Wörtlich
Dorfer hat aus seinem umfangreichen schriftstellerischen Werk höchst unterschiedliche Texte ausgewählt: Kommentare zu politischen Vorgängen in Österreich wie Deutschland. Den emotionalen Überschwang bei der Fußball-WM 2006 glossiert Dorfer ebenso treffend...
Leider schon ausverkauft
Buch
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Wörtlich “
Dorfer hat aus seinem umfangreichen schriftstellerischen Werk höchst unterschiedliche Texte ausgewählt: Kommentare zu politischen Vorgängen in Österreich wie Deutschland. Den emotionalen Überschwang bei der Fußball-WM 2006 glossiert Dorfer ebenso treffend wie den Rummel um Mozarts 250. Geburtstag. Des Autors ambivalente Haltung zu seiner Heimat wurde beispielsweise in seinem Programm HEIM.AT offenkundig, und das Fremde, das Auffinden des Fremden in sich, zieht sich durch sein gesamtes Werk.
Mit seinem neuen Stück FREMD, dessen Text ebenfalls in WÖRTLICH zu finden ist, hatte er in München eine umjubelte Premiere sowie ausverkaufte Vorstellungen, was zeigt, dass er auch in Deutschland kein Fremder mehr ist.
"Als gelernter Österreicher kannte man die Deutschen ja nur als Touristen. In Zeiten des Wirtschaftswunders und danach waren sie - sagen wir einmal - etwas übermotivierte Gäste und machten nicht den Eindruck, als ob sie neue Freunde bräuchten. Die Zeiten ändern sich, die deutsche Wiedervereinigung kam ins Land, mit kurzer Euphorie und langer Ernüchterung. Deutschland begann zu straucheln, und wann immer man nun deutsche Urlauber in unseren Bergen sieht, stellt man sich die bange Frage, wie die sich das wohl leisten können."
Mit seinem neuen Stück FREMD, dessen Text ebenfalls in WÖRTLICH zu finden ist, hatte er in München eine umjubelte Premiere sowie ausverkaufte Vorstellungen, was zeigt, dass er auch in Deutschland kein Fremder mehr ist.
"Als gelernter Österreicher kannte man die Deutschen ja nur als Touristen. In Zeiten des Wirtschaftswunders und danach waren sie - sagen wir einmal - etwas übermotivierte Gäste und machten nicht den Eindruck, als ob sie neue Freunde bräuchten. Die Zeiten ändern sich, die deutsche Wiedervereinigung kam ins Land, mit kurzer Euphorie und langer Ernüchterung. Deutschland begann zu straucheln, und wann immer man nun deutsche Urlauber in unseren Bergen sieht, stellt man sich die bange Frage, wie die sich das wohl leisten können."
In Österreich war Alfred Dorfer schon viele Jahre ein Star des Kabaretts, 1995 wurde man dann auch in Deutschland auf ihn aufmerksam: INDIEN lief in deutschen Kinos an, ein Gemeinschaftswerk mit Josef Hader, seinem Freund und Kollegen. Auch das Buch zu diesem Theaterstück ist in dieser Sammlung brillanter Texte des bedeutenden österreichischen Satirikers zum ersten Mal abgedruckt. Alle Dorfer-Fans haben hier ein höchst anregendes Lesebuch.
Lese-Probe zu „Wörtlich “
Unz hlige Treffen im Caf mit Josef, es war das Eiles. W rschtel mit Senf und Kren, tausende Melanges und Zigaretten. Viel Husten, viel Lachen, und drau en zieht das Jahr vorbei. "Bis n chste Woche!", und jeder von uns wieder irgendwo. Enns, Regensburg, Bischofshofen, praktisch die ganze Welt. Dann wieder Eiles, und beide haben wir etwas mitgebracht. Zwei Zeilen, sogar Szenen oder akribische berlegungen: "Hab ich vielleicht einen Bart?" Nein, heute keine W rschtel, heute vielleicht ein Schnitzel und eine Melange. Keine Idee sonst, also bis n chste Woche, nein, da bin ich in Tirol, ah ja, dann bern chste. Die Zeit wird langsam knapp. Der Kren heute besonders scharf, ein bisschen weinen und dann die K nigsidee: Indien. Wir haben einen Titel, das ist wichtig. F r die Presseaussendung besonders und f r uns. Endlich steht was ganz oben auf den leeren wei en karierten Bl ttern. Wie bei der Schularbeit. "Bis n chste Woche!" Diesmal das Schnitzel etwas z h, die Melange aber pr chtig. Fellner und B sel sind geboren aus dem Nichts des karierten Blocks, pl tzlich da, es wurde aber auch Zeit. Sie sprechen nun miteinander auf den runden kalten Steintischchen im Eiles mit Zigaretten, Schnitzel und Kaffee. Drau en bereits lange Winter, und die Premiere schaut nun immer fter vorbei, beugt sich ber unsere Schultern, sieht auf die halb leeren Zettel, sch ttelt den Kopf. "Bis n chste Woche!" Die Zeit schwindet, und wir beschlie en, dass beide ihr eigenes Indien schreiben. Das geschieht dann auch, recht flei ig, die katholische Vergangenheit ist stark, und beide St cke sehen einander hnlich. Nur ein paar Striche, wenig nderung, und es entsteht ein St ck. Gl ck, vielleicht doch die Sterne. Uns alles recht.Josef Hader & Alfred Dorfer
Indien
Tragikom die
Personen:
Kurtl Fellner Heinzi B sel
Wirt, Arzt, Priester
k nnen von einer Person gespielt werden
Anmerkung:
Fellners Sprache ist als leichter, die B sels als grober Wiener Dialekt zu bezeichnen. In diesem Sinne
... mehr
sollte das St ck f r einen anderen Sprachraum bearbeitet werden.
