Tango Vitale
Von Schicksalsschlägen und anderen glücklichen Umständen
Kann man sein Schicksal lenken?
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Produktinformationen zu „Tango Vitale “
Kann man sein Schicksal lenken?
Klappentext zu „Tango Vitale “
Wir planen unsere Zukunft, haben alles im Griff - und dann kommt dieser eine Moment, der unser Leben entscheidend verändert. Trotzdem sind wir dem Schicksal nicht ausgeliefert: Wir können es positiv beeinflussen. Die Psychologin Dr. Eva Wlodarek zeigt, wie Sie die Macht des günstigen Augenblicks für sich nutzen, wie Sie Schicksalsschläge überwinden, von Glückspilzen lernen, Chancen erkennen und sie berherzt ergreifen. Zum Beispiel genau jetzt. Oder meinen Sie, es ist Zufall, dass Sie ausgerechnet heute auf dieses Buch stoßen?
Lese-Probe zu „Tango Vitale “
Kairos - Der günstige Augenblick Im 4. Jahrhundert vor Christus stand im Vorhof eines Tempels in der griechischen Stadt Sykion eine merkwürdige Statue. Wie bei einer Punkfrisur trug sie über der Stirn ein üppiges Haarbüschel und am Hinterkopf eine Glatze, an ihren Schuhen klebten kleine Flügel. Zwar ist die Statue heute verschollen, eine Erläuterung dazu ist uns aber von dem griechischen Dichter Poseidippos in einem Sinngedicht überliefert: Es handelt sich um Kairos, den Gott des günstigen Augenblicks. Er trägt vorne eine üppige Haarlocke, damit ihn diejenigen, denen er begegnet, daran festhalten können - die Redensart "die Gelegenheit beim Schopfe fassen" wird auf diese Darstellung des Gottes zurückgeführt. Seine kahle Kopfpartie sorgt dafür, dass ihn keiner mehr von hinten greifen kann, sobald er einmal vorübergeeilt ist. Die Flügel an den Füßen schließlich sind ein Zeichen dafür, dass er so plötzlich kommt wie der Wind und ebenso schnell wieder entschwindet.Damit symbolisiert die Statue, was das altgriechische Wort Kairos bedeutet: das flüchtige Erscheinen eines günstigen Zeitpunktes. Ist er da, müssen wir beherzt zugreifen und handeln, sonst ist die Chance vertan. Das gilt bis heute, auch wenn wir nicht wie die Griechen der Antike dafür eigens einen Gott bemühen.
Kairos bedeutet zwar "günstiger Augenblick", doch was die Zeitspanne betrifft, muss man das nicht ganz so wörtlich nehmen. Nicht immer handelt sich nur um einen kurzen Moment. Manchmal haben wir ein paar Stunden oder gar Tage, um Kairos beim Schopfe zu fassen. Aber mehr eben auch nicht. In diesem Zeitfenster müssen wir uns entscheiden, ob wir zugreifen wollen. Dabei schreibt man der Gelegenheit, die wir auch heute noch als Kairos bezeichnen, immer ein gewisses Gewicht zu. Wohl niemand käme auf die Idee, bei einem günstigen Last-Minute-Angebot im Reisebüro oder einem Schnäppchen im Ausverkauf von Kairos zu sprechen. Vielmehr handelt es sich um eine Spanne in unserem Leben, die eine schicksalhafte
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Veränderung verursachen kann, falls wir sie zu nutzen wissen.
Jeder Mensch hat seinen eigenen Kairos Kairos ist immer persönlicher Natur. Was wir als einmalige Chance ansehen, hängt individuell von unseren Talenten, Fähigkeiten, Absichten, Wünschen und Neigungen ab. Wie Topf und Deckel gehören der Mensch und die plötzliche günstige Gelegenheit zusammen. Erst durch die Eigenheiten der Person erhält Kairos überhaupt seine Bedeutung.
