Schokolade für dich
Deutsche Erstveröffentlichung
Mit einem spektakulären Schokoladen-Festival will Samantha ihre Firma vor der Pleite retten und entdeckt, dass Liebe viel süßer verführt als Schokolade!
Aus der Traum! Samantha`s "Sweet Dreams Chocolates" steht vor der Pleite. Weder mit geballtem Charme...
Aus der Traum! Samantha`s "Sweet Dreams Chocolates" steht vor der Pleite. Weder mit geballtem Charme...
Leider schon ausverkauft
Taschenbuch
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Schokolade für dich “
Klappentext zu „Schokolade für dich “
Mit einem spektakulären Schokoladen-Festival will Samantha ihre Firma vor der Pleite retten und entdeckt, dass Liebe viel süßer verführt als Schokolade!Aus der Traum! Samantha`s "Sweet Dreams Chocolates" steht vor der Pleite. Weder mit geballtem Charme noch mit ihren süßen Kreationen kann sie den Bankdirektor Blake Preston verführen. Jedenfalls nicht zu einem Kredit. Trotzdem gibt sie nicht auf. Ein großes Schokoladen-Festival soll Geld in die leeren Kassen bringen. Erstaunlicherweise wird sie bei der Planung von Blake tatkräftig unterstützt. Logisch, dass man sich dadurch näherkommt. Aber niemals würde Sam sich in einen Banker verlieben auch wenn er noch so sexy ist
Deutsche Erstveröffentlichung
Lese-Probe zu „Schokolade für dich “
Schokolade für dich von Sheila Roberts1. KAPITEL
... mehr
Sorge dafür, dass es in deinen Beziehungen gut läuft, dann läuft auch dein Geschäft. Denn ein Geschäft ist nichts anderes als eine Beziehung, an der ein paar Dollarnoten mit dranhängen.
Muriel Sterling, Die Verbindung von Arbeit und Vergnügen: Wie man Arbeit und Liebe erfolgreich miteinander verknüpft Samantha Sterling saß neben ihrer Mutter in der ersten Reihe der Icicle- Falls- Gemeindekirche und kämpfte gegen den Wunsch an, aufzuspringen und nach vorn zum Altar zu laufen, um ihren Stiefvater Waldo am Kragen zu packen und zu erwürgen. Doch es gab zwei Gründe, die dagegensprachen: Zum einen tat ein braves Mädchen so etwas nicht in der Kirche. Trotzdem, vielleicht hätte sie ausnahmsweise ihre Skrupel über Bord geworfen, wenn es nicht den zweiten Grund gegeben hätte: Gott hatte Waldo bereits zu sich gerufen. Waldo war mausetot. Zurückgelassen hatte er nicht nur eine Tochter aus erster Ehe, sondern auch seine trauernde Witwe Muriel, seine drei Stieftöchter Samantha, Cecily und Bailey sowie einen Familienbetrieb, der genauso leblos war wie Waldo.
Als Samanthas Vater Stephen noch gelebt hatte, war Sweet Dreams Chocolates ein gesundes Unternehmen gewesen. Ihre Urgroßmutter Rose hatte es gegründet, und unter Stephens Leitung war es langsam, aber stetig gewachsen. Das Unternehmen glich einer großen, glücklichen Familie - ein Spiegelbild der Familie, die von den Firmenerlösen lebte. Alle drei Schwestern hatten ihre Sommerferien stets damit verbracht, für Sweet Dreams zu arbeiten. Allen drei war schon früh eingeimpft worden, dass dieses Geschäft die Familie nicht nur finanziell versorgte, sondern ihnen auch zur Ehre gereichte - abgesehen davon, dass es ihnen nie an Schokolade fehlte. Aber es war Samantha gewesen, die dem Betrieb mit Haut und Haaren verfallen war. Von den drei Mädchen war sie diejenige, die in ihrem Heimatort geblieben und zur rechtmäßigen Erbin auserkoren worden war.
Doch dann war ihr Vater gestorben, und auf einmal hatte alles stillgestanden. Samantha verlor den Mann, den sie und ihre Schwestern vergöttert hatten, und ihre Mutter verlor die Lust am Leben. Muriel überließ es Samantha und der Buchhalterin Lizzy, das Geschäft sozusagen per Autopilot am Laufen zu halten, während sie erst trauerte und sich danach auf die Suche nach einem neuen Ehemann machte.
Und da kam Waldo Wittman ins Spiel, ein großer grauhaariger Witwer, der erst kürzlich von seiner Firma ermuntert worden war, in Frührente zu gehen, weil man Personal abbauen musste. (Inzwischen überlegte Samantha, dass es vielleicht auch noch andere Gründe gegeben haben mochte, warum man Waldo freigesetzt hatte). Er hatte damals behauptet, er habe aus dem erbarmungslosen Konkurrenzkampf aussteigen wollen. Angesichts des herrlichen Blicks auf die Berge, der Nähe zu den Weinanbaugebieten im östlichen Washington, der freundlichen Kleinstadtatmosphäre und der attraktiven Witwe hatte Waldo entschieden, dass Icicle Falls ganz nach seinem Geschmack war. Und Muriel befand, dass Waldo genau nach ihrem Geschmack war. Also hatte sie, nach anderthalb Jahren Witwendasein, einen neuen Mann gehabt.
