Sine Culpa
Thriller
In einem Waldstück in Sussex wird die Leiche eines Jungen gefunden der schon seit zwanzig Jahren vermisst wird.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Sine Culpa “
In einem Waldstück in Sussex wird die Leiche eines Jungen gefunden der schon seit zwanzig Jahren vermisst wird.
Klappentext zu „Sine Culpa “
Ein neuer Fall für Inspector Fenwick und die junge Polizistin Louise Nightingale: In einem Waldstück wird die Leiche eines Jungen gefunden, der vor über zwanzig Jahren verschwunden ist. Zur gleichen Zeit wird im nahe gelegenen Harlden nach einer Schießerei ein ehemaliger Major festgenommen. Zunächst scheint kein Zusammenhang zu bestehen. Doch dann tauchen weitere Figuren auf dem Schachbrett der Schuld auf und Fenwick steht plötzlich mitten in einem grausamen Spiel von Schande und Sühne, das gerade in eine neue Runde geht.
Lese-Probe zu „Sine Culpa “
Sine Culpa von Elizabeth Corley1
Juni, Gegenwart
Die Siedlung Castleview Terrace schmiegte sich an einen Überrest der alten Stadtmauer von Harlden, und sämtliche Häuser waren mit ihren dezenten Farben und dem hübschen Backsteinmauerwerk im traditionellen Cottagestil gehalten. Die dunkelblaue Eingangstür des Eckhauses glänzte im Sonnenlicht. Terrakottatöpfe mit prächtigen Lobelien, leuchtend roten Geranien und Steinkraut flankierten sie und sorgten für eine feminine Note, die nicht erahnen ließ, dass die Person, die hier wohnte, männlich und alleinstehend war. Besagter Gentleman nutzte gerade den schönen Morgen, um die Kanten eines kleinen, aber tadellos gepflegten Rasens mit gekonnter Scherenführung entlang des Holzzaunes zu schneiden, der sein Grundstück umgrenzte.
»Morgen, Major Maidment.«
Der Mann sah auf und nickte dem Postboten zu.
»Guten Morgen, George.«
»Heute bloß eine Rechnung.« Georges Hand streckte sich respektvoll über den Zaun.
»Wie geht es Ihrer lieben Frau? Wieder ganz wohlauf, hoffe ich?« »Gesund und munter, Major. Sie bedankt sich für die Blumen.« »Gern geschehen.«
Maidment winkte dem Postboten zum Abschied und ging ins Haus, um sich einen Kaffee zu kochen. Er füllte fettarme Milch in den Topf und dachte wehmütig an die Vollmilch aus Cornwall zurück, die er seit seinen Kindertagen am liebsten getrunken hatte, bis sein Arzt sie ihm verbot. Es kam ihm seltsam vor, so viel Mühe darauf zu verwenden, sein einsames Leben zu verlängern, doch der Arzt setzte all seinen Ehrgeiz daran, und Maidment hätte es unhöflich gefunden, sich einfach über dessen gute Absichten hinwegzusetzen. Er spülte gerade das Kaffeegeschirr, als das Telefon klingelte.
»Maidment.«
»Oh, Major. Gut, dass ich Sie
... mehr
erreiche.«
Resignation breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er einen Stuhl näher ans Telefon zog und sich ein Kissen in den Rücken schob. »Miss Pennysmith, wie geht es Ihnen?«
Das war keine rein formale Frage. Er wusste, dass ihm nun detailliert die neusten Entwicklungen ihrer mannigfachen Leiden geschildert werden würden. Zehn Minuten später kam Miss Pennysmith endlich zum Grund ihres Anrufs.
»Dürfte ich Sie vielleicht bitten, mich morgen früh mit zur Kirche zu nehmen?«
»Aber gern«, seine Laune sank. »Ich hole Sie dann um neun ab.«
»Ach, könnten Sie vielleicht ein Ideechen früher kommen? Bei mir müssten zwei Glühbirnen ausgewechselt werden, an die ich nicht herankomme.«
Er vereinbarte, dass er um halb neun bei ihr sein würde.
