Nanny Oggs Kochbuch
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Das ungewöhnlichste Kochbuch seit langer Zeit! Und mehr: Es enthält: ca. 50 Originalrezepte von der Scheibenwelt, dazu bedenkenswerte Weisheiten und gut gemeinte Ratschläge für junge Leute, die an der Schwelle des Abenteuers namens Ehe stehen; sowie Belehrungen über Etikette und viele andere hilfreiche Bemerkungen rund um das Essen und Verdauen.
"Er ist zum Schreien komisch. Er ist weise. Er hat Stil." -- Daily Telegraph
"Ein Ende der Erfolgsstory SCHEIBENWELT ist nicht in Sicht ... Pratchetts Bücher verkaufen sich verdammt gut." -- Der Spiegel
Nanny OggsKochbuch von Terry Pratchett
LESEPROBE
Vorwort der Autorin
Es vergeht kein Tag, an dem ich nichtfroh darüber bin, in Lancre geboren zu sein. Ich kenne jeden Quadratzentimeterdieses Ortes und auch alle Leute, und wenn ich so über die Berge, Hügel, Wälderund Täler sehe, denke ich: »Das junge Paar ist ziemlich lange im Dickichtgewesen. Ich sollte mit der Mutter der jungen Frau reden.« Viele der altenTraditionen, die ich als Mädchen kannte, geraten immer mehr in Vergessenheit.Inzwischen gibt es meines Wissens sechs Öllampen im Königreich, und im Schlosswurde einer dieser neuen Aborte eingebaut, die sich selbst reinigen. MeinShawn, der dort oben alles erledigt, abgesehen vom Regieren, muss nicht mehrjede Woche die Grube leeren. Er braucht nur noch den 1000-Liter-Tank auf demTurm zu füllen. Das nennt man Fortschritt. Natürlich endet alles im Fluss; was manan Komfort gewinnt, geht für den Kompost verloren. All dies bedeutet, dass sichdie Zeiten ändern. Unter solchen Umständen laufen die Leute verwirrt herum,sind voller Ungewissheit und wenden sich an mich, weil ich eine grande dame bin,eine »große Frau«, wie man bei uns sagt, und dann stellen sie Fragen, die ihnenkeine Ruhe lassen, zum Beispiel: Welche Feinheiten der Etikette gilt es zubeachten, wenn man eine Abendgesellschaft veranstaltet und der Mann, der bei VolksfestenWiesel durch seine Hosenbeine laufen lässt und deshalb in dieser Gegend hohesAnsehen genießt, den Platz neben der Tochter eines Mannes erhält, der einst denzweiten Sohn eines Grafen niederschlug? Mit solchen verzwickten Problemenbekommt es eine Gastgeberin jeden Tag zu tun. Man braucht Erfahrung, um allesrichtig zu machen und zu gewährleisten, dass ein sehr weiches Kissen auf demStuhl des Wieselmannes liegt, denn der arme Kerl leidet wegen seiner Kunst. Manfragt mich Dinge wie: Auf welche Weise spricht man einen Herzog an? Bei solchenGelegenheiten weise ich darauf hin, dass es von gewissen Details abhängt, etwadavon, ob man ein Tor aufhalten muss und einen halben Dollar verdienen kann. Indem Fall heißt es »Guten Tag, Euer Gnaden«. Aber wenn man gerade versucht, dasSchloss anzuzünden, und wenn der Mob die Fenster einschlägt, sollte man ihnbesser »Du aufgeblasener, verlogener Mistkerl!« nennen. Es ist alles eine Frageder finesse. Immer wieder kommen Leute zu mir und möchten wissen, wieman den zehnten Hochzeitstag nennt, oder ob es sich lohnt, Bohnen am Donnerstagzu pflanzen. Es ist ganz natürlich, dass sich die Leute solche Auskünfte vonuns Hexen erhoffen, denn immerhin sind wir die Hüterinnen der Tradition, aberdie jungen Mädchen von heute scheinen nicht viel davon zu halten, diese Dingezu lernen. Sie sind mehr an Kerzen und Glückskristallen und dergleicheninteressiert. Ich möchte gern wissen, wie ein Kristall, ein Stück Fels,glücklich sein kann. Ich traue dem Okkulten nicht - man weiß nie, wer damit zutun hatte. Heutzutage wird mehr geschrieben als in meiner Jugend, und deshalb dachteich mir: Schreib all die kleinen Tipps auf, mit denen man die vielen Unebenheitenauf dem Weg des Lebens glätten kann. Der Abschnitt mit den Rezepten ist deshalbso groß, weil sich so viel im Leben ums Essen dreht. Gute Manieren warengefragt, als man alle Mammuts erlegt hatte und es keine Nahrungsstücke mehrgab, die groß genug waren, um alle gleichzeitig essen zu lassen. Eine gute Mahlzeiterfordert gute Manieren.
