Schrei unter Wasser / Katrine Wraa Bd.1
Krimi. Deutsche Erstausgabe
Eine verstörte Frau. Ein ermordeter Arzt. Eine tote Mutter. Und eine junge Kriminalpsychologin im tödlichen Strudel aus Leid und Hass. Der erste Fall für Katrine Wraa.
Von Jussi Adler-Olsen für den Politiken-Krimipreis ausgewählt. Platz 1 der dänischen...
Von Jussi Adler-Olsen für den Politiken-Krimipreis ausgewählt. Platz 1 der dänischen...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Schrei unter Wasser / Katrine Wraa Bd.1 “
Klappentext zu „Schrei unter Wasser / Katrine Wraa Bd.1 “
Eine verstörte Frau. Ein ermordeter Arzt. Eine tote Mutter. Und eine junge Kriminalpsychologin im tödlichen Strudel aus Leid und Hass. Der erste Fall für Katrine Wraa. Von Jussi Adler-Olsen für den Politiken-Krimipreis ausgewählt. Platz 1 der dänischen Bestsellerliste.
Katrine Wraa ist am Boden - des Meeres und ihrer Karriere. In Ägypten versucht die junge Kriminalpsychologin abzutauchen: vor ihrer panischen Angst vorm Unter-Wasser-Atmen genauso wie vor dem Verlust ihrer Universitätsstelle. Da kommt unverhofft ein Angebot von der Kopenhagener Polizei. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie zu einem Mordfall hinzugezogen: Wer hat Mads Winther, einen beliebten Arzt der Geburtsklinik, vor seinem Haus brutal erstochen? Die Spur weist auf den Mann einer Patientin, doch auch Winthers Witwe verhält sich seltsam. Katrine gerät in einen gefährlichen Strudel aus Leid und Hass ...
»Erstklassig - eine unglaublich gute Crime-Story mit Mord, Betrug, Verrat, Wahnsinn und Psychopathie.« metroXpress Kopenhagen
»Durch diesen Kriminalroman fließt das Böse wie eine tückische Tiefseeströmung.« Ekstra Bladet
Lese-Probe zu „Schrei unter Wasser / Katrine Wraa Bd.1 “
Schrei unter Wasser von Jeanette Øbro und Ole Tornbjerg... mehr
Das Kind im Badewasser schreit nicht mehr.
Sie genießt die Stille.
Aber das Schreien hallt nach. Kreischt und dröhnt in ihrem Kopf. Sie sehnt sich so sehr nach etwas Frieden. Ist das zu viel verlangt? Nur etwas Frieden. Und Schlaf.
Tagsüber sitzt sie auf dem Sofa und presst die Hände auf die Ohren.
Das Kind schreit rund um die Uhr. Sie wird allmählich wahnsinnig. Es ist wie eine ewige Anklage, eine Anklage gegen sie; du bist nicht gut genug, du machst es nicht gut genug, du kümmerst dich nicht gut genug um mich.
Das Kind hat sich gegen sie gewandt.
Anfangs hat sie noch versucht, es zu trösten, es sanft an ihren Körper gedrückt. Aber es hat sie zurückgewiesen. Es ist ihr feindlich gesinnt. Das spürt sie deutlich. Wie soll sie sich um ein Kind kümmern, das ihr so feindlich gesinnt ist? Wie soll sie so ein Kind lieben können?
Die Mitarbeiterin im Gesundheitsamt hat gesagt, es sei gut für das Kind, wenn es draußen im Kinderwagen schlafen könne, das sei schon in Ordnung. Im Kinderwagen weint es zwar auch, aber ihre Ohren bekommen doch eine Pause.
Sie sehnt sich so sehr nach Ruhe.
Ihre Gedanken geraten immer weiter außer Kontrolle. Sie will sie aufhalten, aber sie lassen sich nicht zähmen. Und sie will diese Niederlage nicht erleiden, ihrem Mann eingestehen zu müssen, wie schlimm das Ganze steht.
Das hat alles nicht so kommen sollen. Aber sie kann nichts dagegen tun. Sie hat nichts, was sie diesem Kind geben könnte. Nicht einmal Milch. Es ist, als würde ihr Körper sich weigern, ihm noch mehr zu opfern. Und sie hat ja wohl auch schon genug Opfer gebracht! Aber da ist dieses kleine Ungeheuer anderer Meinung.
Sie spürt die Wut in sich aufsteigen. Dieser kleine Egoist. Fordert und fordert immerzu nur von ihr. Wie hat sie nur so ein kleines egoistisches Geschöpf zur Welt bringen können?
