Wellen, Wind und Dorfbanditen
Noch vor den Malern haben die Literaten die Schönheit der Starnberger Seelandschaft vor den Toren München entdeckt. Davon haben u.a. Hans Christian Andersen, Thomas Mann, Walter Benjamin, Georg Kaiser, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Herbert...
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Produktinformationen zu „Wellen, Wind und Dorfbanditen “
Noch vor den Malern haben die Literaten die Schönheit der Starnberger Seelandschaft vor den Toren München entdeckt. Davon haben u.a. Hans Christian Andersen, Thomas Mann, Walter Benjamin, Georg Kaiser, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Herbert Achternbusch und Patrick Süskind auf je eigene Art Zeugnis abgelegt. Dirk Heißerer hat sich als Literaturwissenschaftler und Erfinder der "Literarischen Spaziergänge" weit über Münchens Grenzen hinaus einen Namen gemacht. 2009 wurde er mit der Thomas-Mann-Medaille ausgezeichnet. In dieser überarbeiteten und um zwei Kapitel erweiterten Neuausgabe verarbeitet der ambulante Gelehrte neue Trouvaillen und Anekdoten rund um das literarische Leben am Starnberger See - mit Wolfgang Hildesheimer und Patricia Highsmith in zwei Hauptrollen.
Klappentext zu „Wellen, Wind und Dorfbanditen “
Noch vor den Malern haben die Literaten die Schönheit der Starnberger Seelandschaft vor den Toren München entdeckt. Davon haben u.a. Hans Christian Andersen, Thomas Mann, Walter Benjamin, Georg Kaiser, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Herbert Achternbusch und Patrick Süskind auf je eigene Art Zeugnis abgelegt. Dirk Heißerer hat sich als Literaturwissenschaftler und Erfinder der "Literarischen Spaziergänge" weit über Münchens Grenzen hinaus einen Namen gemacht. 2009 wurde er mit der Thomas-Mann-Medaille ausgezeichnet. In dieser überarbeiteten und um zwei Kapitel erweiterten Neuausgabe verarbeitet der ambulante Gelehrte neue Trouvaillen und Anekdoten rund um das literarische Leben am Starnberger See - mit Wolfgang Hildesheimer und Patricia Highsmith in zwei Hauptrollen.
Lese-Probe zu „Wellen, Wind und Dorfbanditen “
Wellen, Wind und Dorfbanditen von Dirk Heißerer Der Dichtersee
Einer alten Sage nach tauchen die Ertrunkenen im Starnberger
See nicht mehr auf, weil sie zur Hochzeit eines unglücklichen
Liebespaars geladen sind, das einst im See versank. In ihrer Nachbarschaft
schläft auf dem Grund des alten »Wurmsees« ein Ungeheuer,
das an dem Tag erwachen wird, an dem die Welt untergeht.
Die Welt über dem See setzte zum ersten Mal vor mehr als
zweihundert Jahren ein wandernder Literat hymnisch in Szene.
Der Aufklärer Lorenz Westenrieder (1748-1829) erinnert in seiner
Beschreibung des Wurm= oder Starenbergersees und der umherliegenden
Schlößer ec. samt einer Landkarte (1784) zunächst ausführlich an die
noch nicht ferne Zeit der kurfürstlichen Prunkschiffe, Seefeste mit
Feuerwerken und spektakulären Hirschhetzen (1663- 1758). Zugleich
versucht er, wenige Jahre vor der Französischen Revolution,
die vergessene Seelandschaft der Fischer und Bauern aufzuwerten.
Er lobt die Lage, beschönigt den »romantischen Reitz« ärmlicher
Schifferhütten, sieht viele »ansehnliche« Schlösser und Kirchen
und preist die »Schneegebirge«:
Gewiß eine der prächtigsten Scenen in der Natur, voll erhabner und
einfacher Maiestät, welche zu gleicher Zeit, wie der Anblick eines weisen,
und ernsthaften, aber huldreichen Monarchens, durch die Lieblichkeit
der Theile gemildert ist.
Selbstverständlich trägt dieser idealisierende Blick auch zur Erholung
bei; doch ist in dem anschließenden »Werbetext« schon
der Riss spürbar, der das moderne Lebensgefühl als Differenz von
Stadt und Land bestimmt:
... mehr
Die ganze Natur ist fröhlich, sanft, und gefällig, und entfernet mühsame
Gedanken, und schwülstigen Pracht. Ein süßer Schauder des Vergnügens
hebet das Herz des Stadtbewohners, und mit jedem Blick
fühlt er sich leichter, und fühlt aus seiner Seele die Sorge weichen.
Westenrieder gewinnt seiner Euphorie über die landschaftliche
Schönheit des Starnberger Sees geradezu dichterische Passagen
von einigem »Reitz« ab, ganz besonders bei der Annäherung an
die »Insul Wörth«, die spätere Roseninsel. Sein Prosa-Hymnus auf
das Landidyll ist seitdem immer wieder zitiert worden, zunächst
durch nachfolgende Reiseschriftsteller wie Adolph von Schaden
(1832) und Ludwig Steub (1860), deren humorvolle und ironische
Schilderungen ebenfalls poetische Qualitäten haben. Aber auch
die kritischen Einwände Heinrich Noës (1864) und die pathetische
»Wanderung« G. A. Horsts (1876) variieren Westenrieders
Grundton.
Die Krise des Feudalismus und der Aufstieg des Bürgertums
bescherten der Seelandschaft einen grundlegenden Wandel. Villen
wurden gebaut; die Zeit der öffentlichen Ruderkähne »Hirsch«,
»Löwe« und »Schwan« sowie ihrer königlichen Pendants »Carolina
« und »Delphin« ging mit dem Bau des ersten Dampfschiff s
»Maximilian« durch den Kgl. Hofbaurat Johann Ulrich Himbsel
1851 zu Ende. Die Eisenbahn, ebenfalls von Himbsel in eigener
Regie direkt an den Dampfersteg gebaut, brachte ab 1854 in nur
noch einer Stunde immer mehr Gäste an den See. Die große Welt
hielt Einzug; Hotels, Restaurants, Cafés und ein Wellenbad entstanden.
Bald fuhren vier prächtige Dampfschiffe auf dem See, und
auch Literaten nutzten die Drahtseilbahn auf die Rottmannshöhe.
Der Verleger Eduard Hallberger kaufte sich Schloß Tutzing und
zog seine Autoren Friedrich Wilhelm Hackländer und Georg
Ebers nach. Maximilian Schmidt erschrieb sich mit seinen Starn-
berger See=Geschichten die Gunst König Ludwigs II. und den Hofrat-
Titel. Ungefähr gleichzeitig verwandelte sich eine Bäckerei in
Berg durch die Fremden in eine »Goldgrube«, und der Bäckersohn
Oskar, der selbst ernannte »Dorfbandit« und »Provinzschriftsteller«
Oskar Maria Graf, schrieb im Exil mit seiner Erzählung Das
Leben meiner Mutter (1940/1946) die beste und eindringlichste
Schilderung der Veränderungen am Starnberger See zwischen
1850 und 1930.
