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Seemann vom Siebener

Roman | »Das Freibad als Glücksversprechen« ZDF aspekte
 
 
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Es ist heiß. Freibadwetter. Da sind das Schwimmbecken, die Liegewiese und der Sprungturm mit dem Siebener, der gesperrt ist seit dem Unglück damals. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht ewig abriegeln. Das weiß Kiontke, der Bademeister, so gut wie alle...
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Kommentare zu "Seemann vom Siebener"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    gst, 08.04.2023

    Als Buch bewertet

    Momentaufnahmen eines Sommertages

    Der Autor Arno Frank hat mich schon mit seinem ersten Roman „So, und jetzt kommst Du“ für sich eingenommen und mit diesem, seinem zweiten, nicht enttäuscht. Während er bei seinem ersten noch in der großen, weiten Welt unterwegs war, blieb er hier an einem Ort, einem Schwimmbad in der pfälzischen Provinz.

    Mit seiner genauen Beobachtungsgabe stellt er uns LeserInnen teils recht humorvoll unterschiedliche Kleindarsteller vor. Da gibt es eine namenlose Erzählerin, die als Einzige ihre Gedanken aus der Ich-Perspektive mitteilt. Sie ist auch die Titelgeberin, die diesen besonderen Sprung vom Siebener ausführen will. Bademeister Kiontke hat dabei natürlich eine tragende Rolle, hat er doch vor wenigen Jahren den Siebener geschlossen. Renate, die ehemalige Bankangestellte, verkauft nun die Eintrittskarten und zählt Münzen statt Scheine. Frau Isobel Trautheimer kennt als frühere Lehrerin viele Badbesucher, hält sich aber lieber in ihrer eigenen, manchmal etwas durcheinander geratenen Welt auf. Lennart ist wegen des Todes eines früheren Freundes, dessen Beerdigung bevorsteht, in die Heimat zurückgekommen – auch um seine frühere Flamme, die Witwe Josefine, wiederzusehen. Auch Melanie und deren Kindergartengruppe die das Seepferdchen machen soll, lernen wir kennen.


    Ja, das viel Personal. Mich hat das springen von einer Figur zur nächsten zu Beginn des Buches irritiert. Ich kam mir vor wie bei diesen modernen Filmen, in denen ich wegen der kurzen Sequenzen gar nicht warm werde. Doch das änderte sich im Laufe des Buches. Durch die unterschiedlichen Perspektiven entsteht das deutliche Bild eines wolkenlosen „Spätsommersehnsuchtstages“. Da sich die Menschen dieses Ort alle untereinander kennen, erfahren wir auch die Geschichten, die den Ort umtreiben.

    Besonders gefallen hat mir die ausgezeichnete Beobachtungsgabe des Autors. Er lässt Stimmungen entstehen, lässt uns teilhaben an dem Gefühl, das demente Personen aus der Realität reißt und verbreitet Hoffnung, dass alles gut wird. Obwohl sich der Sommertag nur träge dahinschleppt (bei jedem neuen Abschnitt erwartete ich vergeblich, dass endlich etwas passiert), konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Spannung steigerte sich bis zum Schluss.

    Mich hat das Buch mit seinem offenen Ende sehr beeindruckt. Es erfordert genaues Lesen und lässt viel Raum zum Sinnieren. Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer Leserunde zu genießen, wodurch so manche Unklarheit beseitigt wurde.


    Fazit: Auch beim zweiten Lesen gibt es noch viel zu entdecken.

