Edgar Freemantle hat seit einem Unfall eine veränderte Wahrnehmung. Er zieht sich auf die Insel Duma Key zurück und beginnt zu malen. Doch was er wie im Fieberwahn malt, verändert die Welt, tötet oder macht Menschen zu Bestien. Hat...
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Edgar Freemantle hat seit einem Unfall eine veränderte Wahrnehmung. Er zieht sich auf die Insel Duma Key zurück und beginnt zu malen. Doch was er wie im Fieberwahn malt, verändert die Welt, tötet oder macht Menschen zu Bestien. Hat...
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Edgar Freemantle hat seit einem Unfall eine veränderte Wahrnehmung. Er zieht sich auf die Insel Duma Key zurück und beginnt zu malen. Doch was er wie im Fieberwahn malt, verändert die Welt, tötet oder macht Menschen zu Bestien. Hat eine böse Macht Besitz von ihm ergriffen?
LESEPROBE
1
Mein anderes Leben
1 Mein Name ist Edgar Freemantle. Ich war mal eine große Nummer im Baugewerbe. Das war in Minnesota, in meinem anderen Leben. Diese Mein-anderes- Leben-Sache habe ich von Wireman gelernt. Ich möchte Ihnen von Wireman erzählen, aber erst wollen wir den Minnesota-Teil abhandeln.
Man kann es nicht anders sagen: Ich war ein echter amerikanischer Erfolgsmensch. Ich habe mich in der Firma, bei der ich angefangen hatte, hochgearbeitet, und als ich dort nicht weiter aufsteigen konnte, bin ich gegangen und habe eine eigene Firma aufgemacht. Mein ehemaliger Boss hat mich ausgelacht und mir prophezeit, in spätestens einem Jahr würde ich pleite sein. Ich denke, dass die meisten Bosse das sagen, wenn irgendein ehrgeiziger Jungspund sich selbstständig macht.
Mir ist alles geglückt. Als Minneapolis-St. Paul boomte, hat auch die Freemantle Company geboomt. War das Geld mal knapper, habe ich nie versucht, etwas zu forcieren. Aber ich habe mich auf mein Gespür verlassen und damit meist richtig gelegen. Als ich fünfzig war, waren Pam und ich fünfzig Millionen Dollar schwer. Und unsere Beziehung war noch immer intakt. Wir hatten zwei Mädchen, und am Ende unseres eigenen Goldenen Zeitalters war Ilse an der Brown University und Melinda im Rahmen eines Austauschprogramms als Lehrerin in Frankreich. Kurz bevor alles schiefging, haben meine Frau und ich Pläne geschmiedet, sie dort zu besuchen.
Ich hatte auf einer Baustelle einen Unfall. Ziemlich einfache Geschichte; wenn ein Pick-up, selbst ein Dodge Ram mit allem Drum und Dran, sich mit einem zwölfstöckigen Kran anlegt, zieht er in jedem Falle den Kürzeren. Die rechte Seite meines Schädels wurde eingedrückt. Die linke Seite knallte so heftig gegen die Türsäule des Rams, dass sie an drei Stellen eingedellt wurde. Vielleicht
Die Ärzte nennen das, was mein Kopf erlitten hat, ein Schädel-Hirn-Trauma, und oft hat so etwas schlimmere Folgen als die ursprüngliche Verletzung. Meine Rippen wurden gebrochen. Meine rechte Hüfte war zertrümmert. Und obwohl ich siebzig Prozent des Sehvermögens meines rechten Auges behielt (an guten Tagen mehr), verlor ich den rechten Arm.
Ich hätte mein Leben verlieren sollen, aber das tat ich nicht. Wegen der Hirnprellung sollte ich geistig beeinträchtigt bleiben; das war ich zunächst auch, aber es verging wieder. Gewissermaßen. Bis es so weit war, war meine Frau gegangen - und das nicht nur gewissermaßen. Wir waren fünfundzwanzig Jahre verheiratet, aber Sie wissen ja, wie es so schön heißt: Shit happens. Vermutlich spielt das keine Rolle; fort ist fort. Und vorbei ist vorbei. Das hat manchmal auch sein Gutes.