Das Mittagessen zuzubereiten, zu essen und anschließend die Küche aufzuräumen beschäftigte ihn problemlos bis zwei Uhr, obwohl seine Augen kurz feucht wurden, als er den einsamen Teller abtrocknete, ein kostbares Überbleibsel von dem Essservice, das sie zur Hochzeit geschenkt bekommen hatten. Unweigerlich dachte er an Hilary, obwohl sie nun schon fast drei Jahre tot war. Am Ende war er dankbar gewesen, als sie endlich die Augen schließen konnte. Das Leiden, das sie erduldet hatte, war gewiss eine Erfindung des Leibhaftigen. Sie fehlte ihm furchtbar. Ihre stille Gesellschaft, ihr Interesse an den kleinen Dingen, die seinen Tag ausgemacht hatten, war für immer verschwunden und hatte ein Vakuum hinterlassen, das er mitunter fast unerträglich fand.
Er gab sich einen Ruck. So ging das nicht weiter; er wurde allmählich weinerlich. Die Nachmittage an den Wochenenden waren am schlimmsten. Nach kurzer Überlegung beschloss er, einen Spaziergang zur Burg und dann hinunter zum Fluss zu machen. Da würde heute am Samstag viel Betrieb sein, aber das war nun mal nicht zu ändern. Die einzige Alternative war eine Runde Golf, doch er spielte möglichst wenig, um sich selbst zu beweisen, dass er nicht von dem Club und allem, was dazugehörte, abhängig war.
Maidment war gerade dabei, seinen Filzhut zurechtzurücken und zu überprüfen, ob sein Schnurrbart auch akkurat geschnitten war, als es an der Tür klingelte. Er nahm den Hut wieder ab und hängte ihn sorgfältig wieder an den Haken, ehe er die Haustür öffnete.
»Großer Gott!« Er hielt verlegen die Hand vor den Mund. »Verzeihen Sie, es ist bloß ...«
»Ich weiß, ich bin ihm wie aus dem Gesicht geschnitten, aber natürlich wäre er jetzt um einiges älter als ich.«
Der freundliche junge Mann reichte ihm die Hand, und Maidment ergriff sie automatisch.
»Luke Chalfont. Guten Tag.«
»Was kann ich für Sie tun, Mr. Chalfont?«
»Ich bin Spezialist für Energiekosteneinsparung. Natürlich ist mir klar, dass das den Leuten im Juni nicht gerade auf der Seele brennt, aber ein umsichtiger Mann wie Sie weiß bestimmt, dass Vorsorge nottut.«
Einen kurzen Moment lang wanderten die Augen des Mannes weg vom Major und glitten wie suchend durch die Diele, doch sogleich richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Gegenüber. Er plauderte glattzüngig weiter, und Maidment brauchte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass der Mann ein Vertreter war, der einen neuen Gasanbieter anpries.
»Tut mir leid, Mr. Chalfont, aber ich wollte gerade gehen und bin nicht an einem Wechsel des Anbieters interessiert.«
»Ich verstehe. Dürfte ich Ihnen trotzdem ein wenig Infomaterial mit Vergleichszahlen dalassen? Vielleicht können Sie bei Gelegenheit mal einen Blick darauf werfen. Sollten Sie dann doch noch Interesse haben, rufen Sie mich einfach an.« Er streckte ihm die Hand hin. »Meine Karte.«
Der Vertreter verabschiedete sich mit einem fröhlichen Winken und war schon fast am Nachbarhaus, als Maidment seine Haustür verriegelte.
Miss Pennysmith war eine jung aussehende Siebenundsechzigjährige mit einem Lebenshunger, der in letzter Zeit durch ihre Arthritis auf eine harte Probe gestellt wurde. Sie lebte, wie Jane Austen es formuliert hätte, in beschränkten Verhältnissen, nachdem der Pensionsfonds, mit dem sie ihren Ruhestand hatte finanzieren wollen, nahezu wertlos geworden war.
