Pest
Die Geschichte eines Menschheitstraumas
Die Geschichte eines Menschheitstraumas. Prominente Historiker beschreiben die großen Pestepidemien der Weltgeschichte: von den frühen Hochkulturen bis zum 21. Jahrhundert. Dabei verstehen sie »Pest« auch als Chiffre für eine Vielzahl von bedrohlichen...
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Buch (Gebunden)
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Produktinformationen zu „Pest “
Die Geschichte eines Menschheitstraumas. Prominente Historiker beschreiben die großen Pestepidemien der Weltgeschichte: von den frühen Hochkulturen bis zum 21. Jahrhundert. Dabei verstehen sie »Pest« auch als Chiffre für eine Vielzahl von bedrohlichen Krankheiten. Zugleich fragen die Autoren nach den jeweiligen Reaktionen der Menschen auf große Seuchen und untersuchen die politischen Wirkungen eines Menschheitstraumas.
Klappentext zu „Pest “
In diesem Band beschäftigen sich Historiker, Mediziner und Kulturwissenschaftler mit dem Thema "Pest" in verschiedensten Facetten. In anschaulicher Weise werden historisch relevante Ausbrüche epidemischer Erkrankungen beschrieben. Dabei wird stets auch der Frage nachgegangen, wie das Massensterben von Zeitgenossen und Späteren wahrgenommen wurde, welche Deutungskategorien in den jeweils unterschiedlichen betroffenen Gesellschaften zur Anwendung kamen und welche Folgen die "Seuchen" im politischen Bereich hatten. Das Spektrum der Beiträge erstreckt sich zeitlich von den altorientalischen Reichen bis in die jüngste Vergangenheit; es umfaßt nicht nur das Römische Reich und das christliche Europa, sondern richtet den Blick auch auf Byzanz, den islamischen Raum und die Kolonien der europäischen Mächte im 19. Jahrhundert. Schwerpunkte des Bandes bilden die drei großen Pestpandemien der Geschichte, d. h. die seit dem 6. Jahrhundert grassierende "Justinianische Pest", der 1348 in Europa ausgebrochene "Schwarze Tod" und seine Folgen sowie die Seuchenzüge des 19. Jahrhunderts.
In diesem Band beschäftigen sich Historiker, Mediziner und Kulturwissenschaftler mit dem Thema "Pest" in verschiedensten Facetten. In anschaulicher Weise werden historisch relevante Ausbrüche epidemischer Erkrankungen beschrieben. Dabei wird stets auch der Frage nachgegangen, wie das Massensterben von Zeitgenossen und Späteren wahrgenommen wurde, welche Deutungskategorien in den jeweils unterschiedlichen betroffenen Gesellschaften zur Anwendung kamen und welche Folgen die "Seuchen" im politischen Bereich hatten. Das Spektrum der Beiträge erstreckt sich zeitlich von den altorientalischen Reichen bis in die jüngste Vergangenheit; es umfaßt nicht nur das Römische Reich und das christliche Europa, sondern richtet den Blick auch auf Byzanz, den islamischen Raum und die Kolonien der europäischen Mächte im 19. Jahrhundert. Schwerpunkte des Bandes bilden die drei großen Pestpandemien der Geschichte, d. h. die seit dem 6. Jahrhundert grassierende "Justinianische Pest", der 1348 in Europa ausgebrochene "Schwarze Tod" und seine Folgen sowie die Seuchenzüge des 19. Jahrhunderts.
Lese-Probe zu „Pest “
Gregor der Große. Die heilsame Seuchevon Hartmut Leppin
Italien hatte im 6. Jahrhundert Schreckliches durchgemacht. Zwar war es zu Beginn des Jahrhunderts den Ostgoten unter Theoderich dem Großen (493-526) gelungen, eine stabile Herrschaft aufzubauen, die noch einmal Ruhe und Frieden sicherte und auch einen Ausgleich zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen schuf, doch unter den Nachfolgern des Ostgotenkönigs zerbrach die Einheit, und seit 535 begannen die Invasionen durch das Oströmische Reich. Die Kämpfe wogten hin und her; das Land wurde verwüstet. Mehrfach fand ein 'Kampf um Rom' statt, der die ewige Stadt zeitweilig entvölkerte. Erst 553/54 hatte Ostrom sich durchgesetzt, und der siegreiche Eunuch Narses machte sich energisch an die Neuordnung des Landes.
Doch die Atempause währte nur kurz, denn 568 begannen die Einfälle der Langobarden. Sie bedeuteten einen schwerer wiegenden Einschnitt als die Angriffe der Ostgoten. Denn die Ostgoten hatten lange in Kontakt zu den Römern gestanden und sich seit geraumer Zeit zum Christentum bekannt, wenn auch in der von den Römern als häretisch angesehenen arianischen Form. Theoderich hatte sogar Jahre seiner Jugend in Konstantinopel verbracht. Er und sein Volk hatten daher den Einheimischen Verständnis entgegengebracht. Den Langobarden, von denen viele noch dem alten, heidnischen Glauben anhingen, war dagegen die römische Zivilisation vollkommen fremd.