Wäre sie ein Mann, wäre ihr höchstwahrscheinlich der Gedanke gekommen, dass dieser Nachwuchs nicht von ihr sein kann. Aber sie hat es in sich getragen und geboren.
Ihre Gedanken kreisen beinahe nur noch um eine Sache, eine Möglichkeit nur, mehr nicht, die man aber keinesfalls laut aussprechen darf. Es ist zu schändlich. Aber davon gehen sie nicht weg, die Gedanken.
Mit jeder Faser ihres Körpers wünscht sie sich, dieses Kind wäre nie geboren worden.
Jetzt erwacht sie allmählich aus ihrem dösigen Schlummer.
Es ist, als wäre sie aus sich herausgetreten und würde sich nun selbst betrachten. Als schwebte sie über sich selbst im Zimmer. Sie sieht ihren Körper auf dem Boden neben der kleinen Badewanne sitzen. Etwas stimmt nicht. Erst versteht sie nicht, was es ist. Dann wird es ihr klar.
Das Kind im Wasser liegt schlaff und leblos da.
Was ist passiert? Sie versteht es nicht. Sie reißt es aus dem Wasser, legt es auf den Boden. Da ist kein Atem. Sie beginnt mit Herzdruckmassage und bläst Luft in den kleinen Mund.
O Gott ...
Gerade als sie glaubt, es sei hoffnungslos, dem schlaffen Körper das Leben zurückzugeben, hustet das Mädchen, und das Wasser platzt aus seinen Lungen und läuft aus seiner Nase und seinem Mund.
Den Rest des Tages beobachtet sie das Kind genau. Es schreit wie immer.
Als ihr Mann aus der Augenklinik nach Hause kommt, erzählt sie ihm nichts. Und er sieht nichts. Die Sehfähigkeit des Augenarztes ist bemerkenswert begrenzt.
Noch lange Zeit danach wagt sie nicht, das Kind zu baden.
KATRINE WRAA WAR AM BODEN, und das im doppelten Sinne.
Am Boden des Roten Meeres. Und am Boden ihrer Karriere.
Sie zog es vor, sich nur mit dem ersten Zustand zu beschäftigen, und versuchte, den zweiten so weit wie möglich zu verdrängen.
Sie hatte gerade noch so viel Luft, um exakt eine Minute und dreißig Sekunden in dieser Farbenorgie verbringen zu können, bevor sie an die Wasseroberfläche schwimmen und Atem holen musste.
Sie saugte die Eindrücke auf. Das konstante Nagen der Papageifische war hier unten im Korallenriff ein beständiges Hintergrundgeräusch. Die Korallen sahen allen möglichen Dingen ähnlich, von menschlichen Gehirnen bis hin zu abstrakten Kunstwerken. Ein Clownfisch zog träge an ihr vorüber. Sie hatte Lust, die Hand auszustrecken und seinen molligen orangeweißgestreiften Körper zu berühren.
Der Zeitpunkt kam näher. Langsam glitt sie durch das Wasser nach oben und zog ihn ein wenig hinaus.
Noch immer hatte sie es nicht geschafft, die Panikschübe zu überwinden, die sie jedes Mal befielen, wenn sie versuchte, mit Sauerstoff zu tauchen und den ersten, grenzüberschreitenden Atemzug unter Wasser zu tun. Ihre Enttäuschung darüber war maßlos. Deshalb schnorchelte sie und tauchte ohne Sauerstoff, und in dieser Disziplin hatte sie es zumindest schon ziemlich weit gebracht. Sie versuchte jedes Mal, ihren Rekord ein wenig zu verbessern. Momentan stand er bei drei Minuten und fünf Sekunden.
Noch ein Meter bis zur Wasseroberfläche. Der Drang zu atmen wurde jetzt sehr stark. Da. Luft traf auf ihr Gesicht, und Katrine füllte ihre Lungen.
Sie hatte es versucht. Das hatte sie wirklich. Und Ian, ihr australischer Taucher, mit dem sie zusammen war, war unfassbar geduldig mit ihr gewesen. Aber sie hatte sich nicht überwinden können. Jedenfalls noch nicht. Sie, die sich vorgestellt hatte, ihren Aussteigerphantasien nachzugeben, Tauchlehrerin zu werden und nie wieder das akademische Schlachtfeld zu betreten, das sie in England hinter sich gelassen hatte.
Sie holte Luft für einen neuen Tauchgang, hatte die Techniken der besten Freitaucher studiert und eingeübt. Aber sie wusste, dass sie das Meditative des Tauchens so nicht erleben konnte. Tief unten im Wasser einfach zu sein, zwischen Fischen und Korallen.
