Mein neues Leben als Mensch
Wenn Jan Weiler etwas wirklich kann, dann das: Das Alltägliche ins fast Absurde zu steigern und darüber schreiben. In seiner Sammlung mit neuen Kolumnen dürfen wir uns wieder auf Amüsantes aus seinem Leben mit Schwiegervater Antonio freuen.
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Produktinformationen zu „Mein neues Leben als Mensch “
Wenn Jan Weiler etwas wirklich kann, dann das: Das Alltägliche ins fast Absurde zu steigern und darüber schreiben. In seiner Sammlung mit neuen Kolumnen dürfen wir uns wieder auf Amüsantes aus seinem Leben mit Schwiegervater Antonio freuen.
Klappentext zu „Mein neues Leben als Mensch “
"Jan Weiler sitzt mitten im Leben und schreibt es auf." Elke HeidenreichWas macht einen Erdzwerg so gruselig? Warum sollte man die Queen nie zu sich nach Hause einladen? Und wie geht man damit um, dass die pubertierende Tochter in einen Vampir verknallt ist?
Das skurrile Potenzial alltäglicher Lebenssituationen zu offenbaren ist Jan Weilers Spezialität. Keiner kann das Vertraute so komisch schildern wie er.
In sechzig neuen, von Larissa Bertonasco wunderschön illustrierten Kolumnen bleibt er seinem Mikrokosmos treu: So lesen wir amüsiert von einem aus dem Ruder laufenden Angelausflug mit Sohn Nick und Schwiegervater Antonio ("Nur dä Fruhwurm fangte eine Fisch"), verfolgen gebannt die Abenteuer der adipösen Hamsterdame Gimli und erfahren, warum Schabefleisch gar nicht so eklig ist wie sein Name.
Lese-Probe zu „Mein neues Leben als Mensch “
Mein neues Leben als Mensch von Jan Weiler Das italienische Krümelgen
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Die Salzstange ist das Baguette des kleinen Mannes. Des sehr kleinen Mannes. In diesem Fall ist der kleine Mann sechs Jahre alt, heißt Nick, hockt neben mir am Schreibtisch und krümelt meine Tastatur voll. Eigentlich mag ich es nicht, wenn er neben mir sitzt, während ich arbeite. Er behauptet zwar immer, dass er ganz still bliebe und gar nichts mache, aber er hält sich nicht daran, zieht Schubladen auf und beschwert sich darüber, dass meine Arbeit langweilig sei. Ob man nicht etwas am Computer spielen oder wenigstens ein paar Filme bei Youtube ansehen könne. Dann schmeißt er irgendwas runter, wird des Zimmers verwiesen und heult, worauf ich väterliche Schuldgefühle entwickle und zum Ausgleich eine halbe Stunde lang mit ihm Fußball spiele. Schließlich möchte ich nicht, dass er später Banken überfällt oder welche gründet und zu seiner Verteidigung anführt, sein Vater habe sich nicht um ihn gekümmert. Also Fußball. Und wer macht währenddessen meine Arbeit? Niemand. Auch eben gerade kam Nick wieder rein und machte eine Geste, der zufolge er seinen Mund mit einem Schlüssel verriegle. Ich gab ihm eine Chance und zeigte auf den Besucherstuhl neben meinem Schreibtisch. Er nahm Platz und zog eine Tüte Salzstangen hervor, die er geräuschvoll öffnete. Dann schaute er mir stumm dabei zu, wie ich schrieb, und krümelte Laugengebäck in meine Tastatur. Das «k» und das «ä» knistern bereits. Zum Glück brauche ich das «ä» nicht sehr oft, außer heute, ausgerechnet in diesem Text, denn da kommt «Knäckebrot» drin vor. Auch dies krümelt beträchtlich und ist eine der Leibspeisen meiner Frau Sara. Ich kann dieser Art von Brotgenuss nichts abgewinnen. Knäckebrot essen ist wie Krieg. Es bringt die schlechtesten Eigenschaften der Menschen zum Vorschein. Krcks. Knusper. Raspel. Unsere ansonsten geradezu enervierend harmonische Ehe gerät in marianengrabentiefe Krisen, sobald Sara Knäckebrot isst. Krck. Sie liebt das Zeug. Für mich ist das Ersatzbrot für nach dem Atomschlag oder den zweiten Weihnachtstag. (Diese beiden Ereignisse haben miteinander gemein, dass kein richtiges Brot mehr da ist.) Knäckebrot erinnert mich an furnierte Pressspanmöbel und pikt ins Zahnfleisch und macht Radau. Sara stört das wenig. Sie sitzt gern abends auf der Couch, knackt Knäcke und fragt alle fünf Minuten, was der Typ in dem Film gerade gesagt hat. Ich habe es aber genauso wenig verstanden wie sie, ich habe nur sie gehört. Und ihr Knäckebrot. Krcks. Meine Frau krümelt sich durchs Leben wie eine löchrige Zwiebacktüte. Außer im Kino. Dort krümelt sie kaum, denn da schläft sie ein. Die schummrige Beleuchtung dort führt