Ihrem Ansturm waren die Oströmer nicht gewachsen. Wieder gab es wechselhafte Kämpfe, doch sicher halten konnten die alten Herrscher nur Ravenna, das seit dem 5. Jahrhundert die wichtigste kaiserliche Residenz in Italien war, und Rom. Die Verbindung zwischen den beiden Städten, die Via Flaminia, war stets bedroht. In der alten Hauptstadt, die zu einem großen Teil verödet war, zum Teil landwirtschaftlich genutzt wurde, saß in den verfallenden Gebäuden des Palatin ein byzantinischer Militärführer, der auch über einige Truppen gebot, die in Trastevere und
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oberhalb des Traiansforums lagen. Neben ihm war der Bischof von Rom der entscheidende Mann in der Stadt. (1) Er kann in dieser Zeit bereits Papst genannt werden, allerdings war er noch nicht das Haupt der abendländischen Kirche. Immerhin genoß er ein besonderes Ansehen, da er nun einmal in der alten Hauptstadt residierte, aber auch deswegen, weil die Bischöfe von Rom in den zahlreichen theologischen Streitigkeiten seit dem 4. Jahrhundert stets auf der richtigen Seite gestanden hatten oder jedenfalls diesen Anspruch erfolgreich geltend machen konnten.
Unter der Herrschaft Justinians (527 - 565) hatten die Päpste, die lieber zum oströmischen Kaiser als zum damals mächtigen ostgotischen König blickten, zahllose Demütigungen erlitten und waren gezwungen worden, dem umstrittenen Kurs des Kaisers zu folgen. Dadurch hatten sie sich viele Bischöfe Italiens zu Feinden gemacht, so daß die Region nicht nur politisch, sondern auch kirchlich gespalten war. Mehrere Bischöfe von Rom hatten bereits universale Ansprüche formuliert, doch sie konnten im ausgehenden 6. Jahrhundert froh sein, wenn sie Rom und Umgebung kirchlich einigermaßen kontrollierten und weiter den (allerdings ausgedehnten) Besitz ihrer Kirche in ihrer Hand hielten. Pelagius II. (579 - 590) handelte verhältnismäßig entschlossen und riskierte sogar einen Streit mit der oströmischen Kirche. Doch wurde sein Pontifikat von politischen und natürlichen Katastrophen heimgesucht. Neben den zahlreichen, nur mit Mühe abzuwehrenden langobardischen Angriffen kam es zu einer Überschwemmung, die auch die Kornspeicher vernichtete und damit eine Hungersnot auslöste; in dem Wasser trieben Kadaver und anderes, was man als Drachen und Schlangen wahrnahm, und schließlich brach erneut die Pest aus, die schon zu wiederholten Malen in Italien gewütet hatte und die sicherlich mit der 'Justinianischen Pest' in Verbindung zu bringen ist. (2) Der Schrecken, den sie verbreitete, wurde dadurch verstärkt, daß der Tod ungeheuer schnell erfolgte, es gab kein Siechtum, das den Menschen Zeit zur Besinnung ließ. Eines der ersten Opfer der Pest wurde bereits im Februar 590 Pelagius. Mitten in einer tiefen Krise mußten die Römer einen neuen Papst finden.
Die Wahl traf den Mann, der als Papst Gregor I. der Große in die Geschichte eingehen sollte.(3) Wirklich überraschend dürfte diese Entscheidung nicht gewesen sein, denn Gregor war eine eindrucksvolle und hochkompetente Gestalt. Seine Familie gehörte dem Senatorenstand an, er selbst hatte solide sprachliche und juristische Kenntnisse in Rom erworben, dessen antike Bildungstradition noch nicht erloschen war.
Rings herum mochte sich die ganze Welt verändert haben, die Tradition des Senats blieb dennoch stark: Man hatte sich für seine Stadt zu engagieren, und das tat auch Gregor. Im Jahr 572/73 bekleidete er eine hohe weltliche Würde, hinter der man wohl mit Recht die Stadtpräfektur vermutet hat. Doch die Welt umher hatte sich doch zu sehr verändert, als daß man in solchen Ämtern Befriedigung finden konnte. Immer wieder war es in der christianisierten Gesellschaft Roms vorgekommen, daß hohe Würdenträger sich unerwartet für die Umgebung in ein heiligmäßiges Leben zurückzogen. Das tat auch Gregor, allerdings in standesgemäßer Weise. Er wurde Mönch und begründete aus dem Familienvermögen ein eigenes Kloster.
Hier verbrachte er einige Jahre der Zurückgezogenheit, trat bald aber in den Dienst jener Institution, die weitaus mehr Macht besaß als die Stadt: der römischen Kirche. Im Jahr 579 empfing er die Weihe zum Diakon und war damit in die Kirche eingebunden und den Befehlen höherer Kleriker unterworfen. Bald wurde ihm eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe übertragen: Er hatte als sog. Apokrisiar, als eine Art von Gesandter, nach Konstantinopel zu reisen und den dortigen Kaiser von der Loyalität des Bischofs von Rom zu überzeugen.