Und jetzt lag er hier, aufgebahrt vor dem Altar in seinem grauen - teuren! - Lieblingsanzug. Der nette, geliebte Waldo ... der Geldvernichter. Oh Waldo, wie konnte nur alles so schnell den Bach runtergehen?
Es war Anfang Januar, der Beginn eines neuen Jahres. Leider versprach es, der reinste Albtraum zu werden, und das nur, weil Mom ihren neuen Ehemann zum Geschäftsführer des Familienbetriebs gemacht hatte. Samantha war als stellvertretende Geschäftsführerin fürs Marketing zuständig gewesen, was leider auch nichts genützt hatte. Jetzt war Samantha als Geschäftsführerin zuständig für das Desaster, das Waldo hinterlassen hatte, und wenn sie an das Chaos dachte, das sie im Büro erwartete, konnte sie kaum still sitzen.
"Du zappelst", flüsterte ihre Schwester Cecily, die neben ihr saß.
Auf einer Trauerfeier zu zappeln war wahrscheinlich nicht besonders höflich, aber es war immer noch besser, als aufzuspringen, sich die Haare zu raufen und wie eine Verrückte zu schreien.
Warum nur hatten Mom und Dad nicht beizeiten getan, was hätte getan werden müssen, um sicherzustellen, dass - falls Dad etwas passierte - das Geschäft in kompetente Hände überging? Dann hätte Mom sich glücklich ihren neuen Ehefreuden widmen können, und es wäre nichts weiter passiert.
Niemand hatte erwartet, dass sie für immer allein bleiben würde. Sie war erst Anfang fünfzig gewesen, als Dad gestorben war, und sie war kein Mensch, der gut allein zurechtkam.
Als Waldo aufgetaucht war, hatte sie wieder Spaß am Leben gehabt, und Samantha hatte sich für sie gefreut. Er war lustig und charmant gewesen, und sie und ihre Schwestern hatten begeistert den Daumen gehoben. Was sprach dagegen? Mit ihm hatte Mom wieder Lachen gelernt. Anfangs verstanden sich alle wunderbar. Waldo war Hobbyfotograf gewesen, genauso wie Samantha, und sie hatten sich gern darüber ausgetauscht. Wann immer sie zu Hause vorbeigekommen war, um mit Mom übers Geschäft zu reden (oder es zumindest zu versuchen), hatte sie sofort gefragt: "Wo ist Waldo?" Es war zu einer Art Running Gag geworden.
Aber nachdem Mom Waldo wie eine Bombe auf die Firma hatte fallen lassen, brauchte Samantha nicht länger zu fragen. Sie wusste, wo Waldo war: Er war im Büro, versunken in seine Arbeit, und trieb Samantha in den Wahnsinn.
Sie knirschte fast mit den Zähnen, als sie kurz überschlug, wie viel Geld er verschleudert hatte: die neuen Visitenkarten mit seinem Namen darauf, das neue Briefpapier, neue Ausstattung, die sie nicht gebraucht hatten, eine neumodische Telefonanlage, die sie sich nicht leisten konnten und die sich Waldo von einem ausgebufften Vertreter hatte andrehen lassen. Wie konnte ein Geschäftsmann so schlecht darin sein, Geschäfte zu machen? Natürlich hatte er sowohl sich als auch Mom davon überzeugt, dass all diese Anschaffungen absolut notwendig waren, und Samantha hatte leider nicht genügend Macht, um ein Veto einzulegen und ihn aufzuhalten.
Doch das war nur der Anfang gewesen. Vor sechs Monaten waren ihre Gewinne drastisch eingebrochen, und sie hatten Schwierigkeiten gehabt, ihre Zulieferer zu bezahlen. Daraufhin hatte Waldo die Produktion zurückgefahren, was zwangsläufig dazu geführt hatte, dass sie ihre Aufträge nicht mehr vollständig hatten ausführen können. Und Lizzy, die Buchhalterin, hatte angefangen auszusehen, als wäre sie zum Essen mit dem Sensenmann verabredet. "Wir sind schon mit den vierteljährlichen Steuervorauszahlungen im Verzug", hatte sie Samantha berichtet. "Aber das ist noch nicht alles." Sie hatte Samantha Ausgaben auf den Auszügen des Geschäftskontos gezeigt, die keinen Sinn ergaben. Eine Waffe. Munition.
Kistenweise Mineralwasser, genug, um die ganze Stadt vor dem Verdursten zu bewahren. Waldo glich einem Heuschreckenschwarm, der die gesamte Firma verschlang.
Wo ist Waldo? Fleißig damit beschäftigt, die Firma und damit sie alle den Bach runtergehen zu lassen. Und tschüss! Am liebsten hätte Samantha ihn mit hinuntertreiben sehen, am besten direkt auf einen Wasserfall zu und ...
"Und ich glaube, wenn Waldo jetzt zu uns sprechen könnte, würde er sagen: 'Ich danke Gott für ein gutes Leben'", sagte Pastor Jim.
