Meteor
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Bei Rachel kommen Zweifel auf: Ist der Meteorit echt?
''Sagen Sie alle Termine ab und lesen Sie ''Meteor''!''
Washington Post
Rachel Sexton, Mitarbeiterin des Geheimdienstes, reist im Auftrag des US-Präsidenten zum Fundort des Meteoriten. Doch es gibt eine Macht im Hintergrund, die die bahnbrechende Entdeckung unter Verschluss halten möchte - und die bereit ist, dafür zu töten ...
Meteor von Bestsellerautor Dan Brown ist ein hochspannender Thriller mit Science Fiction-Elementen.
Meteor von Dan Brown
LESEPROBE
NASA-ChefLawrence Ekstrom war ein Riese von einem Mann, rotwangig und rau wie einnorwegischer Waldgott. Sein borstiges blondes Haar war militärisch kurz geschnitten,seine Brauen gerunzelt, die Knollennase von einem Netz rötlicher Äderchendurchzogen. Seine eisblauen Augen waren von zahllosen Nächten ohne Schlafblutunterlaufen. Bevor er zur NASA kam, war Ekstrom ein einflussreicher Luft-und Raumfahrtstratege und operativer Berater im Pentagon gewesen. SeineBärbeißigkeit war legendär und wurde nur von dem Engagement für seine jeweiligeAufgabe übertroffen.
Rachel Sexton folgteEkstrom durch ein gespenstisches, halb transparentes Netz von Gängen und Flurendurch die Habisphäre. Das Gängelabyrinth bestand offensichtlich aus Bahnen ausopakem Kunststoff, der an kreuz und quer verspannten Drahtseilen aufgehängtwar. Einen eigentlichen Fußboden gab es nicht. Man bewegte sich auf schieremEis, auf dem lange Gummiläufer ausgerollt waren. Sie kamen an einem primitivenWohnbereich mit Reihen von Feldbetten und chemischen Toiletten vorbei.
Dankenswerterweise war esin der Kuppel warm, auch wenn die Luft von jenem undefinierbarenGeruchspotpourri erfüllt war, das jedes Mal entsteht, wenn sich viele Menschenauf engem Raum zusammendrängen. Irgendwo brummte ein Generator, offensichtlichdie Energiequelle der nackten Birnen, die an langen Strippen über den Gängenbaumelten.
Ekstrom führte Rachel imEiltempo einem ihr unbekannten Ziel entgegen. "Miss Sexton", brummte er, "ichmöchte, dass zwischen uns von Anfang an Klarheit herrscht." Sein Tonfall ließvermuten, dass er alles andere als erfreut darüber war, für Rachel denGastgeber spielen zu müssen. "Sie sind hier, weil der Präsident es sowill. Zach Herney ist ein guter Freund und ein treuer Gefolgsmann der NASA. Ichrespektiere ihn, bin ihm verpflichtet, und vertraue ihm. Ich erlaube mir keineKritik an seinen persönlichen Anordnungen,
Rachel machte großeAugen. Und für diese Begrüßung bist du über fünftausend Kilometer gereist?
"Bei allem Respekt",sagte sie giftig, "auch ich unterstehe dem Befehl des Präsidenten. Bis jetzthat niemand mir den Zweck meiner Anwesenheit erklärt. Ich habe mich bei dieserReise darauf verlassen, dass mit offenen Karten gespielt wird."
"Na schön", sagteEkstrom, "dann will ich kein Blatt vor den Mund nehmen."
"Das ist Ihnen bereitshervorragend gelungen!"
Rachels Retourkutscheschien Wirkung zu zeigen. Der Direktor mäßigte seinen Schritt, um Rachel zumustern. Sein Blick wurde weicher.
"Verstehen Sie bitte",erklärte er, "Sie erhalten hier Kenntnis von einem geheimen NASA-Projekt, trotzmeiner ausdrücklichen Missbilligung. Sie sind nicht nur Repräsentantin des NRO,dessen Direktor sich darin gefällt, meine NASA-Mitarbeiter als kindischePlappermäuler zu diskreditieren - Sie sind auch noch die Tochter ausgerechnetjenes Mannes, der es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht hat, meine Behördezu zerschlagen. Die NASA sollte die jetzige Situation eigentlich als ihreSternstunde feiern dürfen. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in derletzten Zeit viel Kritik über sich ergehen lassen müssen. Sie haben sich diesenAugenblick des Triumphs sauer verdient. Aber im Sturmwind einer Kritik, derenerklärter Exponent Ihr Vater ist, sind meine Mitarbeiterinnen undMitarbeiter gezwungen, sich das Rampenlicht mit einem Haufen Eierköpfen und derTochter jenes Mannes zu teilen, der uns niedermachen will."