Der »Dichtersee« hat sich seither zu einer beachtlichen literarischen
Landschaft entwickelt, die allerdings bislang noch nicht
eigenständig erkundet wurde. Das Starnberger See-Stammbuch, von
Grunelia Grunelius 1950 im Ernst Heimeran Verlag herausgegeben,
versammelt zwar unter den längeren und kürzeren Selbstdarstellungen
von über siebzig mehr oder minder prominenten
Seeanwohnern auch einige Literaten, ist aber insgesamt nicht
mehr als eine unkommentierte Momentaufnahme der Nachkriegszeit.
In Rolf Wünnenbergs Buch über das Fünfseenland (1977) werden
»Schriftsteller« in einem kurzen Abschnitt kursorisch vorgestellt.
Die vorliegenden Erkundungen haben ihren Ausgangspunkt in
einer literarischen Rundfahrt auf dem Starnberger See, die seit
1992 unter dem Titel »Wellen, Wind und Dorfbanditen« angeboten
wird. Damit sind neben den konkreten Elementen der Seelandschaft
auch zwei Buchtitel von Herbert Achternbusch und ein
Buchtitel von Oskar Maria Graf gemeint. Da sich bei den Recherchen
für das vorliegende Buch so viel Neues ergab und die kulturellen
und politischen Zusammenhänge auch ausführlichere Darstellungen
erforderten, konnte nur eine repräsentative Auswahl
von Literaten näher vorgestellt werden. Darunter sind, neben den
einheimischen Autoren Georg Queri und Oskar Maria Graf, eine
ganze Reihe prominenter ehemaliger Anwohner wie Franz Graf
Pocci, Gustav Meyrink, Waldemar Bonsels und Wilhelm Hausenstein.
Sommergäste waren Thomas Mann, von dem gleich drei
Romane mit Seeshaupt und Feldafing in Verbindung stehen, sowie
der Theaterkritiker Alfred Kerr, der Romanautor Ernst Weiß, der
Dramatiker Georg Kaiser und der Maler Paul Klee. Der Verzicht
auf die Maler - mit Ausnahme der »Blauen Reiter« Wassily Kandinsky,
Heinrich Campendonk und Paul Klee - fällt durch den
Hinweis auf Gerhard Schobers Bilder aus dem Fünf-Seen-Land
(1979, 31991) etwas leichter.
Dem See selbst haben nur Limnologen und Geologen ausführlichere
Darstellungen gewidmet. Willi Ule versucht 1901 den
Nachweis, dass der See nicht allein durch die Gletscher der beiden
letzten Eiszeiten, sondern auch durch Wassererosion entstanden
sei; die (bei der Seeburg) bis zu 123 Meter tiefe Rinne des Sees sei
demnach ein Urstromtal, das von den Seiten- und Endmoränen
wannenartig abgeschlossen wird. Der See, hauptsächlich von Regenwasser
und Quellbächen gespeist, hat nur einen Abfluss, die
Würm, die lange zugleich dem See und der letzten Eiszeit den
Namen gab; er ist 21 km lang und zwischen 3 und (beim Tutzinger
Karpfenwinkel) 5 km breit. So weit die offizielle Darstellung. Literarisch
stellt Karl Valentin den Expertenstreit in seinem Bericht
»Neues vom Starnberger See« (1938) etwas anders dar:
Über die Tiefe des Starnberger Sees gehen die Ansichten weit auseinander.
Einige behaupten, er sei tiefer als lang, andere sagen, er sei länger
als tief. Fachmännisch wurde genau berechnet, daß er tief, seicht,
lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist. (...) Auf alle Fälle steht
fest, daß je weiter sämtliche Ufer eines Sees voneinander entfernt sind,
desto größer sich also die Wasserfläche gestaltet. Ein See ohne Ufer
wäre daher kein See mehr, denn einen uferlosen See hat es bis heute
noch nicht gegeben. Dasselbe gilt auch für den Ammersee.
Das östliche und das westliche Seeufer liegen, wie Ernst Heimeran
schon 1947 wusste, mehr als nur ein paar Kilometer auseinander:
Das Ostufer ist berühmt für seine schlechte Verkehrslage. Wer sich dort
ansiedelt, muß sich bewußt sein, daß er mit der Außenwelt abgeschlossen
hat. Darauf sind die Ostuferer aber besonders stolz. Sie sagen, daß
sie sich rein erhalten wollen, während die Westuferbewohner der
Zivilisation und damit dem sicheren Untergang anheimfallen würden.
Wenn dann eines Tages das Westufer untergegangen sei, wie schon die
Pfahlbauten untergegangen seien, die sich in der Tat auf dem Westufer
befanden, würde vom Ostufer her eine neue Kulturepoche ausgehen
und sich den Westen untertan machen. Infolgedessen wird das Ostufer
von Künstlern bevorzugt, während auf dem Westufer Menschen wohnen,
die regelrecht arbeiten und deshalb auf Bahnverbindung angewiesen
sind.
Dann gibt es die Seerundfahrten, heute leider nicht mehr mit dem
Dampfschiff: »Das Eindrucksvollste [...] war das große Schaufelrad,
das sich unter dumpfem ›Plumbada-Plumbada‹ drehte und
ganze Wolken von Gischt von sich stieß.« So empfand es als Kind
die spätere Kinderbuchautorin Marina Thudichum. Ernst Heimeran
erzählt weiter, wie er auf einer Seerundfahrt seinen Kindern
zur Unterhaltung ein Märchen erzählen muss, natürlich von einem
schönen König und einer schönen Prinzessin, und wie sich dabei
sehr schnell ein größerer Kreis von Zuhörern bildet. Neben den
Kindern erwähnt Walter Foitzick in seinem Ausflug (1939) auch
die Möwen:
Natürlich füttert man Möwen, und die Möwen warten schon darauf,
denn sie wissen, daß so ein Dampfer ein Ding ist, von dem zeitweise
eßbare Bröckchen fliegen. So wirkt ein Dampfer vom Möwenstandpunkt
aus. Unzweifelhaft zitiert jemand den Vers von Morgenstern,
nachdem die Möwen aussähen, als ob sie Emma hießen, denn auf dem
Starnberger=See=Dampfer befindet sich immer eine literarisch gebildete
Persönlichkeit. Doch den Möwen macht das nichts, sie sind es
schon gewohnt.
Fehlen nur noch die Fische, allen voran die Renken. Ihnen hat die
Erzählerin Klara Reichner 1872 in ihren Märchen für große Kinder
unter dem Titel »Submarin. Ein wässeriges Märchen vom Starnberger
See« eine köstliche Unterwasserreise gewidmet. Ein junger
Bürschling schwimmt den See ab, um Hilfe für seine nicht standesgemäße
Verbindung mit einer kleinen Renke zu finden. Die
Rundreise ist zugleich ein Namenrätsel. Er startet in Wasserkopf,
kommt über Wasserseiten nach Wolfried, Schutzing und Bourbo-
nenruh (Garatshausen), schwimmt vorbei an der Blumeninsel nach
Lustspielhofen, Sternthal, Schloß Thal, Maroni, Allweibshausen,
Jammerland und Beibach. Dort wirft jemand ein missliebiges Manuskript
ins Wasser, der Bürschling greift zu und hat mit einer
Rede über einen schmelzenden Eisberg den gewünschten Erfolg:
Er bekommt seine Renke. Darüber schmollt ein Karpfen, dem die
Renke eigentlich versprochen war; ein Trost ist für ihn vielleicht
das Karpfenrennen, das Karl Valentin ankündigt:
Nächsten Sonntagnachmittag um halb 21 Uhr findet im Starnberger
See ein Karpfenrennen statt mit darauffolgendem Brilliantfeuerwerk.
