Sitz! Platz! Liebe!
Ein charmanter, warmherziger und witziger Roman über einen süßen Vierbeiner, der Amor spielt.
Savannah fühlt sich ziemlich verlassen, als ihr bester Freund und Traummann Peter heiratet. Ein neuer Gefährte muss...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Sitz! Platz! Liebe! “
Ein charmanter, warmherziger und witziger Roman über einen süßen Vierbeiner, der Amor spielt.
Savannah fühlt sich ziemlich verlassen, als ihr bester Freund und Traummann Peter heiratet. Ein neuer Gefährte muss her. Im Internet bestellt Savannah einen süßen Schäferhundwelpen. Doch stattdessen kommt bei ihr ein 50-Kilo-Riese an: Joe, der leider nur auf slowakische Befehle reagiert und die Nachbarschaft tyrannisiert. Hilfesuchend stößt Savannah auf den unglaublich charmanten Tierarzt Alex. Doch dann passiert, was passieren muss: Peter kommt zurück und mischt alles auf. Gibt es für ihn einen Platz zwischen den zwei neuen Rüden in Savannahs Leben?
Lese-Probe zu „Sitz! Platz! Liebe! “
Sitz! Platz! Liebe! von Allie LarkinPRO LO G
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Vor sechs Jahren saßen Peter und ich wie jede Woche in diesem kleinen italienischen Restaurant in der Nähe des Campus und aßen zu Abend. Das Essen war nicht berühmt und der Service unter aller Kritik, aber dort wurden wir nicht nach dem Personalausweis gefragt, wenn wir eine Flasche Wein statt eines Glases bestellten.
Wir hatten unsere zweite Flasche zur Hälfte geleert, weil ... Himmel, wir waren zu Fuß hergekommen... die Abschlussklausuren waren vorüber, und Peter bezahlte alles mit der Kreditkarte seines Vaters.
Wir unterhielten uns und lachten, während es im Raum immer wärmer wurde. Petes Gesicht war gerötet und sein Haar zerzaust, weil er im m er wieder mit den Händen hindurchfuhr. »Ich denke, ich habe mindestens eine Eins minus in Multiwissenschaften«, sagte er. Sein Haar fiel ihm erneut in die Augen. Er fuhr fort, sich endlos über seine in den verschiedenen Fächern zu erwartenden Noten und darüber auszulassen, welchen Einfluss sie auf seine Bewerbung an der juristischen Fakultät haben würden, obwohl wir gerade erst unser erstes Semester beendet hatten. Peter pflegte sein Leben in allen Einzelheiten sorgfältig im Voraus zu planen.
Ich wollte eigentlich jedem seiner Worte fasziniert lauschen, war aber zu sehr damit beschäftigt, die Konturen seines perfekten Kinns zu betrachten und mir auszumalen, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn ich m eine Lippen auf seine leicht stoppelige Haut presste und m ich dann zu seinem Hals hinunterarbeitete. Ich dachte an seine von jahrelangem Tennisspiel gestählten Hände und überlegte, wie es sein mochte, wenn sie über meinen nackten Rücken glitten, nachdem er mir m eine Kleider vom Leib gerissen hatte.
»Was meinst du, wie du in Rhetorik abgeschnitten hast?«, riss m ich Peter aus m einen erotischen Gedanken, bevor ich zu der Stelle kommen konnte, wo er unsere Teller vom Tisch fegte und m ich gleich hier im Restaurant nahm.
»Bestimmt bestanden.« Ich vermied direkten Augenkontakt, denn ich fürchtete, er könnte mir anmerken, was ich mir ausgemalt hatte, wenn er mir in die Augen sah. »Es war nicht allzu ... Es lief ganz gut.«
»Ich hatte auch Schlimmeres erwartet«, nickte Peter, ehe er mir eine ausführliche Beschreibung seines Sommerpraktikums in der Firma seines Vaters lieferte und ich wieder in Gedanken an Hände, Münder und dieses absolut perfekte Kinn versank.