Ich bin nicht mein Vater!, hätte Rachel amliebsten geschrien, aber es war wohl kaum der geeignete Moment, mit Ekstromüber Politik zu diskutieren. "Sir, ich bin nicht hergekommen, um mich insRampenlicht zu stellen."
Ekstrom schaute siescharf an. "Es könnte dazu kommen, dass Sie es müssen."
Rachel war überrascht.Präsident Herney hatte zwar nichts davon erwähnt, dass Rachel ihm aufirgendeine "öffentliche" Weise zur Hand gehen sollte, doch Pickering hatte keinGeheimnis aus der Befürchtung gemacht, Rachel könnte als politisches Faustpfandmissbraucht werden.
"Ich würde gerne wissen,was ich hier eigentlich soll!"
"Da geht es Ihnen genausowie mir. Ich habe keine entsprechenden Informationen."
"Wie bitte?"
"Der Präsident hat michaufgefordert, Sie sofort nach Ihrer Ankunft in unsere Entdeckung einzuweihen.Welche Rolle er Ihnen in diesem Zirkus zugedacht hat, müssten Sie selbstwissen."
"Er hat mir gesagt, IhrErd-Observations-System hätte etwas entdeckt."
"Sind Sie über dasEOS-Projekt im Bilde?", erkundigte sich Ekstrom mit einem Seitenblick aufRachel.
"EOS besteht aus fünfvernetzten NASA-Satelliten, die eine Reihe von Erdbeobachtungen vornehmen - fürdie Ozeankartografie, für die Analyse geologischer Abweichungen, für dieBeobachtung des Abschmelzens der Polareiskappen, für das Auffinden fossilerBrennstoffreserven ..."
"Gut", sagte Ekstromunbeeindruckt. "Dann wissen Sie wohl auch über die jüngste Erweiterung derEOS-Satellitenkonstellation Bescheid?"
Rachel nickte. "PODS. DerPolar-Orbit Dichtescanner. Er soll einen Beitrag zur Messung der globalenErwärmung leisten. PODS misst die Dichte und Härte der polaren Eiskappen, nichtwahr?"
"Letzten Endes, ja. PODSmacht mithilfe einer Spektralband-Technologie überlappende Dichtemessungengroßer Gebiete und kann Härteabweichungen im Eis feststellen - tauende Stellen,innere Schmelzregionen, Spaltenbildungen -, alles Indikatoren einer globalenErwärmung."
Für Rachel war dieseTechnologie nicht neu. Man konnte sie mit einer unterirdischenUltraschallmessung vergleichen. Satelliten des NRO hatten mit einer ähnlichenTechnologie in Osteuropa Dichteabweichungen unmittelbar unter der Erdoberflächegesucht, um auf diese Weise Massengräber aufzuspüren, die eine Bestätigung dervermuteten "ethnischen Säuberungen" lieferten.
"Vor zwei Wochenregistrierte PODS hier in diesem Eisstrom eine Dichteanomalie, die in keinerWeise in unseren Erwartungsraster passte. Sechzig Meter unter der Oberfläche,ringsum in massives Eis eingebettet, entdeckte PODS einen nichtkristallinenKlumpen von ungefähr drei Metern Durchmesser."
"Einen Wassereinschluss?"
"Nein, der Klumpen warnicht flüssig. Die Dichteanomalie war seltsamerweise härter als dasumgebende Eis."
"Dann ist es einFelsbrocken oder etwas Ähnliches?"
Ekstrom nickte. "ImPrinzip, ja."
Rachel wartete auf diePointe, aber sie kam nicht. Man hat dich hierher geschafft, weil die NASAeinen Felsbrocken im Eis gefunden hat?
"Wir waren über dieEntdeckung nicht besonders verwundert, bis PODS die Dichte genauer berechnethatte. Wir haben sofort ein Team eingeflogen, das den Brocken analysierensollte. Wie sich herausgestellt hat, ist der Findling wesentlich dichter alsjedes andere Gestein auf Ellesmere Island. Dichter sogar als irgendein Gesteinim Umkreis von sechshundertfünfzig Kilometern."
Rachel betrachtete dasEis zu ihren Füßen. Sie stellte sich den Felsbrocken bildlich vor, der irgendwoda unten steckte. "Wollen Sie damit sagen, dass jemand ihn dorthin geschaffthat?"