Gregor gewann für sich wertvolle Kontakte und machte Erfahrungen, die ihm vielleicht auch bei der Bewältigung der Pest zugute kamen. Und bei seinen Landsleuten hatte sein Ansehen keine Einbuße erlitten. Immerhin durfte er weiter in seiner Mönchsgemeinschaft leben, doch Papst Pelagius II. zog ihn in seinen Beraterstab. Und dann kam eben die Berufung des Diakons Gregor in das höchste kirchliche Amt der Stadt, mitten in tiefster Not. (4) Allerdings bedurfte die Entscheidung der Bestätigung durch den Kaiser in Konstantinopel, worauf der Gewählte großen Wert gelegt hat. Er soll den Herrscher sogar gebeten haben, seine Wahl zurückzuweisen. Das muß nicht unbedingt stimmen, denn man erwartete von einem frisch gewählten Bischof, daß er versuche, sich der Wahl zu entziehen. Dadurch nämlich bewies er Bescheidenheit; Ehrgeiz widersprach der Ethik des Priesters. Doch Gregors Abneigung mag aufrichtig gewesen sein, da das Amt des Bischofs von Rom in der Tat viel Verdruß mit sich brachte und nicht mit dem selbstgenügsamen Leben in Zurückgezogenheit vergleichbar war. Wie dem auch sei, keinesfalls drang Gregor mit seinem Ansinnen durch. Der zuständige Beamte, der Stadtpräfekt, informierte, wie es heißt, den Kaiser über die einmütige Wahl, nachdem er das Schreiben Gregors zerrissen hatte, und Kaiser Maurikios (582 - 602) sollte die Entscheidung der Römer billigen. Schon davor übernahm Gregor, so widerstrebend er sich ansonsten geben mochte, die Aufgaben des Amtes.
Zu den Herausforderungen, denen die Kirche sich zuallererst stellen mußte, gehörte die Pest. Denn die Seuche war ein religiöses Ereignis. Weltliche Beamte konnten hier wenig ausrichten. Daher war es sinnvoll, die Krankheit durch einen religiösen Akt unter Kontrolle zu bringen. In dieser grundsätzlichen Einschätzung unterschieden Christentum und Heidentum sich nicht.
Für den gewählten, aber noch nicht bestätigten Papst bedeutete die Seuche eine harte Bewährungsprobe. Gewiß waren schon unzählige Gebete gesprochen worden, gewiß hatten viele Menschen schon Buße getan - und dennoch hatte die Krankheit weiter gewütet und sogar den obersten Vertreter der Christenheit in Rom dahingerafft. Was konnte man tun? Gregor besann sich auf ein Mittel, das ihm vermutlich spätestens seit seinem Aufenthalt in Konstantinopel vertraut war, das aber auch in Rom kaum gänzlich neu gewesen sein dürfte. Er ordnete eine Bußprozession an, gewiß nicht die erste, aber eine, deren Erinnerung sich tief in das Gedächtnis der Römer eingraben sollte.
Die Prozession, der gemeinsame, feierliche Zug einer Gemeinschaft war ein wichtiges Element der heidnischen Religiosität gewesen. In ihr stellte sich an großen Festtagen die politische Gemeinschaft dar, die zugleich eine religiöse war. Mit der Christianisierung der antiken Welt hatten diese Prozessionen bald ein Ende, christliche Prozessionen traten alsbald an ihre Stelle. Sie wurden ursprünglich von den jeweiligen Konfessionen beherrscht, entwickelten sich dann aber zu Angelegenheiten der ganzen städtischen Gemeinschaft. Je stärker das Christentum sich durchsetzte, je weiter sogenannte Häresien zurückgedrängt wurden, je enger Glaube und Staat zusammenwuchsen, umso mehr wurden die Prozessionen wieder zu Angelegenheiten der ganzen Stadt. Der Kirchenhistoriker Sokrates (ca. 440) verdeutlicht (ungewollt plastisch) diese Entwicklung, wenn er davon berichtet, wie Kaiser Theodosius II. (408-450) auf die Nachricht vom Sieg über einen Usurpator reagiert, die er empfängt, während er und die Bevölkerung Konstantinopels im Hippodrom sitzen, um Wagenrennen zu verfolgen. Sokrates berichtet: (5)
'Auf, laßt uns, bitte, das Unterhaltungsprogramm hier lassen, zum Gebetshaus gehen und Dankgebete zu Gott emporsenden, dafür, daß seine Hand den Usurpator beseitigt hat.' Dies sprach er; die Vorführungen hörten auf und verloren das Interesse, vielmehr zogen alle, dankerfüllt singend, einmütig zusammen mit ihm mitten durch den Hippodrom zur Kirche Gottes, und die ganze Stadt wurde zu einer Kirche, und nachdem sie an die Gebetsstätte gelangt waren, verbrachten sie dort den Tag.
