Tom Scatterhorn und der Saphir des Maharadscha / Tom Scatterhorn Bd.1
Für Tom ist jeder Tag ein Abenteuer, seit er bei Onkel Jos und Tante Melba lebt. Schließlich haben die beiden ein Museum. Da taucht der unheimliche Don Gervase auf. Sein Ziel: Er will das Museum haben, um jeden Preis. Und Don Gervase scheint...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Tom Scatterhorn und der Saphir des Maharadscha / Tom Scatterhorn Bd.1 “
Für Tom ist jeder Tag ein Abenteuer, seit er bei Onkel Jos und Tante Melba lebt. Schließlich haben die beiden ein Museum. Da taucht der unheimliche Don Gervase auf. Sein Ziel: Er will das Museum haben, um jeden Preis. Und Don Gervase scheint etwas über das rätselhafte Verschwinden von Toms Eltern zu wissen.
Ab 10 Jahren!
Klappentext zu „Tom Scatterhorn und der Saphir des Maharadscha / Tom Scatterhorn Bd.1 “
Wer kann schon von sich behaupten, in einem Museum voller ausgestopfter Tiere zu wohnen oder an einer echten Tigerjagd teilgenommen zu haben? Seit Tom bei Onkel Jos und Tante Melba in Dragonport lebt, ist jeder Tag ein Abenteuer. Aber als dann wie aus dem Nichts der unheimliche Schokoladenfabrikant Don Gervase aus Peru auftaucht, wird es gefährlich. Was weiß er über Toms Eltern, die bei ihrer Suche nach seltenen Käfern in der mongolischen Steppe verschwunden sind? Und warum will er mit allen Mitteln in den Besitz des Museums gelangen? Welches Geheimnis birgt das alte Gemäuer? Tom bleibt nicht viel Zeit herauszufinden, worauf Don Gervase es wirklich abgesehen hat
Lese-Probe zu „Tom Scatterhorn und der Saphir des Maharadscha / Tom Scatterhorn Bd.1 “
Tom Scatterhorn und der Saphir des Maharadscha von Henry ChancellorLESEPROBE
Prolog
Jetzt und hier am Rand der Welt
Nacht brach über dem Tosontsengel-Tal herein. Den ganzen Tag war der Jeep über eine endlose Serie von Hügeln geholpert und hatte sich bei jedem bis zur Spitze gequält, nur um dahinter wieder einen bezwingen zu müssen. Und dann noch einen. Am Spätnachmittag hatte die Straße direkt nach Westen in eine breite Talsohle geführt, und als schließlich die Sonne unterging, schimmerten die glatten Bergflanken in einem warmen Orange und die dunklen Kiefernwälder darunter färbten sich purpurrot.
»Da, dort drüben. Das sieht gut aus. «
Der Jeep kam unsanft zum Stehen. Ein großer blonder Mann mit ungepflegtem Bart schirmte die Augen ab und zeigte auf eine Baumgruppe am Waldrand, die von den letzten Sonnenstrahlen in flammend rotes Licht getaucht wurde.
»Sehen Sie etwas?«, fragte eine Stimme von der Rückbank.
Der hagere Mann antwortete nicht. Er hob seinen Feldstecher und suchte das Gelände oberhalb der hellen Baumwipfel ab, auf dem reihenweise umgestürzte und übereinanderliegende Kiefern eine lange graue Schneise im Wald bildeten. Ein idealer Platz.
»Das ist es. «
Er zeigte zu der Stelle, und der Fahrer, ein bulliger Mongole in einem schäbigen grauen Fellmantel, brummte zustimmend. Der Jeep bog von der staubigen Straße ab und holperte auf die Anhöhe zu.
Als sie die ersten Bäume erreichten, war die Sonne verschwunden. Der blonde Mann kämpfte sich mühsam aus dem Wagen und streckte sich. Sekunden später schlug die hintere Tür zu und ein kleiner, verschlagen aussehender Chinese mit dunkler Brille stand neben ihm. Er betrachtete den Wald hinter ihnen und lächelte wohlgefällig.
