres Vaterlandes", schrieben sie, "und gew hnt an die Schwierigkeiten eines fremden und harten Landes, die wir jedoch zu einem gro en Teil durch Geduld berwunden haben." Das Wichtigste war jedoch: Sie waren "durch ein u erst strenges und heiliges Band zu einem Leib verflochten".
Sie waren Weber, Seidenarbeiter, Wollk mmer, Schneider, Schuster und Drucker und hatten alle so gut wie keine Erfahrung, wie man in der amerikanischen Wildnis eine Siedlung aus dem Boden stampfen soll. Und doch waren sie dank der au ergew hnlichen spirituellen Verbundenheit, die sie im Exil in Leiden und schon zuvor entwickelt hatten, auf alles vor ihnen Liegende vorbereitet. "Bei uns ist es nicht wie bei den anderen Menschen", betonten sie zuversichtlich, "die kleine Dinge entmutigen k nnen oder die sich wegen kleiner Unzufriedenheiten wieder nach Hause zur cksehnen." Oder wie der drei igj hrige Cordsamtweber William Bradford aus ihren Reihen sp ter schrieb, "wussten sie, dass sie Pilger waren".Nach Bradfords Vorbild nennen wir sie heute die Pilgerv ter, ein Name, der sich ebenso gut wie jeder andere eignet, einen Menschen zu bezeichnen, der fast st ndig unterwegs war - selbst nachdem er in Amerika vermeintlich ein Zuhause gefunden hatte. Ohne Bradfords feste, h ufig harte F hrung h tte es wom glich nie eine Kolonie gegeben. Und ohne sein Werk Of Plymouth Plantation, das wohl bedeutendste Buch aus dem Amerika des 17. Jahrhunderts, h tten wir kaum Informationen ber die Reise, mit der alles begann. F r William Bradford hatte die eigentliche Reise jedoch schon fast 20 Jahre zuvor begonnen.
Im Jahr 1676 - 56 Jahre nach dem Auslaufen der Mayflower - legte ein weitaus weniger bekanntes Schiff mit hnlichem Namen, die Seaflower, von der K ste Neuenglands ab. Wie die Mayflower hatte sie Passagiere an Bord. Aber statt 102 potenzielle Siedler fuhr die Seaflower mit 180 eingeborenen amerikanischen Sklaven an Bord in die Karibik.
Der Gouverneur von Plymouth, Josiah Winslow - Sohn der ehemaligen Mayflower-Passagiere Edward und Susanna Winslow - hatte dem Kapit n der Seaflower die notwendigen Dokumente ausgeh ndigt. In einer Urkunde mit seinem offiziellen Siegel erkl rte Winslow, diese eingeborenen M nner, Frauen und Kinder h tten an dem Aufstand gegen die Kolonie teilgenommen und seien "vieler notorischer und verabscheuungsw rdiger Morde, T tungen und Verbrechen" schuldig. In der Folge waren diese "barbarischen belt ter" zu lebenslanger Sklaverei verurteilt worden.
Die Seaflower war eines von mehreren Schiffen aus Neuengland auf dem Weg zu den Westindischen Inseln mit eingeborenen Sklaven. Allerdings hatten die Plantagenbesitzer auf Barbados und Jamaika 1676 kaum Interesse an Sklaven, die ihre Aufm pfigkeit bereits unter Beweis gestellt hatten. Es sind zwar keinerlei Hinweise ber das Schicksal der Indianer an Bord der Seaflower berliefert, doch wissen wir, dass der Kapit n eines amerikanischen Sklavenschiffes gezwungen war, bis nach Afrika zu segeln, ehe er sich seiner menschlichen Fracht schlie lich entledigen konnte. Auf diese Art vollendete ber ein halbes Jahrhundert nach der Fahrt der Mayflower ein Schiff aus Neuengland eine ganz andere transatlantische Fahrt.
Die Rebellion, die Winslow in der Urkunde der Seaflower erw hnt, ist heute als der King Philip's War bekannt. Philip war der Sohn von Massasoit, dem H uptling der Wampanoag, der die Pilgerv ter 1621 willkommen hie . 54 Jahre sp ter - 1675 - zog sein Sohn in den Krieg. Die fragilen Bande, welche die Indianer und Engl nder in den Jahrzehnten seit der Landung der Mayflower zusammengehalten hatten, waren irreparabel zerrissen.