Doch sie genoss es, ihren Körper zu spüren, der kräftig und geschmeidig in hohem Tempo durch das Wasser glitt, beschleunigt von den großen Schwimmflossen.
Bald war sie wieder auf dem Grund.
*
Ian zog verständnislos die Augenbrauen zusammen, und seine braune, ledrige Stirn runzelte sich. Katrine betrachtete seinen ferienträgen Taucherkörper, der behaglich ausgestreckt zwischen den Kissen lag, die zu etwas arrangiert waren, das man im Westen Loungestil nennen würde, das den Beduinen aber bereits seit Jahrtausenden als Wohnzimmer unter den Sternen diente, wenn sie ihr Lager aufschlugen. Das Feuer knisterte.
»Ich versteh einfach nicht, wie solche Leute im normalen Leben überhaupt funktionieren können.«
Sie hatten ein romantisches Gesprächsthema: Psychopathen. Katrine hatte längst eingesehen, dass sie solche ungewöhnlichen Gesprächsthemen als Begleiterscheinung ihres Berufs akzeptieren musste, nachdem sie das Grenzland zwischen Psychologie und Kriminalität zu ihrem Arbeitsfeld gemacht hatte.
Sie hatten sich in eine lange Diskussion über Soziopathen und Menschen mit psychopathischen Zügen verstrickt. Schon jetzt konnte sich keiner mehr erinnern, wie ihr Gespräch überhaupt bis hierhin gekommen war.
»Und was ist ein normales Leben?«, fragte sie neckisch zurück.
»Na, so was wie ... du weißt schon: eine Familie haben und sie versorgen und so. Wie normale Menschen eben, oder?«
»Dann sind wir beide nicht die Spur normal?«, fuhr sie fort.
»Jetzt komm schon, du weißt, was ich meine.«
»Ja, das weiß ich«, sagte sie. »Okay, aber meistens funktionieren sie ja auch unter ›normalen‹ Bedingungen nicht. Das ist der Grund, weshalb sie in den Gefängnissen ... sagen wir mal, überrepräsentiert sind. Soziopathen haben typischerweise extrem viele Brüche in ihrem Lebenslauf. Sowohl was Partnerschaften als auch was Jobs angeht. Es fällt ihnen einfach schwer, sich an feste Abläufe zu halten. Aber es gibt natürlich Ausnahmen. Etwas vereinfacht kann man sagen, es hängt von ihrer Fähigkeit zur Impulskontrolle ab; ob sie in der Lage sind, einen Handlungsimpuls zu unterdrücken oder nicht.«
»Und was ist dafür entscheidend?«
»Tja, weißt du, da begeben wir uns jetzt in die Neuropsychologie und müssen uns den präfrontalen Cortex etwas näher -«
»Jaja, schon gut, lass mal.« Nachdenklich schwieg er für einen Moment. »Es ist nur ganz einfach so ... faszinierend, oder? Kein Wunder, dass es so viele Bücher und Filme über Psychopathen gibt«, sagte Ian.
»Ich glaube, was uns Angst macht, ist die Tatsache, dass sie kein Gewissen haben«, antwortete sie. »Sie sind zu allem fähig. Sie können uns hemmungslos manipulieren und sich eine enorme Macht über ihre Umgebung verschaffen. Sie lügen, ohne mit der Wimper zu zucken oder auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob das, was sie tun, falsch ist. Für sie zählt nur eins: ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.«
»Hm«, sagte er.
Sie lehnte sich wieder in die Kissen zurück, nahm einen Zug aus der mit Apfeltabak gefüllten Wasserpfeife und sah hinauf zum Wüstenhimmel, an dem ein Sternenmeer explodiert war, wie sie es nicht einmal annähernd je zuvor gesehen hatte. Hier in der Wüste gab es im Umkreis von mehreren Kilometern kein Licht, abgesehen von dem, das von den Sternen und ihrem Feuer kam, über dem sie früher am Abend Lammfleisch gegrillt hatten.
Sie hatten eine Tour die Ostküste der Sinai-Halbinsel hinauf in Ians altem Jeep unternommen. Nachts schlugen sie ihr Lager in der Wüste bei den Beduinen auf oder nahmen ein Zimmer in einem der Badehotels draußen an der Küste. Tagsüber schnorchelten sie gemeinsam.