Zwölf zehnpfündige dressierte Karpfen schwimmen mit Motorboot
und Musikbegleitung von Starnberg nach Seeshaupt; während dem
Rennen ist der See für Fußgänger gesperrt.
Zuletzt - als nachgestellte Motti - zwei Stimmen aus der Ferne
zum internationalen »Dichtersee« italienischer (Leoni, Pocci),
französischer (Verlaine, Apollinaire) und dänischer (Andersen)
Geister. Der englische Dichter und Kritiker T. S. Eliot (1888-1965),
Nobelpreisträger 1948, beginnt seinen Gedichtband The Waste
Land (Das wüste Land, 1922) im ersten Abschnitt »The Burial of
the Dead« (Das Totenamt) mit Versen, die den Starnberger See im
April von München aus nur noch als fernen Anlass für den Einbruch
der Natur in die einst höfische Kunststadt nennen:
Summer surprised us, coming over the Starnbergersee
With a shower of rain; we stopped in the colonnade
And went on in sunlight, into the Hofgarten,
And drank coffee, and talked for an hour.
Sommer kam unversehens, zog über den Starnbergersee herauf
In einem Wolkenbruch; wir stellten uns im Säulengang unter,
Traten dann im Sonnenschein heraus in den Hofgarten
Auf einen Kaffee und ein Stündchen Plauschen.
Nach dem Regen und dem Reden kann aber der Wunsch wach
werden nach mehr, wie in den Poèmes d'un riche amateur (1908) des
französischen Dichters Valéry Larbaud (1881-1957):
Ah! donnez-moi le vent du soir sur les prairies,
Et l'odeur du foin frais coupé, comme en Bavière,
Un soir, après la pluie, sur le lac de Starnberg (...).
Ach! man gebe mir den Abendwind über den Wiesen,
Und den Geruch frisch gemähten Heus, wie in Bayern
Eines Abends, nach dem Regen, am Starnberger See (...).
So sei es: Die literarischen Erkundungen am »Dichtersee« sollen
zu weiteren Entdeckungen anregen - am See, in einem fernen
Kaffeehaus oder in den Büchern. Im vorliegenden Fall ist es tatsächlich
im Lauf der Zeit zu weiteren ›Fundstücken‹ gekommen,
die in die Neuausgabe aufgenommen wurden. Das Kapitel Leoni
wurde durch die Umstände, die zur Entstehung der berühmten
Feuerzangenbowle als Buch und als Film geführt haben, besonders
stark erweitert, ergänzt noch durch das Treiben des Kabarettisten
Fred Endrikat in seiner Kumpelsburg auf der Maxhöhe. Die
kurzen, wenn auch literarisch sehr ergiebigen Zeiten der jungen
Nachkriegsautoren Wolfgang Hildesheimer in Ambach und Ernst
Kreuder in Seeshaupt lassen sich nun ebenfalls etwas dauerhafter
festhalten. Bleibt abzuwarten, was am Dichtersee noch alles an
versteckten und vergessenen Schätzen auftaucht - oder was von
zeitgenössischen Autorinnen und Autoren, etwa in der beliebten
Form des Regionalkrimis, derzeit geschrieben wird, um es einst
einmal, wenn es brauchbare Erkennntisse aus unseren Tagen bewahrt,
in den Reigen von Wellen, Wind und Dorfbanditen aufnehmen
zu können.
Starnberg
»Fünf Meter von Starnberg abwärts liegt der Starnberger See.«
Lakonischer als mit diesem Satz Karl Valentins aus seinem Bericht
Neues vom Starnberger See (1938) lässt sich das Verhältnis der
Kreisstadt zu ihrer größten Attraktion kaum bezeichnen. 1912 zur
Stadt erhoben und seit 1962 offizielle Namengeberin des Sees, hat
Starnberg Segen und Fluch des Fremdenverkehrs schon früh ungeteilt
erfahren.
Gegenüber dem alten Dorf Achheim, das im Gebiet des heutigen
Heimatmuseums lag, bauten sich im 12. Jahrhundert die
Grafen von Andechs-Meranien auf einem der beiden Moränenhügel,
dem Starenbichl oder Starenberg, eine strategisch wichtige
Burg. Unterhalb der Burg entwickelte sich nach ihrer Eroberung
1246 durch den Wittelsbacher Herzog Otto II. aus den Häusern
der Vasallen, Reisigen und Dienstleuten eine Siedlung, die zusammen
mit dem alten Achheim im neuen Starnberg aufging. Viele
Arbeiter und Kunsthandwerker aus allen Richtungen forderte danach
die Umwandlung der Burg in einen Jagd- und Sommersitz
der Herzöge und der Bau einer eigenen Schiffsflotte.
Höhepunkt dieser Entwicklung war gleich nach dem Dreißigjährigen
Krieg der Bau des »Bucentaur«, einer Nachbildung des
Prunkschiffs (»buzo d'oro« - Goldschiff) des Dogen in Venedig.
Sehr überzeugend hat Heidrun Kurz dargestellt, dass der Bau des
»Bucentaur« 1663 nicht nur als erste direkte Reaktion auf die Geburt
Maximilians II. Emanuel (1662-1726), des Sohnes des Kurfürsten
Ferdinand Maria und seiner Frau Henriette Adelaide, zu
verstehen ist, sondern dass es auch eine ganz konkret nachweisbare
literarische Vorlage dafür gibt. Es handelt sich um den Roman
Clélie (1660) von Mademoiselle de Scudéry (1607-1701),
eben jenem »Fräulein von Scuderi«, dem E.T. A. Hoffmann
1819/21 eine seiner bekanntesten Schauergeschichten gewidmet
hat. Die »römische Geschichte« Clélie war der Lieblingsroman
Henriette Adelaides; das darin mit großem Aufwand gefeierte Seefest
zu Ehren der Geburt der Venus ist mit Sicherheit auf das Programm
des »Bucentaur« und seiner Begleitschiffe zu übertragen.
Diese poetische Erfindung erklärt vielleicht auch die seltsame
Form einer Jagd vom Schiff aus auf einen Hirschen, den Jäger und
Hundemeuten aus den Wäldern hinter Berg ins Wasser trieben,
um ihn von den hohen Herrschaften erlegen zu lassen. Wie auch
immer: Wenn der »Bucentaur« und seine Begleitschiffe zur Jagd
oder zur bloßen Lustfahrt oder zu einem nächtlichen Feuerwerk
ausfuhren, befanden sich auf dem Prunkschiff mit Ruderern und
Musikanten ca. 500 Personen und insgesamt 2000 Menschen auf
dem See, während der Ort Starnberg gerade 200 Bewohner hatte.