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  • 5 Sterne

    M. H., 27.03.2023

    Als eBook bewertet

    Ich hatte bisher noch nichts vom Autor Arno Frank gelesen, mir ist das Titelbild aufgefallen und als täglicher Freibadbesucher (im Sommer) hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Vom Sprung "Seemann" hatte ich noch nie etwas gehört, die Erklärung stellt ihn gut dar. Das Titelbild zeigt das Springerbecken von oben, es lädt richtig zum Eintauchen, in Wasser und Roman, ein, das Buch hat 240 Seiten und liest sich flüssig.
    Es wird aus Sicht eines namenlosen Mädchens erzählt, die mit ihrem Bruder im Freibad ist, sowie aus den Sichten von Renate, der Kassiererin; Bademeister Kiontke, der seinen täglichen Job macht und immer noch am Unfall von damals zu knabbern hat; Josefine, die nicht zu Beerdigung ihres Mannes gehen will, sondern lieber ihre Zeit im Freibad verbringt, mit Lennart, der zwar wegen der Beerdigung nach Deutschland reist, sich aber lieber mit Joe trifft; Isobel, die alte Dame, die in ihren eigenen Welten lebt und schwebt und es irgendwie schafft, an dem Ort zu sein, der ihr gerade am besten gefällt. Und dann ist da noch Kioskbetreiber Sergej, der den unverkennbaren Freibadpommesgeruch mit sich trägt und immer einen guten oder schlechten Witz auf Lager hat.
    Das Buch liest sich wie aus dem wahren Leben gegriffen, ein ganz normaler Spätsommertag im Freibad; der Sprungturm mit 1er, 3er, 5er und 7er (7,5 Meter, wenn man genau ist) erinnert mich an unser städtisches Freibad. Die Menschen lassen es sich gutgehen, lassen sich gehen, erinnern sich gerne oder ungern an früher, damals, was war oder auch nicht. Menschen wie du und ich, es könnte jeder von uns Badegast sein. Man lebt im Jetzt, alte Freunde treffen aufeinander, frühere Entscheidungen werden durchgekaut, Erinnerungen werden wach. Das junge Mädchen trifft für sich wichtige Entscheidungen, weil sie früher falsche getroffen hatte, jetzt will sie für den Tag und ihren Traum leben und entscheiden - egal, ob erlaubt, oder verboten.
    Ein Roman, der von Wünschen, Träumen, Ängsten und Sehnsüchten erzählt, der Vorfreude auf die Freibadsaison und gleichzeitig nachdenklich macht und dafür 4,5 bis 5 Sterne mit Leseempfehlung verdient, wenn man aus dem gewohnten Trott ausbrechen möchte.

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  • 5 Sterne

    Katrin F., 18.04.2023

    Als Buch bewertet

    Mit der Lektüre erleben wir einen Sommertag im Schwimmbad. Im Zentrum des Romans steht das Freibad, wo alle Stränge zusammenfinden. Die Beschreibung der Einzelheiten fügt sich wunderbar zu meinem eigenen Erinnerungsbild zusammen: die morgens noch kalten Grashalme zwischen den Zehen, die quietschenden Schaukeln, die mürrische Frau an der Kasse, der schlurfende Bademeister, die Lücken im Zaun, der große, alte Baum, das Loch in der Umkleidekabine, der Duft von Pommes. Das Freibad scheint ruhig dazuliegen und darauf zu warten, dass die unterschiedlichen Gäste aller Generationen mit ihren eigenen Geschichten eintreffen. Einige Ereignisse werden angedeutet. Hängen die Ereignisse zusammen, wie alle Gäste auch irgendwie zusammenzuhängen scheinen? Ich finde es ganz wunderbar, wie die einzelnen Stränge langsam erzählt werden und sich im Laufe des Tages zu einem Netz verflechten und sich verdichten. Irgendwie bleibt in der flirrenden Sommermittagshitze die Zeit stehen oder verlangsamt sich. Mehrere Handlungsstränge werden erzählt, die sich zeitlich überlappen. Alle sind gleichzeitig da, es kann nicht mehr linear erzählt werden, der Blick geht nach innen. Die Charaktere werden dreidimensionaler, was vorher angedeutet wurde, wird jetzt detaillierter ausgeführt, aus Andeutungen werden konkrete Ereignisse. Ich bin begeistert, wie uns Frank in diesem Buch einen Sommertag mit der Wahrnehmung vieler Details miterleben lässt. Als Leserin bin ich mit im Schwimmbad, bringe meine eigenen Erinnerungen ebenso ein, wie die Protagonisten des Romans. Der Sommertag im Schwimmbad neigt sich dem Ende, dieser Teil wird wieder kürzer und dynamischer. Mir gefällt, dass sich überraschende Entwicklungen ergeben, aber nicht alles gelöst wird. Gab es vorher noch viele verschiedene, parallellaufende Handlungsstränge, werden ganz zum Schluss alle gebündelt. Ein echter Roman, der an nur einem Tag und auf nur 230 Seiten eine ganze Welt erschafft ---- und mir ganz nebenbei an einem grauen, kalten, nassen, winterähnlichen Frühlingswochenende einen Sommertag spendiert. Auch im Sommer eine exzellente Lektüre.

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