Verrat
Als in ausgesuchten Kreisen die fast
noch drucknassen Korrekturfahnen dieses
Buches kursierten, wurde von Sympathisanten
des aufgrund seines heiß disputierten
Erweckungswerkes "Deutschland
schafft sich ab" verteufelten "Skandal-
Autors" Thilo Sarrazin...
noch drucknassen Korrekturfahnen dieses
Buches kursierten, wurde von Sympathisanten
des aufgrund seines heiß disputierten
Erweckungswerkes "Deutschland
schafft sich ab" verteufelten "Skandal-
Autors" Thilo Sarrazin...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Verrat “
Als in ausgesuchten Kreisen die fast
noch drucknassen Korrekturfahnen dieses
Buches kursierten, wurde von Sympathisanten
des aufgrund seines heiß disputierten
Erweckungswerkes "Deutschland
schafft sich ab" verteufelten "Skandal-
Autors" Thilo Sarrazin reklamiert, dass
ich mich zu wenig mit dem Phänomen
des kollektiven Vaterlandsverrats auseinandersetze.
Meine Zurückhaltung erkläre
ich damit, dass ich es für überflüssig
hielt, weil das in jedem von uns hausende
Judas-Gen im verschnarchten Schoß der
EU-Länder zu einem aufgedunsenen Unwesen
mutierte, das Eigendynamiken wie
Metastasen streut und die emotionale Ablösung
vom Mythos Vaterland in den reißenden
Flüssen globalisierter Wahrnehmungen
und wachsender Widersprüche
nur noch eine Frage der Zeit war. Doch
ich sehe ein, es bleibt etwas nachzutragen,
denn mit der stückweisen Preisgabe unseres
abendländisch-christlich-jüdisch geprägten
Wertekanons ist die Höchstform
verräterischen Handelns erfüllt.
Aus genetischer Prägung, Kultur, Überzeugungen,
Idealen, Zusammenhalt, Traditionen,
Erfahrungen und Errungenschaften
- Grundsteine der Identität jeder
Zivilisation- schöpfen sich ethische
Grundsätze aber auch die als oft übelriechender
Ausfluss eines temporären Zeitgeistes
durchgepeitschten Moralen. Die
schlimmsten konnten wir in Deutschland
zum Ärger vieler älterer Menschen
hinter uns bringen. Wir entwickelten uns
zu Luftwurzlern, geniessen unsere Ungebundenheit
und wechseln mit jedem
unserer digitalen Atemzüge unsere Meinungen.
Wir sind hip, doch was wir jetzt
brauchen, ist ein neues, den sich dramatisch
verändernden Überlebensbedingungen
gewachsenes Bewusstsein. Von ihm
hängt unsere Zukunft ab.
Der gesellschaftliche
Wandel
Weil demografische Entwicklungen
schleichend ablaufen, wurde ihre gesellschaftliche
Dynamik unterschätzt. Im
Mai 2012 liegen die neuesten Zahlen für
Deutschland vor: Rund 31 Prozent der
Minderjährigen hier haben bereits einen
Migrationshintergrund, in Städten mit
mehr als 500.000 Einwohnern sind es
sogar 46 Prozent.
Der "Kampf der Kulturen" wird in
den Ehebetten ausgetragen - der Anteil
islamischer Einwohner steigt rasant. In
spätestens zwanzig Jahren wird seriösen
Hochrechnungen zufolge schon jedes
zweite Kind unter zwölf Jahren zwar eine
deutsche Staatsbürgerschaft haben, aber
mit anderen Wertvorstellungen heranwachsen.
Das Aggressionspotenzial und
die Abschottung gegenüber ihrer anders
gläubigen Umwelt ist bei Migranten aus
islamischen Ländern - Statistiken deutscher
Sicherheitsbehörden zufolge - um
Verrat-Inhalt.indd 236 13.08.12 07:29
237
ein Vielfaches höher als bei Zuwanderern
aus Europa und Asien etwa.
In fast jedem dritten Haushalt in
Deutschland leben mittlerweile Senioren.
Im Mai 2012 sprach die Bundeskanzlerin
Angelika Merkel die mit diesen Fakten
für unser Land verbundenen Gefahren
auf dem Katholikentag in Mannheim an.
Der demografische Wandel sei "keine
Zukunftsmusik mehr, er hat uns längst
erreicht". Die hinter dieser beschönigenden
Wortwahl sich aufbäumende Dramatik
wird sichtbar, wenn wir im Vergleich
dazu die teilweise hysterischen Untertöne
in den Debatten um die Euro-Krise hören.
Wer übrigens glaubt, die Vergreisung
und Minorisierung traditioneller Bevölkerungsschichten
sei nur ein deutsches
oder westeuropäisches Problem, irrt.
Zum ersten Mal in der Geschichte der
USA wurden im Jahr 2011 mehr farbige
als weiße Kinder geboren.
Amerikas Weiße werden zusehends weniger
und älter. Die nicht-Weißen - Latinos,
Schwarze und Asiaten - prägen das
Gesellschaftsbild insbesondere in Großstädten.
Im Bundesstaat Arizona - beispielsweise
im Bezirk Yuma - zeigt die
Entwicklung sich am deutlichsten: "Nur
noch 18 Prozent der unter 20-Jährigen ist
weiß, aber 73 Prozent der über 65-Jährigen",
schreibt der TAGESSPIEGEL im
Mai 2012.
Wenn in Deutschland allmählich Untergangsängste
um sich greifen, so haben diese
keine hysterischen oder gar rassistischen
Charakterzüge, wie viele unserer Politiker
meist wider besseren Wissens behaupten.
Die wachsende Unruhe hier schöpft sich
nicht mehr aus gefühlten, sondern schon
aus ganz offensichtlichen Gründen.
"Höhlenbewusstsein"
Heimat
Heimat malte einst Caspar David Friedrich
als gemütstiefes und sehnsuchtsreiches
Leben im Einklang mit der Natur.
Der Dichter Friedrich Hölderlin setzte
sie in romantisierende Verse und die Nazis
schließlich machten aus alledem dann
eine Mord und Totschlag rechtfertigende
Staatsideologie.
Nachdem unsere Städte zermalmt und
unsere Familien dezimiert waren, wurde
zur sittlichen Erbauung das Heimatgefühl
verfilmt. Gefühlsüberschwang in Kleinstadtträumereien
und ländlicher Idylle
spendeten den Deutschen in einer ihr
fremd und hässlich gewordenen Welt ordentlich
Trost. Als "geistiges Höhlentier"
hangelten wir uns über alle Unwägbarkeiten
hinweg zurück ins Eingemachte.
Doch im Verlauf der globalisierten
Ungereimtheiten begannen die Eingeborenen
sich zu spalten. Der SPIEGEL veröffentlichte
im Mai 2012 die Ergebnisse
einer aktuellen Meinungsumfrage, nach
der Heimat im Sinne von "Vaterland" für
64 Prozent im Zeitalter der Globalisierung
an Bedeutung gewonnen hat.
