Newtons Koffer
Geniale Außenseiter, die die Wissenschaft blamierten
In seinem gradlinigen und lockeren Erzählstil durchschreitet Di Trocchio die Galerie der Entdeckergenies auf der Suche nach deren Macken und schildert die Intoleranz, die den "Wirrköpfen" von ihren Kollegen entgegengebracht wurde. Das Credo des Autors: mehr...
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Produktinformationen zu „Newtons Koffer “
In seinem gradlinigen und lockeren Erzählstil durchschreitet Di Trocchio die Galerie der Entdeckergenies auf der Suche nach deren Macken und schildert die Intoleranz, die den "Wirrköpfen" von ihren Kollegen entgegengebracht wurde. Das Credo des Autors: mehr Toleranz für Außenseiter und etwas mehr Skepsis gegenüber dem wissenschaftlichen Establishment.
Lese-Probe zu „Newtons Koffer “
"Newtons KofferAls Newton starb, hinterließ er einen Koffer, der zur großen Enttäuschung seiner Enkelin und Erbin Catherine Barton nur Papiere enthielt: eine enorme Menge von Aufzeichnungen, insgesamt 25 Millionen Wörter. Viele Notizen behandelten, wie nicht anders zu erwarten, Mathematik und Physik, aber der größte Teil, wer hätte das je gedacht, Alchimie und Theologie: Seite um Seite über die Umwandlung der Elemente, den Stein der Weisen, das Lebenselixier, gefolgt von langen Interpretationen der Apokalypse und der Prophezeiungen Daniels - alles streng häretisch. Das reicht von der Ablehnung des Dogmas der Dreieinigkeit bis zur Identifizierung der katholischen Kirche mit dem Drachen der Apokalypse und des Papstes mit dem Antichrist.
Der Testamentsvollstrecker Thomas Pellet empfahl weise, die Papiere verborgen zu halten. Die Tochter von Catherine Barton, Catherine Conduitt, brachte sie als Mitgift in ihre Ehe mit John Wallop ein, dem Viscount of Lymington, der die Papiere der art schätzte, daß er sie in seinem Schloß Hurstbourne Park in North Hamshire begrub, wo sie 130 Jahre blieben. Einer der wenigen, die das Privileg hatten, den Koffer zu durchstöbern, war Bischof Samuel Horsley, Herausgeber des Gesamtwerks von Newton, der schockiert den Deckel schloß und mit niemandem darüber sprach. 1872 schickten die Erben Portsmouth die Papiere nach Cambridge, wo eine namhafte Kommission ein akkurates Inventar erstellte, die Aufzeichnungen von wissenschaftlichem Interesse aussortierte und kaufte und den Rest nach Hurstbourne Park zurücksandte.
Da die Wissenschaft sie hartnäckig ablehnte, wurden die übrigen Papiere 1936 dem Auktionshaus Sotheby's anvertraut, um sie an den Meistbietenden zu verkaufen. Die Aufzeichnungen über Alchimie erwarb der große Ökonom John Maynard Keynes und schenkte sie dem Kings's College in Cambridge. Andere Manuskripte wurden getrennt verkauft und sind heute als Besitz verschiedener Institutionen über Amerika und Großbritannien verstreut.D ie
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Papiere von theologischem Interesse, die am geringsten geschätzt wurden, erwarb der Arabist Abraham Shalom Yahuda, der sie ohne Erfolg den Universitäten von Harvard, Yale und Princeton anbot. Schließlich hinterließ er sie verzweifelt dem Staat Israel. Nach einigen Jahren der Unentschlossenheit nahm sich 1969 die Bibliothek der Universität von Jerusalem ihrer an, aber niemand machte sich die Mühe, sie zu studieren. Kürzlich hat sie der Wissenschaftshistoriker Maurizio Mamiani wieder ausgegraben.
Aber hat sich die Mühe gelohnt? Ich würde sagen ja, weil die Aufzeichnungen nicht nur neues Licht auf die verschrobene und komplexe Persönlichkeit eines der größten Genies der Menschheit werfen, sondern auch zeigen, wieviel auf dem Grund des wissenschaftlichen Unternehmens noch heute unweigerlich magisch und esoterisch bleibt. Die alchimistischen und theologischen Spekulationen Newtons können nicht bloß, wie es noch Richard Westfall tat, der jüngste und bedeutendste Biograph Newtons, als and eres, unerwartetes und bizarres, aber wissenschaftlich irrelevantes Gesicht eines großen Genies angesehen werden. Heute schält sich eine andere und revolutionäre Sichtweise heraus: Der wahre Newton ist der Alchimist und Theologe, weil aus diesen Studien nicht nur die Ziele der 'Philosophiae naturalis principia mathematica' geboren wurden, sondern auch die Methode dieser Bibel der modernen Physik.
