Sie sind viele, sie sind eins
Eine Einführung in die Geschichte Indonesiens
Etwa 240 Millionen Menschen leben heute in Indonesien, dem größten Inselstaat der Welt, allein die Hauptstadt Jakarta hat 18 Millionen Einwohner. Der langjährige Auslandskorrespondent Armin Wertz beschreibt, wie die ehemalige holländische Kolonie über die...
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Produktinformationen zu „Sie sind viele, sie sind eins “
Klappentext zu „Sie sind viele, sie sind eins “
Etwa 240 Millionen Menschen leben heute in Indonesien, dem größten Inselstaat der Welt, allein die Hauptstadt Jakarta hat 18 Millionen Einwohner. Der langjährige Auslandskorrespondent Armin Wertz beschreibt, wie die ehemalige holländische Kolonie über die verschiedenen Epochen zu ihrer heutigen Form gefunden hat, wie sich der Islam in dem fernöstlichen Land als herrschende Religion durchsetzen konnte und wie es der Bevölkerung gelungen ist, vereint gegen Kolonialismus zu kämpfen. Bekanntlich waren auch in Indonesien mit der Unabhängigkeit die innenpolitischen Auseinandersetzungen noch lange nicht beendet. Sie werden in dem Buch sehr anschaulich dargestellt. Es ist sachlich fundiert und dabei unterhaltsam geschrieben, daher auch für Laien ein Lesegenuss. Für Fachleute ist es mit einem umfassenden Quellenverzeichnis und einem ausführlichen Index ausgestattet.
Lese-Probe zu „Sie sind viele, sie sind eins “
Gleich hinter Trinil, einem öden Ort in Zentraljava, etwa zehn Kilometer oder zehn Minuten Autofahrt nordwestlich von Ngawi gelegen, weisen ein grob geschnittenes Holzschild und ein Pfeil den Weg: "Pithecanthropus voraus". Der holprige Pfad führt durch die Flussebene des Solo, auf der sich Reisfelder aneinanderreihen soweit das Auge reicht; Frauen stehen tief gebeugt bis über die Waden im Schlamm und pflanzen die Setzlinge, einzeln, einen nach dem andern; zwei Wasserbüffel ziehen einen primitiven Holzpflug, auf dem ein sonnenverbrannter Mann in knielangen Shorts und einem konischen Hut steht. Plötzlich, an einer Biegung des Flusses, endet die Straße. Von der hohen Uferböschung bis hinunter zum Wasser wachsen Maniok und Mais, ein paar Bambusbüsche rascheln in der tropischen Brise, ein riesiger Kapokbaum spendet etwas Schatten. Die Wasser des Solo "sind bräunlich und schmutzig-trüb", beschrieb der holländische Paläontologe Ralph von Koenigswald vor 50 Jahren die Landschaft. "Büffellümmeln sich im Wasser, und diese Cloaca Maxima Zentraljavas trägt all die Abfälle der zahlreichen Dörfer entlang seiner Ufer fort. Das hält aber niemanden davon ab, im Fluss zu baden oder in diesem Wasser seine Zähne zu putzen. Die Frauen stehen bis zu den Hüften im Wasser und waschen friedlich ihre Wäsche. Niemand hier hat je von Bazillen und ähnlich teuflischen Erfindungen des Westens gehört."Nichts hat sich seither geändert, mit Ausnahme eines neu errichteten Museums, das von phantasievollen Modellen äußerst haariger Pithecanthropus mit gefährlich langen Fingernägeln bevölkert ist, während sich auf dem Gelände hinter dem Museum Modelle riesiger Büffel, Nashörner, Hirsche und anderer Tiere tummeln, die in dieser Gegend vor einer Million Jahren gelebt haben sollen. Ein einfacher Stein trägt die geheimnisvollen Zeichen "P.e. 175 m ONO 1891/92". Die mysteriöse Inschrift ist der in Holländisch gehaltene Hinweis "Pithecanthropus erectus wurde 1891/92 175 Meter ost-nord-östlich von diesem Ort
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gefunden".Im Oktober 1891 hatten Zwangsarbeiter unter dem Kommando des Holländers Eugène Dubois dort die sogenannte Trinil-Schädeldecke ausgegraben. Im August des folgenden Jahres stießen sie auf einen weiteren spektakulären Fund, einen vollständig erhaltenen linken Oberschenkelknochen. Dubois hatte "die berühmtesten, heftigst diskutierten und am meisten verleumdeten fossilen" Funde gemacht. Es waren die ersten einer langen Reihe bedeutender Funde menschlicher Fossile in Indonesien, die Aufschluss über die Menschheitsgeschichte geben. Tatsächlich wurden neben Afrika nirgendwo sonst auf der Welt so viele menschliche Fossile gefunden, wie auf Java. Sangiran, Sambungmacan, Sonde, Trinil, Ngandong, Notopuro, Kedung Brubus, Kalibeng, Kabuh, Pucangan, Mojokerto heißen die Orte, die jedem Paläontologen bekannt sind und sogar unter Anthropologen, Forensikern, Geologen, Archäologen oder Geochronologen für Aufregung sorgen. Es sind nicht nur Schädel-, Knochen- oder Gebißreste desHomo erectus oder des Homo sapiens, die die wissenschaftliche Welt gelegentlich in Aufruhr versetzen. Es waren die sensationellen Erkenntnisse, die aus ihrer Datierung gewonnen wurden und etablierte Theorien förmlich zertrümmerten.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Armin Wertz
- 2009, 1., Erstauflage., 320 Seiten, Maße: 15,8 x 22,4 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Glare Verlag
- ISBN-10: 393076170X
- ISBN-13: 9783930761708
Rezension zu „Sie sind viele, sie sind eins “
"Die aktuellen Ereignisse in einem Land lassen sich nur vor dem Hintergrund seiner Geschichte angemessen verstehen." (Asien-Kurier)
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