Wenn ich sage, dass ich geistig beeinträchtigt war, meine ich damit, dass ich anfangs Leute nicht erkannte - nicht mal meine Frau - oder nicht wusste, was passiert war. Ich kapierte nicht, warum ich so grässliche Schmerzen hatte. An Stärke und Beschaffenheit dieser Schmerzen kann ich mich jetzt, vier Jahre später, nicht mehr erinnern. Ich weiß, dass ich Schmerzen hatte und dass sie unerträglich waren, aber das ist alles ziemlich theoretisch. Damals waren sie nicht theoretisch. Damals kam ich mir vor, als wäre ich in die Hölle geraten, ohne zu wissen, weshalb.
Erst hattest du Angst, du stirbst, dann hattest du Angst, du stirbst nicht. Das sagt Wireman, der es gewusst haben muss; er hatte selbst eine Zeit in der Hölle verbracht.
Alles tat ständig weh. Ich hatte ununterbrochen dröhnende Kopfschmerzen; hinter meiner Stirn war es ständig Mitternacht im größten Uhrengeschäft der Welt. Weil mein rechtes Auge ziemlich kaputt war, sah ich die Welt durch einen Blut. lm - und wusste noch immer kaum, was die Welt war. Nichts hatte einen Namen. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem Pam im Zimmer war - ich war noch im Krankenhaus - und an meinem Bett stand. Ich war stinksauer, weil sie sich nicht hinsetzte, obwohl das Ding, auf das man sich setzte, gleich drüben in der Maismiete stand.
»Hol den Freund«, sagte ich. »Setz dich auf den Freund.«
»Wie meinst du das, Edgar?«, fragte sie.
»Den Freund, den Kumpel!«, brüllte ich. »Hol den gottverdammten Kameraden her, du dumme Kuh!« Die Kopfschmerzen brachten mich um, und sie begann zu weinen. Ich hasste sie dafür. Sie hatte nichts zu weinen, denn nicht sie steckte im Käfig und sah alles durch rote Nebel. Nicht sie war der Affe im Käfig. Und dann fiel es mir ein. »Hol den Spezi her und setz dich um Himmels willen!« Näher kam mein verwirrtes demoliertes Hirn nicht an Stuhl heran. ( )
Man glaubt nicht, dass solche Schmerzen jemals aufhören werden, aber das tun sie. Dann wird man nach Hause verfrachtet und die Schmerzen durch die Agonie körperlicher Rehabilitation ersetzt. Das Rot begann aus meinem Gesichtsfeld zu verschwinden. Ein auf Hypnosetherapie spezialisierter Psychologe zeigte mir ein paar tolle Tricks zur Bewältigung von Juckreiz und Phantomschmerzen in meinem fehlenden Arm. Das war Kamen. Es war Kamen, der mir Reba mitbrachte: eines der wenigen Dinge, die ich mitnahm, als ich aus meinem anderen Leben in das auf Duma Key hinüberhinkte.
»Dies ist keine anerkannte psychologische Therapie für Wutmanagement«, sagte Dr. Kamen, obwohl er vielleicht auch nur log, um Reba attraktiver zu machen. Er forderte mich auf, ihr einen Namen zu geben, den ich verabscheute. Zwar sah sie wie Lucy Ricardo aus, aber ich nannte sie nach einer Tante, die mich als Kind in die Finger gezwickt hatte, wenn ich nicht alle Karotten aufaß. Ich hatte sie noch keine zwei Tage, als ich ihren Namen vergaß. Mir fielen bloß Jungennamen ein, von denen mich einer wütender machte als der andere: Randall, Russell, Rudolph, sogar River-fucking-Phoenix.
Inzwischen war ich wieder zu Hause. Pam kam mit meinem Morgenimbiss herein, und ich konnte sehen, dass sie sich auf einen Ausbruch gefasst machte. Aber obwohl ich den Namen der flauschig roten Zornpuppe vergessen hatte, erinnerte ich mich daran, wie ich sie in einer solchen Situation gebrauchen sollte.