Der schöne Spuk war 1759 vorbei; der »Bucentaur« wurde abgewrackt,
eine »Aurora«-Darstellung aus dem Schiff schmückt heute
das Heimatmuseum.
Als der königliche Hofbaurat Johann Ulrich Himbsel 1851 das
erste Dampfschiff »Maximilian« auf den See setzen und drei Jahre
später in eigener Regie auch die Bahnverbindung Pasing-Starnberg
bauen ließ, begann für Starnberg eine geradezu stürmische
Entwicklung. Aus dem einen Dampfschiff wurden bis 1890 vier;
das Wellenbad »Undosa« lockte ab 1905 an die Seepromenade,
und zwischen 1850 und 1950 verzehnfachte sich in Starnberg die
Zahl der Häuser - Heinrich Noë sah schon 1865 in seinem Bayerischen
Seenbuch Starnberg in eine »Vorstadt Münchens« verwandelt.
Literarische Adressen
Ȇber Starnberg selbst ist wenig zu berichten. Starnberg hat seinen
eigenen Reiz und seinen eigenen Bahnhof, in welchem unsere
neuen elektrischen Schnellzüge stehen.« Karl Valentins Starnberg-
Bonmot hat zwar eine gewisse Aktualität bewahrt, bedarf
aber einiger Ergänzungen. So gibt es über Starnberg literarisch
einiges zu berichten. Direkt auf den Ort bezogen sind der Gesellschaftsroman
Starnberg (1921) von Wilhelm Herbert (d. i. Wilhelm
Mayer) und die Collage aus Literatur und Historie Äpfel vom
Baum im Kies (1988) des 1959 geborenen Starnberger Autors Andreas
Neumeister. In Neumeisters Erstling kommt vieles von dem
verhüllt und versteckt vor, was auf den literarischen Erkundungen
des vorliegenden Buches enthüllt und entdeckt werden soll. Aktuelle
Lebewelt am Starnberger See schildert Martin Walser in
seinem jüngsten Roman ohne einander (1993). Neumeisters kritischer
Blick auf »die penetrante Kreisstadt« ist sicher - zumal
nach der Einrichtung eines Ringkanals - ebenso wenig repräsentativ
wie der alterstraurige Eindruck von der Seepromenade, den
Marie Luise Kaschnitz in ihrem Buch Orte (1973) schildert: »In
Starnberg sind die Ränder des Sees, auch die kleinen Uferwellen,
grau und uringelb, und ein widerwärtiger Geruch geht von ihnen
aus.« Umso wichtiger sind die literarischen Adressen in der
Stadt.
Da ist zunächst der alte Friedhof an der Hanfelder Straße, wo
die Autoren Georg Queri und Gustav Meyrink bestattet sind. In
ihrer Nähe ruht der Regisseur Otto Falckenberg. Etwas unterhalb
des Friedhofs hatte der Antiquar Paul Heinemann in einem
alten Kuhstall lange Jahre eine Bücher- und Bilderwelt eingerichtet,
die ohne Weiteres auch als Schauplatz in Gustav Meyrinks
Roman Der Golem vorstellbar war, der 1915 in Starnberg beendet
wurde.
Zu den literarischen Adressen in Starnberg gehört weiter das
Haus des Kunstschriftstellers Hermann Uhde-Bernays (1873-
1965) an der Josef-Jägerhuber-Straße 11. Von seinen zahlreichen
Publikationen seien das Standardwerk Münchener Landschafter im
neunzehnten Jahrhundert (1921), die Erinnerungen aus den Jahren
1880 bis 1914 Im Lichte der Freiheit (1948) und die Essaysammlung
Mein weißes Haus (1954) erwähnt. Seit 1913 in Starnberg ansässig,
ist heute nach dem ehemaligen Stadtrat (1945/46) und Ehrenbürger
(1950) sogar eine Straße benannt. Auch die Schriftstellerin Ina
Seidel, die 1934 mit ihrem Mann Heinrich Wolfgang in die Starnberger
Ottostraße 16 zog, wurde 1970 zur Ehrenbürgerin ernannt
und mit einer Straße geehrt. Viel zu wenig beachtet wird das in
Starnberg beispielhaft spielende Buch Kleinstadt unterm Hakenkreuz.
Groteske Erinnerungen aus Bayern von Otto Michael Knab
(1905-?), das 1934 in Luzern im schweizer Exil des Autors erschien.
Sehr ansprechend und entlarvend, aber auch gut vergessen;
Knab gab später (1972) in Starnberg das Heimatbuch mit heraus.
Seine beiden letzten Lebensjahre verbrachte unterdessen der Rittmeister,
Lyriker und Erzähler Rudolf Binding (1867-1938) in der
damaligen Herzog-Wilhelm-(heute Heinrich-Wieland)-Straße 3.
Bindings Ideal klassischer Formstrenge ließ ihn mit Novellen wie
Opfergang (1912) oder Keuschheitslegende (1919) zu einem erfolgreichen
bürgerlichen Autor werden, der sich erst mit einer an Romain
Rolland gerichteten Antwort eines Deutschen an die Welt (1933)
zum Befürworter des Nationalsozialismus aufschwang, bevor er
sich als stellvertretender Präsident der Deutschen Akademie der
Dichtung wieder davon distanzierte.
Chronist von Polykarpszell: Georg Queri
Seine Mutter fand, er sehe aus wie eine Kartoffel; der Zeichner
Olaf Gulbransson staunte über seinen »echten gotischen Bauernschädel«;
und für Ludwig Thoma saß mit ihm »Altbayern mit
seinem breiten Lachen und seinem schlagfertigen Witze am Tische« -
Georg Queri, 1879 im nahen Frieding geboren, wo am
Geburtshaus eine Tafel an ihn erinnert, wuchs in Starnberg an der
Hanfelder Straße als Sohn einer Milchhändlerin und eines Schiffsnachtwächters
auf und profilierte sich als Journalist, Mundart-
dichter und Volkskundler, der seine bayerischen Themen entschieden
vom bajuwarischen Tümeln abgrenzte. Seine Erfahrungen mit
Land und Leuten sammelte er - abgesehen von einem kurzen
Gastspiel an der New Yorker »Staatszeitung« - direkt vor Ort, als
Gerichtsreporter mehrerer Tageszeitungen und zwischen 1908
und 1910 als Redakteur des »Land- und Seeboten« in Starnberg.
Sein Buch Der Wöchentliche Beobachter von Polykarpszell. Geschichten
aus einer kleinen Redaktion (1911) setzt diese Erlebnisse direkt um.
Der Volkskundler Queri ist einer der wichtigsten Dokumentaristen
des ländlichen Bayern. Mehr noch als sein Buch über Bauernerotik
und Bauernfehme in Oberbayern (1911) erregte sein Wörterbuch
Kraftbayrisch (1912) mit deftigen »erotischen und skatologischen
Redensarten der Altbayern« sogar die Justiz; die verfügte
Beschlagnahme wurde aber dank der Expertisen namhafter
Schriftstellerkollegen bald wieder aufgehoben.
