Wie kommt die Ordnung in die Kunst?
»Als ich kürzlich durch Zufall kurz hintereinander die renommierten Sammlungen der Tate Modern, des Centre Pompidou und des Museum of Modern Art besuchte, kam ich mir unwillkürlich vor wie bei einem Zoobesuch. So wie man dort die Elefanten traditionell...
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Produktinformationen zu „Wie kommt die Ordnung in die Kunst? “
»Als ich kürzlich durch Zufall kurz hintereinander die renommierten Sammlungen der Tate Modern, des Centre Pompidou und des Museum of Modern Art besuchte, kam ich mir unwillkürlich vor wie bei einem Zoobesuch. So wie man dort die Elefanten traditionell neben dem Nashorn findet, worauf man sich zu den Giraffen begibt, die Zebras besichtigt und herb enttäuscht wäre, würde man danach nicht auch noch an den Schimpansen vorbeigeführt, war auch hier dreimal ein nahezu identischer Parcours durch die Kunst des 20. Jahrhunderts abgesteckt.«
Klappentext zu „Wie kommt die Ordnung in die Kunst? “
Wie konnte aus der großen ästhetischen Revolution eine derart vorhersehbare und gleichförmige Veranstaltung werden? Die Frage stellt sich vor allem deshalb, weil die Ordnungsraster, mit denen Kunstgeschichte und Kunstkritik des frühen 20. Jahrhunderts der überbordenden Fülle neuer künstlerischer Formen Herr werden wollten, allesamt längst obsolet geworden sind. Kein Mensch glaubt heute noch an eine Avantgarde, die immer auf der Überholspur fährt, niemand redet mehr ernsthaft vom endlosen künstlerischen Fortschritt, in Festreden und Katalogvorworten wird feierlich der Abschied von der Verbindlichkeit beschworen, das Wort 'Kanon' findet man allenfalls noch an der Volkshochschule. Dennoch präsentieren die Museen weltweit auch weiterhin eine Geschichte der Kunst der Moderne und Gegenwart, die so tut, als sei die Vielfalt allenfalls ein quantitatives Problem, dessen Lösung man sinnvollerweise denen überlassen sollte, die am meisten davon verstehen: den Fachleuten. Mit welchem Recht eigentlich? Worauf aber gründet sich der Expertisevorsprung der Insider gegenüber dem Publikum? Wie unterscheidet man zwischen einem Experten- und Laienurteil, wenn die normative Ästhetik erst einmal verabschiedet ist? Weshalb sollte man sich eigentlich nicht auch seines Geschmacks ohne die Leitung eines anderen bedienen dürfen?
Autoren-Porträt von Christian Demand
Christian Demand, Jahrgang 1960, studierte Philosophie und Politikwissenschaft in München, wo er 1996 promoviert wurde. In den neunziger Jahren arbeitete er als Musiker und Komponist, anschließend als Hörfunk-Journalist beim Bayerischen Rundfunk. Gastprofessor für Philosophie an der Universität für Angewandte Kunst Wien, von 2006 bis 2011 Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Seit 2012 Nachfolger von Karl Heinz Bohrer und Kurt Scheel als Herausgeber der Kulturzeitschrift Merkur. Bei zu Klampen veröffentlichte er »Wie kommt die Ordnung in die Kunst?« (2010), »Die Beschämung der Philister« (2012) und »Die Invasion der Barbaren« (2014).
Bibliographische Angaben
- Autor: Christian Demand
- 2010, 286 Seiten, Maße: 13,3 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: ZU KLAMPEN VERLAG
- ISBN-10: 3866740573
- ISBN-13: 9783866740570
- Erscheinungsdatum: 16.06.2010
Pressezitat
»Ein ohne Abstriche empfehlenswertes Buch.« Stefan Diebitz, Portal Kunstgeschichte »Demands Buch ist ein wichtiger Beitrag« Peter Geimer, Frankfurter Allgemeine Zeitung Lesen Sie Peter Geimers vollständige Rezension auf faz.net »Der Autor ... des erhellenden Buches ... offenbart beinahe kunstrevolutionäre Züge, wenn er die Kunstlaien gegen Ende des Parcours durch historische und zeitgenössische Ästhetikdiskurse dazu auffordert, sich von Geschmacksrichtern in den Museen nichts vorschreiben zu lassen.« Johanna di Blasi, Hannoversche Allgemeine Zeitung »Dieses Buch ist eine wunderbare Übung im antiautoritären Denken. Mit polemischem Furor streitet Christian Demand für eine Neubewetung der Kunst ... und zerlegt mit vielen Handkantenschlägen die Grundannahme Ernst Gombrichs, dass alle Kunstwerke der letzten 2500 Jahre sinnvoll verbunden und vergleichbar seien.« Hanno Rauterberg, Die Zeit - Literatur »Eine der wichtigsten Stimmen im zeitgenössischen Kunstdiskurs (...) Trotz seines Status als Professor für Kunstgeschichte nimmt er beharrlich den Betrieb aus der Perspektive eines Außenseiters unter die Lupe (...) Mit erfrischender bayerischer Granteligkeit und gleichzeitig in klaren, vor allem aber argumentativen Sätzen hinterfragt Demand die Kanonisierungsprozesse des Kunstsystems.« Jörg Scheller, artnet »Frappierend und lehrreich in einem. Es ist ein interessant-gelehriges Buch, das Christian Demand hier vorlegt.« Südwest Presse, 27.1.2011
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