»Pam«, sagte ich, »ich brauche fünf Minuten, um mich unter Kontrolle zu bringen. Ich schaffe das.«
»Bist du sicher «
»Ja, sieh nur zu, dass du diese Kalbsachse rausbringst und in deinen Gesichtspuder steckst. Ich schaffe das.«
Ich wusste nicht, ob ich es wirklich konnte oder nicht, aber das sollte ich sagen: Ich schaffe das. Ich konnte mich nicht an den Namen der gottverdammten Puppe erinnern, aber Ich schaffe das konnte ich mir merken. Zu den klaren Erinnerungen aus der Genesungszeit in meinem anderen Leben gehört, dass ich immer wieder Ich schaffe das sagte, obwohl ich wusste, dass ich im Regen stand, erledigt, total im Arsch.
»Ich schaffe das«, sagte ich, und weiß der Teufel, wie ich ausgesehen habe, aber sie ging nur wortlos rückwärts hinaus. Auf dem Tablett, das sie weiter in den Händen hielt, klapperte die Tasse auf der Untertasse.
Als sie gegangen war, hielt ich die Puppe vor meinem Gesicht hoch und starrte in ihre dämlichen blauen Augen, während meine Fingerkuppen sich in ihren dämlichen nachgiebigen Leib bohrten. »Wie heißt du, du schleimgesichtige Schlampe?«, brüllte ich sie an. Ich kam nie auf die Idee, dass Pam mich über die Sprechanlage zur Teeküche belauschte, sie gemeinsam mit der Tagschwester. Aber wäre die Sprechanlage defekt gewesen, hätten sie mich durch die Tür gehört. An diesem Tag war ich gut bei Stimme.
Ich schüttelte die Puppe. Ihr Kopf schwang vor und zurück, und ihre künstlichen I love Lucy-Haare flogen. Ihre blauen Cartoon-Augen schienen zu sagen: Aua, du böser Mann! Wie Betty Boop in einem dieser alten Zeichentrickfilme, die sie im Kabel fernsehen manchmal noch zeigen.
»Wie heißt du, du Miststück? Wie heißt du, du Fotze? Wie heißt du, du billige, mit Lumpen ausgestopfte Nutte? Sag mir deinen Namen, sonst bringe ich dich um! Sag mir deinen Namen, sonst bringe ich dich um! Sag mir deinen Namen, sonst schneide ich dir die Augen heraus und hacke dir die Nase ab und reiße dir die «
Dann stellte mein Verstand eine Überkreuzverbindung her, was noch jetzt, vier Jahre danach, hier unten in der Stadt Tamazunchale im Bundesstaat San Luis Potosí in Mexiko, Edgar Freemantles Wohnsitz in seinem dritten Leben, manchmal passiert - allerdings weit weniger häufig.
Für einen Moment saß ich in meinem Pick-up, im Fußraum vor dem rechten Sitz klapperte mein Schreibbrett gegen den alten Henkelmann aus Stahl (bestimmt war ich nicht der einzige arbeitende US-Millionär, der noch einen Henkelmann mit herumschleppte, aber man hätte uns vermutlich nach Dutzenden zählen können), und mein PowerBook lag auf dem Beifahrersitz. Und aus dem Radio kam die Stimme einer Frau, die mit missionarischem Eifer »It was RED!« rief. Nur drei Wörter, aber drei waren genug. Der Song handelte von einer armen Frau, die ihre hübsche Tochter auf den Strich schickt. Ich hörte »Fancy« von Reba McEntire.
»Reba«, flüsterte ich und drückte die Puppe an mich. »Du bist Reba. Reba-Reba-Reba. Das vergesse ich nie wieder. « In der folgenden Woche tat ich es doch, aber beim nächsten Mal wurde ich nicht wütend. Nein. Ich hielt sie wie einen kleinen Schatz an mich gedrückt, schloss die Augen und stellte mir den bei dem Unfall demolierten Pick-up vor. Die Stahlklammer des Schreibbretts klapperte gegen den Henkelmann aus Stahl, und dann hörte ich wieder die Frauenstimme aus dem Radio, die mit demselben missionarischen Eifer frohlockte: »It was RED!«
Dr. Kamen nannte das einen Durchbruch. Er war ganz aufgeregt. Meine Frau wirkte weit weniger aufgeregt, und der Kuss, den sie mir auf die Wange drückte, war von der pflichtschuldigen Art. Ungefähr zwei Monate später erklärte sie mir, sie wolle sich scheiden lassen.