Hinweis der Herausgeber
Gytha »Nanny« Ogg, die Autorin diesesBuches, ist eine bekannte Anwenderin jener Kombination aus praktischerPsychologie, gesundem Menschenverstand und okkulter Technik, die man Hexerei nennt.Ihr Genie zeigt sich auch in der geschriebenen Sprache, denn dem Leser dürftebald klar werden, dass sie eine ganz eigene Vorstellung von Grammatik undOrthografie hat. Was Interpunktion betrifft, fehlt es ihr an jeglicherVorstellung. Satzzeichen scheint sie aus einer gewissen Entfernung aufs Papierzu werfen, wie Pfeile aufs Wurfbrett. Wir haben uns die Freiheit genommen, dieSätze ein wenig zu entwirren, wobei hoffentlich etwas von der Atmosphäre desOriginals erhalten geblieben ist. Darüber hinaus erlauben wir uns einen Hinweisauf die Gewichte und Maße bei den Kochrezepten. Wir haben sie, wenn auchwiderstrebend, ins metrische System übertragen, denn Nanny Ogg verwendet häufigdie sehr spezielle Maßeinheit namens »etwas« (zum Beispiel: »Man nehme etwasMehl und etwas Zucker.«) In diesem Zusammenhang waren einige, äh, Experimenteerforderlich, denn die Maßeinheit »etwas« zeichnet sich durch eine gewisse Komplexitätaus. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist etwas Mehl mehr alsetwas Salz, aber die Hälfte von etwas scheint es nicht zu geben, dafür aber»ein bisschen«, wie in »ein bisschen Pfeffer«. Man gewinnt instinktiv denEindruck, dass ein bisschen Mehl mehr ist als etwas Pfeffer, aber vielleichtweniger als ein bisschen Butter. Mit »ein Stück Brot« dürfte eine Hand voll gemeintsein, und auch »ein Krümel« überfordert unsere Vorstellungskraft nicht.Allerdings bleibt unklar, welche Menge mit »ein Brocken« gemeint sein könnte. Auchbei der Zeit ergab sich ein Problem, denn mit Längenangaben weiß Frau Ogg kaumetwas anzufangen, es sei denn sie betreffen humorvolle anatomische Bereiche.Wir konnten den Begriff »eine Weile« nicht in eine klar definierte Zeitspanneübersetzen. Offenbar handelt es sich um eine exponenzielle Maßeinheit. EinHerausgeber fand verlässliche Hinweise darauf, dass »eine Weile« beim Kochenauf etwa 35 Minuten hinausläuft, aber wir fanden auch Beispiele dafür, dass»für eine Weile« bis zu zehn Jahre bedeuten kann, und kein Teig muss so langeaufgehen. Schließlich gibt es noch das Problem der Authentizität. Bei vielenRezepten mussten wir gewisse Ingredienzen durch andere ersetzen, da dieScheibenwelt-Äquivalente nicht zur Verfügung stehen, ungenießbar oder nochschlimmer sind. Kaum ein Autor kann sich auf Dauer seinen Lebensunterhaltverdienen, indem er seine Leser umbringt. Beispielsweise die verschiedenenArten von Zwergenbrot. In Großbritannien findet man Ziegelsteinstaubnormalerweise nicht einmal in Würstchen. Er schadet den Zähnen. Granit wird nurselten Menschen vorgesetzt. Zwar gibt es eine göttliche Anweisung, nach der derMensch ein Viertelscheffel1 Dreck essen muss, bevor er stirbt, aber nirgends stehtgeschrieben, dass dies auf einem Teller geschehen muss. Außerdem sind diemeisten menschlichen Nahrungsmittel, vielleicht mit Ausnahme der Sahnetorte, nichtfür aggressive Zwecke bestimmt. Deshalb haben wir auf strenge Genauigkeitverzichtet; wichtiger ist für uns, dass wir am Ende dieses Buches ebenso vielelebende Leser haben wie zu Anfang. Es geht uns darum, Aussehen und Eindruck derursprünglichen Scheibenwelt-Speisen zu vermitteln und den Originalgeschmack soweitwie möglich zu meiden.