Auf einer Skala von 1 bis 10 erreicht die
Aussage, dass dieser mit sakraler Andächtigkeit
empfundene Fluchtpunkt seelisch
Gebrechlicher für ein Volk zum Wichtigsten
zählt, einen Wert von 8,0. Und
das Bekenntnis Befragter, dass Heimat
ein Teil "meiner Persönlichkeit" sei, immerhin
noch 7,8.
Verrat-Inhalt.indd 237 13.08.12 07:29
238
Im krassen Widerspruch dazu steht die
geäußerte Ansicht, dass Heimat zur "Vergangenheit"
gehöre; sie erreicht auf der
Werteskala erstaunliche 4,8 und dokumentiert
die schon weit fortgeschrittene
Zerrissenheit unseres noch monistischen
Bewusstseins.
Ein "Zimmer" nur
Die 22-jährige Deutschtürkin Aylin Selcuk
lebt in Berlin in der Wohnung ihrer
Eltern, sie empfindet ihr kleines Zimmer
als ihre "Heimat", sagt sie. An ihrer Wand
hängen große Bilder vom schön fiebrigen
Istanbul - dem Ort ihrer Sehnsucht,
Quelle ihrer Emotionen.
Aylins Zimmer - ein Synonym der ihr
und ihresgleichen erscheinenden Notwendigkeit,
bei uns in einer Parallelgesellschaft
zu leben, in der sie tröstlich vieles,
was ein Leben in der Türkei für sie bedeuten
würde, nachempfinden und bewahren
können: Gerüche, Sprache und Gebärden,
Religion, Sitten und Gebräuche ...
Der Begriff Heimat trifft für die Mehrheit
der aus muslimischen Ländern
stammenden Migranten und ihrer Nachkommen
also nur auf die ihnen seit jeher
vertrauten Gefühls-und Lebensräume zu.
Das ihnen fremd gebliebene, mit ihren
Wertevorstellungen und Vorlieben unvereinbare
Umfeld ihres Aufnahmelandes
aber schließt ihr Heimatgefühl aus. Das
erklärt sich mit ihrer kulturell nicht teilbaren,
emotionalisierten Verwurzelung,
die ein "Sowohl-als-auch-Empfinden"
nicht zulässt.
Der kollektive
Vaterlandsverrat
Wir müssen also akzeptieren, dass
die Mehrheit aller bei uns in Parallelgesellschaften
lebenden Muslime sich hier
wohler fühlen würden, wenn es nur uns
"Andere" hier nicht gäbe.
Bis auf wenige Ausnahmen bemühen
sich unsere Politiker, diese Realitäten unter
dem dickflüssigen Dressing der aus
verkehrt gepoltem Altruismus, einer aus
folkloristisch-naiven Vorstellung herrührenden
Multi-Kulti-Seligkeit und in -
schielend auf das rasant wachsende muslimische
Wählerpotenzial - geheuchelt
selbstloser Nächstenliebe zu ersticken.
Zu den Köpfen, die den Schönfärbern
widersprechen, zählt auch Matthias Döpfner,
der Vorstandsvorsitzende des Axel-
Springer-Verlagskonzerns:
"Das freie Modell des Westens ist akut
bedroht (...). Vor allem durch den weltweit
rasant sich ausbreitenden Islamismus,
dem westliches Freiheitsverständnis, freie
Marktwirtschaft, freie Sexualität, Gleichberechtigung
zwischen Mann und Frau,
dekadent, degeneriert, gefährlich, verachtenswert,
gottlos erscheinen und die
um jeden Preis bekämpft werden müssen.
Auf dem jahrhundertelangen Weg zum
Weltkalifat sind den fundamentalistischen
Muslimen alle Mittel recht (...) den
gesamten liberalen Westen von innen zu
unterminieren und von außen zu zerstören
- mit Parallelgesellschaften, Selbstmordattentaten
und Atomwaffen."
Ulrike Ackermann, die in Heidelberg
die einzige deutsche Professur
für Freiheitsforschung ausübt, ergänzt:
Verrat-Inhalt.indd 238 13.08.12 07:29
239
"Angesichts der Herausforderungen des
politischen Islam und des Hasses auf den
Westen, der in Migrantenmilieus gedeiht,
stünde eigentlich eine selbstbewusste
Verteidigung der mühsam errungenen
Freiheiten auf der Tagesordnung. Stattdessen
reagiert Europa in Büßermanier.
Es zweifelt an sich selbst und fühlt sich
schuldig angesichts seiner kriegerischen
und kolonialen Vergangenheit - und
hasst sich selbst."
Und Armgard Seegers, Theater-und
Literaturkritikerin beklagt, dass wir anders
als die Franzosen und Italiener nicht
mehr definieren können, "wie einer zu
sein hat, der zu uns gehören will" und
fragt: Was ist überhaupt noch deutsch? -
und behauptet, wir seien allein deswegen
deutsch, weil wir "anpassungsfähig und
konfliktscheu bis zur Selbstaufgabe" sind.
Immer in der
Opferrolle
Es scheint so, als hätten wir die kampflose
Übergabe unseres "Vaterlandes" in
der selbstzerstörerischen Sehnsucht, endlich
von allen immerzu geliebt zu werden,
regelrecht herausgefordert.
Etwas anderes, als etwas uns eigenes zu
hintergehen, zu verraten und zu enttäuschen,
haben wir uns seit dem Ende des
Zweiten von uns verlorenen Weltkrieges
nicht mehr zugetraut. Die Westdeutschen
ließen wider besseren Wissens nichts auf
die sie vor den "Roten" beschützenden
Amis kommen, während die Ostdeutschen,
denen knieend das Blut der Opfer
Stalins schon bis zum Halse hinauf
schwappte, auf die deutsch-sowjetische
Freundschaft schworen. Das deutsche,
1961 in zwei Teile auseinandergerissene
Volk hatte wendehälsisches Duckmäusertum
lange genug üben können. Und
1989 verstand es ein Teil von ihm, aus den
noch glimmenden Resten seiner ausgebrannten
Staatsideologie auch wieder als
Opfer hervorzukriechen.
Genauso wie wir alle es schon 1918 und
dann wieder 1945 geschafft haben. Und
bald könnte es uns zum vierten Mal auch
wieder gemeinsam gelingen.
Was übrig bleibt
Das Welttheater ist zu einer einzigen
Bühne geschrumpft - es gibt kein Foyer
mehr, keine Loge und auch keine billigen
Parkettsitze. Nur die Garderoben blieben
übrig, in denen wir unsere Masken wechseln.
Denn: "Je näher wir unserem Traumbild
sind, das wir von uns haben, desto
authentischer sind wir", lässt der spanische
Star-Regisseur Pedro Aldomovàr
in seiner 1999 preisgekrönten Tragikomödie
"Alles über meine Mutter" seine
transsexuelle Protagonistin sagen, die all
die chirurgischen Eingriffe lobpreist, mit
denen sie von ihrer quälenden Identität
erlöst wurde.
Ob wir, wie manche unken, bald auf
einem anderen Planeten Zuflucht suchen
müssen, weil wir die Erde unbewohnbar
gemacht haben, bleibt abzuwarten. In jedem
Fall aber werden wir uns neue Bewusstseinsebenen
erschließen müssen.