bei ihr zwangsläufig zum Einpennen, ganz egal, wie tumultuös die Veranstaltung ist. Einmal waren wir in einem Film mit Tom Hanks. Er spielte den Angestellten einer Transportfirma, der eines Tages mit dem Flugzeug abstürzt, jahrelang auf einer einsamen Insel lebt und schließlich gerettet wird. Sara pennte ein, noch bevor Tom Hanks auf dem Eiland strandete. Wenige Momente vor dem Ende des Films - der vom jahrelangen Überlebenskampf ausgezehrte Hanks war in die Zivilisation zurückgekehrt - erwachte Sara ruckartig und fragte : «War der Typ nicht eben noch viel dicker?» Also erzählte ich ihr den ganzen Film und verpasste den Schluss. Aber wie gesagt : Normalerweise, wenn sie nicht schläft, krümelt sie. Das sind die Gene, glaube ich. Sara ist die Tochter eines in den Sechzigern nach Deutschland eingewanderten Gastarbeiters. Ich glaube, ich habe das schon einmal irgendwann erwähnt. Ihr Vater heißt Antonio Marcipane, und meine Kinder nennen ihn seit Jahren «Das Krümelmonster». Wie für die meisten Italiener bedeutet Abendessen für ihn : Weißbrot in Atome spalten, die anschließend auf dem Tisch, unter dem Tisch sowie in der Atemluft verstreut werden. Seine italienischen Krümelgene hat er an seine Tochter und auch an seine beiden Enkelkinder weitergegeben, was nicht nur unsere Tochter Carla beim Frühstück, sondern auch und besonders Nick jederzeit eindrucksvoll zur Schau stellen. Wie in diesem Augenblick : Die Tüte mit den Salzstangen ist leer, meine Tastatur ist voll. Er beginnt sich zu langweilen und biegt Büroklammern auf. So kann ich nicht arbeiten. Also muss ich ihn rausschmeißen, was ihn wie immer empört. Ich setze mich wieder an den Schreibtisch, nehme die Tastatur in die Hand, drehe sie um und schüttle sie. Heraus fallen Krümel, Salzkristalle - und eine ganze Kolumne. Na so was! Der Beste von die Beste Schönes Wetter. Da kann man ja mal beschwingt mit dem Fahrrad durch die Nachbarschaft fahren. Genau wie Johannes B. Kerner in der Werbung, bloß ohne Wurst. Oder : Minigolf spielen. Mein Sohn Nick ist ganz scharf darauf, seit er vor ein paar Tagen einen krummen Putter aus dem Abfall der Nachbarn gezogen hat. Sein Opa Antonio, der gerade bei uns Urlaub macht, hat ihn mit der Idee angefixt, das Ding auf einem Minigolfplatz auszuprobieren. Erst zögere ich, doch dann gefällt mir der Gedanke. Zum einen schult das Spiel die Koordination und lehrt auch den jungen Spieler eine gewisse Demut sowie Fairness und soziale Kompetenz. Außerdem unternimmt man etwas an der frischen Luft. Antonio verkündet beim Aufbruch, er sei «Beste von Beste in internationale Vergleich». Am Platz angekommen, stellen wir uns hinter einer Großfamilie an, die mit Dreiviertelhosen und amphibischen Sandalen erschienen ist, weil es beim Minigolf keine Kleidungsetikette gibt. Diese Form der Demokratie ist scheußlich, aber zu tolerieren, besonders wenn der eigene Schwiegervater zur Begrüßung des Platzwartes die italienische Nationalhymne anstimmt. Die Gruppe vor uns besteht aus neun Personen, die sich am ersten Loch anstellen wie Dänen im Hochgebirge, obwohl das Loch pipieierleicht ist, wie Nick tadelnd feststellt. Als wir nach einer Viertelstunde an den Abschlag treten, ist Antonio verschwunden. Er hat entschieden, mit Bahn Nummer sechzehn zu beginnen, weil dort gerade niemand spielt. Das verstößt gegen die Platzregeln und das sage ich ihm auch, aber es beeindruckt weder ihn noch Nick, der sich seinem Opa als Bonushindernis in den Weg stellt. Schließlich überzeuge ich sie, doch mit dem ersten Loch zu beginnen und nachdem Nick und Antonio mit neun gemeinsamen Schlägen eingelocht haben, ziehen wir zur zweiten Bahn, an welcher uns abermals die grobmotorische Großfamilie aufhält. Antonio dauert das nun alles zu lange. Um die Warterei zu überbrücken, hole ich Eis. Bei meiner Rückkehr größere Aufregung. Ein rotköpfiger Herr aus der Gruppe vor uns vermisst seinen Schläger. Eben habe er ihn noch gehabt. Seine Mitspieler und er schwärmen aus, das Eisen zu suchen, und Antonio fragt sie, ob wir währenddessen eventuell überholen dürften. Bei jedem Schlag misst Antonio zunächst die Entfernung zum Loch, murmelt vor sich hin, spitzt die Lippen und tippt dann gegen den Ball, der mühsam, aber von Antonio lautstark angefeuert über