Wellness und Medical Wellness: Vom Gesundheitskonzept zum Lifestyleprodukt
10 Jahre nach der hier folgenden Untersuchung gehört der Begriff Wellness beinah schon zum normalen Lifestyle eines jeden und ist längst im umgangssprachlichen Gebrauch angekommen.
Ist Wellness nur für gesunde, gutsituierte Menschen, die durch Medical...
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Produktinformationen zu „Wellness und Medical Wellness: Vom Gesundheitskonzept zum Lifestyleprodukt “
Klappentext zu „Wellness und Medical Wellness: Vom Gesundheitskonzept zum Lifestyleprodukt “
10 Jahre nach der hier folgenden Untersuchung gehört der Begriff Wellness beinah schon zum normalen Lifestyle eines jeden und ist längst im umgangssprachlichen Gebrauch angekommen.Ist Wellness nur für gesunde, gutsituierte Menschen, die durch Medical Wellness noch gesünder und /oder schöner werden wollen, oder kann auch der übergewichtige Rentner nach überstandener Bandscheibenoperation ein Medical Wellness Angebot bei der anschließenden Rehabilitation oder Kur in Anspruch nehmen?
Ist der dabei vor allem in Deutschland verwendete Begriff Medical Wellness als ein erneutes Marketingprodukt des ohnehin unscharf begrenzten Wellnessmarktes anzusehen, oder wird hier gar versucht, die kurative Medizin im Zuge eines sich verändernden Krankheits- und Gesundheitsbegriffs in einer Gesundheitsgesellschaft mit dem Wellnessbegriff zu relaunchen ?
Mit einem Vorwort von Herrn Prof. Dr. Dr. Karl-Heinz Wehkamp.
Lese-Probe zu „Wellness und Medical Wellness: Vom Gesundheitskonzept zum Lifestyleprodukt “
Textprobe:Kapitel 2, Die Grundlagen: Gesundheit, Gesundheitsförderung und Wellness:
Im Umfeld von Gesundheit und Wohlergehen hat kaum ein anderer Neoanglizismus in den letzten Jahren zu so kontroversen Reaktionen und Bewertungen wie der Begriff Wellness geführt. Vor allem in Deutschland ist dabei durch die mittlerweile ständige Präsenz des Themas in den verschiedensten Medien der Eindruck entstanden, dass Wellness ein Lifestyletrend sei, der zwar von gering wissenschaftlichem Wert, jedoch auch synonym für Gesundheit und Gesundheitsförderung genutzt wird.
In diesem Abschnitt werden Aspekte des Gesundheitsbegriffs, Historie und heutiges Konzept der Gesundheitsförderung dargestellt, welches Fundament dem Wellnessbegriff zu-geschrieben wird und wo dabei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte liegen.
2.1, Aspekte des Gesundheitsbegriffs:
Eine Eingrenzung des Begriffs Gesundheit lässt sich insbesondere durch eine Abgrenzung zum Begriff Krankheit finden. So kann es sich um ein dichotomes Verhältnis handeln, in dem nur die Extremwerte gesund und krank existieren oder um ein Kontinuum, auf dem man sich auch zwischen den beiden Polen befinden und bewegen kann. Zudem gibt es Unterschiede im Verständnis des Gesundheitsbegriffs zwischen der alltagsnahen und der wissenschaftlichen Betrachtungsweise der Menschen, sowie zwischen nichtindustrialisierten und industrialisierten Gesellschaften.
In nicht industrialisierten Gesellschaften sind Gesundheitsvorstellungen vorwiegend gleichgewichtsorientiert (vgl. Bengel / Belz-Merk 1997, S. 25). Gesundheit wird dort meistens als ausgewogene Beziehung zwischen Mensch, Natur und übernatürlicher Welt und als Resultat eines harmonischen Gleichgewichts zwischen zwei oder mehreren Elementen oder Kräften innerhalb des Körpers beschrieben. Beispielsweise wird in der altindischen Gesundheitslehre des Ayurveda in Indien eine Balance der Körpersäfte als Gesundheit angesehen, sowie erwärmende und kühlende Nahrung, Kräuter und
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Medizin zum Ausgleich der Kälte und Hitze im Körper.
Seit der fortschreitenden Industrialisierung und einem wissenschaftlichen Reduktionismus, insbesondere ab dem 19. Jahrhundert, wurde das biomedizinische Modell propagiert (vgl. Wipplinger / Amann 1998, S. 20). Demnach galten wissenschaftliche Konzepte von Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit, was sich insbesondere auf pathologische Prozesse im Körper bezog. Krankheit hatte in dieser Betrachtungsweise monokausale Ursachen in biologischen Strukturen. Im 20. Jh. wurde das Modell um die soziale und die psychische Komponente erweitert.
