Seelen
Roman. Ausgezeichnet mit dem ersten Preis der Moerser Jugendbuch-Jury 2008/2009
Seelen haben die Menschheit befallen. Die friedfertigen Wesen übernehmen die Kontrolle über die menschlichen Körper. Auch Melanie muss ihren Körper mit der Seele Wanda teilen, der es jedoch nicht gelingt, Melanie ganz daraus zu vertreiben. Zwischen den...
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Taschenbuch
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Seelen “
Klappentext zu „Seelen “
Seelen haben die Menschheit befallen. Die friedfertigen Wesen übernehmen die Kontrolle über die menschlichen Körper. Auch Melanie muss ihren Körper mit der Seele Wanda teilen, der es jedoch nicht gelingt, Melanie ganz daraus zu vertreiben. Zwischen den beiden jungen Frauen entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, doch Melanie verzehrt sich nach ihrer großen Liebe Jared. Eines Tages macht Wanda sich auf die Suche nach dem jungen Mann. Melanie ist überglücklich, bis auch Wanda sich in ihn verliebt ...
Lese-Probe zu „Seelen “
Seelen von Stephenie MeyerLeise schließe ich die Tür und gehe zurück zu dem kleinen Sofa, auf dem Jared wartet. »Danke«, flüstere ich, obwohl ich bezweifle, dass Jamie aufwacht, selbst wenn ich die Wörter schreien würde. »Ich hab ein schlechtes Gewissen. Dieses Sofa ist doch viel zu kurz für dich. Vielleicht solltest du lieber bei Jamie im Bett schlafen ...« Jared lacht leise. »Mel, du bist doch nur ein paar Zentimeter kleiner als ich. Schlaf endlich mal bequem. Nächstes Mal, wenn ich auf Tour gehe, klaue ich mir ein Klappbett oder so was.« Das gefällt mir aus mehreren Gründen nicht. Will er denn bald wieder weg? Wird er uns dann mitnehmen? Hält er diese Zimmeraufteilung für dauerhaft? Er legt mir den Arm um die Schultern und zieht mich an sich. Ich schmiege mich dicht an ihn, obwohl mir die Wärme seiner Berührung schon wieder einen Stich ins Herz versetzt. »Was ist?«, fragt er. »Wann musst du ... wann müssen wir hier wieder weg?« Er zuckt mit den Schultern. »Wir haben auf dem Weg hierher genug Essen für ein paar Monate eingesackt. Ich kann ein paar kürzere Touren machen, wenn du eine Weile an einem Ort bleiben möchtest. Ich bin sicher, du hast das Umherziehen satt.« »Allerdings«, gebe ich ihm Recht. Ich hole tief Luft, um mir Mut zu machen. »Aber wenn du gehst, komme ich mit.« Er drückt mich noch fester an sich. »Ich gebe zu, dass mir das lieber ist. Der Gedanke, von dir getrennt zu sein ...« Er lacht lautlos. »Klingt es verrückt, wenn ich sage, dass ich lieber sterben würde? Zu melodramatisch?«»Nein, ich weiß, was du meinst.« Er muss einfach dasselbe fühlen wie ich. Würde er all diese Dinge sagen, wenn er in mir einfach nur einen anderen Menschen sähe und keine Frau? Mir
... mehr
wird bewusst, dass wir seit der Nacht, in der wir uns getroffen haben, zum ersten Mal wirklich allein sind - zum ersten Mal gibt es eine Tür zwischen dem schlafenden Jamie und uns beiden. In so vielen Nächten sind wir wach geblieben, haben uns flüsternd unterhalten, uns all die Geschichten erzählt, die glücklichen Geschichten und die schrecklichen, immer mit Jamies Kopf in meinem Schoß. Diese geschlossene Türgenügt, um meinen Atem schneller gehen zu lassen. »Ich glaube, du musst dir kein Feldbett suchen, noch nicht.« Ich spüre, wie sein Blick fragend auf mir ruht, aber ich kann ihm nicht in die Augen sehen. Jetzt bin ich verlegen, aber es ist zu spät. Die Wörter sind heraus. »Keine Sorge, wir bleiben hier, bis das Essen aufgebraucht ist. Ich habe schon auf schlimmeren Dingen als diesem Sofa geschlafen.« »Das habe ich nicht gemeint«, sage ich, den Blick immer noch gesenkt. »Du schläfst im Bett, Mel. Davon kannst du mich nicht abbringen.« »Das habe ich auch nicht gemeint.« Meine Stimme ist kaum ein Flüstern. »Was ich meine, ist, dass das Sofa lang genug für Jamie ist. Es wird noch lange dauern, bis er zu groß dafür ist. Ich könnte mir das Bett mit ... dir teilen.« Er schweigt. Ich möchte den Blick heben, um den Ausdruck auf seinem Gesicht sehen zu können, aber ich traue mich nicht. Was, wenn ich ihn jetzt abgeschreckt habe? Wie werde ich damit fertig? Wird er mich wegschicken? Seine warmen, schwieligen Finger heben mein Kinn an. Mein Herz macht einen Satz, als unsere Blicke sich treffen. »Mel, ich ...« Ausnahmsweise lächelt er nicht. Ich versuche wegzuschauen, aber er hält mein Kinn so, dass ich seinem Blick nicht ausweichen kann. Spürt er das Feuer zwischen unseren Körpern nicht? Oder geht das nur mir so? Es fühlt sich an wie eine flache Sonne zwischen uns - zusammengepresst wie eine Blume zwischen den Seiten eines dicken Buches, dessen Papier sie verbrennt. Fühlt es sich für ihn anders an? Unangenehm?