den Belag hoppelt, um schließlich im Grenzgebiet zwischen Blumenkästen und Leitplanken unspielbar liegen zu bleiben, worauf Antonio behauptet, daran seien eklatante Fehler in der Platzarchitektur schuld, welche er korrigiert, indem er den Ball direkt vors Loch legt. Bei Bahn Nummer acht muss Nick auf die Toilette. Antonio begleitet ihn. Ich übe gerade ein wenig, als der Mann mit dem roten Kopf in Begleitung des Platzwartes auf mich zusteuert. «Sie da», ruft er, aber ich reagiere nicht, denn ich bin in meinen nächsten Abschlag vertieft. Beim Minigolf ist höchste Konzentration geboten; man muss sich auch den kleinen Dingen mit Ernst widmen, sonst kommt man zu nichts. «He, Sie haben meinen Schläger versteckt.» «Ich? Wie kommen Sie denn darauf?» «Wir haben ihn gerade im Abfallkorb an Loch sechzehn entdeckt. Und ich habe ihn da bestimmt nicht hineingetan. Unverschämtheit!» «Sie sollten sich wirklich schämen», sekundiert der Platzwart. Dann streckt er die Hände aus und fordert meinen Ball, das Eisen sowie meine Ergebniskarte. Er spricht ein Platzverbot aus und verweist mich des Geländes. Nick und Antonio haben das Match dann trotzdem noch zu Ende gespielt, es wäre ja schade gewesen, es einfach mittendrin abzubrechen. Mein Sohn hat übrigens gewonnen, mit zwei Schlägen Vorsprung. Und das gegen den Besten der Besten im internationalen Vergleich. Da bin ich schon stolz jetzt. Ein Geschenk für Jürgen Jürgen hatte Geburtstag. Das ist mein Schwager, der Mann von Saras großer Schwester, und es ist unmöglich, für Jürgen ein Geschenk zu finden. Er ist Diplom- Ingenieur, Weinkenner und Esoteriker. Ich war bei der Hausgeburt seiner Tochter dabei und habe alles gefilmt damals, auch seinen schamanischen Dankbarkeitstanz um einen Stachelbeerstrauch am Tag danach. Egal. Er ist jedenfalls schwer zu beschenken, weil er bei der Anschaffung von Produkten auf Details achtet, die mir gewöhnlich entgehen : Alles muss fair gehandelt, biologisch abbaubar und von Hand gearbeitet sein, möglichst ohne Fleisch, ohne Eier und Plastik. Als ich ihm und Lorella nach der Geburt von Irmine- Appolonia einmal ein - wie ich fand - sehr ulkiges Spongebob-Mobile für das Kinderbett überreichte, kommentierte er dies angeekelt mit den Worten : «Das ist ja wie Psychopharmaka. Nein, das kommt uns nicht ins Haus.» Außerdem habe sein Kind bereits ein Mobile über dem Bett hängen, das habe er sogar selbst gebastelt, und es würde seine väterliche Energie und Liebe quasi im Schlaf auf das Baby übertragen. Er schritt voran und zeigte mir sein Werk, und ich fand, dass es zumindest gut roch. Er hatte es nämlich aus sieben gebrauchten Teebeuteln gefertigt, und die schaukelten nun sanft über dem Kopf des Säuglings. Dieser Ausdruck seiner Vaterliebe, aus dem zusätzlich der Recycling-Gedanke sowie ein nicht unbeträchtliches Ausmaß an Geiz sprachen, bildete den Auftakt zu einer ganzen Reihe von skurrilen Selfmade-Spielzeugen, die bei ihm und Lorella den Plastikdreck aus den Spielwarengeschäften ersetzten. Auch wenn sich Jürgen und Lorella gegenseitig beschenken, greifen sie entweder auf Praktisches oder Scheußliches zurück; meistens kommen sie zu Lösungen, die beide Eigenschaften vereinen. In ihrem Haus sieht es aus wie auf einer schwäbischen Esoterikmesse, die Böden sind gesäumt von Gebetsteppichen, an den Wänden hängen indische Sinnsprüche, und wenn man ein bisschen Zeit mitbringt, erzählt Jürgen einem gerne vom hermetischen Weg, den er gerade beschreite, um die Kundalini-Kraft in sich zu entfesseln. Was schenkt man einem wie ihm bloß? Und vor allem : warum überhaupt? Zumindest die Antwort darauf ist einfach: Obwohl Jürgen der Ansicht ist, dass irdische Güter grotesk überbewertet werden, reagiert er auf kindliche Weise beleidigt, wenn man ihm nichts zum Geburtstag schenkt. Schließlich sei dies eine Gunstbezeugung, auf die auch er angewiesen sei, denn er sei auch ein Mensch und sehne sich nach Anerkennung. Aha. Na gut. Allerdings bin ich auf dem Gebiet der Esoterik völlig unbewandert. Ich kann eine Klangschale nicht von einer Obstschale unterscheiden, und das meiste finde ich sehr komisch, zum Beispiel dieses Drahtgestell, mit dem man sich die Kopfhaut massieren soll. Man sieht damit aus, als habe man ein paar Drähte am Kopf zur