Als "Hipster", die achsenlos nichts ausschließen
und sich nie abgrenzen
Als in ausgesuchten Kreisen die fast
noch drucknassen Korrekturfahnen dieses
Buches kursierten, wurde von Sympathisanten
des aufgrund seines heiß disputierten
Erweckungswerkes "Deutschland
schafft sich ab" verteufelten "Skandal-
Autors" Thilo Sarrazin reklamiert, dass
ich mich zu wenig mit dem Phänomen
des kollektiven Vaterlandsverrats auseinandersetze.
Meine Zurückhaltung erkläre
ich damit, dass ich es für überflüssig
hielt, weil das in jedem von uns hausende
Judas-Gen im verschnarchten Schoß der
EU-Länder zu einem aufgedunsenen Unwesen
mutierte, das Eigendynamiken wie
Metastasen streut und die emotionale Ablösung
vom Mythos Vaterland in den reißenden
Flüssen globalisierter Wahrnehmungen
und wachsender Widersprüche
nur noch eine Frage der Zeit war. Doch
ich sehe ein, es bleibt etwas nachzutragen,
denn mit der stückweisen Preisgabe unseres
abendländisch-christlich-jüdisch geprägten
Wertekanons ist die Höchstform
verräterischen Handelns erfüllt.
Aus genetischer Prägung, Kultur, Überzeugungen,
Idealen, Zusammenhalt, Traditionen,
Erfahrungen und Errungenschaften
- Grundsteine der Identität jeder
Zivilisation- schöpfen sich ethische
Grundsätze aber auch die als oft übelriechender
Ausfluss eines temporären Zeitgeistes
durchgepeitschten Moralen. Die
schlimmsten konnten wir in Deutschland
zum Ärger vieler älterer Menschen
hinter uns bringen. Wir entwickelten uns
zu Luftwurzlern, geniessen unsere Ungebundenheit
und wechseln mit jedem
unserer digitalen Atemzüge unsere Meinungen.
Wir sind hip, doch was wir jetzt
brauchen, ist ein neues, den sich dramatisch
verändernden Überlebensbedingungen
gewachsenes Bewusstsein. Von ihm
hängt unsere Zukunft ab.
Der gesellschaftliche
Wandel
Weil demografische Entwicklungen
schleichend ablaufen, wurde ihre gesellschaftliche
Dynamik unterschätzt. Im
Mai 2012 liegen die neuesten Zahlen für
Deutschland vor: Rund 31 Prozent der
Minderjährigen hier haben bereits einen
Migrationshintergrund, in Städten mit
mehr als 500.000 Einwohnern sind es
sogar 46 Prozent.
Der "Kampf der Kulturen" wird in
den Ehebetten ausgetragen - der Anteil
islamischer Einwohner steigt rasant. In
spätestens zwanzig Jahren wird seriösen
Hochrechnungen zufolge schon jedes
zweite Kind unter zwölf Jahren zwar eine
deutsche Staatsbürgerschaft haben, aber
mit anderen Wertvorstellungen heranwachsen.
Das Aggressionspotenzial und
die Abschottung gegenüber ihrer anders
gläubigen Umwelt ist bei Migranten aus
islamischen Ländern - Statistiken deutscher
Sicherheitsbehörden zufolge - um
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ein Vielfaches höher als bei Zuwanderern
aus Europa und Asien etwa.
In fast jedem dritten Haushalt in
Deutschland leben mittlerweile Senioren.
Im Mai 2012 sprach die Bundeskanzlerin
Angelika Merkel die mit diesen Fakten
für unser Land verbundenen Gefahren
auf dem Katholikentag in Mannheim an.
Der demografische Wandel sei "keine
Zukunftsmusik mehr, er hat uns längst
erreicht". Die hinter dieser beschönigenden
Wortwahl sich aufbäumende Dramatik
wird sichtbar, wenn wir im Vergleich
dazu die teilweise hysterischen Untertöne
in den Debatten um die Euro-Krise hören.
Wer übrigens glaubt, die Vergreisung
und Minorisierung traditioneller Bevölkerungsschichten
sei nur ein deutsches
oder westeuropäisches Problem, irrt.
Zum ersten Mal in der Geschichte der
USA wurden im Jahr 2011 mehr farbige
als weiße Kinder geboren.
Amerikas Weiße werden zusehends weniger
und älter. Die nicht-Weißen - Latinos,
Schwarze und Asiaten - prägen das
Gesellschaftsbild insbesondere in Großstädten.
Im Bundesstaat Arizona - beispielsweise
im Bezirk Yuma - zeigt die
Entwicklung sich am deutlichsten: "Nur
noch 18 Prozent der unter 20-Jährigen ist
weiß, aber 73 Prozent der über 65-Jährigen",
schreibt der TAGESSPIEGEL im
Mai 2012.
Wenn in Deutschland allmählich Untergangsängste
um sich greifen, so haben diese
keine hysterischen oder gar rassistischen
Charakterzüge, wie viele unserer Politiker
meist wider besseren Wissens behaupten.
Die wachsende Unruhe hier schöpft sich
nicht mehr aus gefühlten, sondern schon
aus ganz offensichtlichen Gründen.
"Höhlenbewusstsein"
Heimat
Heimat malte einst Caspar David Friedrich
als gemütstiefes und sehnsuchtsreiches
Leben im Einklang mit der Natur.
Der Dichter Friedrich Hölderlin setzte
sie in romantisierende Verse und die Nazis
schließlich machten aus alledem dann
eine Mord und Totschlag rechtfertigende
Staatsideologie.
Nachdem unsere Städte zermalmt und
unsere Familien dezimiert waren, wurde
zur sittlichen Erbauung das Heimatgefühl
verfilmt. Gefühlsüberschwang in Kleinstadtträumereien
und ländlicher Idylle
spendeten den Deutschen in einer ihr
fremd und hässlich gewordenen Welt ordentlich
Trost. Als "geistiges Höhlentier"
hangelten wir uns über alle Unwägbarkeiten
hinweg zurück ins Eingemachte.
Doch im Verlauf der globalisierten
Ungereimtheiten begannen die Eingeborenen
sich zu spalten. Der SPIEGEL veröffentlichte
im Mai 2012 die Ergebnisse
einer aktuellen Meinungsumfrage, nach
der Heimat im Sinne von "Vaterland" für
64 Prozent im Zeitalter der Globalisierung
an Bedeutung gewonnen hat.
Auf einer Skala von 1 bis 10 erreicht die
Aussage, dass dieser mit sakraler Andächtigkeit
empfundene Fluchtpunkt seelisch
Gebrechlicher für ein Volk zum Wichtigsten
zählt, einen Wert von 8,0. Und
das Bekenntnis Befragter, dass Heimat
ein Teil "meiner Persönlichkeit" sei, immerhin
noch 7,8.