Wir verzehrten unsere Mahlzeit, dann bestellte er zwei Desserts, und wir begannen, beide von beiden Tellern zu essen, bis kein Krümel m ehr übrig war. Die anderen Gäste waren schon längst gegangen, und die Kellnerin räumte alles, sogar die Zuckertütchen von unserem Tisch ab, um uns endlich zum Aufbruch zu bewegen, sie ließ uns notgedrungen nur die Flasche und die Gläser. Das weiße Tischtuch zwischen uns war mit Wein und roter Sauce bekleckert.
»Wenn ich mit dir zusammen bin, habe ich immer einen Mordsspaß, Peter verteilte den Rest des Weins in unsere Gläser. »Dafür bin ich bekannt«, erwiderte ich todernst, dabei brachte ich endlich den Mut auf, ihn wieder anzusehen.
»Ich möchte dich etwas fragen, Van«, begann er, hob sein Glas und drückte in dem Versuch, feierlich zu wirken, das Kinn auf die Brust.
Mein Herz machte einen kleinen, trunkenen Satz. Ich hob ebenfalls m ein Glas. M eine Hand zitterte.
Er lächelte breit. Seine Unterlippe wies rote Weinflecken auf, aber seine Zähne schimmerten so weiß wie Kaugummidragees. »Willst du mich heiraten«, er stieß mit seinem Glas leicht gegen das m eine, »wenn wir mit dreißig noch nicht verheiratet sind?«
In mir wallte eine Mischung aus Kränkung und Ärger auf, als mir klar wurde, dass er mich lediglich als zweite Wahl in Betracht zog. Innerhalb von Sekunden war ich von potenzieller Verlobter zum Trostpreis degradiert worden. Als ich ihm von meinem Sommerjob als Kellnerin in einem Countryklub erzählt hatte, hatte er meinem Geplapper von hoffentlich zu erwartenden Trinkgeldern tatsächlich aufmerksam zugehört, statt zu erwägen, mir die Kleider vom Leib zu reißen.
»Sagen wir zweiunddreißig.« Ich rang mir ein gequältes Lächeln ab. »Gib mir wenigstens eine reelle Chance.«
1
Die Hochzeit übertraf meine kühnsten Träume. Die Kirche war dunkel und schlicht. Weiße Kerzen säumten die grauen Steinwände, und ein riesiger Lüster warf einen goldenen Schein
über den Altar. Die Bankreihen waren mit Bittersüßzweigen geschmückt, die mit braunen und orangefarbenen Gazebändern zusammengebunden waren.
Alles war perfekt - bis auf zwei Dinge. Die Brautjungfernkleider aus Satin, die in einem dunklen, satten Zimtton bestellt worden waren, waren zwei Tage vor der Hochzeit geliefert worden und leuchteten so orange wie ein Halloweenkürbis. Und statt dem Bräutigam strahlend gegenüberzustehen, stand ich an der Seite seines Cousins Norm an und lächelte so geisterhaft wie ein Irrlicht.
Außerdem hätte ich m ich höchstwahrscheinlich nicht für braune Rosen entschieden. Ich hatte versucht, sie Janie auszureden. »Braun ist die Farbe welker Blumen, Janie.«
»Aber sie sehen nicht wie welke Blumen aus, Van. Sie wirken elegant.«
Ich kämpfte auf verlorenem Posten. In Martha Stewarts Hochzeitskatalog waren Sträuße in Herbstfarben abgebildet gewesen, und Janies Mom war daraufhin zigmal nach Connecticut zu genau demselben Floristen gepilgert, um genau dieselben Sträuße für Janies Hochzeit anfertigen zu lassen.