Hirntätigkeitsmessung dringend nötig, aber es fühlt sich gut an. Sogar ich besitze so ein Ding. Und Jürgen auch. Also musste etwas anderes her. Sara schleppte mich in ein Geschäft, das von einem Vader-Abraham-artigen Herrn bewohnt wurde. Wir trugen ihm unseren Wunsch nach dem Dernier Cri der Esoterik- Szene vor, und er verschwand in ein Hinterzimmer, wo er eine Weile laut scheppernd zugange war, bis er schließlich mit einem Karton zurückkehrte, welchem er ein Stück gedrechseltes Kirschholz entnahm. Ganz glatt war es und es sah aus wie eine weibliche Brust. «Das ist ein Handschmeichler», sagte Vader Abraham. Er nenne das Ding «Evas Busen», und man könne nicht anders, man müsse es streicheln. Das sei ein männliches Urbedürfnis, und ich solle es mal ausprobieren. Ich probierte. Es fühlte sich gut an, aber ich vermisste eine Reaktion seitens des Busens. Wir haben es dann gekauft - war teuer - und Jürgen letzte Woche überreicht. Er war begeistert und streichelte es den ganzen Abend unter den missbilligenden Blicken seiner Gattin. Und die Begeisterung hält an. Ich hörte heute, dass er es mit zur Arbeit nimmt, wo er es streichelt, sobald er unter Stress gerät. Die Vorstellung, dass Jürgen seine Holztitte sogar in Konferenzen schmuggelt, um sie unter dem Tisch zu befummeln, macht mir allerdings schon ein bisschen Angst. Saisoneröffnung Die ersten warmen Sonnenstrahlen fielen in den Garten. Ich stand mit einem Espresso am Fenster und sah hinaus. Ich kann den Winter nicht leiden und genieße es, wenn grüne Blättchen aus Zweigen brechen und dem Kältequatsch ein Ende machen. Triumph der guten Laune. Nick saß am Esstisch und montierte Kanonen an einen Legomann, den er mir zuvor als «Supor, der Terrortyp» vorgestellt hatte. Sein Legolem besaß neben beeindruckender Feuerkraft rollende Füße sowie einen Hut voller Handgranaten. Ein Meisterstück moderner Wehrtechnik, geschaffen an kalten Nachmittagen. Doch nun war es endlich warm. Ich sagte Nick, dass er mal wieder schön nach draußen könne, vielleicht sogar barfuß. Ein fabelhafter Tag war das, und er wurde immer fabelhafter, weil immer heißer. Wir saßen dann den ganzen Tag draußen, und ich schwärmte vom Sommer und dass dieser just an diesem Tage begonnen habe und bitte schön erst im November enden möge. So hätte ich das gerne. Nachdem ich die Grillsaison eingeläutet und die Sonne sich verabschiedet hatte, war ich ein bisschen traurig. Da stand Nick plötzlich freudestrahlend vor mir. Er erläuterte mir, dass er soeben vom Dachboden komme. «Aha», sagte ich. «Und was hast du da gemacht?» Er habe dort nach dem Zelt gesucht. Wir besitzen ein Zwei- Mann-Zelt. Ich weiß nicht, warum. Und wo es ist, weiß ich auch nicht. Aber Nick wusste es. Er hatte es bereits in den Garten geschleppt und fast zur Hälfte aufgebaut. Der Anblick erinnerte mich an meinen vor vielen Jahren gescheiterten Versuch, dieses Zelt auf einen bretonischen Felsen zu nageln. Dabei hatte ich sämtliche Heringe ruiniert und anschließend mit meiner Frau im Hotel geschlafen. Das ist sowieso viel besser. Ich fragte Nick, wofür er dieses Mahnmal des unbekannten Campers aufgebaut habe, und er antwortete mit leuchtenden Augen, dass wir drei - er und ich und Supor, die Terrortype - heute Nacht im Zelt schlafen würden. Es fielen mir gleich drei gute Argumente ein, warum das nicht ging. Erstens besitzen wir keine Luftmatratzen. Zweitens habe ich grundsätzlich keine Lust zu zelten, und drittens macht man so was im SOMMER, aber doch nicht im April. Nick hielt dagegen, dass schließlich ich es gewesen sei, der den ganzen Tag behauptet habe, dass der Sommer endlich da sei, und jetzt, auf einmal, sei kein Sommer mehr? Er fühle sich von mir verarscht, sagte er. Wörtlich. Und dann holte der die große Psychokeule raus. Die trifft immer. Er wolle einmal etwas mit seinem Vater unternehmen, ein Vater- Sohn-Projekt. Nur er und ich. Einmal! Bitte! Da bekam ich eine Zukunftsvision : Nick sitzt als erwachsener Mann mit zwölf Geiseln in einer Bank und telefoniert mit einem Psychologen. Dieser fragt meinen Sohn, warum er zum Verbrecher geworden sei, und mein Sohn antwortet kalt : «Weil mein Vater nie mit mir zelten wollte. Und nun räche ich mich dafür an der Gesellschaft.» Wir packten Proviant ein und Taschenlampen.