Nach einer Weile dreht er den Kopf zur Seite, jetzt ist er es, der wegschaut, wobei er jedoch immer noch mein Kinn festhält. Seine Stimme ist ruhig. »Du schuldest mir nichts, Melanie. Du schuldest mir überhaupt nichts.« Ich schlucke schwer. »Ich ... ich meine damit nicht, dass ich mich verpflichtet fühle. Und ... du solltest das auch nicht. Vergiss einfach, was ich gesagt habe.« »Das ist eher unwahrscheinlich, Mel.« Er seufzt und ich würde am liebsten verschwinden. Aufgeben - meinen Verstand an die Invasoren verlieren, wenn ich damit dieses riesige Fettnäpfchen auslöschen könnte. Die Zukunft gegen die letzten zwei Minuten der Vergangenheit eintauschen. Was auch immer. Jared atmet tief durch. Mit zusammengekniffenen Augen und angespanntem Kiefer sieht er zu Boden. »Mel, es muss nicht so laufen zwischen uns. Nur weil wir zusammen sind, nur weil wir der letzte Mann und die letzte Frau auf Erden sind ...« Er sucht nach Worten, zum ersten Mal seit ich ihn kenne. »Das heißt nicht, dass du irgendwas tun musst, was du nicht willst. Ich bin nicht einer dieser Männer, die erwarten würden ... Du musst nicht ...« Er sieht so aufgewühlt aus, wie er immer noch mit gerunzelter Stirn nach unten starrt, dass ich einfach etwas sagen muss, obwohl ich weiß, dass es ein Fehler ist. »Das habe ich nicht gemeint«, murmele ich. »Ich rede nicht von ›müssen‹ und ich halte dich nicht für ›einen dieser Männer‹. Nein. Wie könnte ich. Es ist nur, dass ...« Nur, dass ich ihn liebe. Ich beiße die Zähne zusammen, bevor ich mich noch weiter erniedrigen kann. Ich sollte mir jetzt sofort die Zunge abbeißen, bevor sie noch mehr kaputt macht. »Nur, dass ...?«, fragt er. Ich versuche den Kopf zu schütteln, aber er hält immer noch mein Kinn fest. »Mel?« Ich reiße mich los und schüttele energisch den Kopf. Er beugt sich näher zu mir und hat plötzlich einen ganz anderen Gesichtsausdruck. Ich sehe einen neuen Konflikt in seiner Miene und obwohl ich ihn nicht ganz verstehe, löscht er das Gefühl des Zurückgewiesenseins aus, das mir die Tränen in die Augen treibt. »Würdest du bitte mit mir reden? Mir sagen, was du denkst? Bitte«, murmelt er. Ich kann seinen Atem auf meiner Wange spüren und es dauert ein paar Sekunden, bis ich überhaupt wieder denken kann. Seine Augen lassen mich vergessen, dass ich mich schäme, dass ich nie wieder etwas sagen wollte. »Wenn ich jemanden - irgendjemanden - auswählen müsste, mit dem ich auf einem verlassenen Planeten ausgesetzt werden sollte, würde ich mich für dich entscheiden«, flüstere ich. Die Sonne zwischen uns brennt jetzt noch heißer. »Ich will für immer mit dir zusammen sein. Und nicht nur ... nicht nur zum Reden. Wenn du mich berührst ...« Ich wage es, ganz leicht mit meinen Fingern über die warme Haut seines Arms zu streichen, und es fühlt sich an, als würden die Flammen jetzt aus meinen Fingerspitzen schießen. Sein Arm umschließt mich fester. Kann er das Feuerspüren? »Ich möchte, dass du nie wieder damit aufhörst.« Ich möchte noch deutlicher werden, aber ich finde nicht die richtigen Worte. Ich habe sowieso schon zu viel gesagt. »Wenn du nicht so fühlst, verstehe ich das. Vielleicht geht es dir nicht so wie mir. Dann ist das auch in Ordnung.