1. Akt
1. Szene
Wirtshaus, B sel sitzt auf der B hne vor einem Schnitzel mit Kartoffelsalat, kostet und tr gt Wertungen in eine Tabelle ein. Fellner - mit Aktenkoffer - und der Wirt treten durch den Zuschauerraum auf.
Fellner Aha. Jaja. Na sehr sch n ... na wunderbar. Sehr sch n. Ist das der Speisesaal?
Wirt Ja.
Fellner So viele G ste haben Sie schon in der Vorsaison! Da schau her!
Wirt Ja.
Fellner Na klar, Ihr Gasthaus liegt ja direkt an der Bundesstra e nach Mariazell ...
Wirt Ja.
Fellner Wunderbar. Na sehr sch n! Brauchen S' keine Servietten auflegen, net? Die Wallfahrer sind eh froh, wenn ihnen nach'n Schweinsbratl die Rosenkr nze a bissl besser durch die Finger rutschen. Nicht?
Wirt Ja.
Fellner Also wie gesagt ... mit den Zimmern ist so weit alles o.k. Das mit dem Teppich bringen wir in Ordnung, gell? Wenn S' an Teppich auf a Linoleum auflegen, das gibt keine Haftung, das rutscht, das m ss'ma anpicken. Alles klar?
Wirt Ja.
Fellner Wir verwenden zu diesem Behufe Klebestreifen: vorne, links, hinten, in der Mitte, rechts.
Wirt Ja.
Fellner Wir sehen das in den feinsten Hotels, Bad Hofgastein, Bad Gastein ... Video am Zimmer, Minibar, aber am Gang haut's dich auf die Goschn. Daher Klebestreifen.
Wirt Ja.
Fellner Sie machen das mit den Klebestreifen?
Wirt Jaja.
Fellner Fein! Was wir sonst noch empfehlen, sind die Saunagel nder. Gell? Besonders bei lteren G sten haben wir festgestellt: Sie wollen nat rlich mit den j ngeren mithalten, setzen sich auf die oberste Stufe und - wumm! Haben Sie schon Saunagel nder?
Wirt Na.
Fellner Aber Sie haben doch ltere G ste?
Wirt Wir ham ka Sauna ...
Pause.
Fellner Verstehe. Gut! ... Wie gsagt, mit den Zimmern is so weit alles in Ordnung. Wegen der kulinarischen Belange wenden Sie sich an den Herrn B sel, der testet grad Ihre Schnitzel.
Wirt Ja.
Fellner Aber ich denke doch, eine lobende Erw hnung in unserem Prospekterl m sste drinnen sein. Eine Frage hab ich noch, das interessiert mich rein pers nlich: Sagen Sie eigentlich was anderes auch au er "ja"?
Wirt Ja.
Fellner Fein! Sonst noch was?
Wirt Ich glaube, dass die Relativit tstheorie mehr den Abschluss von der traditionellen Physik darstellt, w hrend die Quantentheorie ja v llig neue Dimensionen er ffnet. Ja, und da spielt sich's dann nat rlich ab, net!
Fellner Kommt auf die B hne, ein Handy am Ohr.
Schatzi? Du, wenn du das abh rst: Ich glaub, ich hab die Butter herau en stehen lassen nach'm Fr hst ck. Die gh rt in den K hlschrank. Die z'rinnt sonst, gell? Und wennst schon in den K hlschrank reinschaust, die Zucchini geh rn verbraucht. Alles Liebe. Drei-zwoeins-Bussi.
Schaltet ab und setzt sich zu B sel. Pause.
Es wird frisch, wenn die Sonn' weggeht, gell? ... Ich pers nlich, ich mag den Fr hling ja sehr gern, wann so die Natur erwacht ...
B sel isst schweigend.
... obwohl's im M rz oft so sein kann wie im November, so tr b und so. Nur mit dem Unterschied, dass Weihnachten vorbei ist und die Zecken kommen.
B sel isst schweigend.
Aber auch der Sommer. So drau en sitzen in der warmen Luft, ein bissl tanzen, ein bissl ausflippen ... obwohl ich glaub, den Rhythmus im Blut haben eigentlich eh nur die Neger.
B sel isst schweigend.