Unter den von Paul Neu illustrierten Büchern Queris hat Der
schöne Soldatengesang vom dapfern Kolumbus (1912), die Entdeckung
Amerikas durch einen königlich bayerischen Leib-Infanteristen,
einen eigenen Charme. Zusammen mit Ludwig Thoma gab Queri
1913 das Bayernbuch. Hundert bayerische Autoren eines Jahrtausends
heraus. Am Ersten Weltkrieg nahm Queri als Kriegsberichterstatter
des »Berliner Tageblatts« teil und ließ bis 1917 sechs Bücher
zum Thema erscheinen. Als Hauptwerk schwebte Queri eine
»Volksoper« vor, zu der sein erfolgreiches oberbayerisches Singspiel
Matheis bricht's Eis (1918) das Libretto abgeben sollte. Sein
früher Tod Ende November 1919 als Folge eines jahrelangen
Hüftleidens machte diesen Plan zunichte. Seit einigen Jahren erlebt
das Werk Georg Queris eine Renaissance dank der editorischen
und deklamatorischen Initiative von Michael Stephan.
© 2010 Diederichs Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Weiss/Zembsch/Partner, Werkstatt/München
Umschlagmotiv: © akg-images; Wassily Kandinsky, Herbstlandschaft mit Booten,
1908. Roethel, Bd.1, Nr. 245, S. 235 © VG Bild-Kunst, Bonn 2010
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN 978-3-424-35047-0
Weitere Informationen zu diesem Buch und unserem
gesamten lieferbaren Programm finden Sie unter:
www.diederichs-verlag.de
Die ganze Natur ist fröhlich, sanft, und gefällig, und entfernet mühsame
Gedanken, und schwülstigen Pracht. Ein süßer Schauder des Vergnügens
hebet das Herz des Stadtbewohners, und mit jedem Blick
fühlt er sich leichter, und fühlt aus seiner Seele die Sorge weichen.
Westenrieder gewinnt seiner Euphorie über die landschaftliche
Schönheit des Starnberger Sees geradezu dichterische Passagen
von einigem »Reitz« ab, ganz besonders bei der Annäherung an
die »Insul Wörth«, die spätere Roseninsel. Sein Prosa-Hymnus auf
das Landidyll ist seitdem immer wieder zitiert worden, zunächst
durch nachfolgende Reiseschriftsteller wie Adolph von Schaden
(1832) und Ludwig Steub (1860), deren humorvolle und ironische
Schilderungen ebenfalls poetische Qualitäten haben. Aber auch
die kritischen Einwände Heinrich Noës (1864) und die pathetische
»Wanderung« G. A. Horsts (1876) variieren Westenrieders
Grundton.
Die Krise des Feudalismus und der Aufstieg des Bürgertums
bescherten der Seelandschaft einen grundlegenden Wandel. Villen
wurden gebaut; die Zeit der öffentlichen Ruderkähne »Hirsch«,
»Löwe« und »Schwan« sowie ihrer königlichen Pendants »Carolina
« und »Delphin« ging mit dem Bau des ersten Dampfschiff s
»Maximilian« durch den Kgl. Hofbaurat Johann Ulrich Himbsel
1851 zu Ende. Die Eisenbahn, ebenfalls von Himbsel in eigener
Regie direkt an den Dampfersteg gebaut, brachte ab 1854 in nur
noch einer Stunde immer mehr Gäste an den See. Die große Welt
hielt Einzug; Hotels, Restaurants, Cafés und ein Wellenbad entstanden.
Bald fuhren vier prächtige Dampfschiffe auf dem See, und
auch Literaten nutzten die Drahtseilbahn auf die Rottmannshöhe.
Der Verleger Eduard Hallberger kaufte sich Schloß Tutzing und
zog seine Autoren Friedrich Wilhelm Hackländer und Georg
Ebers nach. Maximilian Schmidt erschrieb sich mit seinen Starn-
berger See=Geschichten die Gunst König Ludwigs II. und den Hofrat-
Titel. Ungefähr gleichzeitig verwandelte sich eine Bäckerei in
Berg durch die Fremden in eine »Goldgrube«, und der Bäckersohn
Oskar, der selbst ernannte »Dorfbandit« und »Provinzschriftsteller«
Oskar Maria Graf, schrieb im Exil mit seiner Erzählung Das
Leben meiner Mutter (1940/1946) die beste und eindringlichste
Schilderung der Veränderungen am Starnberger See zwischen
1850 und 1930.
Der »Dichtersee« hat sich seither zu einer beachtlichen literarischen
Landschaft entwickelt, die allerdings bislang noch nicht
eigenständig erkundet wurde. Das Starnberger See-Stammbuch, von
Grunelia Grunelius 1950 im Ernst Heimeran Verlag herausgegeben,
versammelt zwar unter den längeren und kürzeren Selbstdarstellungen
von über siebzig mehr oder minder prominenten
Seeanwohnern auch einige Literaten, ist aber insgesamt nicht
mehr als eine unkommentierte Momentaufnahme der Nachkriegszeit.
In Rolf Wünnenbergs Buch über das Fünfseenland (1977) werden
»Schriftsteller« in einem kurzen Abschnitt kursorisch vorgestellt.
Die vorliegenden Erkundungen haben ihren Ausgangspunkt in
einer literarischen Rundfahrt auf dem Starnberger See, die seit
1992 unter dem Titel »Wellen, Wind und Dorfbanditen« angeboten
wird. Damit sind neben den konkreten Elementen der Seelandschaft
auch zwei Buchtitel von Herbert Achternbusch und ein
Buchtitel von Oskar Maria Graf gemeint. Da sich bei den Recherchen
für das vorliegende Buch so viel Neues ergab und die kulturellen
und politischen Zusammenhänge auch ausführlichere Darstellungen
erforderten, konnte nur eine repräsentative Auswahl
von Literaten näher vorgestellt werden. Darunter sind, neben den
einheimischen Autoren Georg Queri und Oskar Maria Graf, eine
ganze Reihe prominenter ehemaliger Anwohner wie Franz Graf
Pocci, Gustav Meyrink, Waldemar Bonsels und Wilhelm Hausenstein.
Sommergäste waren Thomas Mann, von dem gleich drei
Romane mit Seeshaupt und Feldafing in Verbindung stehen, sowie
der Theaterkritiker Alfred Kerr, der Romanautor Ernst Weiß, der
Dramatiker Georg Kaiser und der Maler Paul Klee. Der Verzicht
auf die Maler - mit Ausnahme der »Blauen Reiter« Wassily Kandinsky,
Heinrich Campendonk und Paul Klee - fällt durch den
Hinweis auf Gerhard Schobers Bilder aus dem Fünf-Seen-Land
(1979, 31991) etwas leichter.