Der King Philip's War dauerte nur 14 Monate, ver nderte aber das Gesicht von Neuengland. Nach 55 Jahren Frieden war das Leben der Ureinwohner so eng mit dem der Engl nder verflochten, dass viele der Indianer nach Ausbruch der K mpfe nach den Worten eines zeitgen ssischen Chronisten "in eine Art Verwirrung" st rzten und "nicht wussten, was sie tun sollten". Manche Indianer unterst tzten Philip, andere schlossen sich den Streitkr ften der Kolonie an. Rasch griff die Gewalt um sich, bis die gesamte Region zur schrecklichen Kriegszone wurde. Ungef hr ein Drittel der St dte Neuenglands wurde niedergebrannt und verlassen. Jemand schlug sogar vor, die Kernsiedlungen von Massachusetts mit einem Schutzwall zu umgeben und alle Orte au erhalb Philip und seinen Verb ndeten zu berlassen.
Letztlich siegten die Kolonialtruppen, aber unter einem entsetzlichen Blutzoll. Von den ungef hr 70 000 Menschen, die beim Ausbruch der Feindseligkeiten in Neuengland lebten, kamen bis zum Ende des Krieges ungef hr 5000 um. ber zwei Drittel davon waren amerikanische Ureinwohner. Gemessen am Anteil an der Gesamtbev lkerung kostete dieser Krieg mehr als doppelt so viele Menschenleben wie der Amerikanische B rgerkrieg und siebenmal so viele wie die amerikanische Revolution. In dieser Statistik sind die Hunderte oder gar Tausende amerikanischer Ureinwohner nicht mitgez hlt, die wie die Passagiere an Bord der Seaflower am Ende des Krieges als Sklaven verschleppt wurden. Nach einer Entwicklung von 56 Jahren war die Freiheitssuche des einen Volkes in die Unterwerfung und Versklavung eines anderen Volkes gem ndet.
Erst ber Philip bin ich zu den Pilgerv tern gelangt. Ich recherchierte ber meine Wahlheimat Nantucket Island, als ich in der Stadtgeschichte auf den F hrer der Wampanoag stie . Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum Philip, dessen Hauptquartier im heutigen Bristol, Rhode Island, lag, ber 100 Kilometer weit auf See bis Nantucket gereist war, stellte ich fest, dass ich bei seinem Vater Massasoit und den Pilgerv tern beginnen musste.
Mein erster Eindruck von dieser Periode war von zwei widerspr chlichen Wahrnehmungen gepr gt: die altehrw rdige berlieferung, wie die Pilgerv ter zu einem Symbol aller Tugenden Amerikas wurden, und die ebenso vertraute Legende, wie die b sen Europ er die unschuldigen Ureinwohner vernichteten. Bald erfuhr ich, dass die Indianer und Engl nder im realen Leben des 17. Jahrhunderts zu klug, zu gro z gig, zu habgierig, zu tapfer - kurzum, zu menschlich - waren, als dass sie sich auf eine so vorhersagbare Weise verhalten h tten.
Ohne Massasoits Hilfe h tten die Pilgerv ter das erste Jahr nicht berlebt, und sie hielten dem H uptling bis zum Ende standhaft die Treue. Massasoit erkannte seinerseits von Anfang an, dass sein Geschick mit dem der Engl nder verkn pft war. In dieser Hinsicht enth lt die abgedroschene Geschichte vom ersten Thanksgiving erstaunlich viel Wahrheit.
Doch lebten die Indianer und Engl nder in der Kolonie Plymouth keineswegs in einem st ndigen Idyll gegenseitiger Hilfe. Vielmehr waren es 55 Jahre des Kampfes und Kompromisses, ein dynamischer, oft schmerzhafter Prozess des Gebens und Nehmens. Solange beide Seiten erkannten, dass sie aufeinander angewiesen waren, herrschte Frieden. Aber die n chste Generation begann die Dinge anders zu sehen.