Im Herbst wiederum sind die Weintrauben billiger. Ich ess ja gerne Weintrauben, pers nlich. Auch der Winter ... also, der Winter, so ein bissl spazieren gehen in der klaren Luft, dann ein Tee mit Rum ... Na ja, es gibt ja keine richtigen Winter mehr. Obwohl's in der Nacht abk hlt.
B sel isst schweigend.
In der W ste wird's oft so hei , dass selbst die Tiere, die's gewohnt sind, nicht in die Sonne gehen.
Er bl ttert in seinen Unterlagen.
Ha, ha, das ist lustig! Heute ist der 5., und wir sind im 5. Gasthaus, haha ...
B sel kaut schweigend.
Ja, wie gesagt, also ... Wir m ssen heute noch nach Kirchdorf, weiters nach Timmling, Hirschenau und Altenmarkt. Morgen nach Schrunshofen, N chling, Seisenbach, Krumpling, B llersdorf, Dorfstetten, Schrammelhofen, Siegharting, Tuxing und Diersbach. Um halb zwei sind wir in Kirchdorf, jetzt ist es zehn vor eins, in 40 Minuten m sste sich das ausgehen, wenn wir einen Zahn zulegen.
B sel isst unger hrt weiter.
Und ich geh davon aus, dass wir einen Zahn zulegen.
B sel wirft das Besteck klirrend in den Teller, trinkt sein Bier in einem Zug aus und geht ab, ohne auf Fellner zu warten.
Fellner Na ja, wenigstens is Fr hling.
2. Szene
Ein anderes Wirtshaus. B sel testet Schnitzel. Fellners Stimme von drau en.
Fellner Ich sage nur - Zimmer 21. F nf Minuten dauert's, bis ein Wasser kommt aus der Dusche! Was sollen wir schreiben ... Duschen zu besichtigen? Das ist der offizielle Prospekt der nieder sterreichischen Landesregierung. Wenn aus einer Dusche erst nach f nf Minuten ein Wasser kommt, dann ist das keine Dusche, sondern ein Lotto! Da brauch ma nicht diskutieren.
Fellner tritt auf mit nassem Kopf und bespritztem Sakko, setzt sich zu B sel. Schweigen.
B sel Die Wirt san alle Trotteln. Isst weiter.
Fellner Ah ... ja ... da ist was Wahres dran, Herr B sel.
B sel isst schweigend weiter.
Lacht. Das is lustig. Heut sind wir in Kirchdorf, morgen in Kirchstetten und M nichkirchen. Die haben alle das "Kirchen" im Ortsnamen. Das ist interessant.
B sel Jeder Wirt - ein Trottel.
Fellner Da kann man davon ausgehen, dass zuerst die Kirche da war, und dann der Ort rundherum entstanden ist. Interessant is das.
B sel Wenn S' hernehmen neunzich Prozent von de Wirt, kann ma sagen, zu hundert Prozent san des Trotteln.
Fellner Unser fr herer Bundespr sident zum Beispiel hei t Kirchschl ger. Da kann man davon ausgehen, dass seine Vorfahren aus Kirchschlag stammen. Nicht?
B sel Isst. Fuffzig Minuten ... fuffzig Minuten f r a Schnitzel. A Wahnsinn.
Fellner Es muss aber nicht immer vom Ortsnamen abh ngen. Ich zum Beispiel hei e Fellner. Das w rde darauf hindeuten, dass meine Vorfahren fr her einmal eine Gerberei betrieben haben ... oder so.
B sel Des is ja ka Gasthaus in meine Augn. Fuffzig Minuten, wennst wartst auf a Schnitzel ...
Fellner "B sel" zum Beispiel ist schwer zum Herleiten. Das kommt wahrscheinlich aus dem Slawischen.
B sel Wolln S' vielleicht sagn ..., i bin a Ausl nder?
Fellner Nein, es geht nicht um Sie, Herr B sel ...
B sel Oder hab i an Akzent?
Fellner ... es geht um Ihre Vorfahren. Die sind wahrscheinlich vom Osten in den Westen gereist. Damals war man ja sehr viel unterwegs. Die ganze V lkerwanderung sind s' nur herummarschiert. Das hat sich ja alles sehr verteilt im Lauf der Geschichte. Die Habsburger zum Beispiel sind bis Mexiko kommen.
B sel Spuckt etwas in den Teller. A Flaxn! Des aa no. Legt das Besteck weg, nimmt die Tabelle. Na, denen schreib i a Bewertung. Die habn n chstes Jahr nur mehr Fl chtlinge.
Fellner Pause. Im Mittelalter haben s' auch sehr schlecht gegessen. Weil sie so arm warn, die Leute. Erst sp ter im Barock haben s' dann diese prunkvollen Schl sser gebaut. Das war sozusagen die Gegenreaktion.
B sel Stochert im Salat herum. Der Erd pfelsalat geht.
Fellner Aber herumgewandert sind sie nach der V lkerwanderung fast nicht mehr. Erst jetzt, wo jeder ein Auto hat, is das wieder mehr ...