« Lügen. »Oh, Mel«, flüstert er mir seufzend ins Ohr und zieht mein Gesicht zu sich heran. Seine Lippen stehen ebenfalls in Flammen, die noch höher züngeln als vorhin und alles verbrennen. Ich weiß nicht, was ich tue, aber das spielt keine Rolle mehr. Ich spüre seine Hände in meinen Haaren und mein Herz ist kurz davor zu zerspringen. Ich kann nicht atmen. Ich will nicht atmen. Aber dann wandern seine Lippen zurück zu meinem Ohr und als ich meine Lippen wieder auf seine zu drücken versuche, hält er mein Gesicht fest. »Es war ein Wunder - mehr als ein Wunder -, dass ich dich gefunden habe, Melanie. Wenn man mir genau jetzt die Wahl lassen würde, ob ich die Welt zurückgewinnen oder dich behalten will ... ich könnte dich nicht aufgeben. Nicht mal, um fünf Milliarden Leben zu retten.« »Das wäre nicht richtig.«»Absolut nicht richtig, aber die reine Wahrheit.« »Jared«, stoße ich hervor und suche erneut nach seinen Lippen. Er weicht zurück und sieht aus, als wollte er etwas sagen. Was gibt es jetzt noch zu sagen? »Aber ...«
»Aber?« Was hat ein Aber hier zu suchen? Was könnte nach all diesem Feuer noch kommen, das mit einem Aber beginnt? »Du bist erst siebzehn, Melanie. Und ich sechsundzwanzig.« »Was spielt das für eine Rolle?« Er antwortet nicht. Seine Hände streicheln langsam meine Arme und überziehen sie mit Feuer. »Das kann doch nicht dein Ernst sein.« Ich befreie mich aus seinem Griff, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Das Ende der Welt ist da und du scherst dich noch um Konventionen?«
(c) Ullstein TB Verlag
Nach einer Weile dreht er den Kopf zur Seite, jetzt ist er es, der wegschaut, wobei er jedoch immer noch mein Kinn festhält. Seine Stimme ist ruhig. »Du schuldest mir nichts, Melanie. Du schuldest mir überhaupt nichts.« Ich schlucke schwer. »Ich ... ich meine damit nicht, dass ich mich verpflichtet fühle. Und ... du solltest das auch nicht. Vergiss einfach, was ich gesagt habe.« »Das ist eher unwahrscheinlich, Mel.« Er seufzt und ich würde am liebsten verschwinden. Aufgeben - meinen Verstand an die Invasoren verlieren, wenn ich damit dieses riesige Fettnäpfchen auslöschen könnte. Die Zukunft gegen die letzten zwei Minuten der Vergangenheit eintauschen. Was auch immer. Jared atmet tief durch. Mit zusammengekniffenen Augen und angespanntem Kiefer sieht er zu Boden. »Mel, es muss nicht so laufen zwischen uns. Nur weil wir zusammen sind, nur weil wir der letzte Mann und die letzte Frau auf Erden sind ...« Er sucht nach Worten, zum ersten Mal seit ich ihn kenne. »Das heißt nicht, dass du irgendwas tun musst, was du nicht willst. Ich bin nicht einer dieser Männer, die erwarten würden ... Du musst nicht ...« Er sieht so aufgewühlt aus, wie er immer noch mit gerunzelter Stirn nach unten starrt, dass ich einfach etwas sagen muss, obwohl ich weiß, dass es ein Fehler ist. »Das habe ich nicht gemeint«, murmele ich. »Ich rede nicht von ›müssen‹ und ich halte dich nicht für ›einen dieser Männer‹. Nein. Wie könnte ich. Es ist nur, dass ...« Nur, dass ich ihn liebe. Ich beiße die Zähne zusammen, bevor ich mich noch weiter erniedrigen kann. Ich sollte mir jetzt sofort die Zunge abbeißen, bevor sie noch mehr kaputt macht. »Nur, dass ...?«, fragt er. Ich versuche den Kopf zu schütteln, aber er hält immer noch mein Kinn fest. »Mel?