Nach Antonovsky sind Gesundheit und Krankheit die beiden Pole einer Dimension. Sie stellen die Endpunkte eines Kontinuums folgenderweise dar:
Der jeweilig persönliche Gesundheitszustand resultiert aus dem Verhältnis zwischen Risiko- und Schutzfaktoren. Dieses Verhältnis sieht Antonovsky 1987 in seinem Salutogenesekonzept als beeinflussbar an. Damit befindet sich der Gesundheitszustand variabel innerhalb des Kontinuums, kann jedoch stets durch eine Verbesserung in Richtung Gesundheit verschoben werden (vgl. Wipplinger / Amann 1998, S. 20). Dies bedeutet eine Abkehr von dem Verständnis, Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit zu begreifen. Weiter bedeutet es, dass auch gesunde Menschen ihren Gesundheitszustand weiterhin verbessern können. Diesen Ansatz verfolgt auch die in der Fachliteratur heute meist zitierte Definition der Gesundheit durch die World Health Organization (WHO) von 1948: Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen (Wipplinger / Amann 1998, S. 20). Dies läutete die Ablösung des bereits erwähnten biomedizinischen Modells ein. Dabei wird mehr der Aspekt betont, dass Gesundheit ein umfassendes Wohlbefinden bedeute.
Weiterentwicklungen gab es u. a. 1982 und 1986 von Becker, der das integrative Anforderungs Ressourcen - Modell vorlegte, da
Seit der fortschreitenden Industrialisierung und einem wissenschaftlichen Reduktionismus, insbesondere ab dem 19. Jahrhundert, wurde das biomedizinische Modell propagiert (vgl. Wipplinger / Amann 1998, S. 20). Demnach galten wissenschaftliche Konzepte von Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit, was sich insbesondere auf pathologische Prozesse im Körper bezog. Krankheit hatte in dieser Betrachtungsweise monokausale Ursachen in biologischen Strukturen. Im 20. Jh. wurde das Modell um die soziale und die psychische Komponente erweitert.
Nach Antonovsky sind Gesundheit und Krankheit die beiden Pole einer Dimension. Sie stellen die Endpunkte eines Kontinuums folgenderweise dar:
Der jeweilig persönliche Gesundheitszustand resultiert aus dem Verhältnis zwischen Risiko- und Schutzfaktoren. Dieses Verhältnis sieht Antonovsky 1987 in seinem Salutogenesekonzept als beeinflussbar an. Damit befindet sich der Gesundheitszustand variabel innerhalb des Kontinuums, kann jedoch stets durch eine Verbesserung in Richtung Gesundheit verschoben werden (vgl. Wipplinger / Amann 1998, S. 20). Dies bedeutet eine Abkehr von dem Verständnis, Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit zu begreifen. Weiter bedeutet es, dass auch gesunde Menschen ihren Gesundheitszustand weiterhin verbessern können. Diesen Ansatz verfolgt auch die in der Fachliteratur heute meist zitierte Definition der Gesundheit durch die World Health Organization (WHO) von 1948: Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen (Wipplinger / Amann 1998, S. 20). Dies läutete die Ablösung des bereits erwähnten biomedizinischen Modells ein. Dabei wird mehr der Aspekt betont, dass Gesundheit ein umfassendes Wohlbefinden bedeute.
Weiterentwicklungen gab es u. a. 1982 und 1986 von Becker, der das integrative Anforderungs Ressourcen - Modell vorlegte, da
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Autoren-Porträt von Kirsten Hermes
Kirsten Hermes studierte Sozialpädagogik und Gesundheitswissenschaften in Hamburg. Nach erfolgreichem Abschluss in 2004 und mehrjähriger EU- Forschungsarbeit zu sozialethischen Empfehlungen bei der Quarantänisierung im Pandemiefall, veröffentlichte sie verschiedene Artikel aus dem Bereich der Gesundheitswissenschaften. Seit 2012 ist sie als Beraterin und freie Autorin im umweltmedizinischen Bereich zu gesundheitlichen Langzeiteffekten durch anthropogenen tieffrequenten Schall in Berlin tätig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Kirsten Hermes
- 2014, Erstauflage., 88 Seiten, 14 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3954258625
- ISBN-13: 9783954258628
- Erscheinungsdatum: 07.01.2015
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