Lisa wohnt mit ihren Eltern in einer süddeutschen Kleinstadt. Ihr Lieblingsfach in der Schule ist Kunst. Ihr Schlüsselerlebnis hat sie jedoch auf einer Klassenreise nach München in der Alten Pinakothek. Im Gegensatz zu ihren eher gelangweilten Mitschülern ist Lisa von den Gemälden fasziniert. Seitdem steht für sie fest: Sie wird Kunstgeschichte studieren und dann in einem Museum oder in einer Galerie arbeiten. Ihre Eltern sind damit gar nicht einverstanden. Sie wollen, dass ihre Tochter etwas "Solides" lernt. Lisa lässt sich überreden, studiert Geschichte und Englisch. Ab und zu schmuggelt sie sich in eine Kunstgeschichte-Vorlesung, doch viel Zeit bleibt ihr dafür nicht. Schließlich wird sie Lehrerin an einem Gymnasium. Sie unterrichtet gern und schätzt die Sicherheit als Beamtin, doch heimlich trauert sie ihren kunstgeschichtlichen Ambitionen nach. Nur sieht sie keine realistische Möglichkeit, die jemals beruflich umzusetzen. Zufällig hört sie eines Tages im Lehrerzimmer, wie ein Kollege einem anderen erzählt, dass Lehrer sich neuerdings bei der Kulturbehörde als Mitarbeiter bewerben können und dafür von der Schule freigestellt werden. Lisa tut die halbe Nacht vor Aufregung kein Auge zu. Sie bewirbt sich auf die Stelle als Kulturreferentin - und wird genommen. Ihre Aufgabe ist es, die Arbeit der städtischen Museen zu unterstützen. Glücklich sagt sie: "Endlich kann ich tun, was ich mir immer gewünscht habe, mich professionell mit Kunst zu beschäftigen."
Solche Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, seinen persönlichen Kairos zu erkennen, denn nur dann können wir angemessen auf ihn reagieren. Um das Gebiet herauszufinden, auf dem Sie besonders aufmerksam sein sollten, fragen Sie sich: Was sind meine Träume? Welchen Herzenswunsch habe ich? Wo erwarte ich Erfolg? In welchem Bereich ersehne ich Glück? Dort liegt das Feld für Ihren persönlichen Kairos, und es gilt für Sie in besonderem Maße: Augen auf!
Nur für Kurzentschlossene Zum Wesen eines günstigen Augenblicks gehört es, dass wir uns schnell entscheiden müssen. Solange sich Kairos deutlich als positive Chance präsentiert, ist es sicherlich einfach, einen Entschluss zu fassen.
Angenommen, Sie haben schon lange vergeblich nach einer größeren Wohnung gesucht. Was Sie bisher besichtigt haben, war entweder zu teuer, entsprach nicht Ihren Bedürfnissen oder befand sich im falschen Viertel. Und dann ergibt es sich, dass ein Bekannter überraschend ins Ausland geht und Ihnen seine Traumwohnung als Nachmieter anbietet. Bei der stimmt einfach alles, Größe, Ausstattung, Lage und Preis. Klar, dass Sie sofort zugreifen.
Nur: So eindeutig ist der positive Effekt von Kairos leider nicht immer. Manchmal können wir nur hoffen, dass uns das Zugreifen eine glückliche Veränderung bringen wird. In dem Fall fordert uns die Entscheidung eine Menge Mut ab.
Werner treten heute noch die Tränen in die Augen, wenn er sich daran erinnert, durch welches unerwartete Ereignis damals das Leben seines Sohnes gerettet wurde. Bei dem 15-jährigen Max war Morbus Hodgkin, ein bösartiger Tumor des Lymphsystems, entdeckt worden. Gerade hatte man Werner die niederschmetternde Diagnose und die geringen Heilungschancen mitgeteilt. Deprimiert ging er über den Krankenhausflur. Da kam ihm ein junger Arzt entgegen und sprach ihn an: "Sie sind der Vater von Max, nicht wahr? Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Unser Professor ist gerade aus den USA zurückgekommen. Dort hat man eine neue Therapie für diese Krebsart entwickelt. Der Professor will in unserem Haus dazu eine Studie durchführen. Er könnte Ihren Sohn in die Versuchsgruppe aufnehmen. Allerdings müssten Sie vorab sämtlichen Maßnahmen zustimmen." Werner überlegte fieberhaft. Sollte er das Risiko eingehen und einen Blankoscheck auf die Gesundheit seines Sohnes ausstellen? "Ich bin einverstanden", sagte er dann entschlossen. Die neue Therapie erwies sich als erfolgreich, Max wurde geheilt. "Was wäre gewesen, wenn dieser junge Arzt mich nicht auf dem Flur angesprochen hätte? Oder wenn ich den Vorschlag als zu unsicher abgelehnt hätte?" Werner möchte sich das nicht ausmalen.