« Ich reiße mich los und schüttele energisch den Kopf. Er beugt sich näher zu mir und hat plötzlich einen ganz anderen Gesichtsausdruck. Ich sehe einen neuen Konflikt in seiner Miene und obwohl ich ihn nicht ganz verstehe, löscht er das Gefühl des Zurückgewiesenseins aus, das mir die Tränen in die Augen treibt. »Würdest du bitte mit mir reden? Mir sagen, was du denkst? Bitte«, murmelt er. Ich kann seinen Atem auf meiner Wange spüren und es dauert ein paar Sekunden, bis ich überhaupt wieder denken kann. Seine Augen lassen mich vergessen, dass ich mich schäme, dass ich nie wieder etwas sagen wollte. »Wenn ich jemanden - irgendjemanden - auswählen müsste, mit dem ich auf einem verlassenen Planeten ausgesetzt werden sollte, würde ich mich für dich entscheiden«, flüstere ich. Die Sonne zwischen uns brennt jetzt noch heißer. »Ich will für immer mit dir zusammen sein. Und nicht nur ... nicht nur zum Reden. Wenn du mich berührst ...« Ich wage es, ganz leicht mit meinen Fingern über die warme Haut seines Arms zu streichen, und es fühlt sich an, als würden die Flammen jetzt aus meinen Fingerspitzen schießen. Sein Arm umschließt mich fester. Kann er das Feuerspüren? »Ich möchte, dass du nie wieder damit aufhörst.« Ich möchte noch deutlicher werden, aber ich finde nicht die richtigen Worte. Ich habe sowieso schon zu viel gesagt. »Wenn du nicht so fühlst, verstehe ich das. Vielleicht geht es dir nicht so wie mir. Dann ist das auch in Ordnung.« Lügen. »Oh, Mel«, flüstert er mir seufzend ins Ohr und zieht mein Gesicht zu sich heran. Seine Lippen stehen ebenfalls in Flammen, die noch höher züngeln als vorhin und alles verbrennen. Ich weiß nicht, was ich tue, aber das spielt keine Rolle mehr. Ich spüre seine Hände in meinen Haaren und mein Herz ist kurz davor zu zerspringen. Ich kann nicht atmen. Ich will nicht atmen. Aber dann wandern seine Lippen zurück zu meinem Ohr und als ich meine Lippen wieder auf seine zu drücken versuche, hält er mein Gesicht fest. »Es war ein Wunder - mehr als ein Wunder -, dass ich dich gefunden habe, Melanie. Wenn man mir genau jetzt die Wahl lassen würde, ob ich die Welt zurückgewinnen oder dich behalten will ... ich könnte dich nicht aufgeben. Nicht mal, um fünf Milliarden Leben zu retten.« »Das wäre nicht richtig.«»Absolut nicht richtig, aber die reine Wahrheit.« »Jared«, stoße ich hervor und suche erneut nach seinen Lippen. Er weicht zurück und sieht aus, als wollte er etwas sagen. Was gibt es jetzt noch zu sagen? »Aber ...«
»Aber?« Was hat ein Aber hier zu suchen? Was könnte nach all diesem Feuer noch kommen, das mit einem Aber beginnt? »Du bist erst siebzehn, Melanie. Und ich sechsundzwanzig.« »Was spielt das für eine Rolle?« Er antwortet nicht. Seine Hände streicheln langsam meine Arme und überziehen sie mit Feuer. »Das kann doch nicht dein Ernst sein.« Ich befreie mich aus seinem Griff, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Das Ende der Welt ist da und du scherst dich noch um Konventionen?«
(c) Ullstein TB Verlag
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Autoren-Porträt von Stephenie Meyer
Stephenie Meyer wurde 1973 geboren und lebt mit ihrem Mann und drei Söhnen in Arizona, USA. Mit der berühmten Twilight-Serie wurde sie zur international gefeierten Bestsellerautorin, ein Erfolg, den sie mit ihrem neuen Roman Seelen wiederholte. Mehr zu Stephenie Meyer finden Sie unter: http://www.stepheniemeyer.com/
Bibliographische Angaben
- Autor: Stephenie Meyer
- 2011, 5. Aufl., 912 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Diestelmeier, Katharina
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548281605
- ISBN-13: 9783548281605
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