Ekstrom schaute siebelustigt an. "Der Stein wiegt mehr als acht Tonnen und steckt über sechzig Metertief im Eis. Das bedeutet, dass er seit mindestens dreihundert Jahren unberührtdort unten liegen muss."
Rachel folgte Ekstrom ineinen langen und engen Gang. Sie war müde. Zwei bewaffnete Sicherheitskräfteder NASA standen zu beiden Seiten Wache. "Ich darf wohl annehmen, dass es fürdas Vorhandensein des Felsbrockens und für diese Geheimnistuerei eine logischeErklärung gibt", sagte sie und schaute Ekstrom an.
"Selbstverständlich",antwortete Ekstrom mit ausdruckslosem Gesicht. "PODS hat einen Meteoritenentdeckt."
Rachel blieb abruptstehen und starrte Ekstrom an. "Einen Meteoriten!" Eine Welle derEnttäuschung rollte über sie hinweg. Nach dem Wirbel, den der Präsident um dieEntdeckung veranstaltet hatte, hätte sie etwas Aufregenderes erwartet. DieseEntdeckung rechtfertigt angeblich alles, was die NASA in der Vergangenheitverschleudert und verbockt hat? Was ging in Herneys Kopf eigentlich vor?Zugegeben, Meteoriten waren sehr selten, doch die NASA entdeckte dauernd neue.
"Dieser Meteorit isteiner der größten, die je gefunden wurden", sagte Ekstrom. "Wir halten ihn fürdas Bruchstück eines Riesenmeteoriten, der nach Berichten des achtzehntenJahrhunderts im Eismeer niedergegangen ist. Es handelt sich mit großerWahrscheinlichkeit um ein Bruchstück, das beim Einschlag davongeschleudertwurde und auf dem Milne-Gletscher gelandet ist, wo es in den vergangenendreihundert Jahren allmählich immer tiefer im Schnee begraben wurde."
Rachel runzelte dieStirn. Diese Eröffnung änderte wenig. Sie bekam immer mehr den Eindruck, Zeugineines überzogenen Manövers einer verzweifelten NASA und eines hoffnungslosenPräsidenten geworden zu sein, die in ihrem Kampf ums Überleben einen Fund derNASA zu einem weltbewegenden Ereignis aufzubauschen versuchten.
"Sie sehen nichtbesonders beeindruckt aus", bemerkte Ekstrom.
"Ich glaube, ich habeetwas ... anderes erwartet."
Ekstroms Augen wurdenschmal. "Ein Meteorit von dieser Größe ist ein ausnehmend seltener Fund, MissSexton. Auf der ganzen Welt gibt es nur sehr wenige größere Exemplare."
"Aber ich ..."
"Für uns liegt dasAufregende nicht in der Größe des Meteoriten."
Rachel schaute Ekstromüberrascht an.
"Dieser Meteorit,Miss Sexton, weist Eigenschaften auf, die bisher noch bei keinem Meteoriten, obgroß oder klein, gefunden worden sind." Er wies den Gang hinunter. "Wenn Siemir jetzt bitte folgen würden. Ich möchte Sie jemand vorstellen, derqualifizierter ist als ich, um diesen Fund mit Ihnen zu diskutieren."
"Qualifizierter als derDirektor der NASA?", wunderte sich Rachel.
"Qualifizierter als ich,Miss Sexton, insofern dieser Mann kein Angestellter des Staates ist. Ich dachtemir, Sie als professionelle Datenanalystin würden es vorziehen, IhreInformationen aus neutraler Quelle zu beziehen."
Touché. Rachel folgte demNASA-Direktor durch den engen Gang, der vor einem schweren schwarzen Vorhangendete. Auf der anderen Seite war vielstimmiges Gemurmel zu hören, das auseinem hallenden großen Raum zu kommen schien.
Ohne ein weiteres Wortzog Ekstrom den Vorhang beiseite. Rachel stand in blendender Helligkeit.Blinzelnd machte sie ein paar zögernde Schritte voran. Nachdem ihre Augen sichan die Helligkeit gewöhnt hatten, blickte sie in ein riesiges Rund. Beeindruckthielt sie den Atem an.
"Mein Gott, wo bin ich?",flüsterte sie.