Derartige Prozessionen sollte es in Konstantinopel immer wieder geben, wobei sie sich in einem besonderen Maße mit dem Marienkult verbanden. Gerade während der Herrschaftszeit Justinians wird die Prozession zu einem vielgenutzten Mittel, sich der religiösen Identität der Stadt und der Hilfe Gottes zu versichern. (6)
Über Gregors Prozession unterrichtet der fränkische Bischof und Historiker Gregor von Tours (ca. 538 - 594), der sich auf einen seiner Diakone, den er damals nach Rom entsandt hatte, als Augenzeugen beruft. Sein Bericht erscheint durchaus glaubhaft, und selbst wenn er (oder auch Gregor von Tours) sich die Erzählung ausgedacht hätte, wäre sie eine wertvolle Quelle, weil der Text uns auf jeden Fall einen Eindruck von der Wahrnehmung der Seuche im Übergang von Antike zu Mittelalter vermittelt.
Die Verbindung von religiöser und städtischer Gemeinschaft wird bei Gregor dem Großen viel sinnfälliger als bei Theodosius. (7) Denn vom Hippodrom ist bei ihm nicht mehr die Rede. Es handelt sich auch nicht um eine spontane Aktion, sondern um einen wohlvorbereiteten Zug. Zunächst hatten die Kleriker zwei Tage lang zu psalmodieren und Gottes Barmherzigkeit anzuflehen. Zur dritten Stunde, also am frühen Morgen, des letzten Tages begann die eigentliche Prozession.
Die Bevölkerung Roms wurde, so jedenfalls scheint es Gregor vorgeschrieben zu haben, in sieben Gruppen eingeteilt und einer Kirche als Sammelort zugeordnet.
[Abbildung 1 und 2]
Abb. 1+2: Die Bußprozession, die der designierte Papst Gregor d. Gr. im Jahr 590 angesichts der Pest in Rom durchführte, hat Zeitgenossen und nachfolgende Generationen tief beeindruckt. Eine später entstandene Legende besagt, daß während des Zuges der Erzengel Michael über dem Grabmal Hadrians erschienen sein soll und sein bluttriefendes Schwert in der Scheide versenkt habe, um das Ende der Epidemie anzuzeigen. Aus diesem Grund heißt das Mausoleum Hadrians heute Engelsburg. Abb. 1 zeigt eine Buchmalerei aus den Très Riches Heures du Duc de Berry (1485; Musée Condé, Chantilly); das Ölgemälde von Cesare Aretusi (1549 - 1612) Die Bittprozession des Heiligen Gregor während der Pest in Rom (Abb. 2) entstand im Jahr 1580.
Die Siebenzahl entsprach der kirchlichen Einteilung Roms in sieben Regionen unter je einem Diakon, doch setzten die einzelnen Gruppen sich nicht nach topographischen, sondern nach religiös-sozialen Kriterien zusammen. Denn die Priesterschaften der einzelnen Regionen hatten verschiedene Bevölkerungsgruppen bei sich, die folgendermaßen eingeteilt waren: Sonstige Kleriker; Äbte und Mönche; Äbtissinnen und Nonnen; Kinder; männliche Laien; Witwen; verheiratete Frauen. Bemerkenswert ist hier besonders die Trennung nach Altersgruppen und die, kirchlichen Usancen folgende, Einteilung der Frauen. Sie verlaufen quer zur sozialen Schichtung der Gesellschaft. Allein das Verhältnis zu Christus ist ausschlaggebend. Die einzelnen Gruppen zogen, nachdem sie sich bei ihren Kirchen gesammelt hatten, psalmodierend und kyrie eleison rufend zu jener Kirche auf dem Esquilin, die heute als Santa Maria Maggiore bekannt ist, und versammelten sich dort. Die ganze Stadt hatte sich, sofern die Aufforderungen Gregors in Erfüllung gingen, in der Prozession vereint, und ihre Topographie war gänzlich von der Kirche bestimmt. Die alten geographischen Bezugspunkte, etwa Kapitol, Palatin oder Forum, spielten keine Rolle mehr, auch wenn die eine oder andere Kirche an deren Stätten stand.
Man könnte diese Prozession für eine prachtvolle Inszenierung kirchlicher Frömmigkeit halten. Das wird sie angesichts der materiellen Realitäten der Zeit kaum gewesen sein. Durch das verfallende Rom zogen erschöpfte Gestalten. Ein fränkischer Augenzeuge berichtet, daß 80 Teilnehmer gestorben seien. Ungerührt zog man weiter, um in Santa Maria Maggiore die Bußgebete zu verrichten.
