Yes, we can
Mikes ultimativer Wahlführer
Michael Moore ist zurück: mit dem definitiven Wahlführer für 2008. Furios und witzig stellt er die amerikanische Gesellschaft dar, wie sie wirklich ist. Er entlarvt die Schwächen des amerikanischen Wahlsystems und vor allem: Er bezieht...
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Produktinformationen zu „Yes, we can “
Michael Moore ist zurück: mit dem definitiven Wahlführer für 2008. Furios und witzig stellt er die amerikanische Gesellschaft dar, wie sie wirklich ist. Er entlarvt die Schwächen des amerikanischen Wahlsystems und vor allem: Er bezieht eindeutig Position für Barack Obama als Präsidenten.
Lese-Probe zu „Yes, we can “
Yes, we can von Michael MooreLESEPROBE
Einleitung
Sam Graves aus Georgia hat ein Problem. Er ist Republikaner und Kongressmitglied, und er hat Angst, dass er bei den Wahlen in diesem Jahr seinen Sitz verlieren könnte.
Also hatte er eine Idee. Er produzierte einen Fernsehspot, in dem er weder erwähnt, dass er Republikaner ist, noch dass er im Kongress sitzt! Er glaubt, dass sich seine Chancen auf eine Wiederwahl beträchtlich erhöhen, wenn die Wähler weder das eine noch das andere wissen.
Wie sind wir so weit gekommen, dass ein Republikaner aus den Südstaaten Angst um sein politisches Überleben hat, so viel Angst, dass er sich nicht einmal mehr traut zu sagen, dass er ein Republikaner ist? Wie kommt es, dass das Wort »republikanisch« das Wort »liberal« als das schmutzigste Wort in der Politik ersetzt hat?
Der republikanische Kongressmann Tom Davis aus Virginia bringt den Sachverhalt wie folgt auf den Punkt: »Die Marke >republikanisch< ist nur noch Müll. Selbst wenn wir Hundefutter wären, würden wir aus dem Regal genommen.«
Nachdem ein katastrophaler Krieg begonnen und bin Laden nicht gefangen wurde, nachdem Millionen Familien ihr Haus verloren haben, nachdem der Hurrikan Katrina New Orleans verwüstet hat, nachdem die Benzinpreise auf Rekordhöhen gestiegen sind und die Ölkonzerne Rekordgewinne eingefahren haben, und angesichts einer Regierung, die mehr Geld ausgab und mehr Schulden machte als jede andere in der amerikanischen Geschichte, hat das Land genug von Konservativen, Rechten und Republikanern. Ein aufregender Wahlkampf steht uns bevor: Obama gegen McCain. Der eine Kandidat hat uns eine Präsidentschaft versprochen, die sich von allen vorherigen unterscheidet und die Hoffnungen vieler Menschen für das 21. Jahrhundert erfüllen soll.
Der andere Kandidat sagt, er habe keine Ahnung, wie man einen
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Computer benutzt.
Willkommen in Yes, we can!, meinem Versuch, den Wahlen für das Weiße Haus und den Wahlen für den Kongress, die in diesem Jahr stattfinden, einen Sinn abzuringen. In diesem Führer beantworte ich die dringlichsten Fragen der Nation: »Warum ist John McCain so wütend?«; »Trinken die Demokraten aus Schnabeltassen, und lassen sie beim Schlafen das Licht an?«; »Werde ich mit einem lausigen Notendurchschnitt im Electoral College aufgenommen?« (Wahlgremium das den Präsidenten und Vizepräsidenten wählt. A. d.Ü.); und »Wie viele Demokraten braucht es, um die aussichtsreichste Wahl in der amerikanischen Geschichte zu verlieren?«
Dies ist ein großartiges Jahr. Seid glücklich, Amerikaner und Wähler zu sein. Lasst euch den Spaß nicht entgehen! Und wenn ihr dem Kongressmann Sam Graves begegnet, begrüßt ihn mit einem lautstarken: »Hallo Republikaner!«
17. Juli 2008
Michael Moore
ONE
»Fragt Mike!«
Michael Moore beantwortet auf der Straße Fragen von Amerikanern über die Wahlen, über die Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2008 und über die Probleme, mit denen die Nation konfrontiert ist.