Der Intuition trauen Dass wir im Zweifel oft wenig Zeit haben, das Für und Wider zu erwägen, sollte uns trotzdem nicht zögern lassen. Wir sind nämlich klüger, als wir glauben. Wie Sie ja bereits wissen, haben wir in unserem Unterbewusstsein jede Menge Informationen über Menschen, Situationen und Dinge gespeichert, die wir blitzschnell abrufen können. Im positiven Fall spüren wir dann die innere Gewissheit: "Das ist jetzt gut für mich." Der Wissenschaftsjournalist Malcolm Gladwell beschreibt diesen Vorgang in seinem Bestseller Blink! Die Macht des Moments: "Wenn wir eine spontane Entscheidung treffen oder eine Ahnung haben, dann geht unser Unbewusstes so vor: Es überblickt die Situation, in der wir uns befinden, sortiert alles Unwichtige aus und konzentriert sich absolut auf das Wesentliche. Unser Unbewusstes schneidet eine Situation in dünne Scheibchen, und darin hat es eine wahre Meisterschaft entwickelt, sodass diese Methode oft zu besseren Ergebnissen führt als langes Nachdenken und ausführliche Analysen."
Marlen und Sebastian können das bestätigen. Schon lange wünschten sie sich eine kleine Ferienwohnung. Nach dem hektischen Alltag in der Großstadt Hamburg sehnten sie sich am Wochenende nach Ruhe und Natur. Viel Geld konnten die beiden für ihren Traum nicht aufbringen. Trotzdem lasen sie regelmäßig hoffnungsvoll die Zeitungsanzeigen. An einem Samstagmorgen blätterte Marlen beim Frühstück durch die Wohnungsangebote. Plötzlich sagte sie aufgeregt: "Sebastian, ich glaube, hier ist etwas!" Annonciert wurde eine Ferienwohnung mit drei Zimmern in einem alten Bauernhaus, mitten in einem Naturschutzgebiet nahe der Elbe. Der Mietpreis lag in ihrem Budget. Sebastian rief sofort die angegebene Nummer an, doch der Vermieter vertröstete ihn: "Die Besichtigung ist leider erst am nächsten Wochenende möglich. In dem Haus ist niemand, und ich wohne selbst nicht im Ort." Sebastian schaffte es, ihm wenigstens die Adresse zu entlocken. Marlen und Sebastian ließen ihr Frühstück stehen, setzten sich ins Auto und fuhren eineinhalb Stunden zu dem Bauerhaus. Die Lage war wunderschön, ein großer Garten grenzte direkt an einen Wald. Die Haustür war verschlossen. Durch die Fenster konnte man nur teilweise in zwei der drei Zimmer sehen. "Das nehmen wir", sagte Marlen. Sebastian zog sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer des Vermieters. "Entschuldigen Sie, dass wir Sie schon wieder stören. Aber wir stehen gerade vor Ihrem Haus an der Elbe. Die Wohnung ist genau das, was wir suchen. Wir möchten sie mieten." "Aber Sie haben sie doch noch gar nicht besichtigt", sagte der Vermieter verblüfft. "Nein, aber was wir sehen konnten, hat uns so gut gefallen, dass wir sicher sind, sie ist für uns richtig." Der Vermieter war von der Entschlossenheit des Paares so beeindruckt, dass er ihnen nach einer kurzen Frage zu ihren finanziellen Verhältnissen den Mietvertrag zusandte. Seitdem verbringen die beiden entspannte Wochenenden im Grünen. Sie haben nie bereut, dass sie sofort zugegriffen haben. Marlen sagt: "Wir hatten ein gutes Gefühl, deshalb haben wir gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Hätten wir auf die offizielle Besichtigung gewartet, wären wir unter vielen Konkurrenten gewesen und hätten die Wohnung wahrscheinlich nicht gekriegt."
Neben intuitiver Erkenntnis sind auch Freude, Lust und Interesse zuverlässige Anzeiger dafür, dass wir zugreifen sollten. Etwa wenn es sich um eine Reise, die Liebe oder ein berufliches Angebot handelt. Kribbeln im Bauch, positive Aufgeregtheit oder spontane Begeisterung weisen uns darauf hin, dass hier eine Gelegenheit zu unserer Persönlichkeit passt. In Abwandlung eines Spruches von Bert Brecht gilt: "Dein Weg geht dahin, wo die Freude ist."
Kairos aus Angst verpassen Manche Menschen leiden allerdings so unter dem Druck, sich entscheiden zu müssen, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihre ursprüngliche Freude zu spüren. Der Gedanke an mögliche negative Folgen lähmt sie: Was ist, wenn ich bei der neuen Aufgabe versage? Wenn die große Liebe sich als Strohfeuer entpuppt? Wenn die Heilmethode nicht hält, was sie verspricht?
