Tote Tulpen

Leon hat schon manches im Leben durchgemacht. Mit gerade 16 und im Heim aufgewachsen wird er nun aus der Haft entlassen, und stolpert , hoppla, direkt über eine Frauenleiche. Wäre da nicht Laura, eine noch jugendliche Miss Marple, sähe es schon wieder schlecht für Leon aus. Jaromir Konecny hat für dieses, wie auch für seine anderen Bücher, einen tollen Titel herbeigezaubert. Und so wie der Titel verspricht auch das Buch eine leichte witzige Lekture zu sein. Was mir aber sehr gut gefällt ist, dass das Buch trotzdem tiefgründige Momente hat. Es passt irgendwie : leichte Kost mit Witz, Charme und Ideen. Gepaart mit der ein oder anderen Lebensweisheit. Vom Schreibstil her sicher nicht jedermans Sache aber das ist ja das wunderbare an Büchern. Die Vielfältigkeit an Themen und Autoren deckt jedweilige Bedürfnissse irgendwie ab. Und man kann sich zu jeder Lebenslage, Stimmung und Altersabschnitt eben gerade das heraussuchen auf das man Lust hat. Konecny's Bücher sind eine willkommene Abwechslung.

Ein Krimi für Jugendliche.

Der 16-jährige Leon wird auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen. Er bekam die Chance auf eine Arbeit in einem Blumenladen. Doch als er dort zu seinem Arbeitsbeginn eintrifft, entdeckt er eine Leiche. Er und die Tochter des Ladenbesitzers, Laura, nehmen gemeinsam die Suche nach dem Täter auf.

Der Roman ist für Jugendliche geschrieben, d.h. der Autor bedient sich der Jugendsprache, um seine Leserschaft zu unterhalten.
Der Autor hat in diesem Roman bewiesen, dass er ganz außergewöhnlich gute und ausgefallene Formulierungen dem Leser bieten kann.

Der humorige Unterton des Romans gefällt mir sehr gut.
Und Spannung ist auch reichlich vorhanden.

Treffend fand ich die Beschreibung auf dem Buchrücken (Auszug):
"Pointenreich, lässig, auf den Punkt"

Fazit: Ein gelungener Jugendroman.

Nach längerer Pause habe ich mal wieder ein Buch von Jaromir Konecny gelesen und musste feststellen, mit Ü40 ist man nicht (mehr) die typische Zielgruppe. Die Dialoge zwischen den Jugendlichen in diesem Buch erscheinen mir zu aufgesetzt, nicht real, passen auch nicht immer - spricht die Jugend wirklich so? Das Buch liest sich recht flüssig, mit mancher Wortwahl konnte ich mich nicht anfreunden, das ist wohl altersbedingt bzw. Geschmackssache. Mir hat gut gefallen, dass bis auf Lauras Mutter (und Ha-Ha) keiner Vorurteile gegen den entlassenen Jugendhäftling Leon zu haben scheint, er wird praktisch mit offenen Armen in Lauras Familie und Laden aufgenommen und auch in deren Umfeld scheint das völlig normal zu sein.
Hauptkommissar Hauptmeister, witziger Name in der Geschichte, im wahren Leben sicher eine Qual, hat es aber auf Leon abgesehen - oder er tut nur so... mit ihm wurde ich nicht so richtig warm. Dafür fand ich interessant, über die diversen Tulpenarten zu lesen und welchen Hype diese in München und Umgebung ausgelöst haben. Und wer kommt bitte schön auf die Idee, Frauen "Tulpen" zu nennen?
Ein netter Jugend-Krimi für zwischendurch, hätte ich ihn nicht gelesen, hätte mir wohl nichts gefehlt. 2,5-3 Sterne gibt es von mir, weil ich ansonsten Schreibstil und Art des Autors mag, nur diesmal war es nichts für mich.

Ich mag Krimis eigentlich nicht so gerne aber dieses Mal schon:)