Aus dem Augenwinkel heraus erhaschte ich einen Blick auf Janies Cousine Libby, die neben mir stand und sich mit einem spitzengesäumten Taschentuch die Augen betupfte. Sie zeigte nicht nur das angemessene gerührte Lächeln, sondern brachte es auch noch irgendwie fertig, in Hellorange fantastisch auszusehen. Bethany, Janies Collegefreundin, konnte ich von m einem Platz aus nicht sehen, aber ich war sicher, dass sie ebenfalls leise schniefte. Sie schien mir der Typ dafür zu sein. Wenigstens stand ihr das abscheuliche Kleid genauso wenig wie mir.
Ich überstand die ganze Zeremonie mit um m einen Strauß aus Bittersüß und roten Rosen geklammerten Händen und grub m eine Nägel durch m eine orangefarbenen Satinhandschuhe in den Rücken m einer anderen Hand.
Das Blabla über Gründe, weshalb diese beiden nicht in den heiligen Stand der Ehe treten sollten, entging mir ebenso wie das ‚Ich will' und all der andere M ist. Ich stand nur da und konzentrierte mich darauf, genug D ruck auf m einen Handrücken auszuüben, um durch zwei Lagen dicken Satin hindurch Schmerz zu empfinden.
Ich versuchte, nicht zu Peter hinüberzuschielen, der in seinem schiefergrauen Smoking und den auf Hochglanz polierten Schuhen so perfekt wie der Porzellanbräutigam aussah, den Janie als Dekoration für ihre Hochzeitstorte bestellt hatte. Und ich versuchte, nicht zu Janie hinüberzuschielen, die im Licht des sich in den Kristallen, mit denen der Halsausschnitt ihres Kleides besetzt war, widerspiegelnden Kerzenscheins förmlich zu glühen schien. Stattdessen starrte ich die braunen Rosen an und versuchte den Eindruck zu erwecken, als würde ich eingehend über die Bedeutung der Ehe und des Versprechens nachdenken, das soeben direkt vor m einen Augen abgegeben worden war.
Dann küssten sie sich, und alles war vorüber. Janie presste eine Hand gegen Peters Brust, um ihn daran zu hindern, sie zu lange oder zu innig oder auf eine Art zu küssen, die zu unschicklich war, um von dem Fotografen festgehalten zu werden. Ich an ihrer Stelle hätte ihn so lange wie möglich und so fest wie möglich an mich gedrückt, aber ich versuchte, diesen Gedanken energisch zu verdrängen. Also setzte ich m ein Irrlichtlächeln wieder auf und überreichte Janie ihre braunen Rosen.
Norm an und ich folgten dem Brautpaar den Gang hinunter. Meine Hand ruhte knapp über der Beuge seines Ellbogens, so wie es Vanessa, die die Hochzeit geplant hatte, mir gezeigt hatte, und wir verfuhren nach der >Schritt-Pause<-Regel. Norm an streckte seinen anderen Arm aus und legte seine Hand über die meine, was mich veranlasste, ihn während der ›Pause<-Phase gegen die Wade zu treten und zu zischen: »Komm nicht auf dumme Ideen, Normy«, wobei ich immer noch unverwandt lächelte. Er ließ seine Hand hastig sinken.
Bei dem Empfang im Kittle House ließ Norman eine lange und peinliche Rede vom Stapel, die damit begann, dass Peter und er als Kinder gedacht hatten, alle Mädchen hätten Kopfläuse, und mit einer gehässigen Schilderung seiner Scheidung und der Beteuerung endete, dass er diese Zeit ohne Peter nicht durchgestanden hätte. Wir hoben unsere Champagnergläser, bevor wir zu dem zum Erntedankfest traditionellen, gewürzten Wein übergingen, der so reichlich ausgeschenkt wurde, dass man sich an das Bild wilder Ausschweifungen zu den Zeiten von Königen und
Rittern erinnert fühlte.