Jeder Mensch hat seinen eigenen Kairos Kairos ist immer persönlicher Natur. Was wir als einmalige Chance ansehen, hängt individuell von unseren Talenten, Fähigkeiten, Absichten, Wünschen und Neigungen ab. Wie Topf und Deckel gehören der Mensch und die plötzliche günstige Gelegenheit zusammen. Erst durch die Eigenheiten der Person erhält Kairos überhaupt seine Bedeutung.
Lisa wohnt mit ihren Eltern in einer süddeutschen Kleinstadt. Ihr Lieblingsfach in der Schule ist Kunst. Ihr Schlüsselerlebnis hat sie jedoch auf einer Klassenreise nach München in der Alten Pinakothek. Im Gegensatz zu ihren eher gelangweilten Mitschülern ist Lisa von den Gemälden fasziniert. Seitdem steht für sie fest: Sie wird Kunstgeschichte studieren und dann in einem Museum oder in einer Galerie arbeiten. Ihre Eltern sind damit gar nicht einverstanden. Sie wollen, dass ihre Tochter etwas "Solides" lernt. Lisa lässt sich überreden, studiert Geschichte und Englisch. Ab und zu schmuggelt sie sich in eine Kunstgeschichte-Vorlesung, doch viel Zeit bleibt ihr dafür nicht. Schließlich wird sie Lehrerin an einem Gymnasium. Sie unterrichtet gern und schätzt die Sicherheit als Beamtin, doch heimlich trauert sie ihren kunstgeschichtlichen Ambitionen nach. Nur sieht sie keine realistische Möglichkeit, die jemals beruflich umzusetzen. Zufällig hört sie eines Tages im Lehrerzimmer, wie ein Kollege einem anderen erzählt, dass Lehrer sich neuerdings bei der Kulturbehörde als Mitarbeiter bewerben können und dafür von der Schule freigestellt werden. Lisa tut die halbe Nacht vor Aufregung kein Auge zu. Sie bewirbt sich auf die Stelle als Kulturreferentin - und wird genommen. Ihre Aufgabe ist es, die Arbeit der städtischen Museen zu unterstützen. Glücklich sagt sie: "Endlich kann ich tun, was ich mir immer gewünscht habe, mich professionell mit Kunst zu beschäftigen."
Solche Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, seinen persönlichen Kairos zu erkennen, denn nur dann können wir angemessen auf ihn reagieren. Um das Gebiet herauszufinden, auf dem Sie besonders aufmerksam sein sollten, fragen Sie sich: Was sind meine Träume? Welchen Herzenswunsch habe ich? Wo erwarte ich Erfolg? In welchem Bereich ersehne ich Glück? Dort liegt das Feld für Ihren persönlichen Kairos, und es gilt für Sie in besonderem Maße: Augen auf!
Nur für Kurzentschlossene Zum Wesen eines günstigen Augenblicks gehört es, dass wir uns schnell entscheiden müssen. Solange sich Kairos deutlich als positive Chance präsentiert, ist es sicherlich einfach, einen Entschluss zu fassen.
Angenommen, Sie haben schon lange vergeblich nach einer größeren Wohnung gesucht. Was Sie bisher besichtigt haben, war entweder zu teuer, entsprach nicht Ihren Bedürfnissen oder befand sich im falschen Viertel. Und dann ergibt es sich, dass ein Bekannter überraschend ins Ausland geht und Ihnen seine Traumwohnung als Nachmieter anbietet. Bei der stimmt einfach alles, Größe, Ausstattung, Lage und Preis. Klar, dass Sie sofort zugreifen.
Nur: So eindeutig ist der positive Effekt von Kairos leider nicht immer. Manchmal können wir nur hoffen, dass uns das Zugreifen eine glückliche Veränderung bringen wird. In dem Fall fordert uns die Entscheidung eine Menge Mut ab.