Die von Mamiani herausgegebene Ausgabe der ersten, bislang unveröffentlichten Fassung der "Trattato sull'Apocalisse" ("Abhandlung über die Apokalypse") trägt zu dieser neuen Sicht entscheidend bei. Sie zeigt, daß Newton die 'regulae philosophandi', den logischen Kern seiner wissenschaftlichen Methode, ursprünglich ausarbeitete, um die Sprache der Heiligen Schrift und besonders der Apokalypse zu interpretieren. Erst später wendete er sie auf die Physik an. Und dieser Gebrauch der Methode liegt nicht nur zeitlich früher. Newton war überzeugt, daß es
Aber hat sich die Mühe gelohnt? Ich würde sagen ja, weil die Aufzeichnungen nicht nur neues Licht auf die verschrobene und komplexe Persönlichkeit eines der größten Genies der Menschheit werfen, sondern auch zeigen, wieviel auf dem Grund des wissenschaftlichen Unternehmens noch heute unweigerlich magisch und esoterisch bleibt. Die alchimistischen und theologischen Spekulationen Newtons können nicht bloß, wie es noch Richard Westfall tat, der jüngste und bedeutendste Biograph Newtons, als and eres, unerwartetes und bizarres, aber wissenschaftlich irrelevantes Gesicht eines großen Genies angesehen werden. Heute schält sich eine andere und revolutionäre Sichtweise heraus: Der wahre Newton ist der Alchimist und Theologe, weil aus diesen Studien nicht nur die Ziele der 'Philosophiae naturalis principia mathematica' geboren wurden, sondern auch die Methode dieser Bibel der modernen Physik.
Die von Mamiani herausgegebene Ausgabe der ersten, bislang unveröffentlichten Fassung der "Trattato sull'Apocalisse" ("Abhandlung über die Apokalypse") trägt zu dieser neuen Sicht entscheidend bei. Sie zeigt, daß Newton die 'regulae philosophandi', den logischen Kern seiner wissenschaftlichen Methode, ursprünglich ausarbeitete, um die Sprache der Heiligen Schrift und besonders der Apokalypse zu interpretieren. Erst später wendete er sie auf die Physik an. Und dieser Gebrauch der Methode liegt nicht nur zeitlich früher. Newton war überzeugt, daß es
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Inhaltsverzeichnis zu „Newtons Koffer “
Vorwort DanksagungVerrückte oder unverstandene Genies?
Kolumbus, Prophet einer unwahrscheinlichen Weltkarte
Ein Musiker in den Sternen: Kepler und das kosmische Konzert
Der geniale Mathematikstudent Galois: von der Schule, der Akademie und den Frauen verschmäht Barkla: Der Verrückte, der den Nobelpreis erhielt
Die "kleine" Wissenschaft der Amateure und Außenseiter Catts Herausforderung
Heaviside, der "Wurm" der Elektrotechnik
Die Royal Society und Waterston: Die Geschichte einer "ehrlichen und leidenschaftslosen" Prüfung Wer ist der Vater der Thermodynamik?
Ketzer, Amateure und Irre, die man einsperren muß
Die Akademie der Ausgeschlossenen oder: Wie man die wissenschaftliche Häresie organisiert Wer bezahlt für die Außenseiter?
Das ist unwissenschaftlich Operation erfolgreich, Patient tot
"Weg mit dem Sonderling" Die Karriere eines Ketzers
Die Geschichte des Mikroskops zwischen Illusion und Realität Alles noch einmal von vorn!
Wer hat Angst vor Dr. Hillman? Die Internationale der Dissidenten
Die Mount-Wilson-Bande Das Dogma des Big Bang
Arp: Von den Quasaren ruiniert Andere Dissidenten
Hatte Dingle recht?
Piccardi: Ein Chemiker im Ruch der Astrologie Wie man einen Ketzer marginalisiert
Ein Dekalog für Zensoren Wissenschaft und gesunder Menschenverstand
Aristarchos von Samos, der erste große Ketzer Wer verurteilte Galileo?
Religiöse Toleranz und wissenschaftliche Intoleranz "Happy is the man ..."
Die Akademie glaubt nicht an Meteoriten Der Krieg der Bakterien
Koch: Der Mann, der den Bakterien zum Durchbruch verhalf Ruhm und Undank: Das Schicksal von Jenner und Semmelweis
Sag niemals nie
Hertz und Poincaré glauben nicht an das Radio Die Glühbirne, das Flugzeug und andere unmögliche Träume
An den Grenzen der Wissenschaft
Infantile Fixierung Wissenschaftler und Alchimisten
Newtons Koffer
Der wahre Wissenschaftler: Exorzist des Irrationalen und Prediger der Toleranz Jenseits des elften
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Gebotes
Anmerkungen
Literatur Personenregister
Anmerkungen
Literatur Personenregister
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Bibliographische Angaben
- Autor: Federico Di Trocchio
- 1998, 2. Aufl., Maße: 23,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593359766
- ISBN-13: 9783593359762
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