Als Philips Krieger im Juni 1675 zum Angriff bergingen, geschah dies nicht einfach deshalb, weil die Indianer aufgrund von unbarmherzigen und gesichtslosen Kr ften keine andere Wahl gehabt h tten. Diese Kr fte hatten von Anfang an existiert. Der Krieg brach deshalb in Neuengland aus, weil mit Philip und seinem englischen Gegenspieler Josiah Winslow zwei F hrer ihn zulie en. Die Indianer ebenso wie die Engl nder hielten den King Philip's War durchaus f r vermeidbar, und sein Ausbruch berraschte fast alle.
Wenn eine Gesellschaft von der Gewalt und Angst erfasst wird, ist die Versuchung, den Feind zu d monisieren, sehr gro . In Anbetracht des beispiellosen Ausma es von Leiden und Tod w hrend des Krieges war diese Versuchung besonders stark. Es verwundert folglich nicht, dass die Indianer und die Engl nder fortan ihre einstigen Nachbarn als Untermenschen und das B se betrachteten. Dagegen berrascht es, dass in einem der blutigsten Kriege der amerikanischen Geschichte einige Engl nder weiterhin glaubten, dass die Indianer nicht von Grund auf b se seien, und umgekehrt einige Indianer dasselbe auch von den Engl ndern annahmen. Ihr unersch tterlicher Glaube an die Menschheit beendete schlie lich diesen Krieg. Folglich sind sie auch die eigentlichen Helden dieser Geschichte.
Den folgenden Generationen der Neuengl nder blieb es berlassen, an den nostalgischen und beruhigenden Legenden zu stricken, die zum Stoff der allj hrlichen Feiern zum Thanksgiving Day geworden sind. Wie wir sehen werden, hatten die Pilgerv ter wichtigere Sorgen als die Frage, wer als Erster den Plymouth Rock betreten hatte, und die von Henry Longfellow beschriebene Brautsuche Miles Standishs.
Tats chlich geht der Gro teil unseres Wissens ber das Neuengland des 17. Jahrhunderts auf die Engl nder zur ck. Allerdings haben in neuerer Zeit Arch ologen, Anthropologen und V lkerkundler unsere Kenntnisse ber die Kultur der amerikanischen Urbev lkerung aus dieser Zeit ma geblich vertiefen k nnen. Dies ndert nichts daran, dass jeder Bericht ber diesen Zeitabschnitt haupts chlich auf den zeitgen ssischen Erz hlungen, Berichten, Briefen, Dokumenten und Gedichten von Engl nderinnen und Engl ndern beruhen muss.
Ich habe mich auf zwei Figuren konzentriert, eine vertraute und eine weniger vertraute: der Gouverneur von Plymouth William Bradford und Benjamin Church, ein Zimmermann, der unter die Indianer ging, und dessen Gro vater m tterlicherseits auf der Mayflower gesegelt war. Der Gegensatz zwischen Bradford und Church k nnte nicht gr er sein: Der eine war fromm und tapfer, der andere wagemutig und stolz - aber beide hinterlie en aufschlussreiche Aufzeichnungen ber ihr Leben in der Neuen Welt. Zusammen bilden sie eine ber 56 Jahre und mehrere Generationen verlaufende Saga von Entdeckung, Anpassung, Gemeinschaft und Krieg, ein Muster, das sich stets wiederholte, w hrend sich die Vereinigten Staaten ihren Weg weiter nach Westen und schlie lich in die Welt hinaus bahnten.
Diese Geschichte ist grundlegend und obskur zugleich, und sie beginnt mit einem Schiff auf einer weiten st rmischen See.