»Wie vielen bist du begegnet?«, fragte er neugierig, richtete sich halb auf und stützte sich auf einen braungebrannten Ellenbogen. »Also so ganz reinrassigen Exemplaren?«
»Hm, mal sehen, da wäre als Erstes meine Chefin«, sagte sie und lachte leise. »Nein, das stimmt nicht ganz, sie hat allenfalls leicht psychopathische Züge. Also, ein paar habe ich schon getroffen.« Sie dachte kurz nach. »Und eine hat wirklich Eindruck auf mich gemacht.«
»Wer?«
»Ein Gefängnisinsassin, die ich einmal verhört habe.« »Was hatte sie getan?«
»Sie hatte ihre beiden kleinen Kinder ermordet.« »Du lieber Gott.«
»Tja, also der hatte an diesem Tag offenbar anderswo zu tun«, sagte sie und nahm einen großen Schluck von dem ägyptischen Stella-Bier. »Sie sagte, sie hätten so einen Lärm gemacht. Und da hat sie sie in der Badewanne ertränkt.«
Sie schwiegen.
Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass er sie intensiv ansah.
»Denkst du, du wirst hierbleiben, Darling? Bei mir?«, fragte er.
»Das nenn ich mal einen Themenwechsel.«
»Ja, aber was glaubst du?«
»Auch wenn du mich immer Darling nennst, obwohl du genau weißt, dass ich meinen zweiten Familiennamen hasse, und obwohl du mir bei der Passkontrolle heimlich über die Schulter geschaut und ihn dir so unerlaubt ergaunert hast«, sagte sie und versetzte ihm einen leichten Schlag auf den Arm. »Trotzdem bin ich immer noch total verrückt nach dir. Und«, fügte sie hinzu, »ich bin bereit, dir das mit dem Namen zu verzeihen, weil er sich bei dir immer anhört wie eine australische Version von James Bond; elegant und wirklich, wirklich komisch.«
»Und was ist nun die Moral von der Geschicht'?«
»Das weiß ich nicht. Ich bin dabei es herauszufinden, während ich rede.«
»Dummerchen!«
»Ja!«, sagte sie entschieden, »genau das bin ich. Und ich bin außerdem ziemlich betrunken. In diesem Zustand darfst du mir so gewichtige Fragen überhaupt nicht stellen.«
»Du bist unwiderstehlich, Darling.«
»Ein Glück!«
Sie lachten, legten sich dicht nebeneinander und sahen zum Sternenhimmel hinauf. Zum Schutz vor der kühlen Wüstenluft zog Ian eine Decke über sie.
Ian war von ihrer Arbeit fasziniert - im Gegensatz zu vielen anderen, die ihr leidenschaftliches Interesse für Menschen, die zu grausamsten Verbrechen fähig waren, abschreckte. Natürlich hatte sie ihn in den ersten Wochen durch ihren persönlichen TÜV geschickt, bevor sie ihm Zugang zu ihrer Intimsphäre gewährt hatte. Zur Checkliste gehörte unter anderem ein Robert-Hares-Screening, eine international anerkannte Methode zur Diagnose von dissozialer Persönlichkeitsstörung, oder mit anderen Worten: War jemand ein Psychopath oder nicht? Ian hatte bestanden - oder war durchgefallen, ganz wie man es betrachtete.
»Ich will morgen nicht zurück«, stöhnte sie und fühlte sich mit einem Mal nüchterner. Eilig nahm sie einen Schluck von ihrem Bier.
»Ich auch nicht«, sagte er, seufzte und zog sie noch enger an sich.
Sie waren seit zwei Wochen unterwegs, der Urlaub war vorbei. Ian musste zurück nach Scharm El-Scheich, in die Touristenhochburg, wo er als Tauchlehrer arbeitete. Katrine musste herausfinden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Herausfinden, ob es einen Weg aus der Sackgasse gab, in der ihre Karriere festgefahren war.
»Ich habe beschlossen, diesen Tauchschein zu machen«, sagte sie. Sie träumte davon, so zu leben wie er, ein Leben, in dem die großen Entscheidungen darin bestanden, ob Scharm, Koh Tao in Thailand, Costa Rica, das Great Barrier Reef ... Wenn Ian von all den Orten erzählte, an denen er gewesen war, wurde ihr bei dem Gedanken daran ganz glückselig zumute.
»Du musst ja nicht Tauchlehrerin werden, um hier unten zu bleiben«, sagte er einmal mehr vorsichtig, und sie konnte hören, wie er im Dunkeln lächelte. »Es gibt ja auch hier jede Menge Schurken, und du kannst helfen, sie zu fangen. Glaub mir, in Scharm ...«
»Ich muss mich einfach nur überwinden.«
»Katrine, Darling, du hast dich ganz schön festgebissen an dieser ...«
»Ich kann es überwinden!«
Sie sah ihn entschieden an. So gut kannten sie sich nach den drei Monaten, die sie jetzt zusammen waren, natürlich auch wieder nicht. Sie war ihm begegnet, kurz nachdem sie in Scharm angekommen war, und nach einer Woche bei ihm eingezogen. Was er noch nicht über sie wusste, dachte sie, war, dass sie einen unerschütterlichen Glauben daran besaß, alles erreichen zu können, was sie sich vorgenommen hatte.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2012
Das Kind im Badewasser schreit nicht mehr.