Ihre Mutter schluchzte laut auf, und Samantha bekam ein schlechtes Gewissen. Sie sollte auch weinen, schließlich hatte sie Waldo gemocht. Er hatte ein großes Herz besessen und viel Freude am Leben gehabt.
"Wir wissen, dass ihn alle schmerzlich vermisst werden", sagte Pastor Jim weiter. Cecily legte tröstend eine Hand auf Moms Arm, woraufhin diese erst richtig zu weinen begann.
"Arme Mom", flüsterte Bailey, die auf der anderen Seite neben Samantha saß. "Erst Dad und jetzt Waldo."
Zwei Ehemänner zu verlieren - das nannte man wohl einen doppelten Schicksalsschlag. Mom hatte nicht nur ihre beiden Männer geliebt, sondern sie war auch gern verheiratet gewesen. Sie war keine Geschäftsfrau (was vermutlich erklärte, warum Grandpa vollkommen glücklich und zufrieden damit gewesen war, Dad die Leitung von Sweet Dreams zu übertragen), aber sie besaß ein Händchen für Beziehungen. Sie hatte sogar schon ein paar Beziehungsratgeber in einem kleinen Verlag veröffentlicht, und bevor Waldo starb, hatte sie gerade ein neues Buch anfangen wollen: Geheimnisse einer glücklichen Wiederheirat.
Samantha hoffte, dass Mom jetzt ihre Aufmerksamkeit lieber darauf richtete, zu lernen, wie man ein glückliches Leben führte, ohne verheiratet zu sein. Jedenfalls sollte sie bitte, bitte nicht wieder heiraten, ehe sie nicht die Firma vor Schlimmerem bewahrt hatten und Samantha offiziell die Leitung übertragen worden war.
Je schneller, desto besser. Ihr erster Tagesordnungspunkt würde sein, Lizzy wieder einzustellen, die Waldo in einem missglückten Anflug von Sparwillen entlassen hatte. Sie hoffte nur, dass Lizzy zurückkehren würde, um ihr dabei zu helfen, das Chaos in den Griff zu bekommen.
Sie seufzte. Hier saß ihre Mutter und trauerte, während sie nichts anderes im Kopf hatte, als das Familienunternehmen zu retten. Was stimmte mit ihr nicht? Schlug in ihrer Brust ein Taschenrechner statt eines Herzens?
"Jetzt möchte ich Ihnen allen die Möglichkeit geben, ein paar Worte über Waldo zu sagen", erklärte Pastor Jim.
Er hat mich in den Wahnsinn getrieben, wäre wohl nicht unbedingt der passende Kommentar. Samantha blieb sitzen.
Allerdings gab es genügend andere Leute, die der Bitte des Pastors gern folgten.
"Er war der großzügigste Mann, den ich je getroffen habe", sagte Maria Gomez, die Kellnerin, die ihn bei Zelda's immer bedient hatte. "Er hat mir zweihundert Dollar gegeben, damit ich mein Auto reparieren lassen konnte. Einfach so. Er meinte sogar, ich solle mir wegen der Rückzahlung keine Gedanken machen."
Samantha presste die Lippen fest aufeinander und stellte sich vor, wie die Hundertdollarnoten Flügel bekamen und in Richtung Sleeping Lady Mountain, dem Berg, der vor ihrer Haustür lag, davonsegelten.
Du hast wirklich einen Taschenrechner als Herz. Die Leute sprachen darüber, wie nett Waldo gewesen war, und das Einzige, woran sie denken konnte, war Geld. Sie war ein schrecklicher Mensch, ein durch und durch schrecklicher Mensch. Sie war nicht immer so gewesen, oder? Eine Träne rann ihr über die Wange.
Ed York, der Eigentümer des Weingeschäfts D'Vine Wines, stand auf. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit Waldo auf seiner Veranda gesessen und mit ihm auf die Berge geschaut habe. Wir haben Wein getrunken, und er hat gesagt: 'Weißt du was, Ed? Besser als jetzt kann es gar nicht mehr werden.' Ja, Waldo hat gewusst, wie man das Leben genießt."
Während alle um ihn herum sich die Haare gerauft haben.
"Er war wirklich ein wunderbarer Mensch", sagte die alte Mrs Nilsen. "Erst letzten Monat hat er in eisiger Kälte angehalten und meinen Reifen gewechselt, als ich auf dem Highway einen Platten hatte."
So ging es immer weiter mit dem Lob auf Waldo. Der gute alte wunderbare Waldo. Alle hier würden ihn vermissen, außer seiner miesen kleinen undankbaren Taschenrechner- statt- Herz- Stieftochter, dem weiblichen Dagobert Duck. Wie jämmerlich. Samantha kullerte noch eine Träne über die Wange.
Schließlich beendete der Pastor die Feierlichkeiten, und die Gemeinde machte sich unter einem düsteren Himmel auf den Weg zur Festival Hall, wo man sich weiter unterhalten, noch einmal Lobgesänge auf Waldo halten und Schnittchen und Kartoffelsalat verputzen konnte. Die drei Schwestern lächelten tapfer und nahmen Beileidsbekundungen entgegen.
