Mobbt die Mobber!
Mobbing - das ist Psychoterror am Arbeitsplatz, der den Betroffenen das Leben zur Hölle macht und sogar ihre Gesundheit...
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Mobbing - das ist Psychoterror am Arbeitsplatz, der den Betroffenen das Leben zur Hölle macht und sogar ihre Gesundheit angreift. Gegen die üblen Machenschaften der Mobber hilft nur eins: Man muss sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Holger Wyrwa stellt erfolgreiche Gegenmobbing-Strategien anhand realer Fallgeschichten vor und rüstet seine Leser mit dem nötigen Selbstvertrauen aus.
Mobbing - das ist Psychoterror am Arbeitsplatz, der den Betroffenen das Leben zur Hölle macht und sogar ihre Gesundheit angreift. Gegen die üblen Machenschaften der Mobber hilft nur eins: Man muss sie mit ihren eigenen Waffen schlagen. Holger Wyrwa stellt erfolgreiche Gegenmobbing-Strategien anhand realer Fallgeschichten vor und rüstet seine Leser mit dem nötigen Selbstvertrauen aus.
Mobbtdie Mobber! von Holger Wyrwa
LESEPROBE
DieMobbingfalle -
WieMenschen systematisch
unterdrücktwerden
»DieHilflosigkeit ist das Schlimmste!«
Esist 7.55 Uhr.Herr Sebald sitzt in seinem Auto. Er blickt auf
dasFirmengebäude, in dem er arbeitet. In fünf Minuten beginnt
seinArbeitstag. Er verbringt diese fünfMinuten in seinem
Wagen.Der Gedanke, zu früh an seinem Arbeitsplatz zu
sein,ist ihm unerträglich. Für ihn bedeuten diese fünfMinuten
fünfMinuten zusätzliche Freiheit. Die Zeit genießen
kanner jedoch nicht. Immer wieder sieht er auf die Uhr.
JedeSekunde, die verstreicht, bringt ihn seinem Vorgesetzten
näher.
FrankSebald, 38 Jahre, Vater von zwei Kindern, Besitzer
einesEigenheims, das noch lange nicht abgezahlt ist, starrt
aufdie Uhr. Sein Magen krampft sich zusammen. Seit Wochen
schonhat er Probleme damit. Früher gelegentlich. Jetzt
fastununterbrochen. An die Schmerzen hat er sich schon
fastgewöhnt. Auch, dass in Situationen wie dieser sein Herz
undsein Puls rasen.
Diefünf Minuten sind um. Langsam steigt Herr Sebald
ausseinem Wagen. Drei Minuten wird er zu spät kommen.
Mindestens.Die Stechuhr ist unerbittlich.Aber das ist Herrn
Sebaldgleichgültig. Vielleicht wird er es schaffen, die drei
Minutennachzuarbeiten oder besser die anderthalb Stunden,
diesich mittlerweile auf seinem Zeitkonto angesammelt
haben.Aber er glaubt es nicht.
AchtMinuten hat er insgesamt gewonnen.Acht Minuten,
indenen er nicht von seinem Vorgesetzten schikaniert werden
kann.Manchmalfängt dieser ihn schon vor seinem Büro
ab,machteine abfällige Bemerkung oder gibt ihm einen Arbeitsauftrag,
derin der vorgegebenen Zeit nicht zu bewältigen
ist.
InPanik denkt Herr Sebald daran, was wohl heute auf ihn
zukommenwird, was sich sein Chef wohl diesmal ausgedacht
habenmag, um ihn zu demütigen. Ständig kreisen
seineGedanken um diese Befürchtung. Er kann sich ihnen
nichtentziehen. Sie sind immer da. Sie sind in seinem Kopf
unddrehen dort ihre Runden. Schon wenn er am Morgen
aufwachtnach einer unruhigen Nacht, seit einiger Zeit mit
Alpträumendurchsetzt, gilt sein erster Gedanke seinem Vorgesetzten.
DieSchmerzen in seinem Magen werden heftiger. Er
nimmteine Tablette.
HerrSebald tritt durch die Empfangshalle. Es ist 8.03 Uhr.
DerPförtner sieht nicht auf. Früher hat er ihn immer gegrüßt.