© Heyne Verlag
Übersetzung: Wulf Bergner
Stephen King wurde am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Schon in der Kindheit hat King ein Faible für Fantastisches und Science Fiction. Er schaut sich Filme dieses Genres an und findet im Alter von 13 Jahren Science-Fiction- und Horrorbücher, die sein Vater, ein Hobbyschriftsteller, der die Familie früh verlassen hat, geschrieben hatte. 1962, als King auf die High School kommt, beginnt er mit dem Schreiben von Geschichten. 1969 schließt er seinen ersten Roman ab, Amok, für den er aber keinen Verlag findet. 1971 heiratet King. Im selben Jahr wird seine Tochter Naomi geboren, und er erhält eine Anstellung als Englischlehrer. King und seine Familie leben aber weiterhin in ärmlichen Verhältnissen in einem Wohnmobil.1973 folgt dann der Durchbruch mit dem Thriller „Carrie“. Für die Taschenbuchrechte wurde die Rekordsumme von 400.000 Dollar bezahlt. Das Buch erscheint im Jahr darauf und macht King reich und berühmt. 1975 kommt die Verfilmung von „Carrie“ in die Kinos. King widmet sich nun ganz dem Schreiben. Mit zwei größeren Unterbrechungen (einer Schreibblockade sowie einer Rekonvaleszenzphase nach einem schweren Verkehrsunfall) schreibt Stephen King seit dieser Zeit Bestseller um Bestseller.
- Autor: Stephen King
- 2009, 1, 895 Seiten, Maße: 13,5 x 21,3 cm, Hochw. Broschur mit Klappeinb.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828994393
- ISBN-13: 9783828994393

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11 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Andreas S., 22.03.2009
Wie von Stephen King nicht anders zu erwarten, mal wieder ein grandioses Machwerk. Wie gewöhnlich beginnt der Roman etwas langatmig und ausschweifend um dann aber wiedermal in einen "Horror" umzuschlagen, den man vom Autor gewöhnt ist.
Jede Seite für sich ein Genuss. -
5 Sterne
8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Jürgen B., 12.03.2009
Dieses Buch muss man gelesen haben, es ist zu Beginn ein wenig langatmig, entschädigt aber in einer Art und Weise, wie es nur ein Buch von Steven King kann.
Eine packende Entdeckungsreise eines Künstlers auf Duma Key. Von Horror und Spannung gespickt. -
5 Sterne
6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Carmen, 22.06.2010
Dieses Buch ist ein absoluter Wahnsinn. Es ist eines der Besten überhaupt von Stephen King. i love it. Ich war wie gebannt während des Lesens, und konnte gar nicht mehr aufhören, weil ich wissen musste wie es weiter geht..kann ich nur empfehlen. ganz tolles buch von einem tollen schriftsteller
-
5 Sterne
8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Karina, 24.08.2009
Unser King hat sich weiter entwickelt, der Schreibstil wurde anders, sein Horror schleichender und sanfter - ein leiser Horror. Und diese Tatsache, hat er in WAHN wunderbar verpackt. Dieses Buch ist ein Paradebeispiel für den neuen Stephen King. Die wunderschöne, unheimliche Atmosphäre von Duma Key war einfach nur gut rübergebracht; ich hatte Spaß beim Lesen dieses Buches.
Es ist das Beste, was King ab dem Jahr 2000 verfasst hat. Ich fand auch schon LOVE vor zwei Jahren nicht schlecht. Es sind einfach neue, nachdenklichere Werke. Und das gefällt mir. Die Elemente in WAHN hätten einfach nicht besser sein können: das Wesen war unheimlich, die Umgebung ebenfalls. Alles stimmte. Ein subtiler Horror, mit Charakteren, die richtig unter die Haut gingen.
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Anne Dr. med. Fleck, Jörn Klasen, MATTHIAS DR. MED. RIEDL, Silja Schäfer
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