TEIL I: ENTDECKUNG
SIE WUSSTEN, DASS SIE PILGER WAREN
Seit 65 Tagen irrte die Mayflower durch St rme und widrige Winde, am Rumpf hatte ein struppiger Pelz aus Seegras und Entenmuscheln angesetzt, und durch die l chrigen Decks troff Salzwasser auf die frommen H upter der Passagiere. Es waren 102 - oder 104, wenn man die beiden Hunde mitz hlte: ein Spaniel und eine riesige, sabbernde Mastiffh ndin. Ihr Proviant und ihre Ausr stung lagen zum gro en Teil unter ihnen im Laderaum, dem wichtigsten Frachtbereich des Schiffs. Die Passagiere waren im Zwischendeck untergebracht, einem finsteren Raum ohne Bel ftung von gut 22 Meter L nge und knapp eineinhalb Meter H he zwischen dem Laderaum und dem Oberdeck. Das Zwischendeck war eher ein Tunnel als ein Platz zum Leben. Die Enge wurde durch die Versuche der Passagiere, sich ein wenig Privatsph re zu verschaffen, noch verst rkt. Sie hatten d nne Trennw nde eingef gt und so ein Labyrinth aus Kabinen gezimmert, die mit Menschen und ihrer Habe voll gestopft waren: Kleiderk rbe, Proviantf sser, St hle, Kissen, Teppiche und die unverzichtbaren Nachtt pfe. Sie hatten sogar ein Boot dabei, zerlegt in seine Einzelteile, das sie vor bergehend als Bett benutzten.
Fast zehn Wochen dauerte nun schon die Reise, die eigentlich im milden Sp tsommer h tte zu Ende sein sollen. Aber sie waren sp t aufgebrochen, und inzwischen war es November geworden. Der Winter r ckte n her. Sie hatten l ngst kein Brennholz mehr, und der schlammige Boden der Wasserf sser schimmerte bereits durch. Schlimmer noch, sie hatten nur noch ein paar Bierf sser brig. Wegen der schlechten Qualit t des Trinkwassers im England des 17. Jahrhunderts galt Bier als Grundlage einer gesunden Ern hrung. Und nat rlich zeigten sich mit der Rationierung des Biers auch die untr glichen Anzeichen von Skorbut: Zahnfleischbluten, Zahnausfall und ein faulig stinkender Atem. Bislang waren nur zwei gestorben, ein Matrose und ein junger Diener, aber wenn sie nicht bald Land erreichten, w rden etliche folgen.
Sie waren mit drei schwangeren M ttern in See gestochen: Elizabeth Hopkins, Susanna White und Mary Allerton. Elizabeth hatte bereits einen Sohn zur Welt gebracht, den sie treffend Oceanus nannten, Susanna und Mary waren inzwischen hochschwanger.
Es war eine furchtbare berfahrt gewesen. Mitten auf dem Atlantik war eine gewaltige Welle auf das Deck des alten Schiffes gekracht und hatte einen tragenden Spanten wie einen H hnerknochen zerbrochen. Der Kapit n der Mayflower Christopher Jones dachte schon an eine Umkehr zur ck nach England, doch er stand bei den Passagieren im Wort. Sie wussten so gut wie gar nichts ber das Meer oder die wilde K ste, die sie ansteuerten, aber eine Umkehr kam f r sie nicht in Frage. Trotz aller bisherigen Leiden - endlose Verz gerungen, Seekrankheit, K lte, sowie Hohn und Spott der Seeleute - hatten sie dem Schiffszimmermann nach Kr ften geholfen, den gebrochenen Balken zu reparieren. F r den Bau von H usern in der Neuen Welt hatten sie eine Schraubenwinde an Bord gebracht - ein Ger t, um schwere Gegenst nde zu heben. Mit Hilfe der Winde hievten sie den Balken an seinen Platz, und als der Zimmermann ihn mit einem Sprie abgest tzt hatte, war die Mayflower f r die Weiterfahrt ger stet.
Die Passagiere waren eine ungew hnliche Gruppe von Kolonisten. Es waren keine Adligen, Handwerker und Diener - wie die Gr nderv ter von Jamestown in Virginia -, sondern gr tenteils Familien: M nner, Frauen und Kinder, die bereit waren, alles auf sich zu nehmen, um ihre Religion frei aus ben zu k nnen. Die treibende Kraft hinter der Reise war eine Kongregation von fast 400 englischen Puritanern gewesen, die im holl ndischen Leiden lebte. Wie alle Puritaner glaubten die englischen Exilanten, die Kirche von England m sse von ihren unz hligen Exzessen und Missbr uchen gereinigt werden. Doch diese Gemeinde war besonders fanatisch. Statt innerhalb der etablierten Kirche auf den Wandel hinzuarbeiten, hatten sie beschlossen, sich von der Kirche von England zu trennen - ein illegaler Akt im England Jakobs I. Diese so genannten Separatisten oder Independenten bildeten den radikalen Rand der puritanischen Bewegung. Im Jahr 1608 hatten sie beschlossen, dem Beispiel einiger Separatistengruppen zu folgen und in das tolerantere Holland auszuwandern.