SeitWochen tut er es nicht mehr.Herr Sebald regt sich
darübernicht mehr auf. Er hat keine Kraft mehr dazu. Und
seineKraft muss er einteilen, um den Tag zu überstehen. Er
steigtin den Fahrstuhl.Wie soll er reagieren, wenn er auf sei-
nenVorgesetzten trifft? Seiner Frau hat er einige Ideen dazu
amFrühstückstisch erzählt. Doch die hört kaum noch hin,
wenner von seiner Arbeit spricht. Sie kann es nicht mehr
hören.
DerGang über den Flur bis zu seinem Büro wird zur Qual.
SeinVorgesetzter ist nirgendwo zu sehen.Herr Sebald ist erleichtert.
Fürden Moment. Denn jeden Augenblick kann die
Türzum Büro seines Chefs aufgehen. Doch heute geschieht
diesnicht.
DerGang ist lang. Er strahlt bereits eine Bedrohung aus,
dieHerr Sebald nicht in Worte fassen kann. Was früher so
vertrautund harmlos war, macht ihm jetzt Angst. Seine
Magenschmerzenwerden schlimmer. Er blickt hinter sich,
obsein Vorgesetzter auftaucht oder ein Kollege, der, sobald
erihn entdeckt, schnell wieder in seinem Büro verschwindet.
Essind nur noch wenige Schritte bis zu seinem Arbeitsplatz.
Vielleichtist sein Chef krank, denkt Herr Sebald, und
dieseHoffnung gibt ihm Kraft. Er hofft es jeden Morgen. Seit
fastvier Jahren.Vergeblich.
HerrSebald steht vor seiner Bürotür.Hastig nimmt er seinen
Schlüsselaus der Manteltasche, den er die ganze Zeit fest
umklammerthatte. Der Schlüssel ist vom Schweiß seiner
Handglitschig und fällt zu Boden. Dieser bedeutungslose
Vorganglöst ein Gefühl der Verzweiflung in ihm aus. Er
möchteschreien.Vor Wut, vor Enttäuschung, vor Angst, dass
genauin diesem Moment sein Vorgesetzter auf den Gang
tritt.Vielleicht hat dieser auch das Fallen des Schlüssels gehört,
obwohldas unmöglich ist. Er stellt sich nun vor, dass
seinChef glauben könnte, er, Sebald, sei noch nicht da, und
damitkönnte er sich in seinem Büro für eine Weile sicher
fühlen.Der Gedanke ist dumm.Herr Sebald weiß das. Doch
erhält sich trotzdem an ihm fest.
Leisesteckt er den Schlüssel ins Schloss und öffnet die
Tür.Dann schließt er sie ebenso leise hinter sich. Er ist erleichtert.
Erhat es geschafft. Die Krämpfe in seinem Magen
lassenein wenig nach. Er durchsucht seinen Schreibtisch, ob
etwasverändert ist.Aber er findet kein Anzeichen dafür, dass
seinSchreibtisch durchsucht wurde.Vor ein paar Tagen erst
fander in einer Schublade einen Zettel. Auf dem stand geschrieben:
»Dukaputte Sau«. Voller Empörung war er zur
Geschäftsleitunggelaufen. Die hatte ihn nicht einmal empfangen.
DieSekretärin hatte ihn aufgefordert, mit dem Zettel
zuseinem Vorgesetzten zu gehen.
HerrSebald setzt sich auf seinen Stuhl. Er blickt auf die
Uhr.Es ist 8.10 Uhr. Er weiß nicht, wie er die nächsten acht
Stundenüberstehen soll.
Sooder in ähnlicher Weise ergeht es täglich Menschen,
diean ihrem Arbeitsplatz von Vorgesetzten oder Kollegen
gemobbtwerden. Denen Dinge angetan werden, die sich
Außenstehendekaum vorstellen können. Man sieht es im
Fernsehen,wie Schauspieler in einer Serie gegeneinander
intrigieren.Man lehnt sich gemütlich in seinem Sessel zurück
undgenießt das Schauspiel, das sich vor den Augen
entfaltet.Einem selbst kann nichts passieren, und was dort
aufdem Bildschirm geschieht, ist reine Fiktion.
(...)
© Goldmann Verlag
- Autor: Holger Wyrwa
- 2006, 5. Aufl., 248 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 344216804X
- ISBN-13: 9783442168040
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