Weil ich die Terroristen besiegen wollte, habe ich vor sieben Jahren den Rat des Präsidenten befolgt und bin shoppen gegangen. Heute habe ich auf den Konten meiner Kreditkarten Schulden von etwa 30000 Dollar, und die monatliche Rate für meine variabel verzinsliche Hypothek hat sich verdoppelt. Haben die Terroristen gewonnen?
Jules Crandall
Fort Lauderdale, Florida
Antwort: Nein, das haben sie nicht! Du hast gewonnen. Wir haben gewonnen. Wir haben gewonnen, weil du shoppen warst. Du und alle US-Bürger haben beschlossen, es den Terroristen mal so richtig zu zeigen. Du bist in die Einkaufsgalerie gegangen, ich zu Best Buy, du bist Mitglied bei der Großhandelskette Sam's Club geworden, er hat sich beim Autohändler einen Hummer gekauft, und wir alle sind zu unserer Bank gegangen und haben eine neue Hypothek aufgenommen. Und wir sind alle nach DisneyWorld und Disneyland gefahren! Du hast eingekauft, aber nicht bis zum Umfallen. Du hast Geld ausgegeben, das du nie gehabt hast, genau wie unser tapferer Präsident Geld ausgegeben hat, das er nicht gehabt hat. Jetzt steckst du, jetzt stecken wir alle bis über die Ohren in Schulden, und die Terroristen sind auf der Flucht!
Dank dieser neuen Form von Patriotismus haben wir Amerikaner heute mehr Schulden als je zuvor in unserer Geschichte. Und weil ihr, meine lieben Mitbürger, euch so bereitwillig an diesem Krieg gegen den Terror beteiligt habt, sind die Gewinne der Kreditkartenfirmen von 27,4 Milliarden Dollar im Jahr 2003 auf 40,7 Milliarden im Jahr 2007 gestiegen. Und wenn ihr dafür sorgt, dass es solchen amerikanischen Firmen gut geht, dann wird es euch auch gut gehen. Wenn ihr nämlich das nächste Mal einen Kredit aufnehmen wollt, dann haben sie das Geld – euer Geld –, um es euch noch einmal zu einem höheren Zinssatz zu leihen. Das, meine Freunde, ist der Charme des Kapitalismus, vergesst das nie!
Was für ein tolles Gefühl ist es doch, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen, indem man eine luxuriöse Einkaufsstraße nach der anderen abklappert. Natürlich gibt es keinen Krieg ohne Opfer. Unglücklicherweise sind einige Leute in dieser Einkaufsorgie zugrunde gegangen. Heute gibt es zehnmal mehr Bankrotte als während der Weltwirtschaftskrise. Dreißig Millionen Menschen sind kaum noch kreditwürdig, weil sie einmal zu oft, »buchen Sie's ab« gesagt haben. Und Wertpapieranalytiker sagen voraus, dass weitere 1,4 Millionen Hypotheken auf Häuser – allein im Jahr 2008; – zwangsvollstreckt werden, eine noch nie dagewesene Zahl.
Es gibt eben keinen Krieg ohne Kollateralschäden. Einer Million hart arbeitender Amerikaner wird also ihr Haus weggenommen! Das ist ein geringer Preis für die Freiheit!! Wenn ihr vor terroristischen Bombenanschlägen sicher sein wollt, dann müsst ihr eben Opfer bringen, Opfer, Opfer und noch einmal Opfer! Ihr müsst Opfer bringen, um den Feind zu besiegen. Und der Feind, meine lieben amerikanischen Landsleute, sind nicht die Banken oder MasterCard oder Countrywide Financial. Diese Unternehmen stellen euch die Waffen zur Verfügung, mit denen ihr einkaufen geht. Leider kann nicht jeder Soldat im Kampf gegen die Terroristen mit seinen Waffen richtig umgehen. Deshalb gibt es eben ein bisschen Brudermord. So ist das Leben.