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Im krassen Widerspruch dazu steht die
geäußerte Ansicht, dass Heimat zur "Vergangenheit"
gehöre; sie erreicht auf der
Werteskala erstaunliche 4,8 und dokumentiert
die schon weit fortgeschrittene
Zerrissenheit unseres noch monistischen
Bewusstseins.
Ein "Zimmer" nur
Die 22-jährige Deutschtürkin Aylin Selcuk
lebt in Berlin in der Wohnung ihrer
Eltern, sie empfindet ihr kleines Zimmer
als ihre "Heimat", sagt sie. An ihrer Wand
hängen große Bilder vom schön fiebrigen
Istanbul - dem Ort ihrer Sehnsucht,
Quelle ihrer Emotionen.
Aylins Zimmer - ein Synonym der ihr
und ihresgleichen erscheinenden Notwendigkeit,
bei uns in einer Parallelgesellschaft
zu leben, in der sie tröstlich vieles,
was ein Leben in der Türkei für sie bedeuten
würde, nachempfinden und bewahren
können: Gerüche, Sprache und Gebärden,
Religion, Sitten und Gebräuche ...
Der Begriff Heimat trifft für die Mehrheit
der aus muslimischen Ländern
stammenden Migranten und ihrer Nachkommen
also nur auf die ihnen seit jeher
vertrauten Gefühls-und Lebensräume zu.
Das ihnen fremd gebliebene, mit ihren
Wertevorstellungen und Vorlieben unvereinbare
Umfeld ihres Aufnahmelandes
aber schließt ihr Heimatgefühl aus. Das
erklärt sich mit ihrer kulturell nicht teilbaren,
emotionalisierten Verwurzelung,
die ein "Sowohl-als-auch-Empfinden"
nicht zulässt.
Der kollektive
Vaterlandsverrat
Wir müssen also akzeptieren, dass
die Mehrheit aller bei uns in Parallelgesellschaften
lebenden Muslime sich hier
wohler fühlen würden, wenn es nur uns
"Andere" hier nicht gäbe.
Bis auf wenige Ausnahmen bemühen
sich unsere Politiker, diese Realitäten unter
dem dickflüssigen Dressing der aus
verkehrt gepoltem Altruismus, einer aus
folkloristisch-naiven Vorstellung herrührenden
Multi-Kulti-Seligkeit und in -
schielend auf das rasant wachsende muslimische
Wählerpotenzial - geheuchelt
selbstloser Nächstenliebe zu ersticken.
Zu den Köpfen, die den Schönfärbern
widersprechen, zählt auch Matthias Döpfner,
der Vorstandsvorsitzende des Axel-
Springer-Verlagskonzerns:
"Das freie Modell des Westens ist akut
bedroht (...). Vor allem durch den weltweit
rasant sich ausbreitenden Islamismus,
dem westliches Freiheitsverständnis, freie
Marktwirtschaft, freie Sexualität, Gleichberechtigung
zwischen Mann und Frau,
dekadent, degeneriert, gefährlich, verachtenswert,
gottlos erscheinen und die
um jeden Preis bekämpft werden müssen.
Auf dem jahrhundertelangen Weg zum
Weltkalifat sind den fundamentalistischen
Muslimen alle Mittel recht (...) den
gesamten liberalen Westen von innen zu
unterminieren und von außen zu zerstören
- mit Parallelgesellschaften, Selbstmordattentaten
und Atomwaffen."
Ulrike Ackermann, die in Heidelberg
die einzige deutsche Professur
für Freiheitsforschung ausübt, ergänzt:
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"Angesichts der Herausforderungen des
politischen Islam und des Hasses auf den
Westen, der in Migrantenmilieus gedeiht,
stünde eigentlich eine selbstbewusste
Verteidigung der mühsam errungenen
Freiheiten auf der Tagesordnung. Stattdessen
reagiert Europa in Büßermanier.
Es zweifelt an sich selbst und fühlt sich
schuldig angesichts seiner kriegerischen
und kolonialen Vergangenheit - und
hasst sich selbst."
Und Armgard Seegers, Theater-und
Literaturkritikerin beklagt, dass wir anders
als die Franzosen und Italiener nicht
mehr definieren können, "wie einer zu
sein hat, der zu uns gehören will" und
fragt: Was ist überhaupt noch deutsch? -
und behauptet, wir seien allein deswegen
deutsch, weil wir "anpassungsfähig und
konfliktscheu bis zur Selbstaufgabe" sind.
Immer in der
Opferrolle
Es scheint so, als hätten wir die kampflose
Übergabe unseres "Vaterlandes" in
der selbstzerstörerischen Sehnsucht, endlich
von allen immerzu geliebt zu werden,
regelrecht herausgefordert.
Etwas anderes, als etwas uns eigenes zu
hintergehen, zu verraten und zu enttäuschen,
haben wir uns seit dem Ende des
Zweiten von uns verlorenen Weltkrieges
nicht mehr zugetraut. Die Westdeutschen
ließen wider besseren Wissens nichts auf
die sie vor den "Roten" beschützenden
Amis kommen, während die Ostdeutschen,
denen knieend das Blut der Opfer
Stalins schon bis zum Halse hinauf
schwappte, auf die deutsch-sowjetische
Freundschaft schworen. Das deutsche,
1961 in zwei Teile auseinandergerissene
Volk hatte wendehälsisches Duckmäusertum
lange genug üben können. Und
1989 verstand es ein Teil von ihm, aus den
noch glimmenden Resten seiner ausgebrannten
Staatsideologie auch wieder als
Opfer hervorzukriechen.
Genauso wie wir alle es schon 1918 und
dann wieder 1945 geschafft haben. Und
bald könnte es uns zum vierten Mal auch
wieder gemeinsam gelingen.
Was übrig bleibt
Das Welttheater ist zu einer einzigen
Bühne geschrumpft - es gibt kein Foyer
mehr, keine Loge und auch keine billigen
Parkettsitze. Nur die Garderoben blieben
übrig, in denen wir unsere Masken wechseln.
Denn: "Je näher wir unserem Traumbild
sind, das wir von uns haben, desto
authentischer sind wir", lässt der spanische
Star-Regisseur Pedro Aldomovàr
in seiner 1999 preisgekrönten Tragikomödie
"Alles über meine Mutter" seine
transsexuelle Protagonistin sagen, die all
die chirurgischen Eingriffe lobpreist, mit
denen sie von ihrer quälenden Identität
erlöst wurde.
Ob wir, wie manche unken, bald auf
einem anderen Planeten Zuflucht suchen
müssen, weil wir die Erde unbewohnbar
gemacht haben, bleibt abzuwarten. In jedem
Fall aber werden wir uns neue Bewusstseinsebenen
erschließen müssen.
Als "Hipster", die achsenlos nichts ausschließen
und sich nie abgrenzen
noch drucknassen Korrekturfahnen dieses
Buches kursierten, wurde von Sympathisanten
des aufgrund seines heiß disputierten
Erweckungswerkes "Deutschland
schafft sich ab" verteufelten "Skandal-
Autors" Thilo Sarrazin reklamiert, dass
ich mich zu wenig mit dem Phänomen
des kollektiven Vaterlandsverrats auseinandersetze.
