Perry Rhodan / Band 29: Der Zeitagent
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Der Zeitagent von Perry Rhodan
LESEPROBE
Oberstleutnant Stef Huberts, Erster Offizier derzweitausend-fünfhundert Meter
durchmessenden GENERAL DERINGHOUSE, war ein großer, schlankerMann,
der meist kühl und überlegt handelte. Er hielt sich in seinerKabine auf und
beschäftigte sich in Gedanken mit den Ereignissen der letztenTage.
Reginald Bull hatte mit einer großen Flotte Vario angegriffen,
nachdem Major Henderson, der mit seiner KC-41 das Verschwinden
der CRESTIII beobachtet und danach die terranischen Einheiten auf
KA-preiswert informiert hatte, und Bull durch ein Kurierschiff auf
Gleam alarmiert worden waren. Doch mitten im Angriff warenüberraschend die
Woolver-Zwillinge aufgetaucht und hatten Bull veranlaßt, seineFlotte aus dem
Big-Blue-System zurückzuziehen.
Seither war eine Woche vergangen. Man schrieb Ende Mai 2404.
Die DERINGHOUSE befand sich zehntausend Lichtjahre vom ZentrumAndrome
das entfernt, an der Grenze der verbotenen Zone, und umkreisteeine namenlose
Sonne.
Die Informationen, die Rakal und Tronar Woolver zu liefern hatten,
waren allgemein mit großer Bestürzung aufgenommen worden.
Die Wellensprinter hatten unermüdlich sämtliche Fragen beantwortet
und jede Einzelheit ausführlich dargelegt. Man war nun über die
Ereignisse, die sich vor über 50000 Jahren abgespielt hatten,genauestens
informiert.
Huberts schüttelte sich unwillkürlich, als seine Gedanken andiesem
Punkt angelangt waren.
Die Lemurer, die Stammväter der Akonen, Arkoniden, Aras,
Springer und Antis, befanden sich in einem schrecklichenExistenzkampf
gegen die Haluter. Als einziger Ausweg stand ihnen die Flucht nach
Andromeda offen.
Auf der anderen Seite standen die geheimnisvollen Meister der
Insel, die in den Lemurern offensichtlich nichts anderes sahen als
Schablonenmaterial für ihre Duplos. Regnal-Orton war einer von
ihnen gewesen. Sein Aussehen entsprach jenem der Lemurer oder
Tefroder - und er hatte einen Zellaktivator besessen! Regnal-Orton
war gestorben, und sein Aktivator hatte sich kurz darauf selbstzerstört.
Das Rätsel um die Mdl war durch diese Begebenheit nicht
kleiner geworden. Im Gegenteil. Man wußte nicht, welchen Schluß
man daraus ziehen sollte. Die Organisation der Mdl, ihrezahlenmäßige
Stärke war, wie so vieles andere auch, nach wie vor unbekannt.
Auch die Frage, ob alle Mdl Zellaktivatorträger waren, ließ sichnicht
eindeutig beantworten, obwohl Vermutungen in diese Richtungangestellt
wurden. Ein weiteres Rätsel war auch die Herkunft ihrerAktivatoren.
Regnal-Ortons Gerät hatte sich geringfügig von den bekannten
Aktivatoren, die von ES stammten, unterschieden. Ob dies jedochals
Indiz dafür zu werten war, daß ES im Fall der Mdl-Aktivatorennicht
seine "Hände" im Spiel hatte, war Gegenstand unzähligerSpekulationen
gewesen, die aber alle im Sande verlaufen waren. Das einzigegreifbare
Ergebnis war, daß die Mdl offensichtlich von Lemurern oderTefrodern
abstammten.
Huberts seufzte. Irgendwann, so sagte er sich, werden auch diese
Rätsel eine Lösung erfahren. Vorerst galt es jedoch, der CRESTHilfe
zukommen zu lassen und Rhodan über die Situation in der Realzeitzu
unterrichten.
Huberts war über die Planung nicht in allen Einzelheiteninformiert.
Er wußte aber, daß die fünfhundert Meter durchmessende HELPA,
unter dem Kommando von Oberst Fracer Matenbac, die vor wenigen
Minuten am Standort der DERINGHOUSE eingetroffen war, mit
dieser Planung unmittelbar im Zusammenhang stand.
Der schrille Summton des Interkoms riß Huberts aus den Gedanken.
Er zuckte zusammen, faßte sich aber schnell und aktivierte die
Verbindung. Auf dem Bildschirm erschien Oberst Masser und teilte
ihm mit, daß er in die Offiziersmesse kommen sollte, um bei der
entscheidenden Einsatzbesprechung anwesend zu sein.
"Bin schon unterwegs, Sir."
Er wollte schon ausschalten, da sagte Masser noch:
"Kommen Sie nicht wieder mit geöffnetem Hemdkragen,Huberts."
"Wird geschlossen sein, Sir."
Er schaltete endgültig ab und überprüfte den Sitz der Uniform. Es
stimmte alles. Selbst die schwarzen Stiefel waren blank geputztund
das Energiemagazin des Handstrahlers im Gürtel frisch nachgefüllt.(...)
© Moewig Verlag
- 1. Auflage, 420 Seiten, Maße: 13,2 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820443
- ISBN-13: 9783811820449
- Erscheinungsdatum: 01.01.1988
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