Dem See selbst haben nur Limnologen und Geologen ausführlichere
Darstellungen gewidmet. Willi Ule versucht 1901 den
Nachweis, dass der See nicht allein durch die Gletscher der beiden
letzten Eiszeiten, sondern auch durch Wassererosion entstanden
sei; die (bei der Seeburg) bis zu 123 Meter tiefe Rinne des Sees sei
demnach ein Urstromtal, das von den Seiten- und Endmoränen
wannenartig abgeschlossen wird. Der See, hauptsächlich von Regenwasser
und Quellbächen gespeist, hat nur einen Abfluss, die
Würm, die lange zugleich dem See und der letzten Eiszeit den
Namen gab; er ist 21 km lang und zwischen 3 und (beim Tutzinger
Karpfenwinkel) 5 km breit. So weit die offizielle Darstellung. Literarisch
stellt Karl Valentin den Expertenstreit in seinem Bericht
»Neues vom Starnberger See« (1938) etwas anders dar:
Über die Tiefe des Starnberger Sees gehen die Ansichten weit auseinander.
Einige behaupten, er sei tiefer als lang, andere sagen, er sei länger
als tief. Fachmännisch wurde genau berechnet, daß er tief, seicht,
lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist. (...) Auf alle Fälle steht
fest, daß je weiter sämtliche Ufer eines Sees voneinander entfernt sind,
desto größer sich also die Wasserfläche gestaltet. Ein See ohne Ufer
wäre daher kein See mehr, denn einen uferlosen See hat es bis heute
noch nicht gegeben. Dasselbe gilt auch für den Ammersee.
Das östliche und das westliche Seeufer liegen, wie Ernst Heimeran
schon 1947 wusste, mehr als nur ein paar Kilometer auseinander:
Das Ostufer ist berühmt für seine schlechte Verkehrslage. Wer sich dort
ansiedelt, muß sich bewußt sein, daß er mit der Außenwelt abgeschlossen
hat. Darauf sind die Ostuferer aber besonders stolz. Sie sagen, daß
sie sich rein erhalten wollen, während die Westuferbewohner der
Zivilisation und damit dem sicheren Untergang anheimfallen würden.
Wenn dann eines Tages das Westufer untergegangen sei, wie schon die
Pfahlbauten untergegangen seien, die sich in der Tat auf dem Westufer
befanden, würde vom Ostufer her eine neue Kulturepoche ausgehen
und sich den Westen untertan machen. Infolgedessen wird das Ostufer
von Künstlern bevorzugt, während auf dem Westufer Menschen wohnen,
die regelrecht arbeiten und deshalb auf Bahnverbindung angewiesen
sind.
Dann gibt es die Seerundfahrten, heute leider nicht mehr mit dem
Dampfschiff: »Das Eindrucksvollste [...] war das große Schaufelrad,
das sich unter dumpfem ›Plumbada-Plumbada‹ drehte und
ganze Wolken von Gischt von sich stieß.« So empfand es als Kind
die spätere Kinderbuchautorin Marina Thudichum. Ernst Heimeran
erzählt weiter, wie er auf einer Seerundfahrt seinen Kindern
zur Unterhaltung ein Märchen erzählen muss, natürlich von einem
schönen König und einer schönen Prinzessin, und wie sich dabei
sehr schnell ein größerer Kreis von Zuhörern bildet. Neben den
Kindern erwähnt Walter Foitzick in seinem Ausflug (1939) auch
die Möwen:
Natürlich füttert man Möwen, und die Möwen warten schon darauf,
denn sie wissen, daß so ein Dampfer ein Ding ist, von dem zeitweise
eßbare Bröckchen fliegen. So wirkt ein Dampfer vom Möwenstandpunkt
aus. Unzweifelhaft zitiert jemand den Vers von Morgenstern,
nachdem die Möwen aussähen, als ob sie Emma hießen, denn auf dem
Starnberger=See=Dampfer befindet sich immer eine literarisch gebildete
Persönlichkeit. Doch den Möwen macht das nichts, sie sind es
schon gewohnt.
Fehlen nur noch die Fische, allen voran die Renken. Ihnen hat die
Erzählerin Klara Reichner 1872 in ihren Märchen für große Kinder
unter dem Titel »Submarin. Ein wässeriges Märchen vom Starnberger
See« eine köstliche Unterwasserreise gewidmet. Ein junger
Bürschling schwimmt den See ab, um Hilfe für seine nicht standesgemäße
Verbindung mit einer kleinen Renke zu finden. Die
Rundreise ist zugleich ein Namenrätsel. Er startet in Wasserkopf,
kommt über Wasserseiten nach Wolfried, Schutzing und Bourbo-
nenruh (Garatshausen), schwimmt vorbei an der Blumeninsel nach
Lustspielhofen, Sternthal, Schloß Thal, Maroni, Allweibshausen,
Jammerland und Beibach. Dort wirft jemand ein missliebiges Manuskript
ins Wasser, der Bürschling greift zu und hat mit einer
Rede über einen schmelzenden Eisberg den gewünschten Erfolg:
Er bekommt seine Renke. Darüber schmollt ein Karpfen, dem die
Renke eigentlich versprochen war; ein Trost ist für ihn vielleicht
das Karpfenrennen, das Karl Valentin ankündigt:
Nächsten Sonntagnachmittag um halb 21 Uhr findet im Starnberger
See ein Karpfenrennen statt mit darauffolgendem Brilliantfeuerwerk.
Zwölf zehnpfündige dressierte Karpfen schwimmen mit Motorboot
und Musikbegleitung von Starnberg nach Seeshaupt; während dem
Rennen ist der See für Fußgänger gesperrt.
Zuletzt - als nachgestellte Motti - zwei Stimmen aus der Ferne
zum internationalen »Dichtersee« italienischer (Leoni, Pocci),
französischer (Verlaine, Apollinaire) und dänischer (Andersen)
Geister. Der englische Dichter und Kritiker T. S. Eliot (1888-1965),
Nobelpreisträger 1948, beginnt seinen Gedichtband The Waste
Land (Das wüste Land, 1922) im ersten Abschnitt »The Burial of
the Dead« (Das Totenamt) mit Versen, die den Starnberger See im
April von München aus nur noch als fernen Anlass für den Einbruch
der Natur in die einst höfische Kunststadt nennen:
Summer surprised us, coming over the Starnbergersee
With a shower of rain; we stopped in the colonnade
And went on in sunlight, into the Hofgarten,
And drank coffee, and talked for an hour.
Sommer kam unversehens, zog über den Starnbergersee herauf
In einem Wolkenbruch; wir stellten uns im Säulengang unter,
Traten dann im Sonnenschein heraus in den Hofgarten
Auf einen Kaffee und ein Stündchen Plauschen.
Nach dem Regen und dem Reden kann aber der Wunsch wach
werden nach mehr, wie in den Poèmes d'un riche amateur (1908) des
französischen Dichters Valéry Larbaud (1881-1957):
Ah! donnez-moi le vent du soir sur les prairies,
Et l'odeur du foin frais coupé, comme en Bavière,
Un soir, après la pluie, sur le lac de Starnberg (...).
Ach! man gebe mir den Abendwind über den Wiesen,
Und den Geruch frisch gemähten Heus, wie in Bayern
Eines Abends, nach dem Regen, am Starnberger See (...).