Copyright © 2011 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Die Salzstange ist das Baguette des kleinen Mannes. Des sehr kleinen Mannes. In diesem Fall ist der kleine Mann sechs Jahre alt, heißt Nick, hockt neben mir am Schreibtisch und krümelt meine Tastatur voll. Eigentlich mag ich es nicht, wenn er neben mir sitzt, während ich arbeite. Er behauptet zwar immer, dass er ganz still bliebe und gar nichts mache, aber er hält sich nicht daran, zieht Schubladen auf und beschwert sich darüber, dass meine Arbeit langweilig sei. Ob man nicht etwas am Computer spielen oder wenigstens ein paar Filme bei Youtube ansehen könne. Dann schmeißt er irgendwas runter, wird des Zimmers verwiesen und heult, worauf ich väterliche Schuldgefühle entwickle und zum Ausgleich eine halbe Stunde lang mit ihm Fußball spiele. Schließlich möchte ich nicht, dass er später Banken überfällt oder welche gründet und zu seiner Verteidigung anführt, sein Vater habe sich nicht um ihn gekümmert. Also Fußball. Und wer macht währenddessen meine Arbeit? Niemand. Auch eben gerade kam Nick wieder rein und machte eine Geste, der zufolge er seinen Mund mit einem Schlüssel verriegle. Ich gab ihm eine Chance und zeigte auf den Besucherstuhl neben meinem Schreibtisch. Er nahm Platz und zog eine Tüte Salzstangen hervor, die er geräuschvoll öffnete. Dann schaute er mir stumm dabei zu, wie ich schrieb, und krümelte Laugengebäck in meine Tastatur. Das «k» und das «ä» knistern bereits. Zum Glück brauche ich das «ä» nicht sehr oft, außer heute, ausgerechnet in diesem Text, denn da kommt «Knäckebrot» drin vor. Auch dies krümelt beträchtlich und ist eine der Leibspeisen meiner Frau Sara. Ich kann dieser Art von Brotgenuss nichts abgewinnen. Knäckebrot essen ist wie Krieg. Es bringt die schlechtesten Eigenschaften der Menschen zum Vorschein. Krcks. Knusper. Raspel. Unsere ansonsten geradezu enervierend harmonische Ehe gerät in marianengrabentiefe Krisen, sobald Sara Knäckebrot isst. Krck. Sie liebt das Zeug. Für mich ist das Ersatzbrot für nach dem Atomschlag oder den zweiten Weihnachtstag. (Diese beiden Ereignisse haben miteinander gemein, dass kein richtiges Brot mehr da ist.) Knäckebrot erinnert mich an furnierte Pressspanmöbel und pikt ins Zahnfleisch und macht Radau. Sara stört das wenig. Sie sitzt gern abends auf der Couch, knackt Knäcke und fragt alle fünf Minuten, was der Typ in dem Film gerade gesagt hat. Ich habe es aber genauso wenig verstanden wie sie, ich habe nur sie gehört. Und ihr Knäckebrot. Krcks. Meine Frau krümelt sich durchs Leben wie eine löchrige Zwiebacktüte. Außer im Kino. Dort krümelt sie kaum, denn da schläft sie ein. Die schummrige Beleuchtung dort führt bei ihr zwangsläufig zum Einpennen, ganz egal, wie tumultuös die Veranstaltung ist. Einmal waren wir in einem Film mit Tom Hanks. Er spielte den Angestellten einer Transportfirma, der eines Tages mit dem Flugzeug abstürzt, jahrelang auf einer einsamen Insel lebt und schließlich gerettet wird. Sara pennte ein, noch bevor Tom Hanks auf dem Eiland strandete. Wenige Momente vor dem Ende des Films - der vom jahrelangen Überlebenskampf ausgezehrte Hanks war in die Zivilisation zurückgekehrt - erwachte Sara ruckartig und fragte : «War der Typ nicht eben noch viel dicker?» Also erzählte ich ihr den ganzen Film und verpasste den Schluss. Aber wie gesagt : Normalerweise, wenn sie nicht schläft, krümelt sie. Das sind die Gene, glaube ich. Sara ist die Tochter eines in den Sechzigern nach Deutschland eingewanderten Gastarbeiters. Ich glaube, ich habe das schon einmal irgendwann erwähnt. Ihr Vater heißt Antonio Marcipane, und meine Kinder nennen ihn seit Jahren «Das Krümelmonster». Wie für die meisten Italiener bedeutet Abendessen für ihn : Weißbrot in Atome spalten, die anschließend auf dem Tisch, unter dem Tisch sowie in der Atemluft verstreut werden. Seine italienischen Krümelgene hat er an seine Tochter und auch an seine beiden Enkelkinder weitergegeben, was nicht nur unsere Tochter Carla beim Frühstück, sondern auch und besonders Nick jederzeit eindrucksvoll zur Schau stellen. Wie in diesem Augenblick : Die Tüte