Für den Kirchgang hatte sie sich ein Kleid mit rosa und grünem Blümchenmuster ausgesucht, das, wie sie fand, gut zu ihrem Teint und der rötlich-silbernen Dauerwelle passte. Frisch aufgebrühter Kaffee und selbstgemachtes Gebäck standen auf dem Tisch bereit, und daneben lagen gestärkte Leinenservietten. Kuchenduft und der Lavendelgeruch der Möbelpolitur, die sie am Vortag ausgiebig eingesetzt hatte, durchzogen ihr Wohnzimmer.
Der Major kam pünktlich und nahm vor ihrer Tür Haltung an. »Major Maidment! Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee mit ein wenig Gebäck?«
»Ich denke, zuerst kümmere ich mich mal um die Glühbirnen, Miss Pennysmith.«
»Ach, nicht mehr nötig. Kurz nachdem ich Sie gestern angerufen habe, hat das schon jemand für mich erledigt. Wir haben reichlich Zeit.«
Maidment hielt mehr von Höflichkeit als von freier Meinungsäußerung, daher folgte er seiner Gastgeberin kommentarlos ins Wohnzimmer. Sie war eine törichte Frau, und das Jungmädchenkleid, das sie trug, passte nicht zu ihrem Alter, doch in dem frischen Backwerk und den unverkennbaren Spuren einer Putzorgie erkannte er den Widerhall seiner eigenen Einsamkeit. Also erduldete er ihr Geplapper und behielt eine liebenswürdige Miene bei, während er ihren ausgezeichneten Kaffee trank und ein Stück Kuchen aß.
Nach der Kirche lehnte er ihre Einladung zum Mittagessen ab und machte seinen üblichen Spaziergang zum städtischen Friedhof und Hilarys Grab. Unterwegs kaufte er Blumen, obwohl er eigentlich gegen sonntägliche Ladenöffnungszeiten war, und mühte sich frustrierende Minuten damit ab, die weißen Chrysanthemen und rosa Lilien zu einer Art Gesteck zu ordnen. Seine Augen wurden feucht, als er erneut darüber nachdachte, wie ungerecht das Leben doch sein konnte. Hilary war zehn Jahre jünger gewesen als er, gesund und fröhlich bis zu ihrer plötzlichen, schrecklichen Erkrankung. Sie wäre viel besser als er in der Lage gewesen, mit dieser Trauer umzugehen. Eigentlich sollte er hier liegen. Er hätte als Erster gehen sollen.
Sofort überkamen Maidment Gewissensbisse ob solcher Selbstsüchtigkeit, und er schalt sich, weil er Hilary seinen Schmerz gewünscht hatte. Gott hatte seine Gründe, warum er ihn am Leben hielt, und Gott allein wusste, dass er genug Sünden zu büßen hatte, ehe seine Seele vor den Richter trat. Vielleicht war er ja deshalb noch hier, obwohl er wusste, dass auch noch so viele gute Werke im Winter seiner Jahre nicht ausreichen würden, um die Sünden seines Lebens zu tilgen. Der Gedanke an die Hölle jagte ihm Angst ein, und auf einmal wurde der Friedhof für ihn zu einem schrecklichen Ort. Ernüchtert und verstört ging er zu seinem Auto und fuhr kurzentschlossen zum Golfclub, wo er versuchen wollte, sein Gewissen mit einem vorzüglichen Bordeaux und der Ablenkung durch heitere Gesellschaft zum Schweigen zu bringen.
© Fischer Verlag
Übersetzung: Ulrike Wasel u. Klaus Timmermann
Resignation breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er einen Stuhl näher ans Telefon zog und sich ein Kissen in den Rücken schob. »Miss Pennysmith, wie geht es Ihnen?«
Das war keine rein formale Frage. Er wusste, dass ihm nun detailliert die neusten Entwicklungen ihrer mannigfachen Leiden geschildert werden würden. Zehn Minuten später kam Miss Pennysmith endlich zum Grund ihres Anrufs.
»Dürfte ich Sie vielleicht bitten, mich morgen früh mit zur Kirche zu nehmen?«
»Aber gern«, seine Laune sank. »Ich hole Sie dann um neun ab.«
»Ach, könnten Sie vielleicht ein Ideechen früher kommen? Bei mir müssten zwei Glühbirnen ausgewechselt werden, an die ich nicht herankomme.«
Er vereinbarte, dass er um halb neun bei ihr sein würde.