Sie genießt die Stille.
Aber das Schreien hallt nach. Kreischt und dröhnt in ihrem Kopf. Sie sehnt sich so sehr nach etwas Frieden. Ist das zu viel verlangt? Nur etwas Frieden. Und Schlaf.
Tagsüber sitzt sie auf dem Sofa und presst die Hände auf die Ohren.
Das Kind schreit rund um die Uhr. Sie wird allmählich wahnsinnig. Es ist wie eine ewige Anklage, eine Anklage gegen sie; du bist nicht gut genug, du machst es nicht gut genug, du kümmerst dich nicht gut genug um mich.
Das Kind hat sich gegen sie gewandt.
Anfangs hat sie noch versucht, es zu trösten, es sanft an ihren Körper gedrückt. Aber es hat sie zurückgewiesen. Es ist ihr feindlich gesinnt. Das spürt sie deutlich. Wie soll sie sich um ein Kind kümmern, das ihr so feindlich gesinnt ist? Wie soll sie so ein Kind lieben können?
Die Mitarbeiterin im Gesundheitsamt hat gesagt, es sei gut für das Kind, wenn es draußen im Kinderwagen schlafen könne, das sei schon in Ordnung. Im Kinderwagen weint es zwar auch, aber ihre Ohren bekommen doch eine Pause.
Sie sehnt sich so sehr nach Ruhe.
Ihre Gedanken geraten immer weiter außer Kontrolle. Sie will sie aufhalten, aber sie lassen sich nicht zähmen. Und sie will diese Niederlage nicht erleiden, ihrem Mann eingestehen zu müssen, wie schlimm das Ganze steht.
Das hat alles nicht so kommen sollen. Aber sie kann nichts dagegen tun. Sie hat nichts, was sie diesem Kind geben könnte. Nicht einmal Milch. Es ist, als würde ihr Körper sich weigern, ihm noch mehr zu opfern. Und sie hat ja wohl auch schon genug Opfer gebracht! Aber da ist dieses kleine Ungeheuer anderer Meinung.
Sie spürt die Wut in sich aufsteigen. Dieser kleine Egoist. Fordert und fordert immerzu nur von ihr. Wie hat sie nur so ein kleines egoistisches Geschöpf zur Welt bringen können?
Wäre sie ein Mann, wäre ihr höchstwahrscheinlich der Gedanke gekommen, dass dieser Nachwuchs nicht von ihr sein kann. Aber sie hat es in sich getragen und geboren.
Ihre Gedanken kreisen beinahe nur noch um eine Sache, eine Möglichkeit nur, mehr nicht, die man aber keinesfalls laut aussprechen darf. Es ist zu schändlich. Aber davon gehen sie nicht weg, die Gedanken.
Mit jeder Faser ihres Körpers wünscht sie sich, dieses Kind wäre nie geboren worden.
Jetzt erwacht sie allmählich aus ihrem dösigen Schlummer.
Es ist, als wäre sie aus sich herausgetreten und würde sich nun selbst betrachten. Als schwebte sie über sich selbst im Zimmer. Sie sieht ihren Körper auf dem Boden neben der kleinen Badewanne sitzen. Etwas stimmt nicht. Erst versteht sie nicht, was es ist. Dann wird es ihr klar.
Das Kind im Wasser liegt schlaff und leblos da.
Was ist passiert? Sie versteht es nicht. Sie reißt es aus dem Wasser, legt es auf den Boden. Da ist kein Atem. Sie beginnt mit Herzdruckmassage und bläst Luft in den kleinen Mund.
O Gott ...
Gerade als sie glaubt, es sei hoffnungslos, dem schlaffen Körper das Leben zurückzugeben, hustet das Mädchen, und das Wasser platzt aus seinen Lungen und läuft aus seiner Nase und seinem Mund.
Den Rest des Tages beobachtet sie das Kind genau. Es schreit wie immer.
Als ihr Mann aus der Augenklinik nach Hause kommt, erzählt sie ihm nichts. Und er sieht nichts. Die Sehfähigkeit des Augenarztes ist bemerkenswert begrenzt.
Noch lange Zeit danach wagt sie nicht, das Kind zu baden.
KATRINE WRAA WAR AM BODEN, und das im doppelten Sinne.
Am Boden des Roten Meeres. Und am Boden ihrer Karriere.