mit den Salzstangen ist leer, meine Tastatur ist voll. Er beginnt sich zu langweilen und biegt Büroklammern auf. So kann ich nicht arbeiten. Also muss ich ihn rausschmeißen, was ihn wie immer empört. Ich setze mich wieder an den Schreibtisch, nehme die Tastatur in die Hand, drehe sie um und schüttle sie. Heraus fallen Krümel, Salzkristalle - und eine ganze Kolumne. Na so was! Der Beste von die Beste Schönes Wetter. Da kann man ja mal beschwingt mit dem Fahrrad durch die Nachbarschaft fahren. Genau wie Johannes B. Kerner in der Werbung, bloß ohne Wurst. Oder : Minigolf spielen. Mein Sohn Nick ist ganz scharf darauf, seit er vor ein paar Tagen einen krummen Putter aus dem Abfall der Nachbarn gezogen hat. Sein Opa Antonio, der gerade bei uns Urlaub macht, hat ihn mit der Idee angefixt, das Ding auf einem Minigolfplatz auszuprobieren. Erst zögere ich, doch dann gefällt mir der Gedanke. Zum einen schult das Spiel die Koordination und lehrt auch den jungen Spieler eine gewisse Demut sowie Fairness und soziale Kompetenz. Außerdem unternimmt man etwas an der frischen Luft. Antonio verkündet beim Aufbruch, er sei «Beste von Beste in internationale Vergleich». Am Platz angekommen, stellen wir uns hinter einer Großfamilie an, die mit Dreiviertelhosen und amphibischen Sandalen erschienen ist, weil es beim Minigolf keine Kleidungsetikette gibt. Diese Form der Demokratie ist scheußlich, aber zu tolerieren, besonders wenn der eigene Schwiegervater zur Begrüßung des Platzwartes die italienische Nationalhymne anstimmt. Die Gruppe vor uns besteht aus neun Personen, die sich am ersten Loch anstellen wie Dänen im Hochgebirge, obwohl das Loch pipieierleicht ist, wie Nick tadelnd feststellt. Als wir nach einer Viertelstunde an den Abschlag treten, ist Antonio verschwunden. Er hat entschieden, mit Bahn Nummer sechzehn zu beginnen, weil dort gerade niemand spielt. Das verstößt gegen die Platzregeln und das sage ich ihm auch, aber es beeindruckt weder ihn noch Nick, der sich seinem Opa als Bonushindernis in den Weg stellt. Schließlich überzeuge ich sie, doch mit dem ersten Loch zu beginnen und nachdem Nick und Antonio mit neun gemeinsamen Schlägen eingelocht haben, ziehen wir zur zweiten Bahn, an welcher uns abermals die grobmotorische Großfamilie aufhält. Antonio dauert das nun alles zu lange. Um die Warterei zu überbrücken, hole ich Eis. Bei meiner Rückkehr größere Aufregung. Ein rotköpfiger Herr aus der Gruppe vor uns vermisst seinen Schläger. Eben habe er ihn noch gehabt. Seine Mitspieler und er schwärmen aus, das Eisen zu suchen, und Antonio fragt sie, ob wir währenddessen eventuell überholen dürften. Bei jedem Schlag misst Antonio zunächst die Entfernung zum Loch, murmelt vor sich hin, spitzt die Lippen und tippt dann gegen den Ball, der mühsam, aber von Antonio lautstark angefeuert über den Belag hoppelt, um schließlich im Grenzgebiet zwischen Blumenkästen und Leitplanken unspielbar liegen zu bleiben, worauf Antonio behauptet, daran seien eklatante Fehler in der Platzarchitektur schuld, welche er korrigiert, indem er den Ball direkt vors Loch legt. Bei Bahn Nummer acht muss Nick auf die Toilette. Antonio begleitet ihn. Ich übe gerade ein wenig, als der Mann mit dem roten Kopf in Begleitung des Platzwartes auf mich zusteuert. «Sie da», ruft er, aber ich reagiere nicht, denn ich bin in meinen nächsten Abschlag vertieft. Beim Minigolf ist höchste Konzentration geboten; man muss sich auch den kleinen Dingen mit Ernst widmen, sonst kommt man zu nichts. «He, Sie haben meinen Schläger versteckt.» «Ich? Wie kommen Sie denn darauf?» «Wir haben ihn gerade im Abfallkorb an Loch sechzehn entdeckt. Und ich habe ihn da bestimmt nicht hineingetan. Unverschämtheit!» «Sie sollten sich wirklich schämen», sekundiert der Platzwart. Dann streckt er die Hände aus und fordert meinen Ball, das Eisen sowie meine Ergebniskarte. Er spricht ein Platzverbot aus und verweist mich des Geländes. Nick und Antonio haben das Match dann trotzdem noch zu Ende gespielt, es wäre ja schade gewesen, es einfach mittendrin abzubrechen. Mein Sohn hat übrigens gewonnen, mit zwei Schlägen Vorsprung. Und