Träume süß, mein Mädchen
Eine Frau auf der Suche nach dem Glück - und ein Killer auf der Suche nach einem wehrlosen Spielzeug....
Eine Frau auf der Suche nach dem Glück - und ein Killer auf der Suche nach einem wehrlosen Spielzeug.
Jamie, immer schon das schwarze Schaf in der Famile, bekommt auch mit 29 das Leben nicht richtig in den Griff. Vor allem bei Männern hat sie kein Glück, dabei sehnt sie sich so sehr nach Geborgenheit und Liebe. Deshalb kann sie es zuerst gar nicht fassen, als der attraktive Brad in ihr Leben tritt und sie auf Händen trägt. Als sie ihn auf eine Reise nach Ohio begleitet, wendet sich das Blatt. Brad wird immer merkwürdiger und Jamie findet allmählich Grauenvolles heraus: Sie hat nicht die große Liebe an ihrer Seite, sondern den Tod - Brad ist ein eiskalter Killer.
''Dieses Buch lässt einen atemlos zurück!''
New York Times
Jamie Kellog lebt in Florida und hat mit ihren beinahe dreißig Jahren noch immer Schwierigkeiten, das Leben in den Griff zu bekommen. Auch mit der Liebe hat es bisher nicht geklappt, denn Jamie hat ein ausgesprochenes Faible für charmante Herzensbrecher. Alles ändert sich aber an dem Abend, an dem sie Brad Fisher begegnet und zum ersten Mal das Gefühl hat, wirklich verstanden zu werden. An seiner Seite fühlt sie sich geborgen und sicher, sie schenkt Brad ihr ganzes Vertrauen. Als er ihr vorschlägt, eine gemeinsame Reise nach Ohio zu unternehmen, ist sie überglücklich, denn was wäre schöner, als einige Tage mit ihrem Geliebten unterwegs zu sein? Doch Brad ist in Wahrheit ein skrupelloser Killer und ehe Jamie sich versieht, wird sie zum wehrlosen Spielzeug eines Psychopathen, der es mit perfiden Methoden versteht, sie sich gefügig zu machen ...
Die dramatische Geschichte einer jungen Frau, die bedingungslos vertraut - und unversehens zum Spielzeug des Teufels wird.
Jamie Kellog lebt in Florida und hat mit ihren beinahe dreißig Jahren noch immer Schwierigkeiten, das Leben in den Griff zu bekommen. Auch mit der Liebe hat es bisher nicht geklappt, denn Jamie hat ein ausgesprochenes Faible für charmante Herzensbrecher. Alles ändert sich aber an dem Abend, an dem sie Brad Fisher begegnet und zum ersten Mal das Gefühl hat, wirklich verstanden zu werden. An seiner Seite fühlt sie sich geborgen und sicher, sie schenkt Brad ihr ganzes Vertrauen. Als er ihr vorschlägt, eine gemeinsame Reise nach Ohio zu unternehmen, ist sie überglücklich, denn was wäre schöner, als einige Tage mit ihrem Geliebten unterwegs zu sein? Doch Brad ist in Wahrheit ein skrupelloser Killer - und ehe Jamie sich versieht, wird sie zum wehrlosen Spielzeug eines Psychopathen, der es mit perfiden Methoden versteht, sie sich gefügig zu machen ...
"Atemberaubend ... Spannung pur!" - Joy
"Einer der raffiniertesten Thriller über emotionalen Missbrauch." - Myself
"Der Autorin ist wieder ein temporeicher, spannungsgeladener Thriller gelungen, der einen atemlos macht." - www.wien-heute.at
Träume süß, mein Mädchen von Joy Fielding
LESEPROBE
Prolog
Drei Uhr in der Früh. Seine liebsteTageszeit. Der Himmel war dunkel, die Straßen waren verlassen. Die meisten Menschenschliefen. Wie die Frau im Schlafzimmer am Ende des Flures. Er fragte sich, obsie träumte, und lächelte bei dem Gedanken, dass ihr Albtraum erst beginnensollte.
Er lachte, sorgfältig daraufbedacht, keinen Laut von sich zu geben. Es wäre sinnlos, sie zu wecken, bevorer entschieden hatte, wie er vorgehen wollte. Er stellte sich vor, wie siesich im Bett rührte, aufrichtete, ihn näher kommen sah und wie üblich halbbelustigt, halb geringschätzig den Kopf schüttelte. Er hörte die Verachtung inihrer tiefen, kehligen Stimme. Das ist mal wieder typisch für dich, würde siesagen, einfach blindlings loszuschlagen, dich in eine Sache zu stürzen, ohnealles vorher zu durchdenken.
