Verkehrsverlagerung durch Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl

Verkehrspolitik im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung erfordert neben strukturellen Anpassungen zugunsten einer Verkehrsvermeidung vor allem massive Anstrengungen zur Verlagerung des Verkehrsgeschehens von stärker umweltbelastenden hin zu ökologisch verträglicheren Verkehrsmitteln. Im Personenverkehr bedeutet dies, den Anteil des Pkw-Verkehrs in Hinkunft zu begrenzen und im Gegenzug die Position der Verkehrsmittel des so genannten Umweltverbundes, also öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad und Fußwege, deutlich zu stärken. Für die verkehrspolitische Praxis stellt sich dabei seit langem die Frage, welche Instrumente und Maßnahmen am besten geeignet sind, Autofahrer zu einem Umsteigen auf ökologisch verträglichere Verkehrsalternativen zu bewegen. Eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg von solchen Verlagerungsstrategien ist zweifelsohne die Kenntnis jener subjektiven Entscheidungsmaßstäbe und Beweggründe der Verkehrsteilnehmer, die letztlich zur Wahl eines bestimmten Verkehrsmittels führen. Erst dieses Wissen um die individuellen Entscheidungsgrundlagen ermöglicht es, treffsicher Maßnahmen zur Förderung des öffentlichen bzw. des nicht-motorisierten Verkehrs zu setzen. Welchen verkehrspolitischen Maßnahmen dabei aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht eine besondere Bedeutung zukommt, wird in diesem Buch am Beispiel des Nahverkehrs im oberösterreichischen Zentralraum, mit Bezug auf die Städte Linz, Wels und Steyr praxisnah veranschaulicht.