»Ein Erdrutsch. Gut erkannt, Mr
... mehr
Scatterhorn.«
»Danke.«
»Ich glaube, heute Nacht haben wir Glück.«
» Das haben Sie gestern auch gesagt.«
Der Chinese lächelte wieder, aber diesmal ging Sam Scatterhorn nicht darauf ein. Er war den ganzen Tag in diesem Höllenfahrzeug durchgeschüttelt worden, hatte den schalen Schweiß des Fahrers eingeatmet und sich den Kopf an dem mit Nägeln befestigten Dachpolster angeschlagen. Er fühlte sich erschöpft und steif in den Gliedern, und die beständige Höflichkeit von Mr Wong ging ihm langsam auf die Nerven. Hinter dem Lächeln des Chinesen verbarg sich etwas Unangenehmes ...
»Dann mal an die Arbeit«, murmelte er müde und griff sich eine kleine Tasche und einen dünnen Metallstab aus dem Jeep. »Könnte eine Weile dauern.«
»Keine Sorge, Mr Scatterhorn«, sagte Wong lächelnd. »Ohne Sie fahren wir bestimmt nicht weg. «
Sam Scatterhorn knurrte.
»Das dachte ich mir schon.«
Er ignorierte Wongs Lächeln, stapfte zu den Felsen hinüber und verschwand im Wald.
»Blöder Ausländer«, fauchte Wong gedämpft, zündete sich eine Zigarette an und sog den Rauch tief ein. Der Mann sollte sich glücklich schätzen. Viele würden alles dafür geben, jetzt hier in dieser entlegenen Gegend der Mongolei zu sein. Sam Scatterhorn war ein Niemand. Wong hatte ihn in einem billigen Hotel getroffen, wo er wie ein Bettler hauste. Er war gerade aus dem Gefängnis freigekommen und besaß weder Geld noch Kleidung, nur ein Mikroskop. Wahrscheinlich ein Illegaler, dachte Wong. Einer, der auf der Flucht war, schnelles Geld machen und dann verschwinden wollte – solche Typen waren Wong schon oft begegnet. Sehr oft sogar. Aber etwas Besseres als diesen »Mr Scatterhorn« – wer immer er sein mochte – gab es momentan nicht. Er räusperte sich, spuckte aus und lächelte in sich hinein. Wong hatte die Geduld eines Elefanten. Er konnte warten. Scatterhorn würde irgendwann finden, wonach sie suchten. Er musste es einfach finden. Und wenn er Ärger machen wollte, tja dann – hier draußen in der Wildnis konnte man leicht verschwinden. Ein Unfall war keine Seltenheit. Und einen wie Scatterhorn würde niemand vermissen, oder?
(...)
KAPITEL 1
Ein seltsamer Empfang
»Was hast du denn da eingepackt? Sind da Steine drin?«
Es war drei Uhr an einem kalten Winternachmittag. Ein kleiner rundlicher Mann ging mit einem ramponierten blauen Seesack hinten um ein Taxi herum und stellte ihn auf den Gehsteig.
»Nicht direkt«, antwortete der dünne blonde Junge, der in seinem leichten Mantel zitternd im Wind stand.
»Soll das heißen, ein paar Ziegel sind da auch noch drin?«, keuchte der Mann und hob die Augenbrauen, während er ein paar Geldscheine aus seiner Tasche holte. Der Junge lächelte höflich und stemmte sich gegen den heftigen Wind. Obwohl es erst Nachmittag war, brannten entlang der grauen Straße bereits die Laternen. Der Taxifahrer kurbelte sein beschlagenes Fenster nur gerade so weit herunter, dass er die Hand durchstecken und das Geld nehmen konnte. Er dachte nicht daran auszusteigen, dazu war es viel zu kalt. Dieser Wind kam direkt aus Sibirien.
»Alles klar, Kumpel«, sagte er, griff nach dem Bündel Geldscheine und pustete sich auf die Finger. »Frohe Weihnachten.« Und schon sauste er durch die Pfützen davon.