B sel I war einmal auf Urlaub in dem ... na ... Rhodos. Aber i muss Ihna ehrlich sagn, des Gegrillte is net meins.
Fellner Das ist interessant, was Sie da sagen. Ich pers nlich vertrete ja die Ansicht, dass das Essen sehr oft im Zusammenhang steht mit der betreffenden Landschaft. Also, wenn die Landschaft eher karg ist, essen s' dort mehr gegrillte Sachen. Bei uns is die Landschaft ppiger, dadurch gibt's diese vielen Mehlspeisen.
B sel Ums S e rei i mich net so.
Fellner In Indien zum Beispiel essen s' fast nur Reis. Die sitzen auf der Stra e, essen a bissl Reis, lachen dabei. Manche verhungern ... das muss irgendwie eine ganz eigene Landschaft sein.
B sel Immer nur Reis, des w r nix f r mi. I bin ja ka Beilagenesser in dem Sinn.
Fellner In Japan zum Beispiel essen s' die Suppe am Schluss.
B sel verbl fft: Jetzt machen S' an Schm h. Diese andern V lker ... Die Indianer zum Beispiel, die greifen in der Nacht net an. Die glaubn, wenn s' in der Nacht angreifen, und es wird aner erschossen, kommen s' net in Himmel. Dadurch greifen s' nur bei Tag an.
Pause.
Fellner Wen?
B sel Na ... des Fort.
Fellner A ja.
Pause.
B sel Trink ma noch was.
Fellner Haben Sie gern Gesellschaftsspiele?
B sel Na ja.
Fellner Ich hab das sehr gern, diese Gesellschaftsspiele.
Er kramt in seiner Aktentasche.
B sel I wei net. Wie ma klein warn, hamma immer gspielt dieses "Mensch rgere dich nicht". Aber da hamma immer so viel gerauft dabei ...
Fellner Da schaun S' her. Legt ein Spiel auf den Tisch. Trivial Pursuit. Das is ein Fragespiel, wo man die Antworten wissen muss. Das ist sehr unterhaltsam. Da gibt's Fragen aus allen Wissensgebieten.
B sel nach hinten: Noch a Kr gel, bitte!
Fellner Probieren wir's einmal. Was f r ein Wissensgebiet m chten Sie haben? Geschichte, Geographie, Allgemeines ...
B sel Was trinken Sie?
Fellner Einen frisch gepressten Orangensaft, bitte. - Ich frag Sie einmal was aus dem Gebiet "Allgemeines".
B sel nach hinten: Und a Fanta!
Fellner Wie nennt man die n rdliche Eiskappe unseres Planeten?
B sel denkt angestrengt nach.
3. Szene
Dasselbe Wirtshaus, sp ter. Fellner und B sel spielen Karten - Schnapsen -, Fellner lustlos, B sel mit den Kommentaren eines leidenschaftlichen Kartenspielers.
B sel So, zwaa dirre san viere. Was hamma in der Herz? - Sehr brav ... - ... da schau her, der Herr Fellner macht an Stich. Samma mitn Piatnik verwandt? Haha! - So, die zwei lass'ma heiraten. San anasechzig, virasiebzig, hundertsiebzehn. Danke f r die Mitarbeit. - Herr Fellner, hamma Gl ck in der Liebe? So wie Sie spielen ... der reinste Casanova, haha. Mischt. Abheben, bitte. Fellner hebt ab. Sooodawassa! Schei ma ins Halst chl. Herr Fellner, drah'ma zua? Ha? Na klar drah'ma zua. Und As - und Zehner - und vierzig. Dankeee. Hearn S', des san ja kane Bummerln, was Sie da habn, des is ja a Ausschlag. Schaun S' her: Wenn Sie die Gabel halten in da Pik, kann i mit meine Karten in die Allee schei en gehn.
Fellner Was k nnen Sie?
B sel Nix k nnen S', des is ja des Problem. Hearn S', wo habn Sie Schnapsen glernt? Bei der Caritas? Haha.
Fellner Nimmt eine Trivial-Pursuit-Karte. Wie viele Z hne hat der m nnliche Buckelwal?
B sel Sie geben.
Fellner Wie viele Z hne hat der m nnliche Buckelwal?
B sel Tun S' mischen.
Fellner Na kommen S', das ist eh leicht. Was glauben S'? Wie viel?
B sel Tuan ma jetzt Schnapsen, oder was?
Fellner Ich helfe Ihnen. Der m nnliche Buckelwal hat a bissl mehr Z hne wie der weibliche. - Vorsicht, Herr B sel, es k nnte auch eine Fangfrage sein ... Vielleicht hat der Buckelwal gar keine Z hne. Hehe.
B sel San S' net so deppert.
Fellner Der isst n mlich nur Plankton. Was k nnte das sein, Plankton? Ein Waschmittel, ein Verh tungsmittel ...
B sel schreit: Gehn S' schei en! Fellner mischt beleidigt die Karten.
B sel Sagn ma, 350 Z hne ... I mein, es is a Sch tzung.
Fellner Sie heben ab.
