Wie man ein Arschloch wird
Kapitalismus und Kolonisierung. Volksbühne am Rosa-Luxemburg Platz
Anläßlich der wahrscheinlich letzten Premiere Frank Castorfs an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz erscheint dieser "Crashkurs in faustischem Denken, das nach 200 Jahren vielleicht gerade an sein Ende kommt." Ich verwünsche alles, was diesem Publikum...
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Produktinformationen zu „Wie man ein Arschloch wird “
Klappentext zu „Wie man ein Arschloch wird “
Anläßlich der wahrscheinlich letzten Premiere Frank Castorfs an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz erscheint dieser "Crashkurs in faustischem Denken, das nach 200 Jahren vielleicht gerade an sein Ende kommt." Ich verwünsche alles, was diesem Publikum irgend an mir gefällt. Ja, wenn ich es noch irgend dahin bringen könnte, dass ich eine Werk verfasste, dass die Deutschen mich noch 50 oder 100 Jahre hintereinander recht gründlich verwünschten und aller Orten und Enden mir nichts als Übles nachsagten - das sollte mich außer Maßen ergötzen. (Johann Wolfgang von Goethe, 21. Juni 1818) Warum soll man so ein Werk wie Faust überhaupt auf die Bühne bringen? Zunächst einmal, weil man mit dem Faust machen kann, was man will. Bei Goethe findet sich für jede Interpretation eine Begründung. Und während er dem ersten Teil noch eine klare Form gibt, schreibt er im zweiten einfach, was ihm Spaß macht. Das Wort Fragment habe ich nirgends so oft gelesen, wie bei Goethe. Er macht die Türen auf zur Welt und saugt alles auf, was um ihn herum passiert. Kurz vor seinem Tod sagt er: "Mein Werk ist das eines Kollektivwesens, und es trägt den Namen Goethe." (Frank Castorf, 12. Dezember 2016) Aus dem Inhalt: - Mit welcher Freude, welchem Nutzen wirst du den Cursum durchschmarutzen? - "Tumult, Gewalt und Unsinn" - Ambivalenzen des Antikolonialismus - Die Dynamik der Kolonisierung - Das Faustische ist das Vergängliche und eine Fotostrecke von LSD Herausgegeben von Carl Hegemann. Mit Irene Albers, Daniel Binswanger, Hans Christoph Binswanger, Frank Castorf, Boris Groys, Sebastian Kaiser, Leonard Neumann und Philipp Schönthaler.
Geklebt
Lese-Probe zu „Wie man ein Arschloch wird “
"Ein faustisches Territorium in den USA ist das Silicon Valley. Die Leute dort sind die Faustfiguren unserer Zeit. Auch sie wollen alles. Sie wollen das Globale, sie wollen Unsterblichkeit, sie wollen alle Informationen sammeln. Der Faust unserer Zeit ist Google. Trump und diese rechte Wende sind dagegen der Untergang des Abendlandes. Das ist der Versuch, diesen umfassenden Drang ins Unbekannte zu beenden und eine Rückkehr zu sich selbst, zu seinem eigenen Schicksal zu veranstalten. Das ist eine typisch konservative Revolution, vom gleichen Typus wie man sie in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in Europa erleben konnte." Boris Groys
Autoren-Porträt
Boris Groys wurde 1947 in Ostberlin geboren und ist aufgewachsen in der UdSSR, wo er an verschiedenen wissenschaftlichen Instituten in Leningrad und Moskau arbeitete. Seit 1981 ist er in Deutschland und seit 1994 Professor für Kunstwissenschaft, Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Frank Castorf, geboren 1951 in Ost-Berlin, studierte Theaterwissenschaft. Seit 1992 ist er Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. 2013 inszenierte er bei den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth den "Ring des Nibelungen". Irene Albers ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und für Romanische Philologie an der FU Berlin und Mitglied des Exzellenzclusters Languages of Emotion.
Bibliographische Angaben
- 2017, 158 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 12 x 13,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Carl Hegemann
- Verlag: Alexander Verlag
- ISBN-10: 3895814504
- ISBN-13: 9783895814501
- Erscheinungsdatum: 15.03.2017
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