Sie hatten sich schlie lich in Leiden niedergelassen, einer Universit tsstadt, die kaum ein st rkerer Gegensatz zu den gewellten, von Schafen bers ten Feldern ihrer englischen Heimat h tte sein k nnen. Leiden war ein Labyrinth aus Stra en mit dicht an dicht stehenden roten Ziegelh usern und sorgf ltig angelegten Kan len, eine Stadt, die von Fl chtlingen aus ganz Europa berrannt wurde. Unter der F hrung ihres charismatischen Geistlichen John Robinson war ihre Kongregation auf das Dreifache angewachsen. Doch wieder einmal war f r sie die Zeit der Abreise gekommen.
Als Fremde in Holland waren viele von ihnen gezwungen gewesen, in der Tuchindustrie niederste Knochenarbeit zu verrichten, die ihrer Gesundheit arg zugesetzt hatte. Obwohl das Land den Ruf religi ser Toleranz genoss, war in Holland eine neue beunruhigende Zeit angebrochen, weil eine Debatte unter den f hrenden Theologen jener Tage Unruhen und gelegentlich sogar Gewaltausbr che ausgel st hatte. Erst im Vorjahr w re ein Mitglied der Gemeinde um ein Haar von einer Steine werfenden Menge get tet worden. Hinzu kam: In K rze lief ein Vertrag der Holl nder mit Spanien aus, so dass zu bef rchten stand, dass Leiden erneut eine Belagerung erleben werde wie die, bei der im vorigen Jahrhundert die H lfte der Einwohnerschaft ums Leben gekommen war.
Ihre Hauptsorge galt jedoch ihren Kindern. Schritt f r Schritt wurden sie unweigerlich zu Holl ndern. Die Kongregation hatte zwar die Kirche von England abgelehnt, doch die gro e Mehrheit ihrer Mitglieder f hlte sich immer noch voller Stolz, und sogar Trotz, als Engl nder. Durch die berfahrt in die Neue Welt hofften sie, das englische Dorfleben wieder aufzubauen, das sie so schmerzlich vermissten. Gleichzeitig blieben sie so au erhalb der Reichweite K nig Jakobs und seiner Bisch fe.
Es war ein erstaunlich k hner Vorschlag. Mit Ausnahme von Jamestown waren bislang alle Versuche, auf dem nordamerikanischen Kontinent eine dauerhafte englische Siedlung zu gr nden, gescheitert. Und selbst das 1607 gegr ndete Jamestown konnte kaum als Erfolg gelten. Im ersten Jahr waren 70 der 108 Siedler umgekommen. Im folgenden Winter brach eine "Hungerzeit" an, w hrend der innerhalb von nur sechs Monaten 440 von 500 Siedlern beerdigt wurden. Wie sich zeigte, hatte Jamestown aber seine verheerendsten Tage noch vor sich. Zwischen 1619 und 1622 schickte die Virginia Company fast 3600 Siedler in die Kolonie. Im selben Zeitraum fanden 3000 von ihnen den Tod.
Neben Hunger und Krankheiten drohten den Bewohnern auch Angriffe durch Indianer. In der Universit tsbibliothek von Leiden hatten fr here Entdecker und Siedler sensationelle Berichte hinterlassen, nach denen es den Indianern "Spa machte, Menschen auf die denkbar blutigste Weise zu qu len; manchen ziehen sie mit Muschelschalen bei lebendigem Leib die Haut ab, schneiden von anderen st ckweise die Glieder und Gelenke ab und r sten sie auf Kohlen". Wie konnten Eltern ihre Kinder sehenden Auges den Gefahren eines solchen Schicksals aussetzen?