Werner treten heute noch die Tränen in die Augen, wenn er sich daran erinnert, durch welches unerwartete Ereignis damals das Leben seines Sohnes gerettet wurde. Bei dem 15-jährigen Max war Morbus Hodgkin, ein bösartiger Tumor des Lymphsystems, entdeckt worden. Gerade hatte man Werner die niederschmetternde Diagnose und die geringen Heilungschancen mitgeteilt. Deprimiert ging er über den Krankenhausflur. Da kam ihm ein junger Arzt entgegen und sprach ihn an: "Sie sind der Vater von Max, nicht wahr? Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Unser Professor ist gerade aus den USA zurückgekommen. Dort hat man eine neue Therapie für diese Krebsart entwickelt. Der Professor will in unserem Haus dazu eine Studie durchführen. Er könnte Ihren Sohn in die Versuchsgruppe aufnehmen. Allerdings müssten Sie vorab sämtlichen Maßnahmen zustimmen." Werner überlegte fieberhaft. Sollte er das Risiko eingehen und einen Blankoscheck auf die Gesundheit seines Sohnes ausstellen? "Ich bin einverstanden", sagte er dann entschlossen. Die neue Therapie erwies sich als erfolgreich, Max wurde geheilt. "Was wäre gewesen, wenn dieser junge Arzt mich nicht auf dem Flur angesprochen hätte? Oder wenn ich den Vorschlag als zu unsicher abgelehnt hätte?" Werner möchte sich das nicht ausmalen.
Der Intuition trauen Dass wir im Zweifel oft wenig Zeit haben, das Für und Wider zu erwägen, sollte uns trotzdem nicht zögern lassen. Wir sind nämlich klüger, als wir glauben. Wie Sie ja bereits wissen, haben wir in unserem Unterbewusstsein jede Menge Informationen über Menschen, Situationen und Dinge gespeichert, die wir blitzschnell abrufen können. Im positiven Fall spüren wir dann die innere Gewissheit: "Das ist jetzt gut für mich." Der Wissenschaftsjournalist Malcolm Gladwell beschreibt diesen Vorgang in seinem Bestseller Blink! Die Macht des Moments: "Wenn wir eine spontane Entscheidung treffen oder eine Ahnung haben, dann geht unser Unbewusstes so vor: Es überblickt die Situation, in der wir uns befinden, sortiert alles Unwichtige aus und konzentriert sich absolut auf das Wesentliche. Unser Unbewusstes schneidet eine Situation in dünne Scheibchen, und darin hat es eine wahre Meisterschaft entwickelt, sodass diese Methode oft zu besseren Ergebnissen führt als langes Nachdenken und ausführliche Analysen."
Marlen und Sebastian können das bestätigen. Schon lange wünschten sie sich eine kleine Ferienwohnung. Nach dem hektischen Alltag in der Großstadt Hamburg sehnten sie sich am Wochenende nach Ruhe und Natur. Viel Geld konnten die beiden für ihren Traum nicht aufbringen. Trotzdem lasen sie regelmäßig hoffnungsvoll die Zeitungsanzeigen. An einem Samstagmorgen blätterte Marlen beim Frühstück durch die Wohnungsangebote. Plötzlich sagte sie aufgeregt: "Sebastian, ich glaube, hier ist etwas!" Annonciert wurde eine Ferienwohnung mit drei Zimmern in einem alten Bauernhaus, mitten in einem Naturschutzgebiet nahe der Elbe. Der Mietpreis lag in ihrem Budget. Sebastian rief sofort die angegebene Nummer an, doch der Vermieter vertröstete ihn: "Die Besichtigung ist leider erst am nächsten Wochenende möglich. In dem Haus ist niemand, und ich wohne selbst nicht im Ort." Sebastian schaffte es, ihm wenigstens die Adresse zu entlocken. Marlen und Sebastian ließen ihr Frühstück stehen, setzten sich ins Auto und fuhren eineinhalb Stunden zu dem Bauerhaus. Die Lage war wunderschön, ein großer Garten grenzte direkt an einen Wald. Die Haustür war verschlossen. Durch die Fenster konnte man nur teilweise in zwei der drei Zimmer sehen. "Das nehmen wir", sagte Marlen. Sebastian zog sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer des Vermieters. "Entschuldigen Sie, dass wir Sie schon wieder stören. Aber wir stehen gerade vor Ihrem Haus an der Elbe. Die Wohnung ist genau das, was wir suchen. Wir möchten sie mieten." "Aber Sie haben sie doch noch gar nicht besichtigt", sagte der Vermieter verblüfft. "Nein, aber was wir sehen konnten, hat uns so gut gefallen, dass wir sicher sind, sie ist für uns richtig." Der Vermieter war von der Entschlossenheit des Paares so beeindruckt, dass er ihnen nach einer kurzen Frage zu ihren finanziellen Verhältnissen den Mietvertrag zusandte. Seitdem verbringen die beiden entspannte Wochenenden im Grünen. Sie haben nie bereut, dass sie sofort zugegriffen haben. Marlen sagt: "Wir hatten ein gutes Gefühl, deshalb haben wir gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Hätten wir auf die offizielle Besichtigung gewartet, wären wir unter vielen Konkurrenten gewesen und hätten die Wohnung wahrscheinlich nicht gekriegt."