Aber er hatte einen Plan, dachte er,streckte die Arme über den Kopf und bewunderte für einen Moment seinen schlankenKörper, den harten Bizeps unter dem kurzärmeligen schwarzen T-Shirt. Er hatteimmer große Mühe auf sein Aussehen verwendet, und mit 32 war er in bessererVerfassung denn je. Das macht das Gefängnis mit einem, dachte er und lachtewieder in sich hinein.
Er hörte ein Geräusch, blickte zumoffenen Fenster und sah, dass ein großer Palmwedel gegen die obere Hälfte der Scheibeschlug. Der stärker werdende Wind wehte die zarten Stores in mehrere Richtungengleichzeitig, sodass die Gardinen aussahen wie flatternde Fahnen, derenrasende Bewegung er als Zeichen der Ermutigung und Anfeuerung nahm. Der Wetterberichthatte bis zum Morgengrauen heftige Schauer
im Großraum Miami angekündigt. Diehübsche blonde Ansagerin hatte sogar vor schweren Gewitterstürmen gewarnt, aberwas wusste die schon? Sie las einfach ab, was auf den Texttafeln vor ihr stand,und diese dummen Vorhersagen waren in mindestens der Hälfte der Fälle falsch.Nicht, dass das irgendwie von Belang war. Morgen würde sie mit neuen unverlässlichenPrognosen wieder auf Sendung gehen. Nie wurde jemand zur Rechenschaft gezogen.Er formte eine Pistole aus seinen behandschuhten Fingern und drückte ab.
Heute Nacht schon.
Mit drei raschen Schritten schlicher auf Turnschuhen über das helle Parkett im Wohnzimmer und stieß mit der Hüftegegen die spitze Kante eines hohen Ohrensessels, an den er nicht mehr gedachthatte. Er fluchte leise - ein Schwall farbenprächtiger Schmähungen, die er voneinem ehemaligen Zellengenossen in Raiford gelernthatte - und zog das Fenster vorsichtig zu. Sofort übertönte das leise Summender Klimaanlage das gequälte Heulen des Windes. Er hatte es gerade nochrechtzeitig ins Haus geschafft, dank eines Seitenfensters, das genauso leichtaufzubrechen war, wie er es immer vermutet hatte. Sie hätte mittlerweilewirklich eine Alarmanlage installieren lassen sollen. Eine allein lebendeFrau. Wie oft hatte er ihr erklärt, wie leicht irgendjemand ihr Fenster aufstemmenkönnte? Nun ja, sie konnte jedenfalls nicht behaupten, er hätte sie nichtgewarnt, dachte er, als er sich an die Abende erinnerte, als sie an ihrem Esstischgesessen und Wein - oder in seinem Fall Bier - getrunken hatten. Aber selbstdamals, ganz zu Beginn, als sie noch vorsichtig optimistisch war, hatte sieihn unwillentlich wissen lassen, dass er in ihrem Haus eher geduldet alswillkommen war. Und wenn sie ihn ansah, falls sie ihn überhaupt eines Blickeswürdigte, zuckte unwillkürlich ihre hübsche kleine Stupsnase, als habe sieeinen unangenehmen Geruch gewittert.
Dabei war sie die Letzte, die aufirgendwen herabblicken konnte, dachte er, während sich seine Augen langsam andie Dunkelheit gewöhnten, sodass er das kleine Sofa und den Couchtisch aus Glasin der Mitte des Zimmers ausmachen konnte. Das musste man ihr lassen - siehatte das Haus nett hergerichtet. Was sagten noch immer alle über sie? Sie hatteGeschmack. Ja, das stimmte. Geschmack. Wenn sie dazu auch noch halbwegsordentlich kochen könnte, höhnte er, als er an die grässlichen vegetarischenGerichte dachte, die sie einem als Abendessen verkauft hatte. Verdammt, sogar derGefängnisfraß war besser gewesen als dieser gotterbärmliche Mist. Kein Wunder,dass sie keinen Mann gefunden hatte.
Obwohl er diesbezüglich auch soseine Vermutungen hatte.
Er ging in den winzigen, ansWohnzimmer angrenzenden Essbereich und strich mit der Hand über die hohenRückenlehnen mehrerer stoffbezogener Stühle, die um einen ovalen Glastischgruppiert waren. Jede Menge Glas in diesem Haus, dachte er und streckte dieFinger in seinen Latexhandschuhen. Er würde jedenfalls keine verräterischenSpuren hinterlassen.
Wer sagte, dass er immer blindlingslosschlug? Wer sagte, dass er keinen Plan hatte?