Wir dürfen auf keinen Fall vergessen, dass die Terroristen verloren haben. Unser Lebensstil hat gewonnen! Ja, wir ziehen uns gerne am Flughafen nackt aus, wenn es eben sein muss. Ja, wir zahlen, was immer an der Zapfsäule steht. Ja, ihr dürft meine Telefongespräche abhören und meine privaten E-Mails lesen. Ja zum Teufel, ihr dürft sogar ein Loch in meinen Schädel bohren und mir einen verdammten Gedankenkontrollchip in den vorderen Hirnlappen einsetzen, wenn ihr mir nur versprecht, dass ich dann in Sicherheit bin und die Terroristen besiegt werden! Halt, halt, ist das ein Hundert-Zoll-Bildschirm, den ich dort in dem Schaufenster sehe? Den muss ich haben! Ich muss Amerika schützen und noch mehr Terroristen töten!!
Oh Gott, BITTE ... Akzeptieren Sie auch Kreditkarten, die mir zwanzig Prozent Zins abzwacken?
© Piper Verlag
Übersetzung: Ursel Schäfer, Enrico Heinemann, Helmut Dierlamm
Willkommen in Yes, we can!, meinem Versuch, den Wahlen für das Weiße Haus und den Wahlen für den Kongress, die in diesem Jahr stattfinden, einen Sinn abzuringen. In diesem Führer beantworte ich die dringlichsten Fragen der Nation: »Warum ist John McCain so wütend?«; »Trinken die Demokraten aus Schnabeltassen, und lassen sie beim Schlafen das Licht an?«; »Werde ich mit einem lausigen Notendurchschnitt im Electoral College aufgenommen?« (Wahlgremium das den Präsidenten und Vizepräsidenten wählt. A. d.Ü.); und »Wie viele Demokraten braucht es, um die aussichtsreichste Wahl in der amerikanischen Geschichte zu verlieren?«
Dies ist ein großartiges Jahr. Seid glücklich, Amerikaner und Wähler zu sein. Lasst euch den Spaß nicht entgehen! Und wenn ihr dem Kongressmann Sam Graves begegnet, begrüßt ihn mit einem lautstarken: »Hallo Republikaner!«
17. Juli 2008
Michael Moore
ONE
»Fragt Mike!«
Michael Moore beantwortet auf der Straße Fragen von Amerikanern über die Wahlen, über die Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2008 und über die Probleme, mit denen die Nation konfrontiert ist.
Weil ich die Terroristen besiegen wollte, habe ich vor sieben Jahren den Rat des Präsidenten befolgt und bin shoppen gegangen. Heute habe ich auf den Konten meiner Kreditkarten Schulden von etwa 30000 Dollar, und die monatliche Rate für meine variabel verzinsliche Hypothek hat sich verdoppelt. Haben die Terroristen gewonnen?
Jules Crandall
Fort Lauderdale, Florida
Antwort: Nein, das haben sie nicht! Du hast gewonnen. Wir haben gewonnen. Wir haben gewonnen, weil du shoppen warst. Du und alle US-Bürger haben beschlossen, es den Terroristen mal so richtig zu zeigen. Du bist in die Einkaufsgalerie gegangen, ich zu Best Buy, du bist Mitglied bei der Großhandelskette Sam's Club geworden, er hat sich beim Autohändler einen Hummer gekauft, und wir alle sind zu unserer Bank gegangen und haben eine neue Hypothek aufgenommen. Und wir sind alle nach DisneyWorld und Disneyland gefahren! Du hast eingekauft, aber nicht bis zum Umfallen. Du hast Geld ausgegeben, das du nie gehabt hast, genau wie unser tapferer Präsident Geld ausgegeben hat, das er nicht gehabt hat. Jetzt steckst du, jetzt stecken wir alle bis über die Ohren in Schulden, und die Terroristen sind auf der Flucht!
