Tiny Pretty Things

Ein durchaus gelungener Jugend-Thriller über die Ballerina Gigi, die an eine New Yorker Ballett-Akademie wechselt. Dort schnappt sie der beliebten Bette direkt alle Hauptrollen weg und auch ihre neue Zimmermitbewohnerin June leidet unter ihrem eigenen mäßigen Erfolg. Doch nicht nur müssen die Mädchen mit hartem Training, Druck und ersten Verliebtheiten klarkommen, statt dem üblichen Mobbing scheint jemand Gigi plötzlich ernsthaft aus dem Weg räumen zu wollen - egal, zu welchem Preis. Das Setting ist wirklich mal was anderes und man bekommt einen guten Einblick ins harte Business der Sportart. Auch sonst ist die Story interessant gemacht und es gibt jede Menge kleine Geheimnisse und Intrigen alá »Pretty Little Liars«. Auch der Schreibstil, der abwechselnd aus der Sicht von Gigi, Bette und June erzählt, liest sich relativ flüssig. Dabei sind die drei Hauptcharaktere wunderbar unterschiedlich, gut ausgearbeitet und man findet jede Perspektive auf ihre eigene Art sehr verständlich und menschlich. Dennoch braucht es leider etwas, bis die Geschichte richtig ins Rollen kommt; die Atmosphäre ist gut und die Grundvoraussetzungen gegeben, aber es dauert eben etwas, bis wirklich spannende Ereignisse eintreffen. Trotzdem aber scheint das Potenzial gut genutzt, da einen ein umso besserer Cliffhanger erwartet und man unbedingt zu Band zwei greifen will. Insgesamt also ein außergewöhnliches Buch mit brisantem Thema, vielschichtigen Charakteren und einer interessanten, intrigenreichen Story, wenn jene zu Anfang auch etwas braucht, um in Gang zu kommen. Durchaus empfehlenswert und man will definitiv wissen wie es weiter geht.