Sie zog es vor, sich nur mit dem ersten Zustand zu beschäftigen, und versuchte, den zweiten so weit wie möglich zu verdrängen.
Sie hatte gerade noch so viel Luft, um exakt eine Minute und dreißig Sekunden in dieser Farbenorgie verbringen zu können, bevor sie an die Wasseroberfläche schwimmen und Atem holen musste.
Sie saugte die Eindrücke auf. Das konstante Nagen der Papageifische war hier unten im Korallenriff ein beständiges Hintergrundgeräusch. Die Korallen sahen allen möglichen Dingen ähnlich, von menschlichen Gehirnen bis hin zu abstrakten Kunstwerken. Ein Clownfisch zog träge an ihr vorüber. Sie hatte Lust, die Hand auszustrecken und seinen molligen orangeweißgestreiften Körper zu berühren.
Der Zeitpunkt kam näher. Langsam glitt sie durch das Wasser nach oben und zog ihn ein wenig hinaus.
Noch immer hatte sie es nicht geschafft, die Panikschübe zu überwinden, die sie jedes Mal befielen, wenn sie versuchte, mit Sauerstoff zu tauchen und den ersten, grenzüberschreitenden Atemzug unter Wasser zu tun. Ihre Enttäuschung darüber war maßlos. Deshalb schnorchelte sie und tauchte ohne Sauerstoff, und in dieser Disziplin hatte sie es zumindest schon ziemlich weit gebracht. Sie versuchte jedes Mal, ihren Rekord ein wenig zu verbessern. Momentan stand er bei drei Minuten und fünf Sekunden.
Noch ein Meter bis zur Wasseroberfläche. Der Drang zu atmen wurde jetzt sehr stark. Da. Luft traf auf ihr Gesicht, und Katrine füllte ihre Lungen.
Sie hatte es versucht. Das hatte sie wirklich. Und Ian, ihr australischer Taucher, mit dem sie zusammen war, war unfassbar geduldig mit ihr gewesen. Aber sie hatte sich nicht überwinden können. Jedenfalls noch nicht. Sie, die sich vorgestellt hatte, ihren Aussteigerphantasien nachzugeben, Tauchlehrerin zu werden und nie wieder das akademische Schlachtfeld zu betreten, das sie in England hinter sich gelassen hatte.
Sie holte Luft für einen neuen Tauchgang, hatte die Techniken der besten Freitaucher studiert und eingeübt. Aber sie wusste, dass sie das Meditative des Tauchens so nicht erleben konnte. Tief unten im Wasser einfach zu sein, zwischen Fischen und Korallen.
Doch sie genoss es, ihren Körper zu spüren, der kräftig und geschmeidig in hohem Tempo durch das Wasser glitt, beschleunigt von den großen Schwimmflossen.
Bald war sie wieder auf dem Grund.
*
Ian zog verständnislos die Augenbrauen zusammen, und seine braune, ledrige Stirn runzelte sich. Katrine betrachtete seinen ferienträgen Taucherkörper, der behaglich ausgestreckt zwischen den Kissen lag, die zu etwas arrangiert waren, das man im Westen Loungestil nennen würde, das den Beduinen aber bereits seit Jahrtausenden als Wohnzimmer unter den Sternen diente, wenn sie ihr Lager aufschlugen. Das Feuer knisterte.
»Ich versteh einfach nicht, wie solche Leute im normalen Leben überhaupt funktionieren können.«
Sie hatten ein romantisches Gesprächsthema: Psychopathen. Katrine hatte längst eingesehen, dass sie solche ungewöhnlichen Gesprächsthemen als Begleiterscheinung ihres Berufs akzeptieren musste, nachdem sie das Grenzland zwischen Psychologie und Kriminalität zu ihrem Arbeitsfeld gemacht hatte.
Sie hatten sich in eine lange Diskussion über Soziopathen und Menschen mit psychopathischen Zügen verstrickt. Schon jetzt konnte sich keiner mehr erinnern, wie ihr Gespräch überhaupt bis hierhin gekommen war.
»Und was ist ein normales Leben?«, fragte sie neckisch zurück.
»Na, so was wie ... du weißt schon: eine Familie haben und sie versorgen und so. Wie normale Menschen eben, oder?«
»Dann sind wir beide nicht die Spur normal?«, fuhr sie fort.