Dank dieser neuen Form von Patriotismus haben wir Amerikaner heute mehr Schulden als je zuvor in unserer Geschichte. Und weil ihr, meine lieben Mitbürger, euch so bereitwillig an diesem Krieg gegen den Terror beteiligt habt, sind die Gewinne der Kreditkartenfirmen von 27,4 Milliarden Dollar im Jahr 2003 auf 40,7 Milliarden im Jahr 2007 gestiegen. Und wenn ihr dafür sorgt, dass es solchen amerikanischen Firmen gut geht, dann wird es euch auch gut gehen. Wenn ihr nämlich das nächste Mal einen Kredit aufnehmen wollt, dann haben sie das Geld – euer Geld –, um es euch noch einmal zu einem höheren Zinssatz zu leihen. Das, meine Freunde, ist der Charme des Kapitalismus, vergesst das nie!
Was für ein tolles Gefühl ist es doch, den Krieg gegen den Terror zu gewinnen, indem man eine luxuriöse Einkaufsstraße nach der anderen abklappert. Natürlich gibt es keinen Krieg ohne Opfer. Unglücklicherweise sind einige Leute in dieser Einkaufsorgie zugrunde gegangen. Heute gibt es zehnmal mehr Bankrotte als während der Weltwirtschaftskrise. Dreißig Millionen Menschen sind kaum noch kreditwürdig, weil sie einmal zu oft, »buchen Sie's ab« gesagt haben. Und Wertpapieranalytiker sagen voraus, dass weitere 1,4 Millionen Hypotheken auf Häuser – allein im Jahr 2008; – zwangsvollstreckt werden, eine noch nie dagewesene Zahl.
Es gibt eben keinen Krieg ohne Kollateralschäden. Einer Million hart arbeitender Amerikaner wird also ihr Haus weggenommen! Das ist ein geringer Preis für die Freiheit!! Wenn ihr vor terroristischen Bombenanschlägen sicher sein wollt, dann müsst ihr eben Opfer bringen, Opfer, Opfer und noch einmal Opfer! Ihr müsst Opfer bringen, um den Feind zu besiegen. Und der Feind, meine lieben amerikanischen Landsleute, sind nicht die Banken oder MasterCard oder Countrywide Financial. Diese Unternehmen stellen euch die Waffen zur Verfügung, mit denen ihr einkaufen geht. Leider kann nicht jeder Soldat im Kampf gegen die Terroristen mit seinen Waffen richtig umgehen. Deshalb gibt es eben ein bisschen Brudermord. So ist das Leben.
Wir dürfen auf keinen Fall vergessen, dass die Terroristen verloren haben. Unser Lebensstil hat gewonnen! Ja, wir ziehen uns gerne am Flughafen nackt aus, wenn es eben sein muss. Ja, wir zahlen, was immer an der Zapfsäule steht. Ja, ihr dürft meine Telefongespräche abhören und meine privaten E-Mails lesen. Ja zum Teufel, ihr dürft sogar ein Loch in meinen Schädel bohren und mir einen verdammten Gedankenkontrollchip in den vorderen Hirnlappen einsetzen, wenn ihr mir nur versprecht, dass ich dann in Sicherheit bin und die Terroristen besiegt werden! Halt, halt, ist das ein Hundert-Zoll-Bildschirm, den ich dort in dem Schaufenster sehe? Den muss ich haben! Ich muss Amerika schützen und noch mehr Terroristen töten!!
Oh Gott, BITTE ... Akzeptieren Sie auch Kreditkarten, die mir zwanzig Prozent Zins abzwacken?
© Piper Verlag
Übersetzung: Ursel Schäfer, Enrico Heinemann, Helmut Dierlamm
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Autoren-Porträt von Michael Moore
Michael Moore, geboren 1954 in Flint/Michigan, arbeitet als Regisseur, Fernsehmoderator und Schriftsteller. Bekannt geworden durch Dokumentarfilme - "Bowling for Columbine" wurde 2003 mit dem Oscar als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Buchveröffentlichungen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Moore
- 2008, 235 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 12,4 x 20,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Ursel Schäfer, Helmut Dierlamm, Enrico Heinemann
- Verlag: Piper Taschenbuch
- ISBN-10: 3492052983
- ISBN-13: 9783492052986
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