»Na dann, Tom, gehen wir rein, bevor wir uns zu Tode frieren«, keuchte der rundliche Mann. Er packte den See sack mit beiden Armen, schwankte die breite Treppe vor dem großen, baufälligen Backsteinhaus hinauf und verschwand durch eine kleine Seitentür. Inzwischen fielen riesige Hagelkörner, die laut auf die Steinstufen prasselten, und Tom wollte ihm gerade ins Innere folgen, als ihm über dem Haupteingang zwei wütend aussehende Steindrachen auffielen. Zwischen sich hielten sie eine bröckelnde Steintafel, auf der stand: Scatterhorn-Museum Gegründet 1906 von Sir Henry Scatterhorn. Gestiftet den Bewohnern von Dragonport. Gott schütze den König.
Trotz der Hagelkörner und des eisigen Windes, der ihm ins Gesicht peitschte, musste Tom lächeln. Vielleicht war das Ganze ja doch nicht so schlimm. Es gab bestimmt nicht viele Kinder, die ihre Weihnachtsferien in einem Museum verbrachten, das den Namen ...
»Tom Scatterhorn, komm sofort rein, bevor du zu Eis gefrierst, Kleiner!« Die Stimme übertönte die prasselnden Hagelkörner, und plötzlich merkte Tom, dass seine Zähne klapperten. Er rannte die Treppe nach oben, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, und stürzte ins Haus. (…)
© Carlsen Verlag
Übersetzung: Brigitte Jakobeit und Sabine Schmidt
»Danke.«
»Ich glaube, heute Nacht haben wir Glück.«
» Das haben Sie gestern auch gesagt.«
Der Chinese lächelte wieder, aber diesmal ging Sam Scatterhorn nicht darauf ein. Er war den ganzen Tag in diesem Höllenfahrzeug durchgeschüttelt worden, hatte den schalen Schweiß des Fahrers eingeatmet und sich den Kopf an dem mit Nägeln befestigten Dachpolster angeschlagen. Er fühlte sich erschöpft und steif in den Gliedern, und die beständige Höflichkeit von Mr Wong ging ihm langsam auf die Nerven. Hinter dem Lächeln des Chinesen verbarg sich etwas Unangenehmes ...
»Dann mal an die Arbeit«, murmelte er müde und griff sich eine kleine Tasche und einen dünnen Metallstab aus dem Jeep. »Könnte eine Weile dauern.«
»Keine Sorge, Mr Scatterhorn«, sagte Wong lächelnd. »Ohne Sie fahren wir bestimmt nicht weg. «
Sam Scatterhorn knurrte.
»Das dachte ich mir schon.«
Er ignorierte Wongs Lächeln, stapfte zu den Felsen hinüber und verschwand im Wald.
»Blöder Ausländer«, fauchte Wong gedämpft, zündete sich eine Zigarette an und sog den Rauch tief ein. Der Mann sollte sich glücklich schätzen. Viele würden alles dafür geben, jetzt hier in dieser entlegenen Gegend der Mongolei zu sein. Sam Scatterhorn war ein Niemand. Wong hatte ihn in einem billigen Hotel getroffen, wo er wie ein Bettler hauste. Er war gerade aus dem Gefängnis freigekommen und besaß weder Geld noch Kleidung, nur ein Mikroskop. Wahrscheinlich ein Illegaler, dachte Wong. Einer, der auf der Flucht war, schnelles Geld machen und dann verschwinden wollte – solche Typen waren Wong schon oft begegnet. Sehr oft sogar. Aber etwas Besseres als diesen »Mr Scatterhorn« – wer immer er sein mochte – gab es momentan nicht. Er räusperte sich, spuckte aus und lächelte in sich hinein. Wong hatte die Geduld eines Elefanten. Er konnte warten. Scatterhorn würde irgendwann finden, wonach sie suchten. Er musste es einfach finden. Und wenn er Ärger machen wollte, tja dann – hier draußen in der Wildnis konnte man leicht verschwinden. Ein Unfall war keine Seltenheit. Und einen wie Scatterhorn würde niemand vermissen, oder?