Meine Zurückhaltung erkläre
ich damit, dass ich es für überflüssig
hielt, weil das in jedem von uns hausende
Judas-Gen im verschnarchten Schoß der
EU-Länder zu einem aufgedunsenen Unwesen
mutierte, das Eigendynamiken wie
Metastasen streut und die emotionale Ablösung
vom Mythos Vaterland in den reißenden
Flüssen globalisierter Wahrnehmungen
und wachsender Widersprüche
nur noch eine Frage der Zeit war. Doch
ich sehe ein, es bleibt etwas nachzutragen,
denn mit der stückweisen Preisgabe unseres
abendländisch-christlich-jüdisch geprägten
Wertekanons ist die Höchstform
verräterischen Handelns erfüllt.
Aus genetischer Prägung, Kultur, Überzeugungen,
Idealen, Zusammenhalt, Traditionen,
Erfahrungen und Errungenschaften
- Grundsteine der Identität jeder
Zivilisation- schöpfen sich ethische
Grundsätze aber auch die als oft übelriechender
Ausfluss eines temporären Zeitgeistes
durchgepeitschten Moralen. Die
schlimmsten konnten wir in Deutschland
zum Ärger vieler älterer Menschen
hinter uns bringen. Wir entwickelten uns
zu Luftwurzlern, geniessen unsere Ungebundenheit
und wechseln mit jedem
unserer digitalen Atemzüge unsere Meinungen.
Wir sind hip, doch was wir jetzt
brauchen, ist ein neues, den sich dramatisch
verändernden Überlebensbedingungen
gewachsenes Bewusstsein. Von ihm
hängt unsere Zukunft ab.
Der gesellschaftliche
Wandel
Weil demografische Entwicklungen
schleichend ablaufen, wurde ihre gesellschaftliche
Dynamik unterschätzt. Im
Mai 2012 liegen die neuesten Zahlen für
Deutschland vor: Rund 31 Prozent der
Minderjährigen hier haben bereits einen
Migrationshintergrund, in Städten mit
mehr als 500.000 Einwohnern sind es
sogar 46 Prozent.
Der "Kampf der Kulturen" wird in
den Ehebetten ausgetragen - der Anteil
islamischer Einwohner steigt rasant. In
spätestens zwanzig Jahren wird seriösen
Hochrechnungen zufolge schon jedes
zweite Kind unter zwölf Jahren zwar eine
deutsche Staatsbürgerschaft haben, aber
mit anderen Wertvorstellungen heranwachsen.
Das Aggressionspotenzial und
die Abschottung gegenüber ihrer anders
gläubigen Umwelt ist bei Migranten aus
islamischen Ländern - Statistiken deutscher
Sicherheitsbehörden zufolge - um
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ein Vielfaches höher als bei Zuwanderern
aus Europa und Asien etwa.
In fast jedem dritten Haushalt in
Deutschland leben mittlerweile Senioren.
Im Mai 2012 sprach die Bundeskanzlerin
Angelika Merkel die mit diesen Fakten
für unser Land verbundenen Gefahren
auf dem Katholikentag in Mannheim an.
Der demografische Wandel sei "keine
Zukunftsmusik mehr, er hat uns längst
erreicht". Die hinter dieser beschönigenden
Wortwahl sich aufbäumende Dramatik
wird sichtbar, wenn wir im Vergleich
dazu die teilweise hysterischen Untertöne
in den Debatten um die Euro-Krise hören.
Wer übrigens glaubt, die Vergreisung
und Minorisierung traditioneller Bevölkerungsschichten
sei nur ein deutsches
oder westeuropäisches Problem, irrt.
Zum ersten Mal in der Geschichte der
USA wurden im Jahr 2011 mehr farbige
als weiße Kinder geboren.
Amerikas Weiße werden zusehends weniger
und älter. Die nicht-Weißen - Latinos,
Schwarze und Asiaten - prägen das
Gesellschaftsbild insbesondere in Großstädten.
Im Bundesstaat Arizona - beispielsweise
im Bezirk Yuma - zeigt die
Entwicklung sich am deutlichsten: "Nur
noch 18 Prozent der unter 20-Jährigen ist
weiß, aber 73 Prozent der über 65-Jährigen",
schreibt der TAGESSPIEGEL im
Mai 2012.
Wenn in Deutschland allmählich Untergangsängste
um sich greifen, so haben diese
keine hysterischen oder gar rassistischen
Charakterzüge, wie viele unserer Politiker
meist wider besseren Wissens behaupten.
Die wachsende Unruhe hier schöpft sich
nicht mehr aus gefühlten, sondern schon
aus ganz offensichtlichen Gründen.
"Höhlenbewusstsein"
Heimat
Heimat malte einst Caspar David Friedrich
als gemütstiefes und sehnsuchtsreiches
Leben im Einklang mit der Natur.
Der Dichter Friedrich Hölderlin setzte
sie in romantisierende Verse und die Nazis
schließlich machten aus alledem dann
eine Mord und Totschlag rechtfertigende
Staatsideologie.
Nachdem unsere Städte zermalmt und
unsere Familien dezimiert waren, wurde
zur sittlichen Erbauung das Heimatgefühl
verfilmt. Gefühlsüberschwang in Kleinstadtträumereien
und ländlicher Idylle
spendeten den Deutschen in einer ihr
fremd und hässlich gewordenen Welt ordentlich
Trost. Als "geistiges Höhlentier"
hangelten wir uns über alle Unwägbarkeiten
hinweg zurück ins Eingemachte.
Doch im Verlauf der globalisierten
Ungereimtheiten begannen die Eingeborenen
sich zu spalten. Der SPIEGEL veröffentlichte
im Mai 2012 die Ergebnisse
einer aktuellen Meinungsumfrage, nach
der Heimat im Sinne von "Vaterland" für
64 Prozent im Zeitalter der Globalisierung
an Bedeutung gewonnen hat.
Auf einer Skala von 1 bis 10 erreicht die
Aussage, dass dieser mit sakraler Andächtigkeit
empfundene Fluchtpunkt seelisch
Gebrechlicher für ein Volk zum Wichtigsten
zählt, einen Wert von 8,0. Und
das Bekenntnis Befragter, dass Heimat
ein Teil "meiner Persönlichkeit" sei, immerhin
noch 7,8.
Verrat-Inhalt.indd 237 13.08.12 07:29
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Im krassen Widerspruch dazu steht die
geäußerte Ansicht, dass Heimat zur "Vergangenheit"
gehöre; sie erreicht auf der
Werteskala erstaunliche 4,8 und dokumentiert
die schon weit fortgeschrittene
Zerrissenheit unseres noch monistischen
Bewusstseins.
Ein "Zimmer" nur
Die 22-jährige Deutschtürkin Aylin Selcuk
lebt in Berlin in der Wohnung ihrer
Eltern, sie empfindet ihr kleines Zimmer
als ihre "Heimat", sagt sie. An ihrer Wand
hängen große Bilder vom schön fiebrigen
Istanbul - dem Ort ihrer Sehnsucht,
Quelle ihrer Emotionen.