Und hatten die Teilnehmer mit ihrem frommen Tun dann wenigstens Erfolg? Nein, wenn man denn die Heilung als Kriterium wählt. Auch die Überlieferung, der Erzengel Michael sei über dem Grabmal des Kaisers Hadrian erschienen, das dann zur Engelsburg wurde, ist später entstanden; sie hätte den siegreichen Kampf der himmlischen Kräfte gegen die Krankheit verdeutlichen können. Im Jahre 590 sah es danach gar nicht aus: Die Krankheit, die selbst während der Prozession ihre Opfer gefordert hatte, wütete weiter, auch in den nächsten Jahren, in denen es sogar zu neuen Ausbrüchen der Seuche kam. (8)
Man sollte meinen, daß der Papst und die Prozession damit diskreditiert gewesen wären. Aber davon kann überhaupt nicht die Rede sein. Gregor blieb hoch angesehen, er war ein äußerst durchsetzungsstarker Papst und führte weiter Prozessionen durch. Offenbar wurde der Sinn der Prozession nicht in der Heilung der Krankheit gesehen, ihr Erfolg anders bemessen.
Das ist unverständlich - aus moderner Sicht, aber um die moderne Sicht soll es dem Historiker ja gar nicht gehen. Um das Handeln Gregors und seiner Gemeinde zu verstehen, muß man sich deren Zeitempfinden verdeutlichen. [...]
Anmerkungen
1 Zur Geschichte des Papsttums in dieser Zeit vgl. als Überblick SCHIMMELPFENNIG, Papsttum, 60ff.; ausführlich CASPAR, Geschichte des Papsttums, 374ff.
2 Dazu BIRABEN, Les hommes et la peste, I 25ff.
3 Für sein Leben grundlegend MARKUS, Gregory the Great; vgl. meine kurze Skizze in: LEPPIN, Kirchenväter, 101 - 111, und zu seinem Wirken als Papst systematisch JENAL, Gregor der Große und die Stadt Rom.
4 Formell waren Volk und Klerus von Rom für die Wahl zuständig, aber auch hohe weltliche Würdenträger setzten sich offenbar für Gregor ein, was dieser tadelnd vermerkt, s. Epistola 1,30; 31.
5 Sokrates, Kirchengeschichte 7,23,11f.
6 Zur Tradition der Prozession in heidnischer und christlicher Welt s. FELBECKER, Prozession; zur Heiligung des Raums durch eine Prozession 440ff. Zur Prozession als Mittel der Pestbekämpfung s. BIRABEN, Les hommes et la peste, II 65ff.; jetzt dazu MEIER, Zeitalter, 489ff.
7 Die zentrale Quelle ist Gregor von Tours, Geschichte der Franken 10,1, auf dessen Bericht im wesentlichen Paulus Diaconus, Geschichte der Langobarden 3,24, beruht. Grundlegend zu Gregor von Tours ist HEINZELMANN, Gregor von Tours.
8 Gregor, Epistola 2,2; 9,232; 10,20.
[...]
Unter der Herrschaft Justinians (527 - 565) hatten die Päpste, die lieber zum oströmischen Kaiser als zum damals mächtigen ostgotischen König blickten, zahllose Demütigungen erlitten und waren gezwungen worden, dem umstrittenen Kurs des Kaisers zu folgen. Dadurch hatten sie sich viele Bischöfe Italiens zu Feinden gemacht, so daß die Region nicht nur politisch, sondern auch kirchlich gespalten war. Mehrere Bischöfe von Rom hatten bereits universale Ansprüche formuliert, doch sie konnten im ausgehenden 6. Jahrhundert froh sein, wenn sie Rom und Umgebung kirchlich einigermaßen kontrollierten und weiter den (allerdings ausgedehnten) Besitz ihrer Kirche in ihrer Hand hielten. Pelagius II. (579 - 590) handelte verhältnismäßig entschlossen und riskierte sogar einen Streit mit der oströmischen Kirche. Doch wurde sein Pontifikat von politischen und natürlichen Katastrophen heimgesucht. Neben den zahlreichen, nur mit Mühe abzuwehrenden langobardischen Angriffen kam es zu einer Überschwemmung, die auch die Kornspeicher vernichtete und damit eine Hungersnot auslöste; in dem Wasser trieben Kadaver und anderes, was man als Drachen und Schlangen wahrnahm, und schließlich brach erneut die Pest aus, die schon zu wiederholten Malen in Italien gewütet hatte und die sicherlich mit der 'Justinianischen Pest' in Verbindung zu bringen ist. (2) Der Schrecken, den sie verbreitete, wurde dadurch verstärkt, daß der Tod ungeheuer schnell erfolgte, es gab kein Siechtum, das den Menschen Zeit zur Besinnung ließ. Eines der ersten Opfer der Pest wurde bereits im Februar 590 Pelagius. Mitten in einer tiefen Krise mußten die Römer einen neuen Papst finden.
Die Wahl traf den Mann, der als Papst Gregor I. der Große in die Geschichte eingehen sollte.(3) Wirklich überraschend dürfte diese Entscheidung nicht gewesen sein, denn Gregor war eine eindrucksvolle und hochkompetente Gestalt. Seine Familie gehörte dem Senatorenstand an, er selbst hatte solide sprachliche und juristische Kenntnisse in Rom erworben, dessen antike Bildungstradition noch nicht erloschen war.