B sel 350, und der weibliche 427, a reine Sch tzung.
Fellner Drehn S' zu oder spielen S' aus oder was?
B sel Sie werdn sehen, des freut Sie noch. I sag Ihna nachher immer, was Sie falsch gmacht ham, da werden ma lachen. So! Spielt aus.
Fellner Oh!!!
B sel Was?
Fellner Das "B se Weiberle"! Ein Wahnsinn, da hinten ...
B sel Was? Wo?
Fellner Und daneben der "Wilde Kaiser"! Toll! Die zwei Gipfel da hinten! Die kann man in einem Tag machen! Wenn man um f nf in der Fr h weggeht, ordentliches Schuhwerk, keine Turnschuhe ...
B sel Herr Fellner ...
Fellner ... die Ger llhalde hinunter ...
B sel Herr Fellner! Pik is Trumpf!
Fellner ... des is derartig sch n ...
B sel Ausspielen!
Fellner ... da legen Sie die Ohren an ...
B sel Pik!
Fellner ... da gibt's an wunderbaren Enzian ...
B sel Fahr'ma! Wir m ssen nach Kirchdorf, des san lauter Serpentinen. Kommen S' ...
Fellner Und wenn man dann zur ckkehrt, im Abendrot ...
B sel Zeigt auf Fellners Glas. Trinken S' aus.
Fellner Und dann beim Kaminfeuer so einen Holzhackersterz ...
B sel Greift kurz entschlossen nach Fellners Glas, trinkt es aus.
Gemma!
4. Szene
Ein drittes Wirtshaus. Fellner und B sel sitzen am Tisch, Fellner isst begeistert ein Schnitzel, B sel kr mmt sich vor Schmerzen.
Fellner ... also so was hab i noch nie geh rt. Dass man von an Fanta Magenweh kriegt, das is mir ganz fremd, Herr B sel.
B sel schweigt.
Obwohl nat rlich, wenn man dazu neigt ... wenn man inkliniert, wie der Lateiner sagt ... da hat's einen geschwind. Da muss man aufpassen, mit so einer Neigung darf man sich nicht spielen.
B sel schweigt.
Das is das erste Schnitzel seit zwei Jahren, seit derFirmung von meinem Neffen. Eigentlich is es ja ungsund, aber alle zwei Jahr so richtig s ndigen ...
Warum nicht, Herr B sel, warum nicht?
B sel schweigt.Und dann muss es ein Schweinernes sein. Da gibt's keine faulen Kompromisse. Ein richtiges Schweinernes.
1. Akt
1. Szene
Wirtshaus, B sel sitzt auf der B hne vor einem Schnitzel mit Kartoffelsalat, kostet und tr gt Wertungen in eine Tabelle ein. Fellner - mit Aktenkoffer - und der Wirt treten durch den Zuschauerraum auf.
Fellner Aha. Jaja. Na sehr sch n ... na wunderbar. Sehr sch n. Ist das der Speisesaal?
Wirt Ja.
Fellner So viele G ste haben Sie schon in der Vorsaison! Da schau her!
Wirt Ja.
Fellner Na klar, Ihr Gasthaus liegt ja direkt an der Bundesstra e nach Mariazell ...
Wirt Ja.
Fellner Wunderbar. Na sehr sch n! Brauchen S' keine Servietten auflegen, net? Die Wallfahrer sind eh froh, wenn ihnen nach'n Schweinsbratl die Rosenkr nze a bissl besser durch die Finger rutschen. Nicht?
Wirt Ja.
Fellner Also wie gesagt ... mit den Zimmern ist so weit alles o.k. Das mit dem Teppich bringen wir in Ordnung, gell? Wenn S' an Teppich auf a Linoleum auflegen, das gibt keine Haftung, das rutscht, das m ss'ma anpicken. Alles klar?
Wirt Ja.
Fellner Wir verwenden zu diesem Behufe Klebestreifen: vorne, links, hinten, in der Mitte, rechts.
Wirt Ja.
Fellner Wir sehen das in den feinsten Hotels, Bad Hofgastein, Bad Gastein ... Video am Zimmer, Minibar, aber am Gang haut's dich auf die Goschn. Daher Klebestreifen.
Wirt Ja.
Fellner Sie machen das mit den Klebestreifen?
Wirt Jaja.
Fellner Fein! Was wir sonst noch empfehlen, sind die Saunagel nder. Gell? Besonders bei lteren G sten haben wir festgestellt: Sie wollen nat rlich mit den j ngeren mithalten, setzen sich auf die oberste Stufe und - wumm! Haben Sie schon Saunagel nder?
Wirt Na.
Fellner Aber Sie haben doch ltere G ste?
Wirt Wir ham ka Sauna ...
Pause.
Fellner Verstehe. Gut! ... Wie gsagt, mit den Zimmern is so weit alles in Ordnung. Wegen der kulinarischen Belange wenden Sie sich an den Herrn B sel, der testet grad Ihre Schnitzel.
Wirt Ja.