Er blickte in die Küche zu seinerRechten und überlegte, ob er im Kühlschrank nachsehen und sich vielleicht ein Biernehmen sollte, wenn sie noch welches vorrätig hielt. Wahrscheinlich nicht,nachdem er nicht mehr zu ihren regelmäßigen Besuchern zählte. Er war derEinzige, der hier je Bier getrunken hatte. Die anderen Gäste blieben störrisch beiChardonnay und Merlot oderwie die Plörre hieß, die sie ausschließlich tranken. Für ihn schmeckte das Zeugalles gleich - vage nach Essig und Metall. Er bekam davon nur Kopfschmerzen.Vielleicht kamen die aber auch von den Leuten, die sie eingeladen hatte. Erzuckte die Achseln, als er an die verstohlenen Blickedachte, die sie sich zugeworfen hatten, wenn sie glaubten, er würde es nichtsehen. Er ist bloß ein Ausrutscher, hatten dieseBlicke gesagt, in kleinen Dosen ja ganz amüsant, ansonsten aber nur ein müdesLächeln wert. Er würde sich ohnehin nicht lange genug halten, als dass es vonBelang wäre.
Aber er war geblieben.
Es war von Belang.
Und nun bin ich zurückgekommen,dachte er, und ein brutales Lächeln zerrte an seinen Mundwinkeln und den vollenLippen.
Eine störrische Strähne seinerlangen braunen Haare fiel ihm in die Stirn und ins Auge. Ungeduldig strich ersie hinter sein Ohr und ging den schmalen Flur zu dem Schlafzimmer auf derRückseite des ordentlichen Bungalows entlang. Als er an der kleinen Kammervorbeikam, wo sie ihre Yogaübungen machte und meditierte, stieg ihm einleichter Weihrauchduft in die Nase, der an den Wänden klebte wie der Geruchvon frischer Farbe. Sein Grinsen wurde breiter. Für jemanden, der mit allerMacht innere Ruhe finden wollte, war sie erstaunlich reizbar, stets bereit,über irgendetwas völlig Nebensächliches zu streiten. Sie nahm Anstoß, wo keineKränkung beabsichtigt war, und ging ihm bei der leisesten Provokation an dieKehle. Obwohl es ihm durchaus Spaß gemacht hatte, sie zu provozieren.
Ihre Schlafzimmertür stand offen,sodass er vom Flur die Umrisse ihrer schlanken Hüfte unter der dünnen weißen Baumwolldeckeausmachen konnte. Er fragte sich, ob sie unter der Decke nackt war und was ertun würde, wenn sie es war. Nicht dass er sich in dieser Hinsicht für sieinteressiert hätte. Für seinen Geschmack war sie ein wenig zu durchtrainiertund fragil, als könnte sie beim leichtesten Druck unter seinen Händenzerbrechen. Er mochte die Frauen weicher, fülliger und verwundbarer. Er mochteetwas, das man packen und in das man seine Zähne graben konnte. Trotzdem, wennsie nackt war ...
War sie nicht. Sobald er das Zimmerbetreten hatte, sah er die blauen und weißen Streifen ihresSchlafanzugoberteils. Er hätte es sich eigentlich denken können, dass sie einenMännerpyjama trug. Jedenfalls überraschte es ihn nicht. Sie hatte sich schonimmer eher wie ein Mann gekleidet und nicht wie ein Mädchen. Wie eine Frau, hörteer unweigerlich ihren Einspruch in seinem Kopf, als er sich dem großen französischenBett näherte. Passend für eine Königin, dachte er, als er auf sie herabstarrte.Auch wenn sie in diesem Moment nicht besonders hoheitsvoll aussah. Sie lag aufder linken Seite halb in der Embryonalstellung zusammengerollt, ihre sonnengebräunteHaut wirkte im Schlaf blass, ihr kinnlanges Haar klebte an ihrer rechtenWange, die Spitzen ragten in ihren offen stehenden Mund.
Wenn sie nur gelernt hätte, diesengroßen Mund zu halten.
Dann würde er heute Nacht vielleichtjemand anderen besuchen.
Oder er müsste womöglich niemandenbesuchen.
Das letzte Jahr wäre vielleicht garnicht passiert.
Nur dass es eben passiert war,dachte er, ballte die Fäuste und öffnete sie wieder. Und es war vor allemdeshalb so gekommen, weil die dumme Gracie ihredummen Gedanken und Ansichten nicht für sich behalten konnte. Sie war die Anstifteringewesen, diejenige, die alle gegen ihn aufgestachelt hatte. Alles, wasgeschehen war, war ihre Schuld. Deshalb schien es nur passend, dass sie heuteNacht auch diejenige war, die es wieder gutmachen würde.
( )
© Goldmann Verlag
Übersetzung: Kristian Lutze
- Autor: Joy Fielding
- 2006, 1, 415 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Lutze, Kristian
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442311047
- ISBN-13: 9783442311040
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