Rings herum mochte sich die ganze Welt verändert haben, die Tradition des Senats blieb dennoch stark: Man hatte sich für seine Stadt zu engagieren, und das tat auch Gregor. Im Jahr 572/73 bekleidete er eine hohe weltliche Würde, hinter der man wohl mit Recht die Stadtpräfektur vermutet hat. Doch die Welt umher hatte sich doch zu sehr verändert, als daß man in solchen Ämtern Befriedigung finden konnte. Immer wieder war es in der christianisierten Gesellschaft Roms vorgekommen, daß hohe Würdenträger sich unerwartet für die Umgebung in ein heiligmäßiges Leben zurückzogen. Das tat auch Gregor, allerdings in standesgemäßer Weise. Er wurde Mönch und begründete aus dem Familienvermögen ein eigenes Kloster.
Hier verbrachte er einige Jahre der Zurückgezogenheit, trat bald aber in den Dienst jener Institution, die weitaus mehr Macht besaß als die Stadt: der römischen Kirche. Im Jahr 579 empfing er die Weihe zum Diakon und war damit in die Kirche eingebunden und den Befehlen höherer Kleriker unterworfen. Bald wurde ihm eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe übertragen: Er hatte als sog. Apokrisiar, als eine Art von Gesandter, nach Konstantinopel zu reisen und den dortigen Kaiser von der Loyalität des Bischofs von Rom zu überzeugen.
Gregor gewann für sich wertvolle Kontakte und machte Erfahrungen, die ihm vielleicht auch bei der Bewältigung der Pest zugute kamen. Und bei seinen Landsleuten hatte sein Ansehen keine Einbuße erlitten. Immerhin durfte er weiter in seiner Mönchsgemeinschaft leben, doch Papst Pelagius II. zog ihn in seinen Beraterstab. Und dann kam eben die Berufung des Diakons Gregor in das höchste kirchliche Amt der Stadt, mitten in tiefster Not. (4) Allerdings bedurfte die Entscheidung der Bestätigung durch den Kaiser in Konstantinopel, worauf der Gewählte großen Wert gelegt hat. Er soll den Herrscher sogar gebeten haben, seine Wahl zurückzuweisen. Das muß nicht unbedingt stimmen, denn man erwartete von einem frisch gewählten Bischof, daß er versuche, sich der Wahl zu entziehen. Dadurch nämlich bewies er Bescheidenheit; Ehrgeiz widersprach der Ethik des Priesters. Doch Gregors Abneigung mag aufrichtig gewesen sein, da das Amt des Bischofs von Rom in der Tat viel Verdruß mit sich brachte und nicht mit dem selbstgenügsamen Leben in Zurückgezogenheit vergleichbar war. Wie dem auch sei, keinesfalls drang Gregor mit seinem Ansinnen durch. Der zuständige Beamte, der Stadtpräfekt, informierte, wie es heißt, den Kaiser über die einmütige Wahl, nachdem er das Schreiben Gregors zerrissen hatte, und Kaiser Maurikios (582 - 602) sollte die Entscheidung der Römer billigen. Schon davor übernahm Gregor, so widerstrebend er sich ansonsten geben mochte, die Aufgaben des Amtes.
Zu den Herausforderungen, denen die Kirche sich zuallererst stellen mußte, gehörte die Pest. Denn die Seuche war ein religiöses Ereignis. Weltliche Beamte konnten hier wenig ausrichten. Daher war es sinnvoll, die Krankheit durch einen religiösen Akt unter Kontrolle zu bringen. In dieser grundsätzlichen Einschätzung unterschieden Christentum und Heidentum sich nicht.
Für den gewählten, aber noch nicht bestätigten Papst bedeutete die Seuche eine harte Bewährungsprobe. Gewiß waren schon unzählige Gebete gesprochen worden, gewiß hatten viele Menschen schon Buße getan - und dennoch hatte die Krankheit weiter gewütet und sogar den obersten Vertreter der Christenheit in Rom dahingerafft. Was konnte man tun? Gregor besann sich auf ein Mittel, das ihm vermutlich spätestens seit seinem Aufenthalt in Konstantinopel vertraut war, das aber auch in Rom kaum gänzlich neu gewesen sein dürfte. Er ordnete eine Bußprozession an, gewiß nicht die erste, aber eine, deren Erinnerung sich tief in das Gedächtnis der Römer eingraben sollte.