Aylins Zimmer - ein Synonym der ihr
und ihresgleichen erscheinenden Notwendigkeit,
bei uns in einer Parallelgesellschaft
zu leben, in der sie tröstlich vieles,
was ein Leben in der Türkei für sie bedeuten
würde, nachempfinden und bewahren
können: Gerüche, Sprache und Gebärden,
Religion, Sitten und Gebräuche ...
Der Begriff Heimat trifft für die Mehrheit
der aus muslimischen Ländern
stammenden Migranten und ihrer Nachkommen
also nur auf die ihnen seit jeher
vertrauten Gefühls-und Lebensräume zu.
Das ihnen fremd gebliebene, mit ihren
Wertevorstellungen und Vorlieben unvereinbare
Umfeld ihres Aufnahmelandes
aber schließt ihr Heimatgefühl aus. Das
erklärt sich mit ihrer kulturell nicht teilbaren,
emotionalisierten Verwurzelung,
die ein "Sowohl-als-auch-Empfinden"
nicht zulässt.
Der kollektive
Vaterlandsverrat
Wir müssen also akzeptieren, dass
die Mehrheit aller bei uns in Parallelgesellschaften
lebenden Muslime sich hier
wohler fühlen würden, wenn es nur uns
"Andere" hier nicht gäbe.
Bis auf wenige Ausnahmen bemühen
sich unsere Politiker, diese Realitäten unter
dem dickflüssigen Dressing der aus
verkehrt gepoltem Altruismus, einer aus
folkloristisch-naiven Vorstellung herrührenden
Multi-Kulti-Seligkeit und in -
schielend auf das rasant wachsende muslimische
Wählerpotenzial - geheuchelt
selbstloser Nächstenliebe zu ersticken.
Zu den Köpfen, die den Schönfärbern
widersprechen, zählt auch Matthias Döpfner,
der Vorstandsvorsitzende des Axel-
Springer-Verlagskonzerns:
"Das freie Modell des Westens ist akut
bedroht (...). Vor allem durch den weltweit
rasant sich ausbreitenden Islamismus,
dem westliches Freiheitsverständnis, freie
Marktwirtschaft, freie Sexualität, Gleichberechtigung
zwischen Mann und Frau,
dekadent, degeneriert, gefährlich, verachtenswert,
gottlos erscheinen und die
um jeden Preis bekämpft werden müssen.
Auf dem jahrhundertelangen Weg zum
Weltkalifat sind den fundamentalistischen
Muslimen alle Mittel recht (...) den
gesamten liberalen Westen von innen zu
unterminieren und von außen zu zerstören
- mit Parallelgesellschaften, Selbstmordattentaten
und Atomwaffen."
Ulrike Ackermann, die in Heidelberg
die einzige deutsche Professur
für Freiheitsforschung ausübt, ergänzt:
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239
"Angesichts der Herausforderungen des
politischen Islam und des Hasses auf den
Westen, der in Migrantenmilieus gedeiht,
stünde eigentlich eine selbstbewusste
Verteidigung der mühsam errungenen
Freiheiten auf der Tagesordnung. Stattdessen
reagiert Europa in Büßermanier.
Es zweifelt an sich selbst und fühlt sich
schuldig angesichts seiner kriegerischen
und kolonialen Vergangenheit - und
hasst sich selbst."
Und Armgard Seegers, Theater-und
Literaturkritikerin beklagt, dass wir anders
als die Franzosen und Italiener nicht
mehr definieren können, "wie einer zu
sein hat, der zu uns gehören will" und
fragt: Was ist überhaupt noch deutsch? -
und behauptet, wir seien allein deswegen
deutsch, weil wir "anpassungsfähig und
konfliktscheu bis zur Selbstaufgabe" sind.
Immer in der
Opferrolle
Es scheint so, als hätten wir die kampflose
Übergabe unseres "Vaterlandes" in
der selbstzerstörerischen Sehnsucht, endlich
von allen immerzu geliebt zu werden,
regelrecht herausgefordert.
Etwas anderes, als etwas uns eigenes zu
hintergehen, zu verraten und zu enttäuschen,
haben wir uns seit dem Ende des
Zweiten von uns verlorenen Weltkrieges
nicht mehr zugetraut. Die Westdeutschen
ließen wider besseren Wissens nichts auf
die sie vor den "Roten" beschützenden
Amis kommen, während die Ostdeutschen,
denen knieend das Blut der Opfer
Stalins schon bis zum Halse hinauf
schwappte, auf die deutsch-sowjetische
Freundschaft schworen. Das deutsche,
1961 in zwei Teile auseinandergerissene
Volk hatte wendehälsisches Duckmäusertum
lange genug üben können. Und
1989 verstand es ein Teil von ihm, aus den
noch glimmenden Resten seiner ausgebrannten
Staatsideologie auch wieder als
Opfer hervorzukriechen.
Genauso wie wir alle es schon 1918 und
dann wieder 1945 geschafft haben. Und
bald könnte es uns zum vierten Mal auch
wieder gemeinsam gelingen.
Was übrig bleibt
Das Welttheater ist zu einer einzigen
Bühne geschrumpft - es gibt kein Foyer
mehr, keine Loge und auch keine billigen
Parkettsitze. Nur die Garderoben blieben
übrig, in denen wir unsere Masken wechseln.
Denn: "Je näher wir unserem Traumbild
sind, das wir von uns haben, desto
authentischer sind wir", lässt der spanische
Star-Regisseur Pedro Aldomovàr
in seiner 1999 preisgekrönten Tragikomödie
"Alles über meine Mutter" seine
transsexuelle Protagonistin sagen, die all
die chirurgischen Eingriffe lobpreist, mit
denen sie von ihrer quälenden Identität
erlöst wurde.
Ob wir, wie manche unken, bald auf
einem anderen Planeten Zuflucht suchen
müssen, weil wir die Erde unbewohnbar
gemacht haben, bleibt abzuwarten. In jedem
Fall aber werden wir uns neue Bewusstseinsebenen
erschließen müssen.
Als "Hipster", die achsenlos nichts ausschließen
und sich nie abgrenzen
Als in ausgesuchten Kreisen die fast
noch drucknassen Korrekturfahnen dieses
Buches kursierten, wurde von Sympathisanten
des aufgrund seines heiß disputierten
Erweckungswerkes "Deutschland
schafft sich ab" verteufelten "Skandal-
Autors" Thilo Sarrazin reklamiert, dass
ich mich zu wenig mit dem Phänomen
des kollektiven Vaterlandsverrats auseinandersetze.
Meine Zurückhaltung erkläre
ich damit, dass ich es für überflüssig
hielt, weil das in jedem von uns hausende
Judas-Gen im verschnarchten Schoß der
EU-Länder zu einem aufgedunsenen Unwesen
mutierte, das Eigendynamiken wie
Metastasen streut und die emotionale Ablösung
vom Mythos Vaterland in den reißenden
Flüssen globalisierter Wahrnehmungen
und wachsender Widersprüche
nur noch eine Frage der Zeit war. Doch
ich sehe ein, es bleibt etwas nachzutragen,
denn mit der stückweisen Preisgabe unseres
abendländisch-christlich-jüdisch geprägten
Wertekanons ist die Höchstform
verräterischen Handelns erfüllt.