Fellner Aber ich denke doch, eine lobende Erw hnung in unserem Prospekterl m sste drinnen sein. Eine Frage hab ich noch, das interessiert mich rein pers nlich: Sagen Sie eigentlich was anderes auch au er "ja"?
Wirt Ja.
Fellner Fein! Sonst noch was?
Wirt Ich glaube, dass die Relativit tstheorie mehr den Abschluss von der traditionellen Physik darstellt, w hrend die Quantentheorie ja v llig neue Dimensionen er ffnet. Ja, und da spielt sich's dann nat rlich ab, net!
Fellner Kommt auf die B hne, ein Handy am Ohr.
Schatzi? Du, wenn du das abh rst: Ich glaub, ich hab die Butter herau en stehen lassen nach'm Fr hst ck. Die gh rt in den K hlschrank. Die z'rinnt sonst, gell? Und wennst schon in den K hlschrank reinschaust, die Zucchini geh rn verbraucht. Alles Liebe. Drei-zwoeins-Bussi.
Schaltet ab und setzt sich zu B sel. Pause.
Es wird frisch, wenn die Sonn' weggeht, gell? ... Ich pers nlich, ich mag den Fr hling ja sehr gern, wann so die Natur erwacht ...
B sel isst schweigend.
... obwohl's im M rz oft so sein kann wie im November, so tr b und so. Nur mit dem Unterschied, dass Weihnachten vorbei ist und die Zecken kommen.
B sel isst schweigend.
Aber auch der Sommer. So drau en sitzen in der warmen Luft, ein bissl tanzen, ein bissl ausflippen ... obwohl ich glaub, den Rhythmus im Blut haben eigentlich eh nur die Neger.
B sel isst schweigend.
Im Herbst wiederum sind die Weintrauben billiger. Ich ess ja gerne Weintrauben, pers nlich. Auch der Winter ... also, der Winter, so ein bissl spazieren gehen in der klaren Luft, dann ein Tee mit Rum ... Na ja, es gibt ja keine richtigen Winter mehr. Obwohl's in der Nacht abk hlt.
B sel isst schweigend.
In der W ste wird's oft so hei , dass selbst die Tiere, die's gewohnt sind, nicht in die Sonne gehen.
Er bl ttert in seinen Unterlagen.
Ha, ha, das ist lustig! Heute ist der 5., und wir sind im 5. Gasthaus, haha ...
B sel kaut schweigend.
Ja, wie gesagt, also ... Wir m ssen heute noch nach Kirchdorf, weiters nach Timmling, Hirschenau und Altenmarkt. Morgen nach Schrunshofen, N chling, Seisenbach, Krumpling, B llersdorf, Dorfstetten, Schrammelhofen, Siegharting, Tuxing und Diersbach. Um halb zwei sind wir in Kirchdorf, jetzt ist es zehn vor eins, in 40 Minuten m sste sich das ausgehen, wenn wir einen Zahn zulegen.
B sel isst unger hrt weiter.
Und ich geh davon aus, dass wir einen Zahn zulegen.
B sel wirft das Besteck klirrend in den Teller, trinkt sein Bier in einem Zug aus und geht ab, ohne auf Fellner zu warten.
Fellner Na ja, wenigstens is Fr hling.
2. Szene
Ein anderes Wirtshaus. B sel testet Schnitzel. Fellners Stimme von drau en.
Fellner Ich sage nur - Zimmer 21. F nf Minuten dauert's, bis ein Wasser kommt aus der Dusche! Was sollen wir schreiben ... Duschen zu besichtigen? Das ist der offizielle Prospekt der nieder sterreichischen Landesregierung. Wenn aus einer Dusche erst nach f nf Minuten ein Wasser kommt, dann ist das keine Dusche, sondern ein Lotto! Da brauch ma nicht diskutieren.
Fellner tritt auf mit nassem Kopf und bespritztem Sakko, setzt sich zu B sel. Schweigen.
B sel Die Wirt san alle Trotteln. Isst weiter.
Fellner Ah ... ja ... da ist was Wahres dran, Herr B sel.
B sel isst schweigend weiter.
Lacht. Das is lustig. Heut sind wir in Kirchdorf, morgen in Kirchstetten und M nichkirchen. Die haben alle das "Kirchen" im Ortsnamen. Das ist interessant.
B sel Jeder Wirt - ein Trottel.
Fellner Da kann man davon ausgehen, dass zuerst die Kirche da war, und dann der Ort rundherum entstanden ist. Interessant is das.
B sel Wenn S' hernehmen neunzich Prozent von de Wirt, kann ma sagen, zu hundert Prozent san des Trotteln.
Fellner Unser fr herer Bundespr sident zum Beispiel hei t Kirchschl ger. Da kann man davon ausgehen, dass seine Vorfahren aus Kirchschlag stammen. Nicht?
B sel Isst. Fuffzig Minuten ... fuffzig Minuten f r a Schnitzel. A Wahnsinn.
Fellner Es muss aber nicht immer vom Ortsnamen abh ngen. Ich zum Beispiel hei e Fellner. Das w rde darauf hindeuten, dass meine Vorfahren fr her einmal eine Gerberei betrieben haben ... oder so.