Wanda, Waldos Tochter, und auch sein Bruder waren von der Ostküste rübergeflogen. Als Wanda sich mit rot geweinten Augen näherte, gelang es Samantha trotz all ihrer Schuldgefühle, ihrer Verbitterung und dem Frust, ein Fünkchen Mitleid aufzubringen.
"Es tut mir leid, dass wir uns unter solchen Umständen wiedersehen", sagte Wanda.
"Uns auch", erklärte Cecily.
"Dich trifft der Verlust sicherlich am härtesten", fügte Samantha hinzu. Und es tat ihr wirklich leid. Sie wusste, wie schmerzhaft es war, den Vater zu verlieren. Das war etwas, das sie nicht einmal ihrem ärgsten Feind wünschte.
Wanda wischte sich die Augen mit einem durchnässten Taschentuch ab. "Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er nicht mehr da ist. Er war der beste Vater der Welt. Und er war immer so positiv, so fröhlich."
So ahnungslos. "Ich wünschte, man könnte die Zeit zurückdrehen", sagte Samantha.
Wanda schniefte und nickte. "Ihr wart alle so nett zu ihm."
Dazu fiel Samantha nichts ein. Sie konnte ja wohl kaum gestehen, dass sie in den vergangenen Monaten alles andere als nett gewesen war.
Zum Glück sprang Cecily ein. "Er war ja auch ein sehr netter Mann."
Richtig. Er war nur ein miserabler Geschäftsmann gewesen.
"Er hat Muriel wirklich geliebt", fuhr Wanda fort. "Er war so einsam, nachdem meine Mutter gestorben war. Muriel hat ihm neuen Lebensmut gegeben."
"Und ich weiß nicht, wie ihr Leben ohne ihn weitergegangen wäre", betonte Samantha.
"Wanda, ich glaube, das würde sie gern hören", murmelte Waldos Bruder Walter, während er ihre Stiefschwester davonführte.
"Ich brauche einen Drink", befand Samantha.
"Gute Idee", stimmte Bailey ihr zu, und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zur Punschschüssel.
Samantha trank eigentlich selten Alkohol, aber im Film half ein kräftiger Schluck den Schauspielern anscheinend auch immer, stressige Situationen durchzustehen, also war sie durchaus willens, es zu versuchen. "Ich wünschte, hier wäre ein stärkerer Schuss drin", murmelte sie.
Bailey blickte zu ihrer Mutter hinüber, die auf der anderen Seite des Raumes saß. "Mir tut Mom so leid."
Muriel Sterling- Wittman saß auf einem Klappstuhl, eingerahmt vom fahlen Winterlicht, das durch das Fenster hinter ihr hineinschien. Sie wirkte wie eine schöne tragische Figur, die das neue Jahr allein beginnen musste. Ihr schlichtes schwarzes Kleid umhüllte ihre üppigen Kurven diskret, und ihr Haar hatte weiterhin den glänzenden Kastanienton wie damals, als Samantha noch ein Kind gewesen war - was vor allem den hervorragenden Friseuren im Sleeping Lady Salon zu verdanken war. Die grünen Augen, für die Waldo einst geschwärmt hatte, waren zwar vom vielen Weinen blutunterlaufen, aber immer noch schön dank der dichten langen mit wasserfester Mascara versehenen Wimpern. Mindestens die Hälfte der anwesenden Männer umschwirrte Muriel und hielt Taschentücher griffbereit, falls sie eines benötigen sollte.
"Na ja, zumindest brauchen wir keine Angst zu haben, dass sie einsam ist", meinte Bailey. Sie war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten und ihr auch vom Charakter her am ähnlichsten: genauso nett, positiv denkend und naiv.
Cecily stieß einen verächtlichen Laut aus. "Als wenn einer dieser Männer ihr irgendwie nutzen würde. Die sind doch alle verheiratet."
"Ed nicht", korrigierte Bailey sie.
"Der ist scharf auf Pat aus dem Buchladen", informierte Samantha ihre Schwestern und fügte im Stillen hinzu: zum Glück.
"Arnie ist nicht verheiratet", meinte Bailey. "Und Bürgermeister Stone auch nicht. Oder wie wäre es mit Waldos Bruder? Wäre es nicht toll, wenn ..."
Samantha unterbrach sie. "Sprich das bitte gar nicht erst laut aus." Das war jetzt das Letzte, was sie gebrauchen konnten: einen Mann, der Mom davon überzeugte, dass aller guten Dinge drei waren.
"Schaut euch das bloß an. Waldo ist erst ein paar Tage tot, und schon umschwärmen sie sie wie in einer Seniorenversion von Der Bachelor." Angewidert schüttelte Cecily den Kopf. "Männer."
"Weißt du, dafür, dass du als Partnervermittlerin tätig bist, hast du eine ziemlich merkwürdige Haltung zu solchen Dingen", stellte Bailey fest.
"Was meinst du wohl, woher ich meine Einstellung habe?", konterte Cecily.
"Wie schaffst du es nur, im Geschäft zu bleiben?", wollte Bailey wissen.
"Indem ich Oberflächlichkeit zur Kunst erhoben habe." Cecily schenkte ihnen ein böses Grinsen.