das gegen den Besten der Besten im internationalen Vergleich. Da bin ich schon stolz jetzt. Ein Geschenk für Jürgen Jürgen hatte Geburtstag. Das ist mein Schwager, der Mann von Saras großer Schwester, und es ist unmöglich, für Jürgen ein Geschenk zu finden. Er ist Diplom- Ingenieur, Weinkenner und Esoteriker. Ich war bei der Hausgeburt seiner Tochter dabei und habe alles gefilmt damals, auch seinen schamanischen Dankbarkeitstanz um einen Stachelbeerstrauch am Tag danach. Egal. Er ist jedenfalls schwer zu beschenken, weil er bei der Anschaffung von Produkten auf Details achtet, die mir gewöhnlich entgehen : Alles muss fair gehandelt, biologisch abbaubar und von Hand gearbeitet sein, möglichst ohne Fleisch, ohne Eier und Plastik. Als ich ihm und Lorella nach der Geburt von Irmine- Appolonia einmal ein - wie ich fand - sehr ulkiges Spongebob-Mobile für das Kinderbett überreichte, kommentierte er dies angeekelt mit den Worten : «Das ist ja wie Psychopharmaka. Nein, das kommt uns nicht ins Haus.» Außerdem habe sein Kind bereits ein Mobile über dem Bett hängen, das habe er sogar selbst gebastelt, und es würde seine väterliche Energie und Liebe quasi im Schlaf auf das Baby übertragen. Er schritt voran und zeigte mir sein Werk, und ich fand, dass es zumindest gut roch. Er hatte es nämlich aus sieben gebrauchten Teebeuteln gefertigt, und die schaukelten nun sanft über dem Kopf des Säuglings. Dieser Ausdruck seiner Vaterliebe, aus dem zusätzlich der Recycling-Gedanke sowie ein nicht unbeträchtliches Ausmaß an Geiz sprachen, bildete den Auftakt zu einer ganzen Reihe von skurrilen Selfmade-Spielzeugen, die bei ihm und Lorella den Plastikdreck aus den Spielwarengeschäften ersetzten. Auch wenn sich Jürgen und Lorella gegenseitig beschenken, greifen sie entweder auf Praktisches oder Scheußliches zurück; meistens kommen sie zu Lösungen, die beide Eigenschaften vereinen. In ihrem Haus sieht es aus wie auf einer schwäbischen Esoterikmesse, die Böden sind gesäumt von Gebetsteppichen, an den Wänden hängen indische Sinnsprüche, und wenn man ein bisschen Zeit mitbringt, erzählt Jürgen einem gerne vom hermetischen Weg, den er gerade beschreite, um die Kundalini-Kraft in sich zu entfesseln. Was schenkt man einem wie ihm bloß? Und vor allem : warum überhaupt? Zumindest die Antwort darauf ist einfach: Obwohl Jürgen der Ansicht ist, dass irdische Güter grotesk überbewertet werden, reagiert er auf kindliche Weise beleidigt, wenn man ihm nichts zum Geburtstag schenkt. Schließlich sei dies eine Gunstbezeugung, auf die auch er angewiesen sei, denn er sei auch ein Mensch und sehne sich nach Anerkennung. Aha. Na gut. Allerdings bin ich auf dem Gebiet der Esoterik völlig unbewandert. Ich kann eine Klangschale nicht von einer Obstschale unterscheiden, und das meiste finde ich sehr komisch, zum Beispiel dieses Drahtgestell, mit dem man sich die Kopfhaut massieren soll. Man sieht damit aus, als habe man ein paar Drähte am Kopf zur Hirntätigkeitsmessung dringend nötig, aber es fühlt sich gut an. Sogar ich besitze so ein Ding. Und Jürgen auch. Also musste etwas anderes her. Sara schleppte mich in ein Geschäft, das von einem Vader-Abraham-artigen Herrn bewohnt wurde. Wir trugen ihm unseren Wunsch nach dem Dernier Cri der Esoterik- Szene vor, und er verschwand in ein Hinterzimmer, wo er eine Weile laut scheppernd zugange war, bis er schließlich mit einem Karton zurückkehrte, welchem er ein Stück gedrechseltes Kirschholz entnahm. Ganz glatt war es und es sah aus wie eine weibliche Brust. «Das ist ein Handschmeichler», sagte Vader Abraham. Er nenne das Ding «Evas Busen», und man könne nicht anders, man müsse es streicheln. Das sei ein männliches Urbedürfnis, und ich solle es mal ausprobieren. Ich probierte. Es fühlte sich gut an, aber ich vermisste eine Reaktion seitens des Busens. Wir haben es dann gekauft - war teuer - und Jürgen letzte Woche überreicht. Er war begeistert und streichelte es den ganzen Abend unter den missbilligenden Blicken seiner Gattin. Und die Begeisterung hält an. Ich hörte heute, dass er es mit zur Arbeit nimmt, wo er es streichelt, sobald er unter