Rom kann sehr heiß sein
Piet Hieronymus, Auslandsermittler der holländischen Kriminalpolizei, steht vor seinem schwersten Fall: Er muss das rätselhafte Verschwinden seiner schottischen Kollegin und besten Freundin Dale Mackay aufklären. Seine Nachforschungen...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
9.00 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Rom kann sehr heiß sein “
Piet Hieronymus, Auslandsermittler der holländischen Kriminalpolizei, steht vor seinem schwersten Fall: Er muss das rätselhafte Verschwinden seiner schottischen Kollegin und besten Freundin Dale Mackay aufklären. Seine Nachforschungen führen ihn in das sommerlich heiße Rom. Hier stößt Hieronymus auf eine mörderische Verschwörung, der auch Dale zum Opfer zu fallen droht. <br />
<br />
<br />
Klappentext zu „Rom kann sehr heiß sein “
Piet Hieronymus ist verliebt, zum ersten Mal seit Jahren: Seit seinen letzten Ermittlungen in Schottland führt der kauzige Kommissar eine Fernbeziehung mit seiner schottischen Kollegin Dale Mackay. Als diese eines Tages unerwartet bei ihm vor der Tür steht, ist er mehr als glücklich und verbringt mit ihr einige unbeschwerte Tage. Dann zieht Dale weiter, angeblich zu einem Fortbildungslehrgang nach Bern. Doch nach ihrer Abreise verlieren sich ihre Spuren: Sie meldet sich nicht mehr bei Piet, und auch telefonische Nachfragen ergeben keinen Hinweis auf Dale und ihren Verbleib. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Zutiefst beunruhigt, beschließt Piet Hieronymus, nach Bern zu fahren und dort selbst nach dem Rechten zu sehen. Es ist der Anfang einer langen Reise, die ihn schließlich bis nach Rom führt, mitten hinein in einen Sumpf aus Korruption und skrupellosen Machenschaften...
Lese-Probe zu „Rom kann sehr heiß sein “
"Jeder Mensch braucht seine Wüste. Sie muss nicht unbedingt aus Sand sein. Sie kann auch aus Wasser bestehen oder aus Häusern, aus Menschen, sogar aus einem selbst. Man könnte auch sagen, jeder Mensch braucht sein Patagonien, eine Landschaft, in der Schönheit und Unwirtlichkeit eine einmalige Verbindung eingehen. Ehe ich diese Lebensweisheit begriff, musste vieles geschehen. Vielleicht ist es besser, die Dinge der Reihe nach zu erzählen, obwohl ich wenig vom Nacheinander eines Ablaufs von Begebenheiten halte. Das konstante Vorrücken des Uhrzeigers täuscht etwas vor, das es eigentlich gar nicht gibt: Die Zeit ist alles andere als eine Straße, die nur in eine Richtung führt. Wer einmal in einer echten Wüste war, weiß, dass sich zwischen ihren endlosen Sanddünen, die sich alle so ähnlich sind, obwohl keine der anderen gleicht, das Gefühl für Raum und Zeit verliert. Aus dem Nacheinander wird unweigerlich ein Zugleich. Man fühlt sich, spätestens wenn das Abendlicht einsetzt und blaue Schatten die Dünenhänge emporwachsen, als sei man überall und nirgends und das für immer oder auch nur für einen Augenblick. Dieses endlose Rieseln der Sandkörner, das ein feines, fast unhörbares Geräusch erzeugt, verschüttet die Sekunden genauso wie die Jahre. Die Sanduhr, die schon in der Antike als Sinnbild für die Kürze menschlichen Lebens galt, ist in Wahrheit ein Symbol für die Ewigkeit. Wenn der obere Trichter leer ist, dreht jemand sie um, und alles beginnt von neuem.Zur Wüste gehört wesensmäßig der Durst. Man erträgt ihre grausame Wirklichkeit nur, wenn man den Durst erträgt. Dort, wo es Wasser gibt, verwandelt sich die Wüste in ihr Gegenteil: in eine Oase. Das Problem in meinem Falle: Ich bin leider kein Asket, jedenfalls kein freiwilliger. Ich bin ein Oasenmensch. Ich lagere am liebsten neben der Quelle, in einem gewissen Abstand allerdings, der verhindern soll, dass ich in den Brunnen falle und ertrinke. Das gilt für die Liebe genauso wie für die Stillung meines Wissensdurstes.
... mehr
Asket zu sein ist eine mir völlig fremde Form der umgekehrten Völlerei; es ist eine Art negativer Hedonismus. Ich bin weder Asket noch Hedonist, sondern irgendetwas Undefiniertes dazwischen, wie eigentlich die meisten anderen Menschen auch. Unglücksvermeidung statt Glücksbesessenheit ist meine vornehmliche Lebensstrategie.
Vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, mich mit meinem Namen zu beschäftigen. Namen sind auch in unserer aufgeklärten Zeit immer noch mehr als bloße Erkennungsmarken. Zuweilen scheinen sie ein magisches Substrat zu erhalten, das das Wesen oder das Leben des Trägers beeinflusst. Piet ist ein Allerweltsname. Er trägt sich angenehm wie eine kleine, leichte Maske der Anonymität. Ganz anders mein Nachname. Er ist ein Schwergewicht, er hat einen anspruchsvollen Klang. Und er ist wenig verbreitet, obwohl ihn Dürer durch seinen berühmten Kupferstich "Der heilige Hieronymus im Gehäus" auch den theologisch desinteressierten Zeitgenossen bis heute gegenwärtig hält. Vielleicht hat sich dieser Name so wenig durchgesetzt, weil jener große Gelehrte und zwielichtige Mann zum Symbol von Askese und Gelehrsamkeit wurde. Und wer will schon diese beiden Tugenden zu seinem erklärten Lebensideal machen!
Heute frage ich mich, warum mir nicht mein anderer großer Namensvetter ähnlich wichtig war wie der heilige Hieronymus: jener rätselhafte Maler aus Hertogenbosch, der den Zeugnissen nach ein ganz normales bürgerliches Leben führte und, wie manche vermuten, geschützt von dieser Fassade, Mitglied einer verbotenen adamitischen Sekte war, deren Anhänger auf ihren Seancen völlig nackt auftraten und sich obskuren Ausschweifungen hingaben. Seine Bilder jedenfalls wirken durch ihre bizarren Darstellungen von Albträumen, ihre Monster und Chimären auf uns heute so modern, dass manche in ihm einen Vorläufer des Surrealismus sehen wollen und andere die Psychoanalyse mit ihrer Methode der Traumdeutung bemühen,
Vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, mich mit meinem Namen zu beschäftigen. Namen sind auch in unserer aufgeklärten Zeit immer noch mehr als bloße Erkennungsmarken. Zuweilen scheinen sie ein magisches Substrat zu erhalten, das das Wesen oder das Leben des Trägers beeinflusst. Piet ist ein Allerweltsname. Er trägt sich angenehm wie eine kleine, leichte Maske der Anonymität. Ganz anders mein Nachname. Er ist ein Schwergewicht, er hat einen anspruchsvollen Klang. Und er ist wenig verbreitet, obwohl ihn Dürer durch seinen berühmten Kupferstich "Der heilige Hieronymus im Gehäus" auch den theologisch desinteressierten Zeitgenossen bis heute gegenwärtig hält. Vielleicht hat sich dieser Name so wenig durchgesetzt, weil jener große Gelehrte und zwielichtige Mann zum Symbol von Askese und Gelehrsamkeit wurde. Und wer will schon diese beiden Tugenden zu seinem erklärten Lebensideal machen!
Heute frage ich mich, warum mir nicht mein anderer großer Namensvetter ähnlich wichtig war wie der heilige Hieronymus: jener rätselhafte Maler aus Hertogenbosch, der den Zeugnissen nach ein ganz normales bürgerliches Leben führte und, wie manche vermuten, geschützt von dieser Fassade, Mitglied einer verbotenen adamitischen Sekte war, deren Anhänger auf ihren Seancen völlig nackt auftraten und sich obskuren Ausschweifungen hingaben. Seine Bilder jedenfalls wirken durch ihre bizarren Darstellungen von Albträumen, ihre Monster und Chimären auf uns heute so modern, dass manche in ihm einen Vorläufer des Surrealismus sehen wollen und andere die Psychoanalyse mit ihrer Methode der Traumdeutung bemühen,
... weniger
Autoren-Porträt von Henning Boëtius
Autoren-Porträtvon Henning Boëtius
Henning Boëtius, geboren 1939, lebt in Berlin. Er ist Autorzahlreicher, von der Kritik hochgelobter Romanbiographien und derKriminalromane um den holländischen Inspektor Piet Hieronymus. Sein Roman»Phönix aus Asche« wurde in 13 Länder verkauft; die Filmrechte wurden vomHollywood-Studio Universal erworben.
Bibliographische Angaben
- Autor: Henning Boëtius
- 2004, 283 Seiten, Maße: 11,8 x 18,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442732220
- ISBN-13: 9783442732227
Rezension zu „Rom kann sehr heiß sein “
"Ein spannender, mit gescheiten philosophischen Randbemerkungen gespickter Krimi, in den Boëtius auch anregende Reisenotizen packt."
Kommentar zu "Rom kann sehr heiß sein"
0 Gebrauchte Artikel zu „Rom kann sehr heiß sein“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Rom kann sehr heiß sein".
Kommentar verfassen