Aus genetischer Prägung, Kultur, Überzeugungen,
Idealen, Zusammenhalt, Traditionen,
Erfahrungen und Errungenschaften
- Grundsteine der Identität jeder
Zivilisation- schöpfen sich ethische
Grundsätze aber auch die als oft übelriechender
Ausfluss eines temporären Zeitgeistes
durchgepeitschten Moralen. Die
schlimmsten konnten wir in Deutschland
zum Ärger vieler älterer Menschen
hinter uns bringen. Wir entwickelten uns
zu Luftwurzlern, geniessen unsere Ungebundenheit
und wechseln mit jedem
unserer digitalen Atemzüge unsere Meinungen.
Wir sind hip, doch was wir jetzt
brauchen, ist ein neues, den sich dramatisch
verändernden Überlebensbedingungen
gewachsenes Bewusstsein. Von ihm
hängt unsere Zukunft ab.
Der gesellschaftliche
Wandel
Weil demografische Entwicklungen
schleichend ablaufen, wurde ihre gesellschaftliche
Dynamik unterschätzt. Im
Mai 2012 liegen die neuesten Zahlen für
Deutschland vor: Rund 31 Prozent der
Minderjährigen hier haben bereits einen
Migrationshintergrund, in Städten mit
mehr als 500.000 Einwohnern sind es
sogar 46 Prozent.
Der "Kampf der Kulturen" wird in
den Ehebetten ausgetragen - der Anteil
islamischer Einwohner steigt rasant. In
spätestens zwanzig Jahren wird seriösen
Hochrechnungen zufolge schon jedes
zweite Kind unter zwölf Jahren zwar eine
deutsche Staatsbürgerschaft haben, aber
mit anderen Wertvorstellungen heranwachsen.
Das Aggressionspotenzial und
die Abschottung gegenüber ihrer anders
gläubigen Umwelt ist bei Migranten aus
islamischen Ländern - Statistiken deutscher
Sicherheitsbehörden zufolge - um
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237
ein Vielfaches höher als bei Zuwanderern
aus Europa und Asien etwa.
In fast jedem dritten Haushalt in
Deutschland leben mittlerweile Senioren.
Im Mai 2012 sprach die Bundeskanzlerin
Angelika Merkel die mit diesen Fakten
für unser Land verbundenen Gefahren
auf dem Katholikentag in Mannheim an.
Der demografische Wandel sei "keine
Zukunftsmusik mehr, er hat uns längst
erreicht". Die hinter dieser beschönigenden
Wortwahl sich aufbäumende Dramatik
wird sichtbar, wenn wir im Vergleich
dazu die teilweise hysterischen Untertöne
in den Debatten um die Euro-Krise hören.
Wer übrigens glaubt, die Vergreisung
und Minorisierung traditioneller Bevölkerungsschichten
sei nur ein deutsches
oder westeuropäisches Problem, irrt.
Zum ersten Mal in der Geschichte der
USA wurden im Jahr 2011 mehr farbige
als weiße Kinder geboren.
Amerikas Weiße werden zusehends weniger
und älter. Die nicht-Weißen - Latinos,
Schwarze und Asiaten - prägen das
Gesellschaftsbild insbesondere in Großstädten.
Im Bundesstaat Arizona - beispielsweise
im Bezirk Yuma - zeigt die
Entwicklung sich am deutlichsten: "Nur
noch 18 Prozent der unter 20-Jährigen ist
weiß, aber 73 Prozent der über 65-Jährigen",
schreibt der TAGESSPIEGEL im
Mai 2012.
Wenn in Deutschland allmählich Untergangsängste
um sich greifen, so haben diese
keine hysterischen oder gar rassistischen
Charakterzüge, wie viele unserer Politiker
meist wider besseren Wissens behaupten.
Die wachsende Unruhe hier schöpft sich
nicht mehr aus gefühlten, sondern schon
aus ganz offensichtlichen Gründen.
"Höhlenbewusstsein"
Heimat
Heimat malte einst Caspar David Friedrich
als gemütstiefes und sehnsuchtsreiches
Leben im Einklang mit der Natur.
Der Dichter Friedrich Hölderlin setzte
sie in romantisierende Verse und die Nazis
schließlich machten aus alledem dann
eine Mord und Totschlag rechtfertigende
Staatsideologie.
Nachdem unsere Städte zermalmt und
unsere Familien dezimiert waren, wurde
zur sittlichen Erbauung das Heimatgefühl
verfilmt. Gefühlsüberschwang in Kleinstadtträumereien
und ländlicher Idylle
spendeten den Deutschen in einer ihr
fremd und hässlich gewordenen Welt ordentlich
Trost. Als "geistiges Höhlentier"
hangelten wir uns über alle Unwägbarkeiten
hinweg zurück ins Eingemachte.
Doch im Verlauf der globalisierten
Ungereimtheiten begannen die Eingeborenen
sich zu spalten. Der SPIEGEL veröffentlichte
im Mai 2012 die Ergebnisse
einer aktuellen Meinungsumfrage, nach
der Heimat im Sinne von "Vaterland" für
64 Prozent im Zeitalter der Globalisierung
an Bedeutung gewonnen hat.
Auf einer Skala von 1 bis 10 erreicht die
Aussage, dass dieser mit sakraler Andächtigkeit
empfundene Fluchtpunkt seelisch
Gebrechlicher für ein Volk zum Wichtigsten
zählt, einen Wert von 8,0. Und
das Bekenntnis Befragter, dass Heimat
ein Teil "meiner Persönlichkeit" sei, immerhin
noch 7,8.
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Im krassen Widerspruch dazu steht die
geäußerte Ansicht, dass Heimat zur "Vergangenheit"
gehöre; sie erreicht auf der
Werteskala erstaunliche 4,8 und dokumentiert
die schon weit fortgeschrittene
Zerrissenheit unseres noch monistischen
Bewusstseins.
Ein "Zimmer" nur
Die 22-jährige Deutschtürkin Aylin Selcuk
lebt in Berlin in der Wohnung ihrer
Eltern, sie empfindet ihr kleines Zimmer
als ihre "Heimat", sagt sie. An ihrer Wand
hängen große Bilder vom schön fiebrigen
Istanbul - dem Ort ihrer Sehnsucht,
Quelle ihrer Emotionen.
Aylins Zimmer - ein Synonym der ihr
und ihresgleichen erscheinenden Notwendigkeit,
bei uns in einer Parallelgesellschaft
zu leben, in der sie tröstlich vieles,
was ein Leben in der Türkei für sie bedeuten
würde, nachempfinden und bewahren
können: Gerüche, Sprache und Gebärden,
Religion, Sitten und Gebräuche ...
Der Begriff Heimat trifft für die Mehrheit
der aus muslimischen Ländern
stammenden Migranten und ihrer Nachkommen
also nur auf die ihnen seit jeher
vertrauten Gefühls-und Lebensräume zu.