Übersetzung: Gabriele Ramm
© 2012 by Sheila Rabe, MIRA Taschenbuch Band 25653
Sorge dafür, dass es in deinen Beziehungen gut läuft, dann läuft auch dein Geschäft. Denn ein Geschäft ist nichts anderes als eine Beziehung, an der ein paar Dollarnoten mit dranhängen.
Muriel Sterling, Die Verbindung von Arbeit und Vergnügen: Wie man Arbeit und Liebe erfolgreich miteinander verknüpft Samantha Sterling saß neben ihrer Mutter in der ersten Reihe der Icicle- Falls- Gemeindekirche und kämpfte gegen den Wunsch an, aufzuspringen und nach vorn zum Altar zu laufen, um ihren Stiefvater Waldo am Kragen zu packen und zu erwürgen. Doch es gab zwei Gründe, die dagegensprachen: Zum einen tat ein braves Mädchen so etwas nicht in der Kirche. Trotzdem, vielleicht hätte sie ausnahmsweise ihre Skrupel über Bord geworfen, wenn es nicht den zweiten Grund gegeben hätte: Gott hatte Waldo bereits zu sich gerufen. Waldo war mausetot. Zurückgelassen hatte er nicht nur eine Tochter aus erster Ehe, sondern auch seine trauernde Witwe Muriel, seine drei Stieftöchter Samantha, Cecily und Bailey sowie einen Familienbetrieb, der genauso leblos war wie Waldo.
Als Samanthas Vater Stephen noch gelebt hatte, war Sweet Dreams Chocolates ein gesundes Unternehmen gewesen. Ihre Urgroßmutter Rose hatte es gegründet, und unter Stephens Leitung war es langsam, aber stetig gewachsen. Das Unternehmen glich einer großen, glücklichen Familie - ein Spiegelbild der Familie, die von den Firmenerlösen lebte. Alle drei Schwestern hatten ihre Sommerferien stets damit verbracht, für Sweet Dreams zu arbeiten. Allen drei war schon früh eingeimpft worden, dass dieses Geschäft die Familie nicht nur finanziell versorgte, sondern ihnen auch zur Ehre gereichte - abgesehen davon, dass es ihnen nie an Schokolade fehlte. Aber es war Samantha gewesen, die dem Betrieb mit Haut und Haaren verfallen war. Von den drei Mädchen war sie diejenige, die in ihrem Heimatort geblieben und zur rechtmäßigen Erbin auserkoren worden war.
Doch dann war ihr Vater gestorben, und auf einmal hatte alles stillgestanden. Samantha verlor den Mann, den sie und ihre Schwestern vergöttert hatten, und ihre Mutter verlor die Lust am Leben. Muriel überließ es Samantha und der Buchhalterin Lizzy, das Geschäft sozusagen per Autopilot am Laufen zu halten, während sie erst trauerte und sich danach auf die Suche nach einem neuen Ehemann machte.
Und da kam Waldo Wittman ins Spiel, ein großer grauhaariger Witwer, der erst kürzlich von seiner Firma ermuntert worden war, in Frührente zu gehen, weil man Personal abbauen musste. (Inzwischen überlegte Samantha, dass es vielleicht auch noch andere Gründe gegeben haben mochte, warum man Waldo freigesetzt hatte). Er hatte damals behauptet, er habe aus dem erbarmungslosen Konkurrenzkampf aussteigen wollen. Angesichts des herrlichen Blicks auf die Berge, der Nähe zu den Weinanbaugebieten im östlichen Washington, der freundlichen Kleinstadtatmosphäre und der attraktiven Witwe hatte Waldo entschieden, dass Icicle Falls ganz nach seinem Geschmack war. Und Muriel befand, dass Waldo genau nach ihrem Geschmack war. Also hatte sie, nach anderthalb Jahren Witwendasein, einen neuen Mann gehabt.
Und jetzt lag er hier, aufgebahrt vor dem Altar in seinem grauen - teuren! - Lieblingsanzug. Der nette, geliebte Waldo ... der Geldvernichter. Oh Waldo, wie konnte nur alles so schnell den Bach runtergehen?
Es war Anfang Januar, der Beginn eines neuen Jahres. Leider versprach es, der reinste Albtraum zu werden, und das nur, weil Mom ihren neuen Ehemann zum Geschäftsführer des Familienbetriebs gemacht hatte. Samantha war als stellvertretende Geschäftsführerin fürs Marketing zuständig gewesen, was leider auch nichts genützt hatte. Jetzt war Samantha als Geschäftsführerin zuständig für das Desaster, das Waldo hinterlassen hatte, und wenn sie an das Chaos dachte, das sie im Büro erwartete, konnte sie kaum still sitzen.
"Du zappelst", flüsterte ihre Schwester Cecily, die neben ihr saß.
Auf einer Trauerfeier zu zappeln war wahrscheinlich nicht besonders höflich, aber es war immer noch besser, als aufzuspringen, sich die Haare zu raufen und wie eine Verrückte zu schreien.
Warum nur hatten Mom und Dad nicht beizeiten getan, was hätte getan werden müssen, um sicherzustellen, dass - falls Dad etwas passierte - das Geschäft in kompetente Hände überging? Dann hätte Mom sich glücklich ihren neuen Ehefreuden widmen können, und es wäre nichts weiter passiert.