(...)
KAPITEL 1
Ein seltsamer Empfang
»Was hast du denn da eingepackt? Sind da Steine drin?«
Es war drei Uhr an einem kalten Winternachmittag. Ein kleiner rundlicher Mann ging mit einem ramponierten blauen Seesack hinten um ein Taxi herum und stellte ihn auf den Gehsteig.
»Nicht direkt«, antwortete der dünne blonde Junge, der in seinem leichten Mantel zitternd im Wind stand.
»Soll das heißen, ein paar Ziegel sind da auch noch drin?«, keuchte der Mann und hob die Augenbrauen, während er ein paar Geldscheine aus seiner Tasche holte. Der Junge lächelte höflich und stemmte sich gegen den heftigen Wind. Obwohl es erst Nachmittag war, brannten entlang der grauen Straße bereits die Laternen. Der Taxifahrer kurbelte sein beschlagenes Fenster nur gerade so weit herunter, dass er die Hand durchstecken und das Geld nehmen konnte. Er dachte nicht daran auszusteigen, dazu war es viel zu kalt. Dieser Wind kam direkt aus Sibirien.
»Alles klar, Kumpel«, sagte er, griff nach dem Bündel Geldscheine und pustete sich auf die Finger. »Frohe Weihnachten.« Und schon sauste er durch die Pfützen davon.
»Na dann, Tom, gehen wir rein, bevor wir uns zu Tode frieren«, keuchte der rundliche Mann. Er packte den See sack mit beiden Armen, schwankte die breite Treppe vor dem großen, baufälligen Backsteinhaus hinauf und verschwand durch eine kleine Seitentür. Inzwischen fielen riesige Hagelkörner, die laut auf die Steinstufen prasselten, und Tom wollte ihm gerade ins Innere folgen, als ihm über dem Haupteingang zwei wütend aussehende Steindrachen auffielen. Zwischen sich hielten sie eine bröckelnde Steintafel, auf der stand: Scatterhorn-Museum Gegründet 1906 von Sir Henry Scatterhorn. Gestiftet den Bewohnern von Dragonport. Gott schütze den König.
Trotz der Hagelkörner und des eisigen Windes, der ihm ins Gesicht peitschte, musste Tom lächeln. Vielleicht war das Ganze ja doch nicht so schlimm. Es gab bestimmt nicht viele Kinder, die ihre Weihnachtsferien in einem Museum verbrachten, das den Namen ...
»Tom Scatterhorn, komm sofort rein, bevor du zu Eis gefrierst, Kleiner!« Die Stimme übertönte die prasselnden Hagelkörner, und plötzlich merkte Tom, dass seine Zähne klapperten. Er rannte die Treppe nach oben, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, und stürzte ins Haus. (…)
© Carlsen Verlag
Übersetzung: Brigitte Jakobeit und Sabine Schmidt
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Autoren-Porträt von Henry Chancellor
Brigitte Jakobeit, Jg. 1955, lebt in Hamburg und übersetzt seit 1990 englischsprachige Literatur, darunter die Autobiographien von Miles Davis und Milos Forman sowie Bücher von John Boyne, Paula Fox, Alistair MacLeod, Audrey Niffenegger und Jonathan Safran Foer.
Bibliographische Angaben
- Autor: Henry Chancellor
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 2008, 560 Seiten, Maße: 15,2 x 21,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Jakobeit, Brigitte; Schmidt, Sabine
- Übersetzer: Brigitte Jakobeit, Sabine Schmidt
- Verlag: Carlsen
- ISBN-10: 3551555354
- ISBN-13: 9783551555359
Rezension zu „Tom Scatterhorn und der Saphir des Maharadscha / Tom Scatterhorn Bd.1 “
"Keine Frage, Tom Scatterhorn ist ein spannendes Buch mit Suchtcharakter.", Libelle 20151104
Kommentar zu "Tom Scatterhorn und der Saphir des Maharadscha / Tom Scatterhorn Bd.1"
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