Die Prozession, der gemeinsame, feierliche Zug einer Gemeinschaft war ein wichtiges Element der heidnischen Religiosität gewesen. In ihr stellte sich an großen Festtagen die politische Gemeinschaft dar, die zugleich eine religiöse war. Mit der Christianisierung der antiken Welt hatten diese Prozessionen bald ein Ende, christliche Prozessionen traten alsbald an ihre Stelle. Sie wurden ursprünglich von den jeweiligen Konfessionen beherrscht, entwickelten sich dann aber zu Angelegenheiten der ganzen städtischen Gemeinschaft. Je stärker das Christentum sich durchsetzte, je weiter sogenannte Häresien zurückgedrängt wurden, je enger Glaube und Staat zusammenwuchsen, umso mehr wurden die Prozessionen wieder zu Angelegenheiten der ganzen Stadt. Der Kirchenhistoriker Sokrates (ca. 440) verdeutlicht (ungewollt plastisch) diese Entwicklung, wenn er davon berichtet, wie Kaiser Theodosius II. (408-450) auf die Nachricht vom Sieg über einen Usurpator reagiert, die er empfängt, während er und die Bevölkerung Konstantinopels im Hippodrom sitzen, um Wagenrennen zu verfolgen. Sokrates berichtet: (5)
'Auf, laßt uns, bitte, das Unterhaltungsprogramm hier lassen, zum Gebetshaus gehen und Dankgebete zu Gott emporsenden, dafür, daß seine Hand den Usurpator beseitigt hat.' Dies sprach er; die Vorführungen hörten auf und verloren das Interesse, vielmehr zogen alle, dankerfüllt singend, einmütig zusammen mit ihm mitten durch den Hippodrom zur Kirche Gottes, und die ganze Stadt wurde zu einer Kirche, und nachdem sie an die Gebetsstätte gelangt waren, verbrachten sie dort den Tag.
Derartige Prozessionen sollte es in Konstantinopel immer wieder geben, wobei sie sich in einem besonderen Maße mit dem Marienkult verbanden. Gerade während der Herrschaftszeit Justinians wird die Prozession zu einem vielgenutzten Mittel, sich der religiösen Identität der Stadt und der Hilfe Gottes zu versichern. (6)
Über Gregors Prozession unterrichtet der fränkische Bischof und Historiker Gregor von Tours (ca. 538 - 594), der sich auf einen seiner Diakone, den er damals nach Rom entsandt hatte, als Augenzeugen beruft. Sein Bericht erscheint durchaus glaubhaft, und selbst wenn er (oder auch Gregor von Tours) sich die Erzählung ausgedacht hätte, wäre sie eine wertvolle Quelle, weil der Text uns auf jeden Fall einen Eindruck von der Wahrnehmung der Seuche im Übergang von Antike zu Mittelalter vermittelt.
Die Verbindung von religiöser und städtischer Gemeinschaft wird bei Gregor dem Großen viel sinnfälliger als bei Theodosius. (7) Denn vom Hippodrom ist bei ihm nicht mehr die Rede. Es handelt sich auch nicht um eine spontane Aktion, sondern um einen wohlvorbereiteten Zug. Zunächst hatten die Kleriker zwei Tage lang zu psalmodieren und Gottes Barmherzigkeit anzuflehen. Zur dritten Stunde, also am frühen Morgen, des letzten Tages begann die eigentliche Prozession.
Die Bevölkerung Roms wurde, so jedenfalls scheint es Gregor vorgeschrieben zu haben, in sieben Gruppen eingeteilt und einer Kirche als Sammelort zugeordnet.
[Abbildung 1 und 2]
Abb. 1+2: Die Bußprozession, die der designierte Papst Gregor d. Gr. im Jahr 590 angesichts der Pest in Rom durchführte, hat Zeitgenossen und nachfolgende Generationen tief beeindruckt. Eine später entstandene Legende besagt, daß während des Zuges der Erzengel Michael über dem Grabmal Hadrians erschienen sein soll und sein bluttriefendes Schwert in der Scheide versenkt habe, um das Ende der Epidemie anzuzeigen. Aus diesem Grund heißt das Mausoleum Hadrians heute Engelsburg. Abb. 1 zeigt eine Buchmalerei aus den Très Riches Heures du Duc de Berry (1485; Musée Condé, Chantilly); das Ölgemälde von Cesare Aretusi (1549 - 1612) Die Bittprozession des Heiligen Gregor während der Pest in Rom (Abb. 2) entstand im Jahr 1580.
Die Siebenzahl entsprach der kirchlichen Einteilung Roms in sieben Regionen unter je einem Diakon, doch setzten die einzelnen Gruppen sich nicht nach topographischen, sondern nach religiös-sozialen Kriterien zusammen. Denn die Priesterschaften der einzelnen Regionen hatten verschiedene Bevölkerungsgruppen bei sich, die folgendermaßen eingeteilt waren: Sonstige Kleriker; Äbte und Mönche; Äbtissinnen und Nonnen; Kinder; männliche Laien; Witwen; verheiratete Frauen. Bemerkenswert ist hier besonders die Trennung nach Altersgruppen und die, kirchlichen Usancen folgende, Einteilung der Frauen. Sie verlaufen quer zur sozialen Schichtung der Gesellschaft. Allein das Verhältnis zu Christus ist ausschlaggebend. Die einzelnen Gruppen zogen, nachdem sie sich bei ihren Kirchen gesammelt hatten, psalmodierend und kyrie eleison rufend zu jener Kirche auf dem Esquilin, die heute als Santa Maria Maggiore bekannt ist, und versammelten sich dort. Die ganze Stadt hatte sich, sofern die Aufforderungen Gregors in Erfüllung gingen, in der Prozession vereint, und ihre Topographie war gänzlich von der Kirche bestimmt. Die alten geographischen Bezugspunkte, etwa Kapitol, Palatin oder Forum, spielten keine Rolle mehr, auch wenn die eine oder andere Kirche an deren Stätten stand.