Stress gerät. Die Vorstellung, dass Jürgen seine Holztitte sogar in Konferenzen schmuggelt, um sie unter dem Tisch zu befummeln, macht mir allerdings schon ein bisschen Angst. Saisoneröffnung Die ersten warmen Sonnenstrahlen fielen in den Garten. Ich stand mit einem Espresso am Fenster und sah hinaus. Ich kann den Winter nicht leiden und genieße es, wenn grüne Blättchen aus Zweigen brechen und dem Kältequatsch ein Ende machen. Triumph der guten Laune. Nick saß am Esstisch und montierte Kanonen an einen Legomann, den er mir zuvor als «Supor, der Terrortyp» vorgestellt hatte. Sein Legolem besaß neben beeindruckender Feuerkraft rollende Füße sowie einen Hut voller Handgranaten. Ein Meisterstück moderner Wehrtechnik, geschaffen an kalten Nachmittagen. Doch nun war es endlich warm. Ich sagte Nick, dass er mal wieder schön nach draußen könne, vielleicht sogar barfuß. Ein fabelhafter Tag war das, und er wurde immer fabelhafter, weil immer heißer. Wir saßen dann den ganzen Tag draußen, und ich schwärmte vom Sommer und dass dieser just an diesem Tage begonnen habe und bitte schön erst im November enden möge. So hätte ich das gerne. Nachdem ich die Grillsaison eingeläutet und die Sonne sich verabschiedet hatte, war ich ein bisschen traurig. Da stand Nick plötzlich freudestrahlend vor mir. Er erläuterte mir, dass er soeben vom Dachboden komme. «Aha», sagte ich. «Und was hast du da gemacht?» Er habe dort nach dem Zelt gesucht. Wir besitzen ein Zwei- Mann-Zelt. Ich weiß nicht, warum. Und wo es ist, weiß ich auch nicht. Aber Nick wusste es. Er hatte es bereits in den Garten geschleppt und fast zur Hälfte aufgebaut. Der Anblick erinnerte mich an meinen vor vielen Jahren gescheiterten Versuch, dieses Zelt auf einen bretonischen Felsen zu nageln. Dabei hatte ich sämtliche Heringe ruiniert und anschließend mit meiner Frau im Hotel geschlafen. Das ist sowieso viel besser. Ich fragte Nick, wofür er dieses Mahnmal des unbekannten Campers aufgebaut habe, und er antwortete mit leuchtenden Augen, dass wir drei - er und ich und Supor, die Terrortype - heute Nacht im Zelt schlafen würden. Es fielen mir gleich drei gute Argumente ein, warum das nicht ging. Erstens besitzen wir keine Luftmatratzen. Zweitens habe ich grundsätzlich keine Lust zu zelten, und drittens macht man so was im SOMMER, aber doch nicht im April. Nick hielt dagegen, dass schließlich ich es gewesen sei, der den ganzen Tag behauptet habe, dass der Sommer endlich da sei, und jetzt, auf einmal, sei kein Sommer mehr? Er fühle sich von mir verarscht, sagte er. Wörtlich. Und dann holte der die große Psychokeule raus. Die trifft immer. Er wolle einmal etwas mit seinem Vater unternehmen, ein Vater- Sohn-Projekt. Nur er und ich. Einmal! Bitte! Da bekam ich eine Zukunftsvision : Nick sitzt als erwachsener Mann mit zwölf Geiseln in einer Bank und telefoniert mit einem Psychologen. Dieser fragt meinen Sohn, warum er zum Verbrecher geworden sei, und mein Sohn antwortet kalt : «Weil mein Vater nie mit mir zelten wollte. Und nun räche ich mich dafür an der Gesellschaft.» Wir packten Proviant ein und Taschenlampen.
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Autoren-Porträt von Jan Weiler
Weiler, JanJan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch «Maria, ihm schmeckt's nicht!» gilt als eins der erfolgreichsten Romandebüts der Nachkriegszeit. Es folgten unter anderem: «Antonio im Wunderland» (2005), «In meinem kleinen Land» (2006), «Drachensaat» (2008), «Mein Leben als Mensch» (2009), «Das Pubertier» (2014), «Kühn hat zu tun» (2015) und «Im Reich der Pubertiere» (2016). Jan Weiler verfasst zudem Hörspiele und Hörbücher, die er auch selber spricht. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Nähe von München.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jan Weiler
- 2011, 2. Aufl., 223 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 12,5 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Illustration: Bertonasco, Larissa
- Verlag: Kindler
- ISBN-10: 3463406195
- ISBN-13: 9783463406190
- Erscheinungsdatum: 01.09.2011
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