TerryPratchett
StephenBriggs
1 Etwa dreiLiter Trockenmasse, fürchten wir.
© Goldmann Verlag
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Terry Pratchett, geboren 1948, schrieb 1983 seinen ersten Scheibenwelt-Roman - ein großer Schritt auf seinem Weg, einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens und einer der populärsten Fantasy-Autoren der Welt zu werden. Von Pratchetts Romanen wurden weltweit 85 Millionen Exemplare verkauft, seine Werke sind in 40 Sprachen übersetzt. Für seine Verdienste um die englische Literatur verlieh ihm Queen Elizabeth sogar die Ritterwürde. Terry Pratchett starb am 12.3.2015 im Alter von 66 Jahren.
Briggs, Stephen
Stephen Briggs wurde 1951 in Oxford geboren, wo er auch heute noch lebt. Seine äußerst produktive Zusammenarbeit mit Terry Pratchett beruht auf einem glücklichen Zufall - und Stephen Briggs Leidenschaft fürs Theater: Nachdem Briggs für die örtliche Laienschauspieltruppe bereits Werke von Monty Python oder auch Tom Sharpe für die Bühne adaptiert hatte, war er auf der Suche nach neuem Stoff, als ihn ein Bekannter auf Terry Pratchett aufmerksam machte. Briggs las den frühen Scheibenwelt-Roman "MacBest", machte ein Theaterstück daraus, lud Terry Pratchett zur Premiere ein - und es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...Stephen Briggs schuf mit der Zeit eine umfassende Datenbank zur Scheibenwelt: der Samen, aus dem dann in Zusammenarbeit mit Terry Pratchett das Kompendium "Die Scheibenwelt von A-Z" erwuchs. Auch die Scheibenwelt-Karte "Die Straßen von Ankh-Morpork" geht auf eine Idee von Stephen Briggs zurück. Des Weiteren arbeitete Briggs bei Projekten wie "Nanny Oggs Kochbuch" oder den Scheibenwelt-Kalendern eng mit Terry Pratchett zusammen.
Kidby, Paul
Paul Kidby las 1993 seinen ersten Scheibenwelt-Roman und widmet seitdem sein künstlerisches Schaffen fast ausschließlich den Orten und Bewohnern dieser Scheibe, denn: "Es ist eine große Welt, und es gibt viel zu tun." Neben den Buchcovern und Grußkarten illustrierte er auch die Scheibenwelt-Kalender und "Nanny Oggs Kochbuch". Ein erster Band mit Kunst aus der Scheibenwelt istin
- Autoren: Terry Pratchett , Stephen Briggs , Tina Hannan
- 2006, 174 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 12,6 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Brandhorst, Andreas
- Übersetzer: Andreas Brandhorst
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442460816
- ISBN-13: 9783442460816
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