So sei es: Die literarischen Erkundungen am »Dichtersee« sollen
zu weiteren Entdeckungen anregen - am See, in einem fernen
Kaffeehaus oder in den Büchern. Im vorliegenden Fall ist es tatsächlich
im Lauf der Zeit zu weiteren ›Fundstücken‹ gekommen,
die in die Neuausgabe aufgenommen wurden. Das Kapitel Leoni
wurde durch die Umstände, die zur Entstehung der berühmten
Feuerzangenbowle als Buch und als Film geführt haben, besonders
stark erweitert, ergänzt noch durch das Treiben des Kabarettisten
Fred Endrikat in seiner Kumpelsburg auf der Maxhöhe. Die
kurzen, wenn auch literarisch sehr ergiebigen Zeiten der jungen
Nachkriegsautoren Wolfgang Hildesheimer in Ambach und Ernst
Kreuder in Seeshaupt lassen sich nun ebenfalls etwas dauerhafter
festhalten. Bleibt abzuwarten, was am Dichtersee noch alles an
versteckten und vergessenen Schätzen auftaucht - oder was von
zeitgenössischen Autorinnen und Autoren, etwa in der beliebten
Form des Regionalkrimis, derzeit geschrieben wird, um es einst
einmal, wenn es brauchbare Erkennntisse aus unseren Tagen bewahrt,
in den Reigen von Wellen, Wind und Dorfbanditen aufnehmen
zu können.
Starnberg
»Fünf Meter von Starnberg abwärts liegt der Starnberger See.«
Lakonischer als mit diesem Satz Karl Valentins aus seinem Bericht
Neues vom Starnberger See (1938) lässt sich das Verhältnis der
Kreisstadt zu ihrer größten Attraktion kaum bezeichnen. 1912 zur
Stadt erhoben und seit 1962 offizielle Namengeberin des Sees, hat
Starnberg Segen und Fluch des Fremdenverkehrs schon früh ungeteilt
erfahren.
Gegenüber dem alten Dorf Achheim, das im Gebiet des heutigen
Heimatmuseums lag, bauten sich im 12. Jahrhundert die
Grafen von Andechs-Meranien auf einem der beiden Moränenhügel,
dem Starenbichl oder Starenberg, eine strategisch wichtige
Burg. Unterhalb der Burg entwickelte sich nach ihrer Eroberung
1246 durch den Wittelsbacher Herzog Otto II. aus den Häusern
der Vasallen, Reisigen und Dienstleuten eine Siedlung, die zusammen
mit dem alten Achheim im neuen Starnberg aufging. Viele
Arbeiter und Kunsthandwerker aus allen Richtungen forderte danach
die Umwandlung der Burg in einen Jagd- und Sommersitz
der Herzöge und der Bau einer eigenen Schiffsflotte.
Höhepunkt dieser Entwicklung war gleich nach dem Dreißigjährigen
Krieg der Bau des »Bucentaur«, einer Nachbildung des
Prunkschiffs (»buzo d'oro« - Goldschiff) des Dogen in Venedig.
Sehr überzeugend hat Heidrun Kurz dargestellt, dass der Bau des
»Bucentaur« 1663 nicht nur als erste direkte Reaktion auf die Geburt
Maximilians II. Emanuel (1662-1726), des Sohnes des Kurfürsten
Ferdinand Maria und seiner Frau Henriette Adelaide, zu
verstehen ist, sondern dass es auch eine ganz konkret nachweisbare
literarische Vorlage dafür gibt. Es handelt sich um den Roman
Clélie (1660) von Mademoiselle de Scudéry (1607-1701),
eben jenem »Fräulein von Scuderi«, dem E.T. A. Hoffmann
1819/21 eine seiner bekanntesten Schauergeschichten gewidmet
hat. Die »römische Geschichte« Clélie war der Lieblingsroman
Henriette Adelaides; das darin mit großem Aufwand gefeierte Seefest
zu Ehren der Geburt der Venus ist mit Sicherheit auf das Programm
des »Bucentaur« und seiner Begleitschiffe zu übertragen.
Diese poetische Erfindung erklärt vielleicht auch die seltsame
Form einer Jagd vom Schiff aus auf einen Hirschen, den Jäger und
Hundemeuten aus den Wäldern hinter Berg ins Wasser trieben,
um ihn von den hohen Herrschaften erlegen zu lassen. Wie auch
immer: Wenn der »Bucentaur« und seine Begleitschiffe zur Jagd
oder zur bloßen Lustfahrt oder zu einem nächtlichen Feuerwerk
ausfuhren, befanden sich auf dem Prunkschiff mit Ruderern und
Musikanten ca. 500 Personen und insgesamt 2000 Menschen auf
dem See, während der Ort Starnberg gerade 200 Bewohner hatte.
Der schöne Spuk war 1759 vorbei; der »Bucentaur« wurde abgewrackt,
eine »Aurora«-Darstellung aus dem Schiff schmückt heute
das Heimatmuseum.
Als der königliche Hofbaurat Johann Ulrich Himbsel 1851 das
erste Dampfschiff »Maximilian« auf den See setzen und drei Jahre
später in eigener Regie auch die Bahnverbindung Pasing-Starnberg
bauen ließ, begann für Starnberg eine geradezu stürmische
Entwicklung. Aus dem einen Dampfschiff wurden bis 1890 vier;
das Wellenbad »Undosa« lockte ab 1905 an die Seepromenade,
und zwischen 1850 und 1950 verzehnfachte sich in Starnberg die
Zahl der Häuser - Heinrich Noë sah schon 1865 in seinem Bayerischen
Seenbuch Starnberg in eine »Vorstadt Münchens« verwandelt.
Literarische Adressen
Ȇber Starnberg selbst ist wenig zu berichten. Starnberg hat seinen
eigenen Reiz und seinen eigenen Bahnhof, in welchem unsere
neuen elektrischen Schnellzüge stehen.« Karl Valentins Starnberg-
Bonmot hat zwar eine gewisse Aktualität bewahrt, bedarf
aber einiger Ergänzungen. So gibt es über Starnberg literarisch
einiges zu berichten. Direkt auf den Ort bezogen sind der Gesellschaftsroman
Starnberg (1921) von Wilhelm Herbert (d. i. Wilhelm
Mayer) und die Collage aus Literatur und Historie Äpfel vom
Baum im Kies (1988) des 1959 geborenen Starnberger Autors Andreas
Neumeister. In Neumeisters Erstling kommt vieles von dem
verhüllt und versteckt vor, was auf den literarischen Erkundungen
des vorliegenden Buches enthüllt und entdeckt werden soll. Aktuelle
Lebewelt am Starnberger See schildert Martin Walser in
seinem jüngsten Roman ohne einander (1993). Neumeisters kritischer
Blick auf »die penetrante Kreisstadt« ist sicher - zumal
nach der Einrichtung eines Ringkanals - ebenso wenig repräsentativ
wie der alterstraurige Eindruck von der Seepromenade, den
Marie Luise Kaschnitz in ihrem Buch Orte (1973) schildert: »In
Starnberg sind die Ränder des Sees, auch die kleinen Uferwellen,
grau und uringelb, und ein widerwärtiger Geruch geht von ihnen
aus.« Umso wichtiger sind die literarischen Adressen in der
Stadt.