© Lübbe
Übersetzung:Peter A. Schmidt
Autoren-Porträt von Dan Brown
Name
Dan Brown, geboren am22.6.1964 in New Hampshire, USA
Familie
verheiratet mit Blythe, einer Kunsthistorikerin
Sohn eines mehrfachausgezeichneten Mathematikprofessors und einer bekannten Kirchenmusikerin
Wohnort
New Hampshire, USA
Hobbys
Tennis und Klavierspielen
Lieblingsautoren
John Steinbeck(was Beschreibungen angeht), Robert Ludlum (für denHandlungsaufbau) und William Shakespeare (wegen der Wortgewandtheit)
Ausbildung
Amherst College mitBA-Abschluss in Englisch, Studium der Kunstgeschichte an der Universität vonSevilla
Beruf
Englisch-Lehrer
Erster Erfolg
am 25.2.2003 erschien"Illuminati" in Deutschland als BasteiLübbe Taschenbuch und stürmte sofort die Bestsellerlisten.
Interview mit Dan Brown
In Ihrem Bestseller"Illuminati" nehmen Sie die Leser mit in die bizarre Welt derGeheimgesellschaften. Woher kommt Ihr Interesse an diesen Gemeinschaften?
Ich bin an der Ostküste in Neuengland aufgewachsen. Freimaurerlogen sind dortüberall verbreitet. Mich hat fasziniert, was in diesen Logen geschah, diegeheimen Rituale. Ich war an Privatschulen und Eliteuniversitäten, an denen esgeheime Klubs gab, wie zum Beispiel die Loge "Schädel und Knochen" ander Hochschule von Yale. Der Gedanke, dass sich mächtige Personen versammeltund Dinge getan haben, in die ich nicht eingeweiht war, fasziniert nicht nurmich, sondern sehr, sehr viele Menschen. Und deshalb werde ich weiter überGeheimgesellschaften schreiben.
"Sakrileg" spielt in Paris und London, "Illuminati" inRom. Sie scheinen ein Faible für europäische Metropolen zu besitzen. Wenn manwollte, könnte man auf den Spuren Robert Langdons durch die Hauptstädte laufen.
Das stimmt. Ich habe viel Zeit sowohl in Paris als auch in London verbracht.Ich mag beide Städte sehr. Man kann tatsächlich das Buch nehmen und vonSchauplatz zu Schauplatz laufen. Wir haben vorhin über "Illuminati"gesprochen, das in Rom spielt. Ich habe von vielen Menschen eine Mail bekommen,die mit dem Buch in der Hand Handlungsort für Handlungsort besucht haben undder echten Route aus "Illuminati" gefolgt sind. Das hat mir Freudegemacht.
Sie gehören zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren weltweit. Hat Ihrgrandioser Erfolg Ihr Leben verändert?
Nicht wirklich. Jeden Morgen, wenn ich zu schreiben beginne, blicke ich immernoch auf eine leere Seite. Wie viele Bücher ich auch immer verkauft habe,ändert nichts an der Tatsache, dass ich eine Idee haben muss, wovon die nächsteSeite handeln soll.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich spiele jeden Tag Tennis. Und ich spiele Klavier. Beide Dinge beherrsche ichnicht besonders gut, aber ich finde sie sehr entspannend. Wenn man einen Romanschreibt, neigt man dazu, 24 Stunden am Tag über ihn nachzudenken. Tennis undKlavier spielen fordern gerade so viel Aufmerksamkeit, dass ich meinen Kopf vonRobert Langdon und Symbolen frei bekomme. So kann ich mir eine kleine Auszeitnehmen.
Können Sie Ihrer Fangemeinde schon etwas über Ihr nächstes Buch verraten?
Ich schreibe an einem Buch, das ausnahmsweise einmal in den USA, in Washington,D.C., spielt. Es ist in keiner Weise ein politischer Thriller. Es handelt vonMystizismus, der Bruderschaft der Freimaurer, den amerikanischenGründungsvätern. Wenn ich meine Arbeit ordentlich mache, wird Robert LangdonWashington so enthüllen, wie man es zuvor niemals gesehen hat. Ich bin begeistertvon dem Buch. Die Arbeit wird aber sehr schwer werden. Das ist mein aktuellesProjekt.
Copyright Februar 2004 by Anselm Henkel, Mainz
Mitfreundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
- Autor: Dan Brown
- 2003, 34. Aufl., 640 Seiten, Maße: 12,5 x 18,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Schmidt, Peter A.
- Übersetzer: Peter A. Schmidt
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404150554
- ISBN-13: 9783404150557
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 32Schreiben Sie einen Kommentar zu "Meteor".
Kommentar verfassen