Das Mittagessen zuzubereiten, zu essen und anschließend die Küche aufzuräumen beschäftigte ihn problemlos bis zwei Uhr, obwohl seine Augen kurz feucht wurden, als er den einsamen Teller abtrocknete, ein kostbares Überbleibsel von dem Essservice, das sie zur Hochzeit geschenkt bekommen hatten. Unweigerlich dachte er an Hilary, obwohl sie nun schon fast drei Jahre tot war. Am Ende war er dankbar gewesen, als sie endlich die Augen schließen konnte. Das Leiden, das sie erduldet hatte, war gewiss eine Erfindung des Leibhaftigen. Sie fehlte ihm furchtbar. Ihre stille Gesellschaft, ihr Interesse an den kleinen Dingen, die seinen Tag ausgemacht hatten, war für immer verschwunden und hatte ein Vakuum hinterlassen, das er mitunter fast unerträglich fand.
Er gab sich einen Ruck. So ging das nicht weiter; er wurde allmählich weinerlich. Die Nachmittage an den Wochenenden waren am schlimmsten. Nach kurzer Überlegung beschloss er, einen Spaziergang zur Burg und dann hinunter zum Fluss zu machen. Da würde heute am Samstag viel Betrieb sein, aber das war nun mal nicht zu ändern. Die einzige Alternative war eine Runde Golf, doch er spielte möglichst wenig, um sich selbst zu beweisen, dass er nicht von dem Club und allem, was dazugehörte, abhängig war.
Maidment war gerade dabei, seinen Filzhut zurechtzurücken und zu überprüfen, ob sein Schnurrbart auch akkurat geschnitten war, als es an der Tür klingelte. Er nahm den Hut wieder ab und hängte ihn sorgfältig wieder an den Haken, ehe er die Haustür öffnete.
»Großer Gott!« Er hielt verlegen die Hand vor den Mund. »Verzeihen Sie, es ist bloß ...«
»Ich weiß, ich bin ihm wie aus dem Gesicht geschnitten, aber natürlich wäre er jetzt um einiges älter als ich.«
Der freundliche junge Mann reichte ihm die Hand, und Maidment ergriff sie automatisch.
»Luke Chalfont. Guten Tag.«
»Was kann ich für Sie tun, Mr. Chalfont?«
»Ich bin Spezialist für Energiekosteneinsparung. Natürlich ist mir klar, dass das den Leuten im Juni nicht gerade auf der Seele brennt, aber ein umsichtiger Mann wie Sie weiß bestimmt, dass Vorsorge nottut.«
Einen kurzen Moment lang wanderten die Augen des Mannes weg vom Major und glitten wie suchend durch die Diele, doch sogleich richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Gegenüber. Er plauderte glattzüngig weiter, und Maidment brauchte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass der Mann ein Vertreter war, der einen neuen Gasanbieter anpries.
»Tut mir leid, Mr. Chalfont, aber ich wollte gerade gehen und bin nicht an einem Wechsel des Anbieters interessiert.«
»Ich verstehe. Dürfte ich Ihnen trotzdem ein wenig Infomaterial mit Vergleichszahlen dalassen? Vielleicht können Sie bei Gelegenheit mal einen Blick darauf werfen. Sollten Sie dann doch noch Interesse haben, rufen Sie mich einfach an.« Er streckte ihm die Hand hin. »Meine Karte.«
Der Vertreter verabschiedete sich mit einem fröhlichen Winken und war schon fast am Nachbarhaus, als Maidment seine Haustür verriegelte.
Miss Pennysmith war eine jung aussehende Siebenundsechzigjährige mit einem Lebenshunger, der in letzter Zeit durch ihre Arthritis auf eine harte Probe gestellt wurde. Sie lebte, wie Jane Austen es formuliert hätte, in beschränkten Verhältnissen, nachdem der Pensionsfonds, mit dem sie ihren Ruhestand hatte finanzieren wollen, nahezu wertlos geworden war.