Niemand hatte erwartet, dass sie für immer allein bleiben würde. Sie war erst Anfang fünfzig gewesen, als Dad gestorben war, und sie war kein Mensch, der gut allein zurechtkam.
Als Waldo aufgetaucht war, hatte sie wieder Spaß am Leben gehabt, und Samantha hatte sich für sie gefreut. Er war lustig und charmant gewesen, und sie und ihre Schwestern hatten begeistert den Daumen gehoben. Was sprach dagegen? Mit ihm hatte Mom wieder Lachen gelernt. Anfangs verstanden sich alle wunderbar. Waldo war Hobbyfotograf gewesen, genauso wie Samantha, und sie hatten sich gern darüber ausgetauscht. Wann immer sie zu Hause vorbeigekommen war, um mit Mom übers Geschäft zu reden (oder es zumindest zu versuchen), hatte sie sofort gefragt: "Wo ist Waldo?" Es war zu einer Art Running Gag geworden.
Aber nachdem Mom Waldo wie eine Bombe auf die Firma hatte fallen lassen, brauchte Samantha nicht länger zu fragen. Sie wusste, wo Waldo war: Er war im Büro, versunken in seine Arbeit, und trieb Samantha in den Wahnsinn.
Sie knirschte fast mit den Zähnen, als sie kurz überschlug, wie viel Geld er verschleudert hatte: die neuen Visitenkarten mit seinem Namen darauf, das neue Briefpapier, neue Ausstattung, die sie nicht gebraucht hatten, eine neumodische Telefonanlage, die sie sich nicht leisten konnten und die sich Waldo von einem ausgebufften Vertreter hatte andrehen lassen. Wie konnte ein Geschäftsmann so schlecht darin sein, Geschäfte zu machen? Natürlich hatte er sowohl sich als auch Mom davon überzeugt, dass all diese Anschaffungen absolut notwendig waren, und Samantha hatte leider nicht genügend Macht, um ein Veto einzulegen und ihn aufzuhalten.
Doch das war nur der Anfang gewesen. Vor sechs Monaten waren ihre Gewinne drastisch eingebrochen, und sie hatten Schwierigkeiten gehabt, ihre Zulieferer zu bezahlen. Daraufhin hatte Waldo die Produktion zurückgefahren, was zwangsläufig dazu geführt hatte, dass sie ihre Aufträge nicht mehr vollständig hatten ausführen können. Und Lizzy, die Buchhalterin, hatte angefangen auszusehen, als wäre sie zum Essen mit dem Sensenmann verabredet. "Wir sind schon mit den vierteljährlichen Steuervorauszahlungen im Verzug", hatte sie Samantha berichtet. "Aber das ist noch nicht alles." Sie hatte Samantha Ausgaben auf den Auszügen des Geschäftskontos gezeigt, die keinen Sinn ergaben. Eine Waffe. Munition.
Kistenweise Mineralwasser, genug, um die ganze Stadt vor dem Verdursten zu bewahren. Waldo glich einem Heuschreckenschwarm, der die gesamte Firma verschlang.
Wo ist Waldo? Fleißig damit beschäftigt, die Firma und damit sie alle den Bach runtergehen zu lassen. Und tschüss! Am liebsten hätte Samantha ihn mit hinuntertreiben sehen, am besten direkt auf einen Wasserfall zu und ...
"Und ich glaube, wenn Waldo jetzt zu uns sprechen könnte, würde er sagen: 'Ich danke Gott für ein gutes Leben'", sagte Pastor Jim.
Ihre Mutter schluchzte laut auf, und Samantha bekam ein schlechtes Gewissen. Sie sollte auch weinen, schließlich hatte sie Waldo gemocht. Er hatte ein großes Herz besessen und viel Freude am Leben gehabt.
"Wir wissen, dass ihn alle schmerzlich vermisst werden", sagte Pastor Jim weiter. Cecily legte tröstend eine Hand auf Moms Arm, woraufhin diese erst richtig zu weinen begann.
"Arme Mom", flüsterte Bailey, die auf der anderen Seite neben Samantha saß. "Erst Dad und jetzt Waldo."
Zwei Ehemänner zu verlieren - das nannte man wohl einen doppelten Schicksalsschlag. Mom hatte nicht nur ihre beiden Männer geliebt, sondern sie war auch gern verheiratet gewesen. Sie war keine Geschäftsfrau (was vermutlich erklärte, warum Grandpa vollkommen glücklich und zufrieden damit gewesen war, Dad die Leitung von Sweet Dreams zu übertragen), aber sie besaß ein Händchen für Beziehungen. Sie hatte sogar schon ein paar Beziehungsratgeber in einem kleinen Verlag veröffentlicht, und bevor Waldo starb, hatte sie gerade ein neues Buch anfangen wollen: Geheimnisse einer glücklichen Wiederheirat.
Samantha hoffte, dass Mom jetzt ihre Aufmerksamkeit lieber darauf richtete, zu lernen, wie man ein glückliches Leben führte, ohne verheiratet zu sein. Jedenfalls sollte sie bitte, bitte nicht wieder heiraten, ehe sie nicht die Firma vor Schlimmerem bewahrt hatten und Samantha offiziell die Leitung übertragen worden war.