Am Ende setzte sich bei allen Diskussionen ber das F r und Wider die berzeugung durch, es sei Gottes Wille, dass sie nach Amerika auswanderten. Die Welt, so glaubten sie, stehe unmittelbar vor dem Millennium, der im Buch der Offenbarung vorhergesagten tausendj hrigen Herrschaft der Heiligen. Im Jahr 1618 erschien ein Komet am Nachthimmel Europas und k ndigte, so glaubten viele, den apokalyptischen Endkampf des Guten gegen das B se an. Und tats chlich w tete der Drei igj hrige Krieg, wie er sp ter genannt wurde, auf dem Kontinent, als protestantische und katholische Truppen Europa in ein brennendes, von Leichen bers tes Schlachtfeld verwandelten. England hatte sich aus dem Konflikt bislang herausgehalten, und wie alle gottesf rchtigen Puritaner wussten, war ihr Land vom Herrn dazu ausersehen worden, seine Heerscharen zum Sieg zu f hren. Vielleicht wollte Gott die reformierte protestantische Kirche nicht in Europa, sondern in Amerika, einem vormals von den katholischen M chten Spanien und Frankreich dominierten Kontinent, zur Vollendung f hren. Alle Engl nder hatten von der Grausamkeit geh rt, mit der die Spanier bei ihrer Jagd nach Gold gegen die Ureinwohner Mittel- und S damerikas vorgegangen waren. England, so hatte Richard Hakluyt, der Chronist der britischen Erkundungsfahrt vorhergesagt, w rde anders vorgehen. Es war die patriotische und spirituelle Pflicht der Leidener, eine gottgef llige, englische Siedlung in der Neuen Welt zu gr nden. "Wir glauben aufrichtig und vertrauen darauf, dass der Herr mit uns ist", schrieben sie, "und dass er unsere diesbez glichen Bem hungen gem der Schlichtheit unserer Herzen gn dig beg nstigt."
Ihre Zeit in Leiden, so erkannten sie nunmehr, war nur eine Probe f r das eigentliche Abenteuer gewesen. "Wir sind ziemlich entw hnt von der k stlichen Milch unseres Vaterlandes", schrieben sie, "und gew hnt an die Schwierigkeiten eines fremden und harten Landes, die wir jedoch zu einem gro en Teil durch Geduld berwunden haben." Das Wichtigste war jedoch: Sie waren "durch ein u erst strenges und heiliges Band zu einem Leib verflochten".
Sie waren Weber, Seidenarbeiter, Wollk mmer, Schneider, Schuster und Drucker und hatten alle so gut wie keine Erfahrung, wie man in der amerikanischen Wildnis eine Siedlung aus dem Boden stampfen soll. Und doch waren sie dank der au ergew hnlichen spirituellen Verbundenheit, die sie im Exil in Leiden und schon zuvor entwickelt hatten, auf alles vor ihnen Liegende vorbereitet. "Bei uns ist es nicht wie bei den anderen Menschen", betonten sie zuversichtlich, "die kleine Dinge entmutigen k nnen oder die sich wegen kleiner Unzufriedenheiten wieder nach Hause zur cksehnen." Oder wie der drei igj hrige Cordsamtweber William Bradford aus ihren Reihen sp ter schrieb, "wussten sie, dass sie Pilger waren".Nach Bradfords Vorbild nennen wir sie heute die Pilgerv ter, ein Name, der sich ebenso gut wie jeder andere eignet, einen Menschen zu bezeichnen, der fast st ndig unterwegs war - selbst nachdem er in Amerika vermeintlich ein Zuhause gefunden hatte. Ohne Bradfords feste, h ufig harte F hrung h tte es wom glich nie eine Kolonie gegeben. Und ohne sein Werk Of Plymouth Plantation, das wohl bedeutendste Buch aus dem Amerika des 17. Jahrhunderts, h tten wir kaum Informationen ber die Reise, mit der alles begann. F r William Bradford hatte die eigentliche Reise jedoch schon fast 20 Jahre zuvor begonnen.
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Autoren-Porträt von Nathaniel Philbrick
Nathaniel Philbrick ist Direktor des Institute of Maritime Studies und Mitglied der Nantacket Historical Association. Er ist ein leidenschaftlicher Segler und lebt auf Nantucket. Bibliographische Angaben
- Autor: Nathaniel Philbrick
- 2006, 415 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Blessing
- ISBN-10: 3896672290
- ISBN-13: 9783896672292
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