Man könnte diese Prozession für eine prachtvolle Inszenierung kirchlicher Frömmigkeit halten. Das wird sie angesichts der materiellen Realitäten der Zeit kaum gewesen sein. Durch das verfallende Rom zogen erschöpfte Gestalten. Ein fränkischer Augenzeuge berichtet, daß 80 Teilnehmer gestorben seien. Ungerührt zog man weiter, um in Santa Maria Maggiore die Bußgebete zu verrichten.
Und hatten die Teilnehmer mit ihrem frommen Tun dann wenigstens Erfolg? Nein, wenn man denn die Heilung als Kriterium wählt. Auch die Überlieferung, der Erzengel Michael sei über dem Grabmal des Kaisers Hadrian erschienen, das dann zur Engelsburg wurde, ist später entstanden; sie hätte den siegreichen Kampf der himmlischen Kräfte gegen die Krankheit verdeutlichen können. Im Jahre 590 sah es danach gar nicht aus: Die Krankheit, die selbst während der Prozession ihre Opfer gefordert hatte, wütete weiter, auch in den nächsten Jahren, in denen es sogar zu neuen Ausbrüchen der Seuche kam. (8)
Man sollte meinen, daß der Papst und die Prozession damit diskreditiert gewesen wären. Aber davon kann überhaupt nicht die Rede sein. Gregor blieb hoch angesehen, er war ein äußerst durchsetzungsstarker Papst und führte weiter Prozessionen durch. Offenbar wurde der Sinn der Prozession nicht in der Heilung der Krankheit gesehen, ihr Erfolg anders bemessen.
Das ist unverständlich - aus moderner Sicht, aber um die moderne Sicht soll es dem Historiker ja gar nicht gehen. Um das Handeln Gregors und seiner Gemeinde zu verstehen, muß man sich deren Zeitempfinden verdeutlichen. [...]
Anmerkungen
1 Zur Geschichte des Papsttums in dieser Zeit vgl. als Überblick SCHIMMELPFENNIG, Papsttum, 60ff.; ausführlich CASPAR, Geschichte des Papsttums, 374ff.
2 Dazu BIRABEN, Les hommes et la peste, I 25ff.
3 Für sein Leben grundlegend MARKUS, Gregory the Great; vgl. meine kurze Skizze in: LEPPIN, Kirchenväter, 101 - 111, und zu seinem Wirken als Papst systematisch JENAL, Gregor der Große und die Stadt Rom.
4 Formell waren Volk und Klerus von Rom für die Wahl zuständig, aber auch hohe weltliche Würdenträger setzten sich offenbar für Gregor ein, was dieser tadelnd vermerkt, s. Epistola 1,30; 31.
5 Sokrates, Kirchengeschichte 7,23,11f.
6 Zur Tradition der Prozession in heidnischer und christlicher Welt s. FELBECKER, Prozession; zur Heiligung des Raums durch eine Prozession 440ff. Zur Prozession als Mittel der Pestbekämpfung s. BIRABEN, Les hommes et la peste, II 65ff.; jetzt dazu MEIER, Zeitalter, 489ff.
7 Die zentrale Quelle ist Gregor von Tours, Geschichte der Franken 10,1, auf dessen Bericht im wesentlichen Paulus Diaconus, Geschichte der Langobarden 3,24, beruht. Grundlegend zu Gregor von Tours ist HEINZELMANN, Gregor von Tours.
8 Gregor, Epistola 2,2; 9,232; 10,20.
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Inhaltsverzeichnis zu „Pest “
Aus dem Inhalt: Einleitung
Von Ratten und Menschen - Pest, Geschichte und Problem der retrospektiven Diagnose'Pest'im Altertum - eine Spurensuche
Bilanz und Perspektiven
Pest in der Antike? Vergleichende Beobachtungen
Mutterkornvergiftungen, Durchfälle und der'Schwarze Tod'- Massenerkrankungen im europäischen Mittelalter
Bilanz und Perspektiven
Der'Schwarze Tod'- Politische Folgen und die'Krise'des Spätmittelalters (Jürgen Strothmann)
Jenseits von Europa: Byzanz und der Nahe Osten
Pest, Pestangst und Pestbekämpfung in der Neuzeit
Bilanz und Perspektiven
Pest und Politik in der europäischen Neuzeit (Martin Dinges)
Die Wirkung der Pest in Kunst und Literatur
Autoren-Porträt von Mischa Meier (Hg.)
Mischa Meier, geboren 1971, Studium der Klassischen Philologie und der Geschichte an der Universität Bochum. 1998 Promotion über das frühe Sparta; 1999 bis 2004 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Bielefeld.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mischa Meier (Hg.)
- 2005, 478 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 15,5 x 23,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben von Meier, Mischa
- Herausgegeben: Mischa Meier
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608943595
- ISBN-13: 9783608943597
Kommentar zu "Pest"
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