»Jetzt komm schon, du weißt, was ich meine.«
»Ja, das weiß ich«, sagte sie. »Okay, aber meistens funktionieren sie ja auch unter ›normalen‹ Bedingungen nicht. Das ist der Grund, weshalb sie in den Gefängnissen ... sagen wir mal, überrepräsentiert sind. Soziopathen haben typischerweise extrem viele Brüche in ihrem Lebenslauf. Sowohl was Partnerschaften als auch was Jobs angeht. Es fällt ihnen einfach schwer, sich an feste Abläufe zu halten. Aber es gibt natürlich Ausnahmen. Etwas vereinfacht kann man sagen, es hängt von ihrer Fähigkeit zur Impulskontrolle ab; ob sie in der Lage sind, einen Handlungsimpuls zu unterdrücken oder nicht.«
»Und was ist dafür entscheidend?«
»Tja, weißt du, da begeben wir uns jetzt in die Neuropsychologie und müssen uns den präfrontalen Cortex etwas näher -«
»Jaja, schon gut, lass mal.« Nachdenklich schwieg er für einen Moment. »Es ist nur ganz einfach so ... faszinierend, oder? Kein Wunder, dass es so viele Bücher und Filme über Psychopathen gibt«, sagte Ian.
»Ich glaube, was uns Angst macht, ist die Tatsache, dass sie kein Gewissen haben«, antwortete sie. »Sie sind zu allem fähig. Sie können uns hemmungslos manipulieren und sich eine enorme Macht über ihre Umgebung verschaffen. Sie lügen, ohne mit der Wimper zu zucken oder auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, ob das, was sie tun, falsch ist. Für sie zählt nur eins: ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.«
»Hm«, sagte er.
Sie lehnte sich wieder in die Kissen zurück, nahm einen Zug aus der mit Apfeltabak gefüllten Wasserpfeife und sah hinauf zum Wüstenhimmel, an dem ein Sternenmeer explodiert war, wie sie es nicht einmal annähernd je zuvor gesehen hatte. Hier in der Wüste gab es im Umkreis von mehreren Kilometern kein Licht, abgesehen von dem, das von den Sternen und ihrem Feuer kam, über dem sie früher am Abend Lammfleisch gegrillt hatten.
Sie hatten eine Tour die Ostküste der Sinai-Halbinsel hinauf in Ians altem Jeep unternommen. Nachts schlugen sie ihr Lager in der Wüste bei den Beduinen auf oder nahmen ein Zimmer in einem der Badehotels draußen an der Küste. Tagsüber schnorchelten sie gemeinsam.
»Wie vielen bist du begegnet?«, fragte er neugierig, richtete sich halb auf und stützte sich auf einen braungebrannten Ellenbogen. »Also so ganz reinrassigen Exemplaren?«
»Hm, mal sehen, da wäre als Erstes meine Chefin«, sagte sie und lachte leise. »Nein, das stimmt nicht ganz, sie hat allenfalls leicht psychopathische Züge. Also, ein paar habe ich schon getroffen.« Sie dachte kurz nach. »Und eine hat wirklich Eindruck auf mich gemacht.«
»Wer?«
»Ein Gefängnisinsassin, die ich einmal verhört habe.« »Was hatte sie getan?«
»Sie hatte ihre beiden kleinen Kinder ermordet.« »Du lieber Gott.«
»Tja, also der hatte an diesem Tag offenbar anderswo zu tun«, sagte sie und nahm einen großen Schluck von dem ägyptischen Stella-Bier. »Sie sagte, sie hätten so einen Lärm gemacht. Und da hat sie sie in der Badewanne ertränkt.«
Sie schwiegen.
Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass er sie intensiv ansah.
»Denkst du, du wirst hierbleiben, Darling? Bei mir?«, fragte er.
»Das nenn ich mal einen Themenwechsel.«
»Ja, aber was glaubst du?«
»Auch wenn du mich immer Darling nennst, obwohl du genau weißt, dass ich meinen zweiten Familiennamen hasse, und obwohl du mir bei der Passkontrolle heimlich über die Schulter geschaut und ihn dir so unerlaubt ergaunert hast«, sagte sie und versetzte ihm einen leichten Schlag auf den Arm. »Trotzdem bin ich immer noch total verrückt nach dir. Und«, fügte sie hinzu, »ich bin bereit, dir das mit dem Namen zu verzeihen, weil er sich bei dir immer anhört wie eine australische Version von James Bond; elegant und wirklich, wirklich komisch.«
»Und was ist nun die Moral von der Geschicht'?«
»Das weiß ich nicht. Ich bin dabei es herauszufinden, während ich rede.«
»Dummerchen!«
»Ja!«, sagte sie entschieden, »genau das bin ich. Und ich bin außerdem ziemlich betrunken. In diesem Zustand darfst du mir so gewichtige Fragen überhaupt nicht stellen.«
»Du bist unwiderstehlich, Darling.«
»Ein Glück!«
Sie lachten, legten sich dicht nebeneinander und sahen zum Sternenhimmel hinauf. Zum Schutz vor der kühlen Wüstenluft zog Ian eine Decke über sie.
