Wenn alle schweigen
Martha: Fünfzehn - vergewaltigt - verstoßenSchonungslos wird vor dem Hintergrund der Kaiserzeit und des I. und II. Weltkriegs die Geschichte dreier Frauen erzählt, die von Glück und Liebe und einem Recht auf Eigenständigkeit träumen. Drei Generationen, drei...
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Produktinformationen zu „Wenn alle schweigen “
Klappentext zu „Wenn alle schweigen “
Martha: Fünfzehn - vergewaltigt - verstoßenSchonungslos wird vor dem Hintergrund der Kaiserzeit und des I. und II. Weltkriegs die Geschichte dreier Frauen erzählt, die von Glück und Liebe und einem Recht auf Eigenständigkeit träumen. Drei Generationen, drei Schicksale: Erna, als Frau eines Heuerlings gefangen in den engen sozialen Gesetzen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Ihre Tochter Martha, die - aus der Sozialgemeinschaft ausgeschlossen - sich dagegen wehrt und entdeckt, dass sie mit ihrem Bestreben nach Eigenständigkeit Mitstreiterinnen hat. Letztendlich gelingt es aber erst Clara, der Enkelin Ernas, der Tochter Marthas, sich gegen die herrschenden Konventionen aus den Fesseln der traditionellen Geschlechterrolle zu befreien. Sie könnte ein glückliches Leben führen, wären da nicht die Schicksalsschläge, die ihr Mann und Tochter rauben und Jahre vorher die Mutter, die das Geheimnis um die Person ihres Vaters mit ins Grab nimmt. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, als erfolgreiche Frau und Mutter, gelingt es ihr, die Spur des Vaters wieder aufzunehmen. Endlich scheint sie am Ziel ihrer lebenslangen Suche.
Lese-Probe zu „Wenn alle schweigen “
"Ja, hallo?", blafft Friedrich in den Hörer, ungehalten über das störende Gebimmel, das so gar nicht aufhören wollte. Am anderen Ende der Leitung ist nur ein Atmen zu hören. "Wer ist da?" Als Friedrich gerade den Hörer auflegen will, hört er die Stimme. "Ja, ich ... Bitte nicht auflegen. Ich, ich bin ..."Friedrich wird nun doch neugierig. "Also gut, wer sind Sie und was wollen Sie?", sagt er kurz angebunden. Was stottert der Kerl so? Wovor hat er Angst? Nur weil er unfreundlich war? Nach einer kurzen Pause beginnt der Unbekannte zu sprechen. "Nur, damit ich sicher bin: Spreche ich mit Friedrich Merschenkamp?" "Ja." "Und stammt ihre Familie vom Hof Brockhoff bei Münster?" "Ja. Was soll die Fragerei?" Langsam wird Friedrich ungeduldig. "Moment, gleich. Wie gesagt, ich muss sicher sein, dass Sie der Richtige sind." Die Stimme klingt nun fest und bestimmt. "Wenn Sie also Friedrich Merschenkamp sind, der Sohn von Luise Brockhoff, dann sind wir miteinander verwandt. Mein Name ist Felix Pott und ich bin ihr Neffe zweiten Grades. Sie sind mein Onkel." "Wie, was ... Unmöglich. Ich kenne alle meine Vettern und Kusinen und deren Kinder. Das wird mir jetzt zu dumm. Ich lege auf.""Halt! Bitte hören Sie mir zu. Es ist mir sehr wichtig. Ich möchte mehr über meine Herkunft herausfinden. Ich betreibe Ahnenforschung." Ahnenforschung? Auch Friedrich betreibt Ahnenforschung. Aber ein Felix Pott ist ihm noch nicht untergekommen. "Na gut", brummt er schließlich, "schießen Sie los. Aber machen Sie's kurz. Ich hab' nicht ewig Zeit." Im Geiste hört er seine Frau schimpfen: Sei doch nicht immer so unfreundlich am Telefon. "Da bin ich aber gespannt, was Sie mir zu erzählen haben." "Danke." Die Stimme klingt erleichtert. "Wenn ich ein wenig ausholen darf. Es ist nicht ganz einfach. Ja, wir sind verwandt und es wundert mich nicht, dass meine Familie in Ihren Nachforschungen nicht aufgetaucht ist. Na ja, wie soll ich es sagen. Dass mein Großvater Bernhard, den ich nie kennengelernt habe, ein
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Bruder Ihrer Mutter ist, habe ich auch erst vor Kurzem herausgefunden. Im Nachlass meiner Mutter, die letztes Jahr gestorben ist, habe ich Notizbücher gefunden." "Wie, was? Wer ist ihr Großvater?" Friedrich ist auf einmal hellwach. Bernhard Brockhoff. Der schweigsame, unnahbare Onkel, den er nur wenige Male gesehen hatte. Der war der Großvater dieses Felix Pott? "Der hatte ein Kind?", entfährt es Friedrich. "Genau, meine Mutter Clara." "Aber - soviel ich weiß, war Onkel Bernhard nie verheiratet!" Friedrich ist verwirrt. "Richtig. Und das ist das Problem. Wie soll ich es sagen? Ihr Onkel Bernhard, das heißt, mein Großvater Bernhard und meine Großmutter Martha hatten ein Kind. Er hat ihr ein Kind gemacht, verstehen Sie?"Friedrich erinnert sich dumpf, Gerüchte über den Bruder der Mutter, eine Magd auf dem Hof - Tabu. Onkel Bernhard, ein Schwerenöter! Friedrich hat Mühe, ihn sich als jugendlichen Draufgänger vorzustellen. Obwohl! "Wie meinen Sie das genau? Heraus mit der Sprache." Wieder klingt seine Stimme unfreundlicher, als er es meint. "Sind Sie sicher, dass Sie das so genau wissen wollen?" "Nun reden Sie schon und spannen Sie mich nicht auf die Folter." "Sie wollen es so. Also ... Ihr Onkel Bernhard hat meiner Großmutter ein Kind gemacht, heißt, er hat sie ... vergewaltigt. Sie war fünfzehn. So, jetzt sind Sie im Bilde."
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Autoren-Porträt von Cornelia Ertmer
Cornelia Ertmer, geboren 1953 in Recklinghausen, lebt und schreibt, zumindest zeitweise, in ihrer Wahlheimat Dortmund. Den Wunsch zu schriftstellern hatte sie schon früh. Doch ließen ihr die Familie mit drei Kindern und der Beruf als Lehrerin für Deutsch, praktische Philosophie und Darstellen und Gestalten an einer Gesamtschule in Ostwestfalen-Lippe wenig Freiraum. Seit sie im Ruhestand ist, findet sie die Muße, ihre Kreativität im verfassen von Geschichten zu realisieren. Nach dem Erzählband "Der Geschmack von Lebertran" ist "Wenn alle schweigen" die erste Romanveröffentlichung der Autorin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Cornelia Ertmer
- 2022, 286 Seiten, Maße: 14 x 20,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: OCM GmbH
- ISBN-10: 3949902015
- ISBN-13: 9783949902017
- Erscheinungsdatum: 01.07.2022
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