Neben intuitiver Erkenntnis sind auch Freude, Lust und Interesse zuverlässige Anzeiger dafür, dass wir zugreifen sollten. Etwa wenn es sich um eine Reise, die Liebe oder ein berufliches Angebot handelt. Kribbeln im Bauch, positive Aufgeregtheit oder spontane Begeisterung weisen uns darauf hin, dass hier eine Gelegenheit zu unserer Persönlichkeit passt. In Abwandlung eines Spruches von Bert Brecht gilt: "Dein Weg geht dahin, wo die Freude ist."
Kairos aus Angst verpassen Manche Menschen leiden allerdings so unter dem Druck, sich entscheiden zu müssen, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihre ursprüngliche Freude zu spüren. Der Gedanke an mögliche negative Folgen lähmt sie: Was ist, wenn ich bei der neuen Aufgabe versage? Wenn die große Liebe sich als Strohfeuer entpuppt? Wenn die Heilmethode nicht hält, was sie verspricht?
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Inhaltsverzeichnis zu „Tango Vitale “
Inhalt Vorwort Teil I: Eigenschaften des SchicksalsDas Kaleidoskop des SchicksalsWie verhält sich das Schicksal?Welche Macht steht hinter dem Schicksal?Welchen Einfluss haben wir auf unser Schicksal?Der Tanz mit dem SchicksalDie Magie des SchicksalsDas Phänomen der SynchronizitätDie dunkle Seite der MagieDie Gesetze des SchicksalsDas Gesetz von Ursache und WirkungDas Gesetz der ResonanzTeil II: Bausteine des SchicksalsAlles nur vererbt?Die Big FiveBleiben wir, wie wir sind?Ihre TalenteDas Talent entdeckenMit Talent zur SpitzenleistungTeil III: Das Schicksal meisternSchicksalsschlägeWillkommen im Club der ÜberlebendenDen Schicksalsschlag überwindenWir sind nicht machtlosGefahrenKatastrophenschutzDie menschliche GefahrWenn der Ernstfall eintrittTeil IV: Das Schicksal beeinflussenDas Geheimnis der selbsterfüllenden ProphezeiungenWas erwarten Sie?Warum wir bekommen, was wir erwartenDie Eigenschaften der GlückspilzeGlückspilze ticken andersGlückspilze sind kontaktfreudigGlückspilze sind offen für NeuesTest: Sind Sie ein Glückspilz?Das Schicksal und die FreundlichkeitKonkurrenz oder Kooperation?Bitte recht freundlich!Kairos - Der günstige AugenblickNur für KurzentschlosseneBeste VoraussetzungenDer ZeitfaktorZum Schluss: Farbe bekennenLiteraturempfehlungenAnmerkungenRegister
Autoren-Porträt von Eva Wlodarek
Eva Wlodarek ist Psychologin und Autorin zahlreicher Bestseller. Sie war über 20 Jahre die beratende Psychologin bei der Brigitte. Als "eine der renommiertesten Psychologinnen Deutschlands" (Cosmopolitan) ist sie heute in vielen Publikumsmedien eine gefragte Expertin zum Thema Lebenshilfe und berät namhafte Firmen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Eva Wlodarek
- 2012, 222 Seiten, Maße: 13,7 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593392534
- ISBN-13: 9783593392530
- Erscheinungsdatum: 16.02.2012
Rezension zu „Tango Vitale “
So werden Sie ein Glückspilz"Psychologin Dr. Eva Wlodarek beschreibt in ihrem neuen Buch, wie Glückspilze ticken, welche Eigenschaften sie auszeichnen und was wir von ihnen lernen können." (Bild.de, 07.05.2012)
Nutzen Sie Ihre Chancen?
"Eva Wlodarek zeigt, wie Sie dem Glück auf die Sprünge helfen." (Cosmopolitan, 01.06.2012)
Tango Vitale
"Lesen Sie dieses Buch, wenn Sie unter persönlichen Niederlagen oder Schicksalsschlägen leiden und sich nach neuen Impulsen sehnen." (Myself.de, 30.08.2012)
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