Ian war von ihrer Arbeit fasziniert - im Gegensatz zu vielen anderen, die ihr leidenschaftliches Interesse für Menschen, die zu grausamsten Verbrechen fähig waren, abschreckte. Natürlich hatte sie ihn in den ersten Wochen durch ihren persönlichen TÜV geschickt, bevor sie ihm Zugang zu ihrer Intimsphäre gewährt hatte. Zur Checkliste gehörte unter anderem ein Robert-Hares-Screening, eine international anerkannte Methode zur Diagnose von dissozialer Persönlichkeitsstörung, oder mit anderen Worten: War jemand ein Psychopath oder nicht? Ian hatte bestanden - oder war durchgefallen, ganz wie man es betrachtete.
»Ich will morgen nicht zurück«, stöhnte sie und fühlte sich mit einem Mal nüchterner. Eilig nahm sie einen Schluck von ihrem Bier.
»Ich auch nicht«, sagte er, seufzte und zog sie noch enger an sich.
Sie waren seit zwei Wochen unterwegs, der Urlaub war vorbei. Ian musste zurück nach Scharm El-Scheich, in die Touristenhochburg, wo er als Tauchlehrer arbeitete. Katrine musste herausfinden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Herausfinden, ob es einen Weg aus der Sackgasse gab, in der ihre Karriere festgefahren war.
»Ich habe beschlossen, diesen Tauchschein zu machen«, sagte sie. Sie träumte davon, so zu leben wie er, ein Leben, in dem die großen Entscheidungen darin bestanden, ob Scharm, Koh Tao in Thailand, Costa Rica, das Great Barrier Reef ... Wenn Ian von all den Orten erzählte, an denen er gewesen war, wurde ihr bei dem Gedanken daran ganz glückselig zumute.
»Du musst ja nicht Tauchlehrerin werden, um hier unten zu bleiben«, sagte er einmal mehr vorsichtig, und sie konnte hören, wie er im Dunkeln lächelte. »Es gibt ja auch hier jede Menge Schurken, und du kannst helfen, sie zu fangen. Glaub mir, in Scharm ...«
»Ich muss mich einfach nur überwinden.«
»Katrine, Darling, du hast dich ganz schön festgebissen an dieser ...«
»Ich kann es überwinden!«
Sie sah ihn entschieden an. So gut kannten sie sich nach den drei Monaten, die sie jetzt zusammen waren, natürlich auch wieder nicht. Sie war ihm begegnet, kurz nachdem sie in Scharm angekommen war, und nach einer Woche bei ihm eingezogen. Was er noch nicht über sie wusste, dachte sie, war, dass sie einen unerschütterlichen Glauben daran besaß, alles erreichen zu können, was sie sich vorgenommen hatte.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2012
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Autoren-Porträt von Jeanette Øbro, Ole Tornbjerg
Das Autorenduo Øbro & Tornbjerg gehört zu den international erfolgreichen Shootingstars der dänischen Kriminalszene. Jeanette Øbro, geboren 1969, war als Tänzerin, Hebamme, Mediendesignerin und Beraterin tätig. Ole Tornbjerg, geboren 1967, hat Kommunikationswissenschaften studiert und arbeitete als Produzent und Regisseur für Film und Fernsehen. Die beiden Autoren sind miteinander verheiratet und leben mit ihren drei Kindern in Hillerød. Øbro & Tornbjerg schreiben zurzeit an den nächsten Fällen für Katrine Wraa. Tornbjerg, OleDas Autorenduo Øbro & Tornbjerg gehört zu den international erfolgreichen Shootingstars der dänischen Kriminalszene. Jeanette Øbro, geboren 1969, war als Tänzerin, Hebamme, Mediendesignerin und Beraterin tätig. Ole Tornbjerg, geboren 1967, hat Kommunikationswissenschaften studiert und arbeitete als Produzent und Regisseur für Film und Fernsehen. Die beiden Autoren sind verheiratet und leben mit ihren drei Kindern in Hillerød. Øbro & Tornbjerg schreiben zurzeit an den nächsten Fällen für Katrine Wraa.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
- 2012, 2. Aufl., 448 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Patrick Zöller
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596193176
- ISBN-13: 9783596193172
- Erscheinungsdatum: 21.05.2012
Rezension zu „Schrei unter Wasser / Katrine Wraa Bd.1 “
ein absolut fesselnder Krimi Mareike Liedmann EKZ Bibliotheksservice 20120626
Pressezitat
ein absolut fesselnder Krimi Mareike Liedmann EKZ Bibliotheksservice 20120626
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