Theorien und Dinge

Quine vermag uns zu überraschen. Nicht nur, weil er die sonst vielfach trocken wirkenden Probleme von Sprachphilosophie und philosophischer Logik mit anschaulichen Formulierungen, treffenden Beispielen und verblüffenden Bildern lebendig zu machen versteht, sondern weil er überdies imstande ist, längst gesichert und abgetan geglaubten Themen neue Fragen und vor allem unvorhergesehene Antworten abzugewinnen. Quine überrascht uns, indem er die in seinen früheren, längst klassischen Arbeiten erörterten Fragen der Ontologie, der Gegenstandssetzung und des Gegenstandsbezugs neu stellt und Aspekte aufspürt, die bisher keiner so gesehen hatte. Daß unser Begriffsgerüst nur eines von vielen möglichen ist und daß wir aus ihm nicht herauskommen, ohne zu einem anderen Zuflucht zu nehmen - kurz: daß ein archimedischer Punkt weder dem Philosophen noch sonst jemandem erreichbar ist -, wird in den hier gesammelten Aufsätzen von neuem dargelegt, doch der Weg ist oft noch unbegangen, die Antworten werden nie aus dem Ärmel geschüttelt, sondern stets begründet - mit Quinescher Lakonik zwar, aber deshalb nicht weniger überzeugend.