Je schneller, desto besser. Ihr erster Tagesordnungspunkt würde sein, Lizzy wieder einzustellen, die Waldo in einem missglückten Anflug von Sparwillen entlassen hatte. Sie hoffte nur, dass Lizzy zurückkehren würde, um ihr dabei zu helfen, das Chaos in den Griff zu bekommen.
Sie seufzte. Hier saß ihre Mutter und trauerte, während sie nichts anderes im Kopf hatte, als das Familienunternehmen zu retten. Was stimmte mit ihr nicht? Schlug in ihrer Brust ein Taschenrechner statt eines Herzens?
"Jetzt möchte ich Ihnen allen die Möglichkeit geben, ein paar Worte über Waldo zu sagen", erklärte Pastor Jim.
Er hat mich in den Wahnsinn getrieben, wäre wohl nicht unbedingt der passende Kommentar. Samantha blieb sitzen.
Allerdings gab es genügend andere Leute, die der Bitte des Pastors gern folgten.
"Er war der großzügigste Mann, den ich je getroffen habe", sagte Maria Gomez, die Kellnerin, die ihn bei Zelda's immer bedient hatte. "Er hat mir zweihundert Dollar gegeben, damit ich mein Auto reparieren lassen konnte. Einfach so. Er meinte sogar, ich solle mir wegen der Rückzahlung keine Gedanken machen."
Samantha presste die Lippen fest aufeinander und stellte sich vor, wie die Hundertdollarnoten Flügel bekamen und in Richtung Sleeping Lady Mountain, dem Berg, der vor ihrer Haustür lag, davonsegelten.
Du hast wirklich einen Taschenrechner als Herz. Die Leute sprachen darüber, wie nett Waldo gewesen war, und das Einzige, woran sie denken konnte, war Geld. Sie war ein schrecklicher Mensch, ein durch und durch schrecklicher Mensch. Sie war nicht immer so gewesen, oder? Eine Träne rann ihr über die Wange.
Ed York, der Eigentümer des Weingeschäfts D'Vine Wines, stand auf. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit Waldo auf seiner Veranda gesessen und mit ihm auf die Berge geschaut habe. Wir haben Wein getrunken, und er hat gesagt: 'Weißt du was, Ed? Besser als jetzt kann es gar nicht mehr werden.' Ja, Waldo hat gewusst, wie man das Leben genießt."
Während alle um ihn herum sich die Haare gerauft haben.
"Er war wirklich ein wunderbarer Mensch", sagte die alte Mrs Nilsen. "Erst letzten Monat hat er in eisiger Kälte angehalten und meinen Reifen gewechselt, als ich auf dem Highway einen Platten hatte."
So ging es immer weiter mit dem Lob auf Waldo. Der gute alte wunderbare Waldo. Alle hier würden ihn vermissen, außer seiner miesen kleinen undankbaren Taschenrechner- statt- Herz- Stieftochter, dem weiblichen Dagobert Duck. Wie jämmerlich. Samantha kullerte noch eine Träne über die Wange.
Schließlich beendete der Pastor die Feierlichkeiten, und die Gemeinde machte sich unter einem düsteren Himmel auf den Weg zur Festival Hall, wo man sich weiter unterhalten, noch einmal Lobgesänge auf Waldo halten und Schnittchen und Kartoffelsalat verputzen konnte. Die drei Schwestern lächelten tapfer und nahmen Beileidsbekundungen entgegen.
Wanda, Waldos Tochter, und auch sein Bruder waren von der Ostküste rübergeflogen. Als Wanda sich mit rot geweinten Augen näherte, gelang es Samantha trotz all ihrer Schuldgefühle, ihrer Verbitterung und dem Frust, ein Fünkchen Mitleid aufzubringen.
"Es tut mir leid, dass wir uns unter solchen Umständen wiedersehen", sagte Wanda.
"Uns auch", erklärte Cecily.
"Dich trifft der Verlust sicherlich am härtesten", fügte Samantha hinzu. Und es tat ihr wirklich leid. Sie wusste, wie schmerzhaft es war, den Vater zu verlieren. Das war etwas, das sie nicht einmal ihrem ärgsten Feind wünschte.
Wanda wischte sich die Augen mit einem durchnässten Taschentuch ab. "Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er nicht mehr da ist. Er war der beste Vater der Welt. Und er war immer so positiv, so fröhlich."
So ahnungslos. "Ich wünschte, man könnte die Zeit zurückdrehen", sagte Samantha.
Wanda schniefte und nickte. "Ihr wart alle so nett zu ihm."
Dazu fiel Samantha nichts ein. Sie konnte ja wohl kaum gestehen, dass sie in den vergangenen Monaten alles andere als nett gewesen war.
Zum Glück sprang Cecily ein. "Er war ja auch ein sehr netter Mann."
Richtig. Er war nur ein miserabler Geschäftsmann gewesen.
"Er hat Muriel wirklich geliebt", fuhr Wanda fort. "Er war so einsam, nachdem meine Mutter gestorben war. Muriel hat ihm neuen Lebensmut gegeben."