B sel Des is ja ka Gasthaus in meine Augn. Fuffzig Minuten, wennst wartst auf a Schnitzel ...
Fellner "B sel" zum Beispiel ist schwer zum Herleiten. Das kommt wahrscheinlich aus dem Slawischen.
B sel Wolln S' vielleicht sagn ..., i bin a Ausl nder?
Fellner Nein, es geht nicht um Sie, Herr B sel ...
B sel Oder hab i an Akzent?
Fellner ... es geht um Ihre Vorfahren. Die sind wahrscheinlich vom Osten in den Westen gereist. Damals war man ja sehr viel unterwegs. Die ganze V lkerwanderung sind s' nur herummarschiert. Das hat sich ja alles sehr verteilt im Lauf der Geschichte. Die Habsburger zum Beispiel sind bis Mexiko kommen.
B sel Spuckt etwas in den Teller. A Flaxn! Des aa no. Legt das Besteck weg, nimmt die Tabelle. Na, denen schreib i a Bewertung. Die habn n chstes Jahr nur mehr Fl chtlinge.
Fellner Pause. Im Mittelalter haben s' auch sehr schlecht gegessen. Weil sie so arm warn, die Leute. Erst sp ter im Barock haben s' dann diese prunkvollen Schl sser gebaut. Das war sozusagen die Gegenreaktion.
B sel Stochert im Salat herum. Der Erd pfelsalat geht.
Fellner Aber herumgewandert sind sie nach der V lkerwanderung fast nicht mehr. Erst jetzt, wo jeder ein Auto hat, is das wieder mehr ...
B sel I war einmal auf Urlaub in dem ... na ... Rhodos. Aber i muss Ihna ehrlich sagn, des Gegrillte is net meins.
Fellner Das ist interessant, was Sie da sagen. Ich pers nlich vertrete ja die Ansicht, dass das Essen sehr oft im Zusammenhang steht mit der betreffenden Landschaft. Also, wenn die Landschaft eher karg ist, essen s' dort mehr gegrillte Sachen. Bei uns is die Landschaft ppiger, dadurch gibt's diese vielen Mehlspeisen.
B sel Ums S e rei i mich net so.
Fellner In Indien zum Beispiel essen s' fast nur Reis. Die sitzen auf der Stra e, essen a bissl Reis, lachen dabei. Manche verhungern ... das muss irgendwie eine ganz eigene Landschaft sein.
B sel Immer nur Reis, des w r nix f r mi. I bin ja ka Beilagenesser in dem Sinn.
Fellner In Japan zum Beispiel essen s' die Suppe am Schluss.
B sel verbl fft: Jetzt machen S' an Schm h. Diese andern V lker ... Die Indianer zum Beispiel, die greifen in der Nacht net an. Die glaubn, wenn s' in der Nacht angreifen, und es wird aner erschossen, kommen s' net in Himmel. Dadurch greifen s' nur bei Tag an.
Pause.
Fellner Wen?
B sel Na ... des Fort.
Fellner A ja.
Pause.
B sel Trink ma noch was.
Fellner Haben Sie gern Gesellschaftsspiele?
B sel Na ja.
Fellner Ich hab das sehr gern, diese Gesellschaftsspiele.
Er kramt in seiner Aktentasche.
B sel I wei net. Wie ma klein warn, hamma immer gspielt dieses "Mensch rgere dich nicht". Aber da hamma immer so viel gerauft dabei ...
Fellner Da schaun S' her. Legt ein Spiel auf den Tisch. Trivial Pursuit. Das is ein Fragespiel, wo man die Antworten wissen muss. Das ist sehr unterhaltsam. Da gibt's Fragen aus allen Wissensgebieten.
B sel nach hinten: Noch a Kr gel, bitte!
Fellner Probieren wir's einmal. Was f r ein Wissensgebiet m chten Sie haben? Geschichte, Geographie, Allgemeines ...
B sel Was trinken Sie?
Fellner Einen frisch gepressten Orangensaft, bitte. - Ich frag Sie einmal was aus dem Gebiet "Allgemeines".
B sel nach hinten: Und a Fanta!
Fellner Wie nennt man die n rdliche Eiskappe unseres Planeten?
B sel denkt angestrengt nach.
3. Szene
Dasselbe Wirtshaus, sp ter. Fellner und B sel spielen Karten - Schnapsen -, Fellner lustlos, B sel mit den Kommentaren eines leidenschaftlichen Kartenspielers.
B sel So, zwaa dirre san viere. Was hamma in der Herz? - Sehr brav ... - ... da schau her, der Herr Fellner macht an Stich. Samma mitn Piatnik verwandt? Haha! - So, die zwei lass'ma heiraten. San anasechzig, virasiebzig, hundertsiebzehn. Danke f r die Mitarbeit. - Herr Fellner, hamma Gl ck in der Liebe? So wie Sie spielen ... der reinste Casanova, haha. Mischt. Abheben, bitte. Fellner hebt ab. Sooodawassa! Schei ma ins Halst chl. Herr Fellner, drah'ma zua? Ha? Na klar drah'ma zua. Und As - und Zehner - und vierzig. Dankeee. Hearn S', des san ja kane Bummerln, was Sie da habn, des is ja a Ausschlag. Schaun S' her: Wenn Sie die Gabel halten in da Pik, kann i mit meine Karten in die Allee schei en gehn.