Ich war dankbar dafür, dass Janies Vater die Ansicht vertrat, es sei geschmacklos, wenn auch die erste Brautjungfer das glückliche Paar hochleben ließ, obwohl er diese Entscheidung vermutlich erst getroffen hatte, als er erfuhr, dass ich Janies erste Brautjungfer wäre, auch wenn er es nie zugegeben hätte. Charles Driscoll hasste m ich wie die Pest, seit ich Janie in der vierten Klasse das Sch... -Wort beigebracht hatte. Janie war nach Hause geschickt worden, weil sie es vor ihrer Lehrerin gesagt hatte, was einen bleibenden dunklen Fleck in ihrer bis dahin makellosen Schulakte hinterlassen hatte.
Übersetzung: Nina Bader
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Vor sechs Jahren saßen Peter und ich wie jede Woche in diesem kleinen italienischen Restaurant in der Nähe des Campus und aßen zu Abend. Das Essen war nicht berühmt und der Service unter aller Kritik, aber dort wurden wir nicht nach dem Personalausweis gefragt, wenn wir eine Flasche Wein statt eines Glases bestellten.
Wir hatten unsere zweite Flasche zur Hälfte geleert, weil ... Himmel, wir waren zu Fuß hergekommen... die Abschlussklausuren waren vorüber, und Peter bezahlte alles mit der Kreditkarte seines Vaters.
Wir unterhielten uns und lachten, während es im Raum immer wärmer wurde. Petes Gesicht war gerötet und sein Haar zerzaust, weil er im m er wieder mit den Händen hindurchfuhr. »Ich denke, ich habe mindestens eine Eins minus in Multiwissenschaften«, sagte er. Sein Haar fiel ihm erneut in die Augen. Er fuhr fort, sich endlos über seine in den verschiedenen Fächern zu erwartenden Noten und darüber auszulassen, welchen Einfluss sie auf seine Bewerbung an der juristischen Fakultät haben würden, obwohl wir gerade erst unser erstes Semester beendet hatten. Peter pflegte sein Leben in allen Einzelheiten sorgfältig im Voraus zu planen.
Ich wollte eigentlich jedem seiner Worte fasziniert lauschen, war aber zu sehr damit beschäftigt, die Konturen seines perfekten Kinns zu betrachten und mir auszumalen, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn ich m eine Lippen auf seine leicht stoppelige Haut presste und m ich dann zu seinem Hals hinunterarbeitete. Ich dachte an seine von jahrelangem Tennisspiel gestählten Hände und überlegte, wie es sein mochte, wenn sie über meinen nackten Rücken glitten, nachdem er mir m eine Kleider vom Leib gerissen hatte.
»Was meinst du, wie du in Rhetorik abgeschnitten hast?«, riss m ich Peter aus m einen erotischen Gedanken, bevor ich zu der Stelle kommen konnte, wo er unsere Teller vom Tisch fegte und m ich gleich hier im Restaurant nahm.
»Bestimmt bestanden.« Ich vermied direkten Augenkontakt, denn ich fürchtete, er könnte mir anmerken, was ich mir ausgemalt hatte, wenn er mir in die Augen sah. »Es war nicht allzu ... Es lief ganz gut.«
»Ich hatte auch Schlimmeres erwartet«, nickte Peter, ehe er mir eine ausführliche Beschreibung seines Sommerpraktikums in der Firma seines Vaters lieferte und ich wieder in Gedanken an Hände, Münder und dieses absolut perfekte Kinn versank.
Wir verzehrten unsere Mahlzeit, dann bestellte er zwei Desserts, und wir begannen, beide von beiden Tellern zu essen, bis kein Krümel m ehr übrig war. Die anderen Gäste waren schon längst gegangen, und die Kellnerin räumte alles, sogar die Zuckertütchen von unserem Tisch ab, um uns endlich zum Aufbruch zu bewegen, sie ließ uns notgedrungen nur die Flasche und die Gläser. Das weiße Tischtuch zwischen uns war mit Wein und roter Sauce bekleckert.
»Wenn ich mit dir zusammen bin, habe ich immer einen Mordsspaß, Peter verteilte den Rest des Weins in unsere Gläser. »Dafür bin ich bekannt«, erwiderte ich todernst, dabei brachte ich endlich den Mut auf, ihn wieder anzusehen.