"Und ich weiß nicht, wie ihr Leben ohne ihn weitergegangen wäre", betonte Samantha.
"Wanda, ich glaube, das würde sie gern hören", murmelte Waldos Bruder Walter, während er ihre Stiefschwester davonführte.
"Ich brauche einen Drink", befand Samantha.
"Gute Idee", stimmte Bailey ihr zu, und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zur Punschschüssel.
Samantha trank eigentlich selten Alkohol, aber im Film half ein kräftiger Schluck den Schauspielern anscheinend auch immer, stressige Situationen durchzustehen, also war sie durchaus willens, es zu versuchen. "Ich wünschte, hier wäre ein stärkerer Schuss drin", murmelte sie.
Bailey blickte zu ihrer Mutter hinüber, die auf der anderen Seite des Raumes saß. "Mir tut Mom so leid."
Muriel Sterling- Wittman saß auf einem Klappstuhl, eingerahmt vom fahlen Winterlicht, das durch das Fenster hinter ihr hineinschien. Sie wirkte wie eine schöne tragische Figur, die das neue Jahr allein beginnen musste. Ihr schlichtes schwarzes Kleid umhüllte ihre üppigen Kurven diskret, und ihr Haar hatte weiterhin den glänzenden Kastanienton wie damals, als Samantha noch ein Kind gewesen war - was vor allem den hervorragenden Friseuren im Sleeping Lady Salon zu verdanken war. Die grünen Augen, für die Waldo einst geschwärmt hatte, waren zwar vom vielen Weinen blutunterlaufen, aber immer noch schön dank der dichten langen mit wasserfester Mascara versehenen Wimpern. Mindestens die Hälfte der anwesenden Männer umschwirrte Muriel und hielt Taschentücher griffbereit, falls sie eines benötigen sollte.
"Na ja, zumindest brauchen wir keine Angst zu haben, dass sie einsam ist", meinte Bailey. Sie war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten und ihr auch vom Charakter her am ähnlichsten: genauso nett, positiv denkend und naiv.
Cecily stieß einen verächtlichen Laut aus. "Als wenn einer dieser Männer ihr irgendwie nutzen würde. Die sind doch alle verheiratet."
"Ed nicht", korrigierte Bailey sie.
"Der ist scharf auf Pat aus dem Buchladen", informierte Samantha ihre Schwestern und fügte im Stillen hinzu: zum Glück.
"Arnie ist nicht verheiratet", meinte Bailey. "Und Bürgermeister Stone auch nicht. Oder wie wäre es mit Waldos Bruder? Wäre es nicht toll, wenn ..."
Samantha unterbrach sie. "Sprich das bitte gar nicht erst laut aus." Das war jetzt das Letzte, was sie gebrauchen konnten: einen Mann, der Mom davon überzeugte, dass aller guten Dinge drei waren.
"Schaut euch das bloß an. Waldo ist erst ein paar Tage tot, und schon umschwärmen sie sie wie in einer Seniorenversion von Der Bachelor." Angewidert schüttelte Cecily den Kopf. "Männer."
"Weißt du, dafür, dass du als Partnervermittlerin tätig bist, hast du eine ziemlich merkwürdige Haltung zu solchen Dingen", stellte Bailey fest.
"Was meinst du wohl, woher ich meine Einstellung habe?", konterte Cecily.
"Wie schaffst du es nur, im Geschäft zu bleiben?", wollte Bailey wissen.
"Indem ich Oberflächlichkeit zur Kunst erhoben habe." Cecily schenkte ihnen ein böses Grinsen.
Übersetzung: Gabriele Ramm
© 2012 by Sheila Rabe, MIRA Taschenbuch Band 25653
... weniger
Autoren-Porträt von Sheila Roberts
Sheila Roberts lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern an einem kleinen See im Staat Washington im äußersten Nordwesten der USA. Wenn sie sich nicht gerade mit ihren Freundinnen trifft oder Tennis spielt, schreibt sie fleißig über die Themen, die Frauen am meisten lieben: Familie, Freunde und Schokolade.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sheila Roberts
- 2013, 1. Aufl., 396 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Gabriele Ramm
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3862785092
- ISBN-13: 9783862785094
- Erscheinungsdatum: 13.02.2013
Rezension zu „Schokolade für dich “
"Sheila Roberts bringt mich zum Lachen. Nach der Lektüre ihrer Bücher bin ich begeistert, voller Hoffnung und glücklich." New York Times-Bestsellerautorin Debbie Macomber "Sheila Roberts ist eine meiner Lieblingsautorinnen. Ihre Geschichten behandeln die Hoffnungen und Träume aller Frauen. Das Lesen ihrer Bücher ähnelt einem reizenden Besuch bei einem hochgeschätzten Freund." New York Times-Bestsellerautorin Susan Wiggs "Roberts' typischer Humor und ihre unvergesslichen Charaktere, die mit ganz alltäglichen Problemen kämpfen, summieren sich zu einem Roman, der die Leser lächeln und nach mehr verlangen lässt." Book Page
Kommentare zu "Schokolade für dich"
0 Gebrauchte Artikel zu „Schokolade für dich“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Schokolade für dich".
Kommentar verfassen