Fellner Was k nnen Sie?
B sel Nix k nnen S', des is ja des Problem. Hearn S', wo habn Sie Schnapsen glernt? Bei der Caritas? Haha.
Fellner Nimmt eine Trivial-Pursuit-Karte. Wie viele Z hne hat der m nnliche Buckelwal?
B sel Sie geben.
Fellner Wie viele Z hne hat der m nnliche Buckelwal?
B sel Tun S' mischen.
Fellner Na kommen S', das ist eh leicht. Was glauben S'? Wie viel?
B sel Tuan ma jetzt Schnapsen, oder was?
Fellner Ich helfe Ihnen. Der m nnliche Buckelwal hat a bissl mehr Z hne wie der weibliche. - Vorsicht, Herr B sel, es k nnte auch eine Fangfrage sein ... Vielleicht hat der Buckelwal gar keine Z hne. Hehe.
B sel San S' net so deppert.
Fellner Der isst n mlich nur Plankton. Was k nnte das sein, Plankton? Ein Waschmittel, ein Verh tungsmittel ...
B sel schreit: Gehn S' schei en! Fellner mischt beleidigt die Karten.
B sel Sagn ma, 350 Z hne ... I mein, es is a Sch tzung.
Fellner Sie heben ab.
B sel 350, und der weibliche 427, a reine Sch tzung.
Fellner Drehn S' zu oder spielen S' aus oder was?
B sel Sie werdn sehen, des freut Sie noch. I sag Ihna nachher immer, was Sie falsch gmacht ham, da werden ma lachen. So! Spielt aus.
Fellner Oh!!!
B sel Was?
Fellner Das "B se Weiberle"! Ein Wahnsinn, da hinten ...
B sel Was? Wo?
Fellner Und daneben der "Wilde Kaiser"! Toll! Die zwei Gipfel da hinten! Die kann man in einem Tag machen! Wenn man um f nf in der Fr h weggeht, ordentliches Schuhwerk, keine Turnschuhe ...
B sel Herr Fellner ...
Fellner ... die Ger llhalde hinunter ...
B sel Herr Fellner! Pik is Trumpf!
Fellner ... des is derartig sch n ...
B sel Ausspielen!
Fellner ... da legen Sie die Ohren an ...
B sel Pik!
Fellner ... da gibt's an wunderbaren Enzian ...
B sel Fahr'ma! Wir m ssen nach Kirchdorf, des san lauter Serpentinen. Kommen S' ...
Fellner Und wenn man dann zur ckkehrt, im Abendrot ...
B sel Zeigt auf Fellners Glas. Trinken S' aus.
Fellner Und dann beim Kaminfeuer so einen Holzhackersterz ...
B sel Greift kurz entschlossen nach Fellners Glas, trinkt es aus.
Gemma!
4. Szene
Ein drittes Wirtshaus. Fellner und B sel sitzen am Tisch, Fellner isst begeistert ein Schnitzel, B sel kr mmt sich vor Schmerzen.
Fellner ... also so was hab i noch nie geh rt. Dass man von an Fanta Magenweh kriegt, das is mir ganz fremd, Herr B sel.
B sel schweigt.
Obwohl nat rlich, wenn man dazu neigt ... wenn man inkliniert, wie der Lateiner sagt ... da hat's einen geschwind. Da muss man aufpassen, mit so einer Neigung darf man sich nicht spielen.
B sel schweigt.
Das is das erste Schnitzel seit zwei Jahren, seit derFirmung von meinem Neffen. Eigentlich is es ja ungsund, aber alle zwei Jahr so richtig s ndigen ...
Warum nicht, Herr B sel, warum nicht?
B sel schweigt.Und dann muss es ein Schweinernes sein. Da gibt's keine faulen Kompromisse. Ein richtiges Schweinernes.
... weniger
Autoren-Porträt von Alfred Dorfer
Alfred Dorfer, 1961 in Wien geboren. Seit 1984 Schauspieler und Kabarettist. Bislang fünf Soloprogramme, darunter heim.at (2000) und fremd (2006). 1991 Indien mit Josef Hader (verfilmt 1993). Hauptrolle im Fernsehfilm Qualtingers Wien . Ab 2005 regelmäßige Mitarbeit für die Süddeutsche Zeitung und Die Zeit . Dorfer lebt in Wien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Alfred Dorfer
- 2007, 2. Aufl., 304 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Blessing
- ISBN-10: 3896673300
- ISBN-13: 9783896673305
Kommentar zu "Wörtlich"
0 Gebrauchte Artikel zu „Wörtlich“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
5 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Wörtlich".
Kommentar verfassen