»Ich möchte dich etwas fragen, Van«, begann er, hob sein Glas und drückte in dem Versuch, feierlich zu wirken, das Kinn auf die Brust.
Mein Herz machte einen kleinen, trunkenen Satz. Ich hob ebenfalls m ein Glas. M eine Hand zitterte.
Er lächelte breit. Seine Unterlippe wies rote Weinflecken auf, aber seine Zähne schimmerten so weiß wie Kaugummidragees. »Willst du mich heiraten«, er stieß mit seinem Glas leicht gegen das m eine, »wenn wir mit dreißig noch nicht verheiratet sind?«
In mir wallte eine Mischung aus Kränkung und Ärger auf, als mir klar wurde, dass er mich lediglich als zweite Wahl in Betracht zog. Innerhalb von Sekunden war ich von potenzieller Verlobter zum Trostpreis degradiert worden. Als ich ihm von meinem Sommerjob als Kellnerin in einem Countryklub erzählt hatte, hatte er meinem Geplapper von hoffentlich zu erwartenden Trinkgeldern tatsächlich aufmerksam zugehört, statt zu erwägen, mir die Kleider vom Leib zu reißen.
»Sagen wir zweiunddreißig.« Ich rang mir ein gequältes Lächeln ab. »Gib mir wenigstens eine reelle Chance.«
1
Die Hochzeit übertraf meine kühnsten Träume. Die Kirche war dunkel und schlicht. Weiße Kerzen säumten die grauen Steinwände, und ein riesiger Lüster warf einen goldenen Schein
über den Altar. Die Bankreihen waren mit Bittersüßzweigen geschmückt, die mit braunen und orangefarbenen Gazebändern zusammengebunden waren.
Alles war perfekt - bis auf zwei Dinge. Die Brautjungfernkleider aus Satin, die in einem dunklen, satten Zimtton bestellt worden waren, waren zwei Tage vor der Hochzeit geliefert worden und leuchteten so orange wie ein Halloweenkürbis. Und statt dem Bräutigam strahlend gegenüberzustehen, stand ich an der Seite seines Cousins Norm an und lächelte so geisterhaft wie ein Irrlicht.
Außerdem hätte ich m ich höchstwahrscheinlich nicht für braune Rosen entschieden. Ich hatte versucht, sie Janie auszureden. »Braun ist die Farbe welker Blumen, Janie.«
»Aber sie sehen nicht wie welke Blumen aus, Van. Sie wirken elegant.«
Ich kämpfte auf verlorenem Posten. In Martha Stewarts Hochzeitskatalog waren Sträuße in Herbstfarben abgebildet gewesen, und Janies Mom war daraufhin zigmal nach Connecticut zu genau demselben Floristen gepilgert, um genau dieselben Sträuße für Janies Hochzeit anfertigen zu lassen.
Aus dem Augenwinkel heraus erhaschte ich einen Blick auf Janies Cousine Libby, die neben mir stand und sich mit einem spitzengesäumten Taschentuch die Augen betupfte. Sie zeigte nicht nur das angemessene gerührte Lächeln, sondern brachte es auch noch irgendwie fertig, in Hellorange fantastisch auszusehen. Bethany, Janies Collegefreundin, konnte ich von m einem Platz aus nicht sehen, aber ich war sicher, dass sie ebenfalls leise schniefte. Sie schien mir der Typ dafür zu sein. Wenigstens stand ihr das abscheuliche Kleid genauso wenig wie mir.
Ich überstand die ganze Zeremonie mit um m einen Strauß aus Bittersüß und roten Rosen geklammerten Händen und grub m eine Nägel durch m eine orangefarbenen Satinhandschuhe in den Rücken m einer anderen Hand.
