Verstehende Pflegediagnostik

Pflege hat einen sicheren Platz in den Reihen der wissenschaftlichen Disziplinen erobert. Der Zuwachs an pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen führt dazu, dass pflegerisches Handeln nicht alleine mit persönlichen/institutionellen Erfahrungen, sondern genauso durch theoretisch/empirische Erkenntnisse aus der Forschung zu begründen ist. Für die Praxis der Pflege bedeutet dies die Zusammenführung von 2 unterschiedlichen Formen des Wissens. Dabei geht es nicht um einen Wettstreit des besseren oder richtigen Wissens, sondern um die Vermittlung von unterschiedlichen Erkenntnissen als gleichberechtigte Erkenntnisquellen. Im Modell der Verstehenden Diagnostik sind es Beschreibungen der ersten und der dritten Person, deren Verschiedenheit durch die Art der Gegebenheit bestimmt wird. Somit stellt die Verstehende Diagnostik hohe Anforderungen an die Pflege, da es sich dabei nicht um einen feststehenden Wert oder ein standardisiertes Programm handelt, sondern um das Ergebnis einer Vermittlung zur Herstellung eines Einverständnisses, d.h. eines Verständnisses aller Beteiligten über die Situation. Die Verstehende Pflegediagnostik ist eine logische Fortführung des Grundlagenwerkes Der Prozess des Diagnostizierens in der Pflege.