Für den Kirchgang hatte sie sich ein Kleid mit rosa und grünem Blümchenmuster ausgesucht, das, wie sie fand, gut zu ihrem Teint und der rötlich-silbernen Dauerwelle passte. Frisch aufgebrühter Kaffee und selbstgemachtes Gebäck standen auf dem Tisch bereit, und daneben lagen gestärkte Leinenservietten. Kuchenduft und der Lavendelgeruch der Möbelpolitur, die sie am Vortag ausgiebig eingesetzt hatte, durchzogen ihr Wohnzimmer.
Der Major kam pünktlich und nahm vor ihrer Tür Haltung an. »Major Maidment! Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee mit ein wenig Gebäck?«
»Ich denke, zuerst kümmere ich mich mal um die Glühbirnen, Miss Pennysmith.«
»Ach, nicht mehr nötig. Kurz nachdem ich Sie gestern angerufen habe, hat das schon jemand für mich erledigt. Wir haben reichlich Zeit.«
Maidment hielt mehr von Höflichkeit als von freier Meinungsäußerung, daher folgte er seiner Gastgeberin kommentarlos ins Wohnzimmer. Sie war eine törichte Frau, und das Jungmädchenkleid, das sie trug, passte nicht zu ihrem Alter, doch in dem frischen Backwerk und den unverkennbaren Spuren einer Putzorgie erkannte er den Widerhall seiner eigenen Einsamkeit. Also erduldete er ihr Geplapper und behielt eine liebenswürdige Miene bei, während er ihren ausgezeichneten Kaffee trank und ein Stück Kuchen aß.
Nach der Kirche lehnte er ihre Einladung zum Mittagessen ab und machte seinen üblichen Spaziergang zum städtischen Friedhof und Hilarys Grab. Unterwegs kaufte er Blumen, obwohl er eigentlich gegen sonntägliche Ladenöffnungszeiten war, und mühte sich frustrierende Minuten damit ab, die weißen Chrysanthemen und rosa Lilien zu einer Art Gesteck zu ordnen. Seine Augen wurden feucht, als er erneut darüber nachdachte, wie ungerecht das Leben doch sein konnte. Hilary war zehn Jahre jünger gewesen als er, gesund und fröhlich bis zu ihrer plötzlichen, schrecklichen Erkrankung. Sie wäre viel besser als er in der Lage gewesen, mit dieser Trauer umzugehen. Eigentlich sollte er hier liegen. Er hätte als Erster gehen sollen.
Sofort überkamen Maidment Gewissensbisse ob solcher Selbstsüchtigkeit, und er schalt sich, weil er Hilary seinen Schmerz gewünscht hatte. Gott hatte seine Gründe, warum er ihn am Leben hielt, und Gott allein wusste, dass er genug Sünden zu büßen hatte, ehe seine Seele vor den Richter trat. Vielleicht war er ja deshalb noch hier, obwohl er wusste, dass auch noch so viele gute Werke im Winter seiner Jahre nicht ausreichen würden, um die Sünden seines Lebens zu tilgen. Der Gedanke an die Hölle jagte ihm Angst ein, und auf einmal wurde der Friedhof für ihn zu einem schrecklichen Ort. Ernüchtert und verstört ging er zu seinem Auto und fuhr kurzentschlossen zum Golfclub, wo er versuchen wollte, sein Gewissen mit einem vorzüglichen Bordeaux und der Ablenkung durch heitere Gesellschaft zum Schweigen zu bringen.
© Fischer Verlag
Übersetzung: Ulrike Wasel u. Klaus Timmermann
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Autoren-Porträt von Elizabeth Corley
Elizabeth Corley, geboren 1956, wuchs in West Sussex, England, auf. Sie ist verheiratet und arbeitet als Direktorin eines Global Investment Management Unternehmens in Surrey.Ulrike Wasel, geboren 1955, arbeitet als Übersetzerin angloamerikanischer Literatur.Klaus Timmermann, geboren 1955, arbeitet als Übersetzer angloamerikanischer Literatur in Düsseldorf.
Bibliographische Angaben
- Autor: Elizabeth Corley
- 2009, 479 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Wasel, Ulrike; Timmermann, Klaus
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596172012
- ISBN-13: 9783596172016
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