Das Blabla über Gründe, weshalb diese beiden nicht in den heiligen Stand der Ehe treten sollten, entging mir ebenso wie das ‚Ich will' und all der andere M ist. Ich stand nur da und konzentrierte mich darauf, genug D ruck auf m einen Handrücken auszuüben, um durch zwei Lagen dicken Satin hindurch Schmerz zu empfinden.
Ich versuchte, nicht zu Peter hinüberzuschielen, der in seinem schiefergrauen Smoking und den auf Hochglanz polierten Schuhen so perfekt wie der Porzellanbräutigam aussah, den Janie als Dekoration für ihre Hochzeitstorte bestellt hatte. Und ich versuchte, nicht zu Janie hinüberzuschielen, die im Licht des sich in den Kristallen, mit denen der Halsausschnitt ihres Kleides besetzt war, widerspiegelnden Kerzenscheins förmlich zu glühen schien. Stattdessen starrte ich die braunen Rosen an und versuchte den Eindruck zu erwecken, als würde ich eingehend über die Bedeutung der Ehe und des Versprechens nachdenken, das soeben direkt vor m einen Augen abgegeben worden war.
Dann küssten sie sich, und alles war vorüber. Janie presste eine Hand gegen Peters Brust, um ihn daran zu hindern, sie zu lange oder zu innig oder auf eine Art zu küssen, die zu unschicklich war, um von dem Fotografen festgehalten zu werden. Ich an ihrer Stelle hätte ihn so lange wie möglich und so fest wie möglich an mich gedrückt, aber ich versuchte, diesen Gedanken energisch zu verdrängen. Also setzte ich m ein Irrlichtlächeln wieder auf und überreichte Janie ihre braunen Rosen.
Norm an und ich folgten dem Brautpaar den Gang hinunter. Meine Hand ruhte knapp über der Beuge seines Ellbogens, so wie es Vanessa, die die Hochzeit geplant hatte, mir gezeigt hatte, und wir verfuhren nach der >Schritt-Pause<-Regel. Norm an streckte seinen anderen Arm aus und legte seine Hand über die meine, was mich veranlasste, ihn während der ›Pause<-Phase gegen die Wade zu treten und zu zischen: »Komm nicht auf dumme Ideen, Normy«, wobei ich immer noch unverwandt lächelte. Er ließ seine Hand hastig sinken.
Bei dem Empfang im Kittle House ließ Norman eine lange und peinliche Rede vom Stapel, die damit begann, dass Peter und er als Kinder gedacht hatten, alle Mädchen hätten Kopfläuse, und mit einer gehässigen Schilderung seiner Scheidung und der Beteuerung endete, dass er diese Zeit ohne Peter nicht durchgestanden hätte. Wir hoben unsere Champagnergläser, bevor wir zu dem zum Erntedankfest traditionellen, gewürzten Wein übergingen, der so reichlich ausgeschenkt wurde, dass man sich an das Bild wilder Ausschweifungen zu den Zeiten von Königen und
Rittern erinnert fühlte.
Ich war dankbar dafür, dass Janies Vater die Ansicht vertrat, es sei geschmacklos, wenn auch die erste Brautjungfer das glückliche Paar hochleben ließ, obwohl er diese Entscheidung vermutlich erst getroffen hatte, als er erfuhr, dass ich Janies erste Brautjungfer wäre, auch wenn er es nie zugegeben hätte. Charles Driscoll hasste m ich wie die Pest, seit ich Janie in der vierten Klasse das Sch... -Wort beigebracht hatte. Janie war nach Hause geschickt worden, weil sie es vor ihrer Lehrerin gesagt hatte, was einen bleibenden dunklen Fleck in ihrer bis dahin makellosen Schulakte hinterlassen hatte.
Übersetzung: Nina Bader
Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH,
Steinerne Furt, 86167 Augsburg
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Bibliographische Angaben
- Autor: Allie Larkin
- 382 Seiten, Maße: 14,5 x 21,9 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868006036
- ISBN-13: 9783868006032
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