Das ihnen fremd gebliebene, mit ihren
Wertevorstellungen und Vorlieben unvereinbare
Umfeld ihres Aufnahmelandes
aber schließt ihr Heimatgefühl aus. Das
erklärt sich mit ihrer kulturell nicht teilbaren,
emotionalisierten Verwurzelung,
die ein "Sowohl-als-auch-Empfinden"
nicht zulässt.
Der kollektive
Vaterlandsverrat
Wir müssen also akzeptieren, dass
die Mehrheit aller bei uns in Parallelgesellschaften
lebenden Muslime sich hier
wohler fühlen würden, wenn es nur uns
"Andere" hier nicht gäbe.
Bis auf wenige Ausnahmen bemühen
sich unsere Politiker, diese Realitäten unter
dem dickflüssigen Dressing der aus
verkehrt gepoltem Altruismus, einer aus
folkloristisch-naiven Vorstellung herrührenden
Multi-Kulti-Seligkeit und in -
schielend auf das rasant wachsende muslimische
Wählerpotenzial - geheuchelt
selbstloser Nächstenliebe zu ersticken.
Zu den Köpfen, die den Schönfärbern
widersprechen, zählt auch Matthias Döpfner,
der Vorstandsvorsitzende des Axel-
Springer-Verlagskonzerns:
"Das freie Modell des Westens ist akut
bedroht (...). Vor allem durch den weltweit
rasant sich ausbreitenden Islamismus,
dem westliches Freiheitsverständnis, freie
Marktwirtschaft, freie Sexualität, Gleichberechtigung
zwischen Mann und Frau,
dekadent, degeneriert, gefährlich, verachtenswert,
gottlos erscheinen und die
um jeden Preis bekämpft werden müssen.
Auf dem jahrhundertelangen Weg zum
Weltkalifat sind den fundamentalistischen
Muslimen alle Mittel recht (...) den
gesamten liberalen Westen von innen zu
unterminieren und von außen zu zerstören
- mit Parallelgesellschaften, Selbstmordattentaten
und Atomwaffen."
Ulrike Ackermann, die in Heidelberg
die einzige deutsche Professur
für Freiheitsforschung ausübt, ergänzt:
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"Angesichts der Herausforderungen des
politischen Islam und des Hasses auf den
Westen, der in Migrantenmilieus gedeiht,
stünde eigentlich eine selbstbewusste
Verteidigung der mühsam errungenen
Freiheiten auf der Tagesordnung. Stattdessen
reagiert Europa in Büßermanier.
Es zweifelt an sich selbst und fühlt sich
schuldig angesichts seiner kriegerischen
und kolonialen Vergangenheit - und
hasst sich selbst."
Und Armgard Seegers, Theater-und
Literaturkritikerin beklagt, dass wir anders
als die Franzosen und Italiener nicht
mehr definieren können, "wie einer zu
sein hat, der zu uns gehören will" und
fragt: Was ist überhaupt noch deutsch? -
und behauptet, wir seien allein deswegen
deutsch, weil wir "anpassungsfähig und
konfliktscheu bis zur Selbstaufgabe" sind.
Immer in der
Opferrolle
Es scheint so, als hätten wir die kampflose
Übergabe unseres "Vaterlandes" in
der selbstzerstörerischen Sehnsucht, endlich
von allen immerzu geliebt zu werden,
regelrecht herausgefordert.
Etwas anderes, als etwas uns eigenes zu
hintergehen, zu verraten und zu enttäuschen,
haben wir uns seit dem Ende des
Zweiten von uns verlorenen Weltkrieges
nicht mehr zugetraut. Die Westdeutschen
ließen wider besseren Wissens nichts auf
die sie vor den "Roten" beschützenden
Amis kommen, während die Ostdeutschen,
denen knieend das Blut der Opfer
Stalins schon bis zum Halse hinauf
schwappte, auf die deutsch-sowjetische
Freundschaft schworen. Das deutsche,
1961 in zwei Teile auseinandergerissene
Volk hatte wendehälsisches Duckmäusertum
lange genug üben können. Und
1989 verstand es ein Teil von ihm, aus den
noch glimmenden Resten seiner ausgebrannten
Staatsideologie auch wieder als
Opfer hervorzukriechen.
Genauso wie wir alle es schon 1918 und
dann wieder 1945 geschafft haben. Und
bald könnte es uns zum vierten Mal auch
wieder gemeinsam gelingen.
Was übrig bleibt
Das Welttheater ist zu einer einzigen
Bühne geschrumpft - es gibt kein Foyer
mehr, keine Loge und auch keine billigen
Parkettsitze. Nur die Garderoben blieben
übrig, in denen wir unsere Masken wechseln.
Denn: "Je näher wir unserem Traumbild
sind, das wir von uns haben, desto
authentischer sind wir", lässt der spanische
Star-Regisseur Pedro Aldomovàr
in seiner 1999 preisgekrönten Tragikomödie
"Alles über meine Mutter" seine
transsexuelle Protagonistin sagen, die all
die chirurgischen Eingriffe lobpreist, mit
denen sie von ihrer quälenden Identität
erlöst wurde.
Ob wir, wie manche unken, bald auf
einem anderen Planeten Zuflucht suchen
müssen, weil wir die Erde unbewohnbar
gemacht haben, bleibt abzuwarten. In jedem
Fall aber werden wir uns neue Bewusstseinsebenen
erschließen müssen.
Als "Hipster", die achsenlos nichts ausschließen
und sich nie abgrenzen
Inhaltsverzeichnis zu „Verrat “
InhaltHeinrich Peyers
Schlussplädoyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Koslowskis Traum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
1. Teil: Die Privaten
1. Vorhang: Das letzte Gefecht . . . . . . . . . . . 31
2. Vorhang: Der deutsche Volkskörper
auf der Couch der Psychoanalyse . . . . . . . . . 48
3. Vorhang: Das Judas-Gen . . . . . . . . . . . . . . 54
4. Vorhang: Das Glaubensbekenntnis . . . . . . 60
5. Vorhang: Variationen des Verrats . . . . . . . 66
6. Vorhang: Die sechs Arten
gesprochener Lügen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
7. Vorhang: Die Rosenkrieger . . . . . . . . . . . 99
8. Vorhang: Die bewusste und
die unbewusste Selbsttäuschung . . . . . . . . 110
2. Teil: Die Profis
9. Vorhang: Streifzug durch 2.000 Jahre
Spionage-Geschichte(n) . . . . . . . . . . . . . . . 121
10. Vorhang: Die 7 erfolgreichsten
Geheimdienste der Welt . . . . . . . . . . . . . . 208
11. Vorhang: Die Zukunft der Geheimen . . . 219
12. Vorhang: Berlin - ewige Frontstadt . . . . 228
Versuch einer Zusammenfassung . . . . . . . . 236
Bibliographische Angaben
- Autor: Tom Buchwald
- 239 Seiten, 150 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 16,8 x 24,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Schikkus Verlag
- ISBN-10: 3938815132
- ISBN-13: 9783938815137
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