Da ist zunächst der alte Friedhof an der Hanfelder Straße, wo
die Autoren Georg Queri und Gustav Meyrink bestattet sind. In
ihrer Nähe ruht der Regisseur Otto Falckenberg. Etwas unterhalb
des Friedhofs hatte der Antiquar Paul Heinemann in einem
alten Kuhstall lange Jahre eine Bücher- und Bilderwelt eingerichtet,
die ohne Weiteres auch als Schauplatz in Gustav Meyrinks
Roman Der Golem vorstellbar war, der 1915 in Starnberg beendet
wurde.
Zu den literarischen Adressen in Starnberg gehört weiter das
Haus des Kunstschriftstellers Hermann Uhde-Bernays (1873-
1965) an der Josef-Jägerhuber-Straße 11. Von seinen zahlreichen
Publikationen seien das Standardwerk Münchener Landschafter im
neunzehnten Jahrhundert (1921), die Erinnerungen aus den Jahren
1880 bis 1914 Im Lichte der Freiheit (1948) und die Essaysammlung
Mein weißes Haus (1954) erwähnt. Seit 1913 in Starnberg ansässig,
ist heute nach dem ehemaligen Stadtrat (1945/46) und Ehrenbürger
(1950) sogar eine Straße benannt. Auch die Schriftstellerin Ina
Seidel, die 1934 mit ihrem Mann Heinrich Wolfgang in die Starnberger
Ottostraße 16 zog, wurde 1970 zur Ehrenbürgerin ernannt
und mit einer Straße geehrt. Viel zu wenig beachtet wird das in
Starnberg beispielhaft spielende Buch Kleinstadt unterm Hakenkreuz.
Groteske Erinnerungen aus Bayern von Otto Michael Knab
(1905-?), das 1934 in Luzern im schweizer Exil des Autors erschien.
Sehr ansprechend und entlarvend, aber auch gut vergessen;
Knab gab später (1972) in Starnberg das Heimatbuch mit heraus.
Seine beiden letzten Lebensjahre verbrachte unterdessen der Rittmeister,
Lyriker und Erzähler Rudolf Binding (1867-1938) in der
damaligen Herzog-Wilhelm-(heute Heinrich-Wieland)-Straße 3.
Bindings Ideal klassischer Formstrenge ließ ihn mit Novellen wie
Opfergang (1912) oder Keuschheitslegende (1919) zu einem erfolgreichen
bürgerlichen Autor werden, der sich erst mit einer an Romain
Rolland gerichteten Antwort eines Deutschen an die Welt (1933)
zum Befürworter des Nationalsozialismus aufschwang, bevor er
sich als stellvertretender Präsident der Deutschen Akademie der
Dichtung wieder davon distanzierte.
Chronist von Polykarpszell: Georg Queri
Seine Mutter fand, er sehe aus wie eine Kartoffel; der Zeichner
Olaf Gulbransson staunte über seinen »echten gotischen Bauernschädel«;
und für Ludwig Thoma saß mit ihm »Altbayern mit
seinem breiten Lachen und seinem schlagfertigen Witze am Tische« -
Georg Queri, 1879 im nahen Frieding geboren, wo am
Geburtshaus eine Tafel an ihn erinnert, wuchs in Starnberg an der
Hanfelder Straße als Sohn einer Milchhändlerin und eines Schiffsnachtwächters
auf und profilierte sich als Journalist, Mundart-
dichter und Volkskundler, der seine bayerischen Themen entschieden
vom bajuwarischen Tümeln abgrenzte. Seine Erfahrungen mit
Land und Leuten sammelte er - abgesehen von einem kurzen
Gastspiel an der New Yorker »Staatszeitung« - direkt vor Ort, als
Gerichtsreporter mehrerer Tageszeitungen und zwischen 1908
und 1910 als Redakteur des »Land- und Seeboten« in Starnberg.
Sein Buch Der Wöchentliche Beobachter von Polykarpszell. Geschichten
aus einer kleinen Redaktion (1911) setzt diese Erlebnisse direkt um.
Der Volkskundler Queri ist einer der wichtigsten Dokumentaristen
des ländlichen Bayern. Mehr noch als sein Buch über Bauernerotik
und Bauernfehme in Oberbayern (1911) erregte sein Wörterbuch
Kraftbayrisch (1912) mit deftigen »erotischen und skatologischen
Redensarten der Altbayern« sogar die Justiz; die verfügte
Beschlagnahme wurde aber dank der Expertisen namhafter
Schriftstellerkollegen bald wieder aufgehoben.
Unter den von Paul Neu illustrierten Büchern Queris hat Der
schöne Soldatengesang vom dapfern Kolumbus (1912), die Entdeckung
Amerikas durch einen königlich bayerischen Leib-Infanteristen,
einen eigenen Charme. Zusammen mit Ludwig Thoma gab Queri
1913 das Bayernbuch. Hundert bayerische Autoren eines Jahrtausends
heraus. Am Ersten Weltkrieg nahm Queri als Kriegsberichterstatter
des »Berliner Tageblatts« teil und ließ bis 1917 sechs Bücher
zum Thema erscheinen. Als Hauptwerk schwebte Queri eine
»Volksoper« vor, zu der sein erfolgreiches oberbayerisches Singspiel
Matheis bricht's Eis (1918) das Libretto abgeben sollte. Sein
früher Tod Ende November 1919 als Folge eines jahrelangen
Hüftleidens machte diesen Plan zunichte. Seit einigen Jahren erlebt
das Werk Georg Queris eine Renaissance dank der editorischen
und deklamatorischen Initiative von Michael Stephan.
© 2010 Diederichs Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Weiss/Zembsch/Partner, Werkstatt/München
Umschlagmotiv: © akg-images; Wassily Kandinsky, Herbstlandschaft mit Booten,
1908. Roethel, Bd.1, Nr. 245, S. 235 © VG Bild-Kunst, Bonn 2010
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany
ISBN 978-3-424-35047-0
Weitere Informationen zu diesem Buch und unserem
gesamten lieferbaren Programm finden Sie unter:
www.diederichs-verlag.de
... weniger
Autoren-Porträt von Dirk Heißerer
Heißerer, DirkDirk Heißerer, geboren 1957, ist Literaturwissenschaftler in München. Er ist Autor einschlägiger Bücher über die Schwabinger Boheme um 1900 (erstmals bei Diederichs erschienen) wofür er 1993 den Schwabinger Kunstpreis erhielt, und andere Literaturlandschaften. Heißerer veranstaltet literarische Spaziergänge und Exkursionen, ist seit 1999 Vorsitzender des Thomas-Mann-Förderkreises München und erhielt 2009 für seine innovativen Forschungen die Thomas-Mann-Medaille der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft in Lübeck verliehen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Dirk Heißerer
- 2010, Neuausg., 320 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 14,5 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Diederichs
- ISBN-10: 3424350478
- ISBN-13: 9783424350470
- Erscheinungsdatum: 26.07.2010
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